US- Landungsboot 20.12.1944 durch Kriegsgefangene in Granville in Gebrauch genom

Begonnen von TD, 21 Oktober 2013, 23:55:38

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TD

US- Landungsboot 20.12.1944 durch Kriegsgefangene in Granville in Gebrauch genommen

Hallo zusammen,

lt. einigen Angaben sollen deutsche Kriegsgefangene im Hafen Granville ein LCV(P) - Boot
gestohlen haben und damit zu den noch deutsch besetzten Kanalinseln geflohen sein.

Ich habe versucht die Kennung diese Bootes und dessen Verbleib zu finden, leider bisher ohne Erfolg.
Vielleicht kann hier Jemand helfen ?

Theo

...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Götz von Berlichingen

Lt. den Angaben im entsprechenden Artikel (Michael Ginns, The Granville Raid) in After the Battle No. 47 (London 1985, ISSN 0306-154X, bestellbar hier:
http://www.afterthebattle.com/store/index.php?id_category=3&controller=category

wurde das Landungsboot von der deutschen Hafenschutzflottille Kanalinseln unter der Kennung FK 60 (lt. den dortigen Angaben für Frankreich Kanalinseln) in Dienst gestellt und bei einem Angriff auf Granville in der Nacht vom 6. auf den 7. Februar 1945 verwendet, wo es verloren ging:

»Suddenly, on December 21, 1944, the observation post radioed that it was under attack by an "English landing craft". The alarm was short lived, however, when the landing craft - an LCV(P) - was found to contain an junior German naval officer, one Fähnrich der Marineartillerie Leker, as well as four paratroopers, who had been captured in Brest. They had been employed on the docks at Granville unloading coal boats and, having become somewhat disillusioned with this grubby task, determined to escape. This they did, showing considerable enterprise in making off with the landing craft and reaching Les Minquiers in safety.

Upon being transferred no Naval HQ on Guernsey they were able to furnish full details of what was going on at Granville as well as a description of the weak American defences there. On Christmas Day 1944, as a reward for his initiative in leading the escapers, Fähnrich Leker was sent back to Germany on one of the supply aircraft. His triumphant homecoming was stillborn - over Bastogne the Heinkel was pounced on by a prowling American fighter and shot down in flames. All on board perished.

[...]

The first assault on Granville took place during the night of February 6./7. [...] and the FK 60 to land the harbour assault groups (the FK 60 was the LCV(P) in which the escapers had fled from Granville two months earlier and which had been incorporated into the Hafenschutz fleet). [...] All the raiding vessels returned to Jersey which was reached under cover of darkness and thick fog, with the exception of the FK 60 whose adventurous career came to an end when she struck a rock south of the island and had to be abandoned without incurring casualties.«
[S. 40 ff.]

Gruß
Thomas

TD

Hallo Thomas,

vielen Dank für diese tolle Geschichte.

Vielleicht erfahren wir ja noch ob es ein britisches LCV (P) war oder das Boot vorher die US- Flagge hatte.
Und mit viel Glück natürlich auch die ehemalige Nummer des Bootes.

Dank deinen Einsatz ist ja nun die Kennung bei der deutschen Hafenschutzflottille bekannt.

Nochmals Dank

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Karsten

Theo, die Geschichte haben Peter und ich auch in unserem Buch über die deutschen Landungsfahrzeuge verarbeitet. Ich habe nur gerade die Seitenzahl nicht parat. Ich meine auch, dass Jaques Mordal sie in seinem Buch "Handstreich auf Granville" erwähnt.
Viele Grüße,

Karsten

kgvm

Ja, ist bei Jacques Mordal erwähnt (S. 100-101). Da er auch ausdrücklich betont, daß die Gefangenen für die Amerikaner gearbeitet haben (und deren gute Verpflegung genießen durften), müßte es sich auch um ein amerikanisches LCVP gehandelt haben.
In seinem Bericht über das Unternehmen vom 6./7. Februar erwähnt er - außer der Beschädigung von "S 112" - keine Verluste.

Karsten

Zitat von: Karsten am 22 Oktober 2013, 07:42:11
Theo, die Geschichte haben Peter und ich auch in unserem Buch über die deutschen Landungsfahrzeuge verarbeitet. Ich habe nur gerade die Seitenzahl nicht parat.
S. 118, rechte Spalte, Mitte.
Viele Grüße,

Karsten

TD

Hallo Karsten,

bin noch ärmer dran wie Du vorher:

Habe das Buch wieder so gut in den Regalen gepackt das ich es nicht finde.

Durch Urs seine Zuschrift zum Ziegen- und Schafsfeldzug in  der Ägäis
hatte ich nur daran gedacht bzw. irgendwie im Hinterkopf gehabt.

Mir geht es ja besonders darum für den Abschnitt " Beutelandungsfahrzeuge"

die Kennung des Bootes heraus zu bekommen.

Es gibt ja inzwischen auch zu diesen  kleinen alliierten Fahrzeugen etliche Seiten mit Verbleib usw., nur ich habe bisher nichts finden können.
Vielleicht ist es ja noch möglich hier weiter zu kommen.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Peter K.

ZitatAm 21. Dezember 1944 kaperten fünf deutsche Kriegsgefangene im Hafen von Granville ein Landungsboot - wohl vom Typ LCVP (auch Higgins-Boot genannt), dem US-amerikanischen Pendant des englsichen LCA - und flüchteten damit auf die noch deutsch besetzte Kanalinsel Jersey. Dort wurde es als FK 60 von der Hafenschutzflottille der Kanalinseln in deutschen Dienst gestellt. Beim ersten fehlgeschlagenen Versuch eines deutschen Überfalls auf Granville lief es am 7. Februar 1945 auf einen Felsen und sank.

Quelle: Peter Schenk, Karsten Klein, Deutsche Landungsfahrzeuge, ISBN 978-3-9813904-1-4
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

TD

Danke Peter,

jetzt brauche ich mit meinen lahmen Kreuz auh nicht länger suchen !


Wir brauchen nur immer noch die Kennung des Bootes !

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Darius


TD

Hallo Martin,

vielen Dank schon einmal.

Wo findet man solche Infos ??
Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Karsten

Zitat von: Darius am 22 Oktober 2013, 22:36:24
Hallo Theo,

ich habe hier nur die hull number: C-33432.

:MG:

Darius
Martin, cool. Wo und wie hast Du die herausgefunden?
Viele Grüße,

Karsten

Darius

Hallo Freunde,

hatte ich mal bei Fold3 im Rahmen einer "public free"-Phase zufällig mit runtergeladen und wusste nicht, dass es diese Info beinhaltet.

Quelle: WAR DIARY COM US PORTS & BASES, FRANCE, 01.-31.12.1944

:MG:

Darius

Peter K.

Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

TD


Dank für die ganzen Hinweise !

Da soll mal einer sagen DAS IST UNMÖGLICH,
hier im Forum klappt doch vieles was andere nicht glauben.

Irgendwann kommt sicher auch noch die Kennung zum Vorschein.

Ich habe erlebt wie in Freiburg eine ganze Gruppe Franzosen nach einen Boot suchten mit welchen franz. Kriegsgefangene über die Ostsee nach Schweden geflüchtet war.

Die lieben Leute waren schon am vierten Tag dort und der Betreue war ganz verzweifelt und sagte er habe auch schon den ganzen Gröner durch gesehen  usw.

Damals hatte ich beim vorletzten Besuch ( vor 1994!) diesen Eintrag gemacht:

o1.11.43 FLD 1O2 ( LW Bug/Rügen) mit 11 fr. Kriegsgefangenen vom
  Wieker Booden nach Schweden geflüchtet.

(Bei uns unter:
http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/luftwaffenfahrzeuge/luftwaffen_fahrzeuge_schiffe/ausgabe.php?where_value=418&kategorie=Flugbetriebsboot
zu sehen!)

Auf jeden Fall haben sich die ganzen alten Leute gefreut und hinterher soll es sogar einen Film darüber gegeben haben.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

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