Baubericht von SMS B-110 - Kaiserliches Torpedoboot in 1:100

Begonnen von Torpedo, 24 Februar 2006, 17:27:52

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Torpedo

EDIT:
Hier könnt Ihr Eure Meinung / Tipps / Fragen / Anregungen
zum Modell "Kaiserliches Torpedoboot SMS B-110 1:100 " von Uli Torpedo  kundtun

Mfg
das Moderatoren Team

Torpedos Modell findet Ihr hier :


http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php?topic=1826.0
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So auf Wunsch werde ich hier meinen Baubericht auch veröffentlichen, also nicht "exklusiv", was aber hoffentlich keinen stört. Als Moderator im Modellbauforum der Kaiserlichen Marine habe ich den Bericht natürlich dort eingestellt, poste hier aber für Interessierte eine Kopie.
Also auch unter Bericht in den Kaiserlichen Marineforen

Wenn das nicht gegen die Boardetikette ist fange ich man an:

Das Torpedoboot B-110 entstand 1915 auf der Werft von Blohm & Voss:

(übrigens das Bild stammt aus dem Netz von der Blohm & Voss Website)
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

"Man muss seine Geschichte kennen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen"

Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
http://facebook.com/r167seeloewe

Torpedo

#1
EDIT :

Hier werden nur Bilder und Bauberichte zu sehen sein .

Für Eure Antworten benutzt bitte folgenden Thread :

http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php?topic=1311.0


Mfg
das Moderatoren Team


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Im Herbst 2002 erwarb ich den Bausatz B-98 von MZ-Modellbau
http://www.mz-modellbau.net
Einen Steingraeber-Bausatz aus den 80er Jahren der Emden hatte ich frustriert verkauft, da er doch recht ungenau und grob war und nun wollte ich "historisch" korrekter bauen. MZ-Modellbau Zinnecker & Schultze sind auf dem Gebiet der Kaiserlichen Marine DER Anbieter für umfangreiche Bausätze.

(Quelle: MZ-Modellbau)
Das Torpedoboot - dachte ich - kann ich als Anfänger in diesem Maßstab und ferngesteuert schnell bauen, um mich dann auf ein größeres Modell zu stürzen. Nun, sooo einfach war das dann doch nicht...
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

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Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
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Torpedo

Als erstes las ich absolute Anfängerbücher und fragte mich so rum. Kaufte dann bei ebay eine gebrauchte F-14 Fernsteuerung von robbe-futaba und im Modellbauladen die empfohlenen 400er Motoren von Graupner, Motorenhalterungen, Ruderservo und ein 7,2V Racing Pack als Akku sowie diverse Baumaterialien, Kleber und Schleifwerkzeuge.

Schon der Einbau des Halbschweberuders stellte mich vor erste Herausforderungen, da das Gußteil präzise durchbohrt werden mußte, um den Ruderschaft einzukleben (ohne die Aufhängung zu verkleben) und zu verbolzen. Ich ersteigerte also bei ebay eine 12V Minibohrmaschine und kaufte Bohrer (0,3-1mm). Die Bohrmaschine funktionierte erst nicht und erst nach Reparatur durch den Verkäufer und Jahreswechsel konnte ich das Ruder einbauen.

Als nächstes kamen die Wellen und die Wellenböcke dran, wobei ich feststellte, dass letztere nicht passten und ich mit Montagekleber (2k-Harz) erheblich füllen und schleifen mußte. Dieser Kleber leistete aber beim Einbau der Motorenhalterungen, die ebenfalls erst zurechtgeschliffen wurden, gute Dienste.

Auf dem Bild sieht man auch die Teflonbuchsen, um die Wellen abzudichten.
Zu dieser Zeit entdeckte ich in einem Berliner Marinebuchladen http://www.collnav.de/ ein fantastisches Modell eines Schwesterbootes - B-109 im frühen Zustand. Das Boot ist von Peter Lienau (in den Foren als ingura bekannt) meisterhaft gebaut und hat mich schwer beeindruckt. Ich bekam seine Adresse und er gab mir bis heute eine Menge guter Tipps und selbst entwickelter Teile. Sein erster Rat mit langsamere Motoren einzubauen war jedoch nicht so gut. Auf dem Bild erkennt man kleine Conrad-Motoren, die zu langsam waren und die ich später wieder gegen die Graupner ausgetauscht habe - als das Deck schon drin war! Aber dazu später.
Verwendete ich zunächst den von Wolfgang Bohlayer (schiffbauer in den Foren) gezeichneten Bauplan, der jedoch 1. den Zustand von B98 in 1918 zeigt und 2. Anfang der 80er Jahre aufgrund weniger Unterlagen entstand.
Daher fuhr ich im Sommer 2003 nach Freiburg in das Militätarchiv und ließ mir die Originalpläne von B109-112 und B97/98 einscannen und ausdrucken. Diese weichen natürlich erheblich voneinander ab, was einerseits auf die fehlenden Unterlagen vor 25 Jahren zurückzuführen ist, andererseits auf die unterschiedlichen Bauzustände und schließlich auf das andere Boot.
Ich fing also an zu recherchieren und sammelte von den unterschiedlichesten Quellen Fotos und Details der Einrichtungen. Dazu im Laufe des Berichtes mehr.
Nach ersten Tests mit Ballast und üben mit der Fernbedienung konnte der nächste entscheidende Schritt erfolgen - der Einbau des Decks. Davor ließ ich mich von Modellbaukollegen der IG Schiffsmodellbau Berlin-Mahlow
http://www.ig-schiffsmodellbau-berlin-mahlow.de
überreden, den Ruderservo doch lieber in einen auch später zugänglichen Bereich zu verlegen. Hierzu baute ich den Servo in das Mittelschiff hinter die Motoren und steuerte das Ruderblatt mit einer an Backbord mit Harz festgeklebten Pese an. So ist leider nach einer Seite der Ruderausschlag geringer, aber ich kann den Servo bei Defekt später austauschen.
Nun kam der Deckseinbau. Zuerst klebte ich in den Rumpf (wie beim Kartonmodellbau) eine Papiernase (das Heck mit dem Ruder habe ich vollständig abgedeckt) auf die das Harz kam und dann fixierte ich das Deck für die Stunden des Aushärtens.

Leider sank es mittschiffs steuerbord dennoch ein und ich verbrachte Stunden damit dies auszuspachteln und wieder glattzuschleifen.
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

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Torpedo

Der nächste Abschnitt begann mit dem Bau der Mittschiffsaufbauten, Brücke, Funkbude und Schornsteine.
Hierbei entdeckte ich meine Spachtel- und Schleifleidenschaft (nicht wirklich!), aber der Dulux Füllspachtel war fortan neben dem Sekundenkleber das wichtigste Baumaterial.
Zunächst verwendete ich arglos alle mitgelieferten Teile des Bausatzes und klebte fröhlich zusammen. Beim anschließenden Kontrollieren am Bauplan und -fatal- den Originalplänen kam dieser kalte Schauer, der jedem Modellbauer über den Rücken läuft, wenn er feststellt, dass er eigentlich alles neu bauen muß.
Ich fange mal mit der Brücke an, bzw. der Kombüse, die unter der Brücke sitzt.

Zuerst einmal gibt es an Bord eigentlich keine scharfen Ecken der Aufbauten, sondern nur runde. Dann hat die Kombüse an der Steuerbordseite eine schräge Wand, die aber natürlich einen anderen (stumpferen) Winkel hatte. Außerdem war die eigentliche Brücke schmaler zu dieser Zeit und gewölbt. Hatte ich anfangs noch versucht die mitglieferten Teile zu modifizieren, so gab ich es bald auf und machte mich mit dem Bau von Aufbauten aus Kunststoff vertraut. Ob das Zeug jetzt ABS oder Polystyrol heißt, weiß ich nicht, Tatsache ist, es gibt es in Platten von 0.5mm Dicke, die ideal sind. Es läßt sich hervorragend mit Sekundenkleber verbinden, mit Spachtel ausgleichen und schleifen und vor allem recht gut biegen und mit dem Cutter schneiden. Alles Eigenschaften, die brauchte, um die Aufbauten neu zu bauen. So entstanden die Brücke, die Funkbude, die Hütte und die Plattformen.

Dabei orientierte ich mich vornehmlich an den Originalbauplänen, aber auch an den vorhandenen Fotos, wobei eine Vierer-Serie von Fotos von B111 am Ausrüstungskai die Grundlage für diverse Details gab, die ich mit unterschiedlichsten Materialien darzustellen versuchte. Hier kann man den Mix aus Messingätzteilen (Fenster), Messingblech, Draht und Lötzinn gut erkennen.
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

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Torpedo

Am Anfang verwendete ich wie gesagt die mitglieferten Teile und versuchte sie zu modifizieren. Aber je mehr ich mich in die Originalpläne vertiefte, um so weniger war ich damit zufrieden. Nach wochenlangem Überlegen (ach was, dann stimmen die halt nicht) machte ich den nächsten Schritt zum ernsthaften Modellbauer und beschloss die Schornsteine selbst neu zu bauen, da die Originale nicht nur dicker waren, sondern auch rund und nicht oval.
Ich besorgte mir im Baumarkt 25er Elektrorohr aus Plastik und schnitt den 1. und 3. Schornstein zu. Der mittlere war nicht so einfach und so baute ich ihn einfach vier Mal: Das erste Mal mit den Teilen des Bausatzes, dann modifiziert mit seitlichen Verstärkungsplatten und viel Spachtelmasse an der Basis. Dann komplett neu aus einem durchgeschnittenen Rohr mit Verbindungsplatten (2X) und nachdem das nicht gelang aus zwei ineinander verklebten Rohren mit angesetzten Teilen an der Basis, Unmengen von Spachtelmasse und Kleber.

Hier sieht man die unterschiedlichen Dicken


und die Form der Basis.
Die seitlichen Lüfter entsprachen auch nicht den Fotos und Plänen, so habe ich diese mit Spachtel und Aluminiumblech angepaßt.

Auf das Endergebnis mit den Dampfrohren (hinteres ebenfalls einmal wieder abgerissen, nachdem ich auf einem Foto einen andern Verlauf entdeckte) und den Stagen bin ich ein bißchen stolz!

Schließlich habe ich noch Alublech genommen und dieses mit Hammer und Nagel an den Rändern so gearbeitet, dass man den Eindruck hat, die Schornsteine wären auf das Deck genietet oder geschraubt. Vielleicht sieht man das auf späteren Bildern.
Alle Schornsteine werden mit Rauchgeneratoren versehen, die ein wenig Dampf absondern, wenn der Wind nicht zu stark bläst. Dafür ist ein extra 6V Akkupack im Rumpf, um diese mit Strom zu versorgen.
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

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Torpedo

Hmm. Wird so nix. Vielleicht kann ein Mod mir ja da einen Tipp geben.
Sind übrigens meine Bilder! Keine Scans aus copyrightgeschützten Folianten...
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

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t-geronimo

Das Problem ist glaube ich das php in Deinen Bilderlinks.
Die scheinen in Datenbanken untergebracht zu sein und da kann man leider nicht so einfach drauf zugreifen - weder per img-Funktion noch mit Direktlink.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Torpedo

Ich denk mir da noch etwas aus. Am liebsten würde ich ja attachen, aber das geht ja z.Zt. nicht...
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

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t-geronimo

Ein klein wenig Geduld noch, dann wirds wohl wieder gehen! ;)

Eine andere Möglichkeit:
Hast Du nicht bei Deinem Internet-Anbieter auch Webspace zur Verfügung?
Dann dort die Bilder hochladen (geht mit einigen ftp-Programmen recht simpel) und hierher verlinken. :)
Gruß, Thorsten

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Leutnant Werner

Mensch Uli,
was für ne Arbeit....

und ich lass mein Kartonmodell, dass sowieso nicht gut gelingen wird, wegen der fehlenden Muße schon seit 6 Wochen schleifen...

Gruß
Lt.

Torpedo

Ich werde mal meinen eigenen (!) Server checken, auf den ich nicht mehr raufkomme, nachdem ein Webmaster sich darum gekümmert hat...
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

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Torpedo

Nachdem ich die Funkbude nach den Plänen gebogen, geklebt und geschliffen hatte, habe ich sie nach einem Foto von B-111 am Ausrüstungskai mit Rohren, Luken usw. vervollständigt und grundiert.

Schön kann man auch die Messingluken sehen, die ich dem Plan entnommen habe; leider weiß ich bis heute nicht, wozu sie dienen und ob ich das korrekt dargestellt habe.
Über dem Studium dieser Luken in den Werftplänen stieß ich auf eine Ungereimtheit bezüglich der Plattform. Sie war gar nicht erhöht, sondern eben auf dem Mittelaufbau! Das heißt, wieder falsch! Schlimmer noch, es war nicht nur der Unterpodest der Plattform zu entfernen, sondern auch die davorliegende Schräge (mit den beiden Rundlüftern) abzuschleifen und flacher zu machen.

Dabei schliff ich die ganze Decke ab (da ich ja vorher schön das Material ausgedünnt hatte...) und mußte erst von unten etwas gegenkleben und dann mit Spachtel ausfüllen.

Ich fluchte wie ein Rohrspatz und schimpfte auf den Planzeichner und seinen Bausatzgehilfen - bis ich das berühmte Foto von B-98 als Kurierboot aus Scapa Flow genauer betrachtete - und tatsächlich, DORT waren die Geschützplattformen erhöht. Nun für mein Modell waren sie es nicht und so setzte ich dies auch um und egalisierte das Deck des Mittelaufbaus.

Sägte natürlich auch den 1. Schornstein neu und schliff und schliff und schliff, bis es passte.
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

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Torpedo

Für die Hütte widmete ich mich wieder intensiv dem Planstudium und der Fotorecherche.
Auch dieser Aufbau sah in 1918 ganz anders aus und so baute ich nach Plan und den wenigen Fotos den frühen Zustand, bei dem u.a. noch kein Entfernungsmesser installiert ist.
Zunächst also die Seitenwände, die an backbord achtern eingezogen waren.

Dann kam die Decke dran und ich versteifte das Ganze innen mit Abfallstücken, um es stabiler zu machen. Danach bohrte ich die Bullaugen, wobei ich die Versteifungen innen auch ausschnitt, um später einmal Folie hinter die Bullaugen kleben zu können. Die Hütte wurde dann noch mit Klemmlaschen achtern und vorn versehen, um sie in die vorgesehene Decksöffnung einzuklemmen.
Bei der "Ausrüstung" und dem Scheinwerferpodest half mir ein Foto, nach dem ich die Konstruktion und Details fertigte.

Damit hatte ich mich eindeutig auf einen bestimmten Bauzustand festgelegt, nämlich Sommer 1916. Also noch nicht umgebaute Brücke, aber schon den erhöhten Scheinwerfer. Dies fand ich auch auf meinen Werftplänen wieder und begann mit dem Podest aus Messing und Draht.

Zunächst mußte das wesentliche Trageteil mit der Schere aus Messingblech ausgeschnitten und dann ausgefräst werden. Dann lötete ich die Streben aus Draht an und ergänzte sie mit weiteren Messingblechstücken. Auch die Plattform für den Scheinwerfer fertigte ich diesmal aus Messingblech und nicht wie sonst aus Kunststoff.

Schließlich kam noch die Reling und die Leiter dazu. Als ich den Scheinwerfer aufkleben wollte, fielen mir wieder Ungereimtheiten mit Foto und Plan auf. Er war zu hoch! Also feilte ich das Pivot entsprechend ab, so dass er nur "halb" über die Reling schaute.

Eigentlich merkwürdig, mußten die Matrosen doch stets die Reling entfernen, wenn sie querab leuchten wollten. Aber Fotos und Plan waren eindeutig.
Dann klebte ich noch die "Wimpern" über die Bullaugen, fertigte die verschiedenen Türen, brachte die Leiter an Steuerbord an und baute die "Kisten", die man auf dem Trefferfoto erkennen konnte. Inzwischen habe ich auch noch andere Teile angesetzt, darunter das Geländer, aber dazu später.
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Torpedo

Eines der aufwändigsten Teile war der Kompasspodest, den ich vornehmlich nach einem anderen Foto nachbaute.

Dieser kleine Podest kostete mich zwei Wochenenden und bedarf sogar noch ein wenig mehr Details. Er entstand aus Stücken ABS, dünnen Plastikstreifen und 0,3mm Messingdraht und geätzten Relingstützen. Die einzigen beiden gelöteten Punkte sind die, wo das Geländer auf die Leiter trifft, sonst wurde nur geklebt. Aber wie das so ist, bricht nachdem man schön alles geklebt hat der Draht, so dass ich eine Relingstütze wieder ausbohren mußte, um ein neues Stück einzukleben und anschließend mit der Leiter zu verlöten.

Das "Rohr" mit der "Muffe" links von dem Kasten ist aus Lötzinn mit einem winzigen Stück Alublech. Die Lüfter stammen aus dem Bausatz, die Luke ist ein Harz-Abguß einer mit Messingdraht modifizierten Rundluke aus Weißmetall. Hierbei habe ich dummerweise Latex zum Abformen verwendet, ein denkbar ungünstiges Material für so etwas. Ich werde mich für weitere Experimente Silikonkautschuk zulegen müssen.
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Torpedo

Wie im Schiffsmodel Extra Nr. 4 nachzulesen ist, waren die Rümpfe damals noch nicht geschweißt, sondern genietet, was uns zur "Beplattung" führt. Leider sind Modellrümpfe üblicherweise so nicht ausgebildet und in einem Gespräch mit Herrn Zinnecker meinte dieser sogar, dass sich schon Kunden beschwert hätten, der Rumpf wäre nicht ganz sauber...

Nun, ich wollte die Beplattung darstellen und fing wieder ganz naiv an Streifen von Overhead-Folie auszuschneiden. Das ist eine durchsichtige Folie, recht biegsam und gut zu bearbeiten, die man u.a. für OH-Projektoren als Schreibfläche benutzt.
Anstatt jedoch die Bullaugen zuzuspachteln und anschließend neu zu bohren, dachte ich, man könnte einfach die Löcher ausstanzen/schneiden/bohren.
Nun, das Bekleben mit Sekundenkleber ging noch relativ einfach, nur am Heck mußte ich ein bißchen mit den Streifen puzzeln und schneiden und außerdem immer schön den überquellenden Kleber abwischen.

Jedoch das Ausschneiden der Bullaugen war die nächste Schwierigkeit. Mit einem Locheisen 4mm ging es nicht. Mit dem Dremel ausfräsen auch nicht gut, so "baute" ich mir selbst ein Werkzeug aus 4mm Messingrohr, was ich einfach anschliff. Dann in die Bohrmaschine und die Löcher ausgeschnitten. Leider ist das Ergebnis nicht so, wie ich es erwartete und so muß ich leider massiv nacharbeiten.
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