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Begonnen von Prinz-Eugen, 02 Februar 2007, 07:44:54

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Prinz-Eugen

Servus,

ein Kumpel hat mich gefragt, ob ich ihm dabei behilflich sein könnte:

In den Jahren 1941 - 43 wurden kleinere Kriegsschiffe und Tankschiffe über die Elbe bis nach Dresden-Übigau geschleppt.Von dort aus gings auf der Autobahn mittels Kuhlemeyer Transportgestellen und je 4 Kälble Zugmaschinen nach Ingolstadt.
Dort wurden die Schiffe in die Donau gebracht und zum Schwarzen Meer geschleppt.
Wer hat über diesen Transport oder über das Abschneiden der Schiffe auf einer Kieler Werft Unterlagen. Es wurden alle Motoren und Wellen entfernt sowie die Torpedosätze um Gewicht einzusparen.
Es wurden über die Autobahn damals ca. 400 bis 500 Schiffe transportiert.


Ist bekannt, um welche Kieler-Werft es sich da handeln kann?

Im Voraus vielen Dank!!!!!
Gruß
Prinz-Eugen

Peter K.

Ich hab´ da noch nichts definitives in meinen Unterlagen gefunden, würde aber aus dem Bauch heraus ´mal auf die Deutschen Werke Kiel tippen ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Prinz-Eugen

Servus Kalli,

mein Kumpel tippt auf die Germania in Kiel, ist sich aber nicht sicher.

Danke und

Grüße
Waldi

Wilfried

Moin, moin zusammen!

Zur Werft fällt mir im Moment auch nicht viel ein - aber Bilder über Transport gibt es meines Wissens in Lakowskis "U-Boote geheim 1935-45"
Näheres könnte sicherlich unser Mitglied Rannug zu diesem Thema sagen?!

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
http://www.passat-verlag.de
http://www.kartonskipper.com
http://www.forum-marinearchiv.de - wenn Marine Dein Ding ist!

Wilfried

Moin, moin zusammen!

Hier noch ein vielleicht interessanter Link zum Thema:

http://www.uk-muenchen.de/download/donau.pdf

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
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kalli

#5
Hallo,

ich hatte meinen Beitrag schon geschrieben und dann war er durch meine Dummheit weg :?.
Ich hab da noch was liegen, komme da aber erst morgen dran. Es sind ja viele spektakuläre Transporte via Schwarzes Meer gelaufen. Siehe unseren Thread zur 3. Räumbootflot.- "R35 über Elbe Autobahn und Donau ins Schwarze Meer". Dort ist von Cuxhavener Werften die Rede.
Dann der U-Boot- Transport auch z.T. über Land. Aber ich glaube, dass das nicht in Deine Fragestellung passt. Vielleicht kannst Du noch ein wenig mehr an Informationen ergänzen ?

Schöne Grüße
Kalli

Ach so toller Link von Wilfried - Danke  :-)

Prinz-Eugen

Servus Jungs,

die Literatur "U-Boote geheim" habe ich.
Werde meinen Kumpel bzgl weiteren Stichpunkten mal fragen.

Grüße
Waldi

Kalli: waäre schon an Deinen Quellen für Transportoperationen, wie angefügt, interessiert!

TD

Hallo wie ihr vielleicht gemerkt habt ist die Sache Überführung zum Schwarzen Meer auch eines meiner Lieblingsthemen.

Es wurden neben den U-Booten, S-Booten,R.Booten Kümos, Fehnschiffe, Penichen, Tanker, KFK, Schwimmkrähne, Bagger, Schuten, Fischkutter,Schlepper, Yachten, Motorboote, Zollboote, Polizeiboote und und überführt.
Teilweise über die Autobahn, teilweise durch den König Ludwig Kanal, teilweise schon in Holland zerlegt und 
per Eisenbahn.
Ein riesiges Unternehmen welches Schiffe überführt die dann oft bis zur Ägäis weiter kamen.
Leider waren ja im Süden des Großdeutschen Reiches soviele 150 % tige sodas ganz viel Material bei Kriegsende vernichtet wurde.
Anderseits ging es ja 1944/45 Richtung Heimat. MAL, MFP, KFK,Schlepper usw. gingen wieder bei Glatteis und zwischen Panzersperren hindurch zur Elbe.
So strandete dann mal ein MFP in einer Tannenschonung weil die Träger von der hoch gelegenen Autobahn abrutschten.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

kalli

Ich komme noch mal auf die Verlegung und den Transport von Schiffen zum Schwarzen Meer zurück. Ich empfehle dazu das Buch von Gerd Enders ,,Deutsche U-Boote zum Schwarzen Meer". Darin beschreibt Enders sehr ausführlich die Transportwege und die Transportmittel, mit denen die 6 Uboote des Typs II B bis in das Schwarze Meer gelangten.
Vieles davon ist auch auf den Transport anderer Einheiten übertragbar. Hervorzuheben ist das sehr umfangreiche Bildmaterial.
Enders schreibt auch, dass die Größenordnung dieser Verlegungen bei Meister in ,,Der Seekrieg in den osteuropäischen Gewässern" sehr anschaulich belegt ist. ( leider habe ich dieses Buch noch nicht ).

Über 500 Kriegs- und Handelsschiffe gelangten über diesen Transportweg in dieses Seegebiet.

Für die Kriegsmarine werden folgende Angaben gemacht :

6 Uboote
23 Minenrümboote
16 Schnellboote
50 Fährpräme
26 U-Jäger
10 größere Motorboote
113 Küstenmotorschiffe, Kutter
40 Tankleichter
30 Schlepper
2 Raddampfer
4 Bagger

In diesem Zusammenhang bin ich auf weitere 2 Arbeiten von Enders gestoßen:
,,Auch kleine Igel haben Stacheln. Deutsche UBoote im Schwarzen Meer"
,,Raketenschießversuche auf Schwarzmeer- Ubooten" in Schiff & Zeit H. 40/1989

Interessant wären sicherlich auch Materialien der Deutsch-Amerikanischen Petroleumgesellschaft zu den Tankkahntransporten.

Zur Werft : Die 6 Uboote wurden bei den Deutschen Werken Kiel transportfertig gemacht. ( Demontage von Betriebsanlagen ). Eine Luftaufnahme zeigt den Liegeplatz 5 der 6 Uboote.



Prinz-Eugen

Servus,

besten Dank für die Info`s!
Eine Kieler Werft war schon vermutet worden, ob es sich dabei um die Germania-Werft handelt, ist nicht gewiß -

MfG
Prinz-Eugen

Peter K.

@KALLI

ZitatEnders schreibt auch, dass die Größenordnung dieser Verlegungen bei Meister in ,,Der Seekrieg in den osteuropäischen Gewässern" sehr anschaulich belegt ist.

Meister bringt da aber nicht viel neues und nennt dieselbe Anzahl an Schiffstypen, die ins Schwarze Meer verlegt wurden. Er erwähnt nur zusätzlich, daß von den über 500 verlegten Einheiten 428 aus der Nord-und Ostsee kamen.

Interessant hingegen die dafür notwendige Logistik:
121 Traktoren von je 130 PS
43 Anhänger von je 40 bis 80 t Tragkraftmit bis zu 18 Achsen
600 Mann

Man war imstande, Schiff bis 250 BRT binnen 8 Tagen von der Ostsee ins Schwarze Meer zu bringen, wobei für den 425 km langen Autobahntransport 1,5 Tage benötigt wurden.

@PRINZ-EUGEN
...nu, da lag ich ja mit meiner Werft-Vermutung doch richtig!  :wink:
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

TD

Zum Thema hatte ich schon die ganze Zeit dfei Lebensläufe rausgesucht

1 Kümo aus Deutschland
1 Kümo aus Holland
1 Fehnschiff aus Deutschland

Die niederländischen Schiffe wurden teilweise schon in den Niederlanden auseinander geschnitten.

Es ist schon fast gigantisch was alles geschafft wurde um die Schiffe bis zur Agäis zu bekommen.

Sollte durch Zufall Jemand einmal etwas von der Zerlegung und dem Zusammenbau dieser Handelsschiffe gelesen haben, Fotos kennen usw. würde ich mich freuen davon etwas zu erfahren

Danke

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Prinz-Eugen

Guten Tag,

danke allen für die Unterstützung!

MfG
Prinz-Eugen

rannug

Hallo Prinz-Eugen,

dei Kieler Werft hatte für diese kleinen Sachen keine Luft.
Die Transporte gingen ja erst ab Frühjahr 41 los.
Habe auch nur immer gelesen   " auf der Kieler Werft wurden ..."
Bei der HDW wird z.Zt. das historische Archiv geordnet bislang wurden noch keine Infos in dieser Richtung gefunden.
Die anderen Werften die es damals im Kiel gab haben angeblich keine Unterlagen oder wissen nichts, leider.
Könnte sich meiner Vermutung nach nur um das  Kieler Umfeld handeln .
Um  Motoren , Wellen ,Waffen auszubauen und die Schiffe Transportfähig zu machen benötigte man keine große Werft.
Das konnte jeder Reparaturbetrieb mit Wasserseite und einem Kran.
Falls Interesse besteht dann Mail mir doch mal.

Gruß
rannug
PS Fahr jetzt erst mal für ca. 2 Wochen auf Museumstour, Rosslau/Elbe, Dresden, Leipzig, Wien.
Von Wien  aus mit dem FHS nach Triest und Pola.


Peter K.

ZitatVon Wien aus mit dem FHS nach Triest und Pola.

... ohhhh, ich nehme mal an, da wirst du unter anderem OLIVER und FERENC treffen!

Vielleicht läßt sich ja auch ein kurzes Treffen mit den übrigen, hiesig ansässigen Forumsmitgliedern einrichten!  :wink:

Im übrigen würden mich dann unter anderem deine persönlichen Eindrücke von der Marinebibliothek in Pola interessieren ...    :-D

Jedenfalls viel Spaß!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

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