U-864

Begonnen von kalli, 05 Februar 2007, 22:09:53

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kalli

Jagt auf ,,Caesar"

So lautet ein Artikel im Spiegel, Ausgabe heute.

Kurz gesagt geht es um den Transport von Geheimunterlagen und Quecksilber nach Japan mit U-864. Und natürlich um die Versenkung.
Ohne jetzt diesen Artikel bewerten zu wollen sollten sich doch einige Kenner damit mal beschäftigen.
Der Spiegel mag ja oft richtig liegen, aber z.B. im Fall von GZ war er schlichtweg falsch drauf. Auf meinen Leserbrief diesbezüglich habe ich bis heute keine Antwort erhalten.

Also mein Aufruf : nehmt den Artikel mal auseinander und seziert ihn. Wenn Spiegel dann richtig liegt, ist es o.k. –  wenn nicht, werden wir sehen.

Am kommenden Sonntag wird im ZDF der Film dazu gezeigt.
Eigenwerbung :in den USA und in England erreichte dieser Film höchste Einschaltquoten.
( das macht mich schon stutzig )

Mario

Hallo Kalli
Ist der Artikel nur in der Printausgabe zu lesen, oder hast Du den Link schlicht vergessen ?  :-) :-) :-)

kalli

@Mario,

in der Printausgabe. Montags steckt das Heft immer in meinem Briefkasten.  :O/Y


kalli


Torpedo

Das hasse ich an den Journalisten. Es ist wieder so ein reißerischer Scheiß-Artikel, den man eher von der Bild-Zeitung als vom Spiegel erwartet. Aber die sind ja auch nicht mal mehr ansatzweise das, was sie mal waren... :x
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

"Man muss seine Geschichte kennen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen"

Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
http://facebook.com/r167seeloewe

Huszar

ach neee.... Erstes Unterwasserduell der WEltgeschichte? Klar...


mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Leutnant Werner

Ja, da hat den Redakteur ein akuter Anfall von Schwalleritis gepackt :MLL:

Mario

"ein Monster aus 1600 Tonne Stahl, mit riiiiieeeesigen Propellern "     Jetzt bekomm ich Angst.  :roll:
"und sie konnte einmal rund um die Erde fahren und eine ganze Flotte versenken"    Aha, ein deutsches Atom-U-Boot 1945   :?

Der zweite Teil scheint zu gehen, da schreibt der Kollege nicht mehr soviel Mist wie im 1. Teil.

Sprotte

moin,
der Spiegel ist auch nicht das, was er war. In den 60-und 70-igern fand ich den Spiegel noch Spitze, aber seitdem unterscheidet ihn nicht mehr von der üblichen Sensationspresse, finde ich.
mfg
Sprotte
Auch im Orchester des Lebens dringt das Blech am meisten durch.


kalli


ufo

Nun – interessant!

Nicht so sehr der Artikel als vielmehr der Stil. Auf mich, der ich Merry Old Germany vor gut sechs Jahren verlassen habe, wirkt das – ähm – irgendwie 'Focus'iert. Ist das der 'neue' Spiegel? Was liest man in Deutschland, wenn man dieser Tage wohlgeratenen Illustrierten-Journalismus haben will? Brigitte?

Ich war letztes Jahr beim German Historical Institute in London, weil ich mir eine Handvoll Sachen aus 'Militärgeschichtliche Mitteilungen' kopieren wollte. Im Regal direkt gegenüber stand der Spiegel; der ganze Spiegel! Whow! Ich bin als typisches Interlektuellenkind damit praktisch aufgewachsen. Ich hab bestimmt zwei Stunden einfach nur Spiegel geschmökert.
Interessant zu sehen wie der lauter, bunter, und flacher geworden ist im Laufe der Jahrzehnte.

Die nächste 'grosse' Erfindung in der Drucktechnik wird wohl der druckbare Jingle werden. Dann düddelt einen die Zeitschrift auch gleich noch voll. Dididiidiididelit ... und schon weiste Du bist beim Sportteil gelanded. Lauter, bunter – na, wer weiss wozu's ma gut is'.


Ja – und der Artikel selbst ... erstma' natürlich gnadenlos Deutsch: Die Naziwaffen sind mächtig, riesig, enorm, gewaltig, undwasweissichwasnichnochalles – das klassische Germanenparadoxon; man fragt sich immer wie unsere Vorväter damit eigentlich nicht gewinnen konnten. Obwohl; der Angelsachse is' ja man generell schlauer und listenreicher und so hat alles sein Happy End.
Drollig – oft kommen die Deutschen in einem Artikel vom Guardian oder im Independent besser weg ... zumindest solange es kein Thema ist wo's Albion noch wehtut.

Dramaturgisch aber fein gemacht: Die 'Guten' sind klein, leise und listig, die 'Bösen' tragische Gestalten (wortkarge Friesen und junge Verlobte), unerfahren jedoch, aber mit Wunderwaffen. Da hat sich denn ja doch was getan im vergangenen Jahrzehnt. Noch Mitte der Neunziger wären die U-Bootfahrer fanatische Nazis gewesen, die fest an den Endsieg geglaubt haben. Sieh mal einer an!

Ein interessanter Artikel!


Na – und ganz unabhängig davon darf man ja ma' gespannt sein, wie die die alte Quecksilberschleuder in den Griff kriegen.


@Huszar

Das 'weltweit erste Duell unter Wasser' zeigt, dass sich der Autor zumindest ma' bei uboat.net kundig gemacht hat. Das ist als Quelle doch schon nicht zu verachten. Irrt er da (Gudmundur Helgason nicht der Spiegel)?

Ciao,
Ufo

Huszar

@ufo:

ZitatThis is the only known incident in all of naval warfare in which one submarine sinks another while both are submerged.

kann man tatsächlich als "erster Unterwasserduell" nennen. Ich bin mir aber nicht sicher, dass dies der erster Fall war, als 2 U-Boote (alle beide unter Wasser) sich gegenseitig beschossen haben. Mir wähnt sogar eine Begebenheit im 1wk in der Adria (bin mir aber nicht ganz sicher)....

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Leutnant Werner

@ufo,
ich bin auch mit dem Spiegel aufgewachsen als "Intellektuellenkind" (wobei ich ihn mir damals in der Zeit von 1980-1988 fast wöchentlich kaufte, denn meine Eltern hatten ihn nicht abonniert). Dann habe ich nur noch selektiv Ausgaben gekauft und dann auch mal jahrelang keinen mehr zur Hand genommen. Neulich, im letzten Jahr, hatte ich ein dreimonatiges Probe-Abo zum Anfütter-Preis. Ich habe den Spiegel dann aus den von Dir genannten Gründen auch nur so lange bezogen.

Schade, schade, schade...

Gruß
Lt.

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