Französische Kanonenboote

Begonnen von AvM, 20 Oktober 2020, 00:51:48

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Gröner Band 1 S.163
ex AVANTGARDE
ex FRANCTIREUR
ex GARDE MOBILE
ex BREST

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Das Marinekabinett Kaiser Wilhelms II. und sein erster Chef Admiral Gustav ...
von Klaus Franken

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Bundesarchiv

RM 1/862
Altsignatur: F 4451
Aktenzeichen:>XVII.1.1.18
Bemannung usw. der bei Orléans erbeuteten 4 Kanonenboote usw
ez. 1870 - März 1871

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#4
JÜRGEN W. SCHMIDT
Reichskanzler Fürst von Bismarck und eine Matrosenschlägerei in Smyrna im Januar 1877


Zu Rosenstein sind in den Dokumenten des Auswärtigen Amtes keinerlei weitere Angaben, noch nicht einmal sein Heimatort oder sein Vorname überliefert. Im »Wöchentlichen Anzeiger für das Fürstentum Ratzeburg«, Nr. 13 vom 13. Februar 1877, finden sich jedoch noch einige ergänzende Hinweise zu seiner Person. So hatte Rosenstein bereits elf Jahre in der Marine gedient. Von 1872 bis 1874 hatte er die Feuerwerksschule in Berlin besucht und stand zum Zeitpunkt seines Todes kurz vor der Beförderung zum Deckoffizier. Zu seinem Kriegsdienst in der erwähnten »Flottille der Loire« war ebenfalls im »Wöchentlichen Anzeiger« zu lesen, Rosenstein habe 1871 auf einem der eroberten Kanonenboote in Frankreich Dienst getan. Die insgesamt vier französischen Flusskanonenboote waren im Gefolge der Schlacht von Orléans zusammen mit 77 Feldgeschützen und ca. 10 000 französischen Kriegsgefangenen Anfang Dezember 1870 in die Hände der II. Armee des preußischen Prinzen Friedrich Karl (1828–1885) gefallen.

Die Schiffe waren danach eilig mit deutschen Seeleuten30 bemannt und Ende 1870 bzw. Anfang 1871 während der heftigen Kämpfe gegen die Armee des französischen Generals Alfred Chanzy (1823–1883) als »Flottille der Loire« auf einem von den Deutschen beherrschten Teilabschnitt
der Loire militärisch genutzt worden[31] Nach dem Krieg hatte man die vier erbeuteten Flusskanonenboote schließlich auf dem Rhein nahe der Festung Ehrenbreitstein stationiert.[32]


[30] Jene deutsche Matrosenabteilung zur Besetzung der erbeuteten französischen Kanonenboote wurde im Dezember 1870 von dem im Großen Hauptquartier in Versailles anwesenden preußischen Admiral Prinz Adalbert vor ihrem Einsatz an der Loire dem preußischen König Wilhelm I. vorgestellt; vgl. Stichwort »Adalbert (Prinz von Preußen)« in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 45. Leipzig 1900, S. 779ff.

[31] Zu den Kämpfen an der Loire während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 siehe die ausführliche militärhistorische Darstellung des unmittelbar daran beteiligten französischen Korps- und späteren Armeeoberbefehlshabers General Chanzy: Feldzug von 1870-1871: Die zweite Loire-Armee von General Chanzy. 4. Aufl. Hannover 1873.
Zwar geht General Chanzy auf die Beteiligung der deutschen »Flottille der Loire« in seinen Aufzeichnungen nicht
näher ein, veröffentlicht jedoch im Anhang seines Buches (S. 442) die betreffende deutsche Siegesdepesche des preußischen Königs Wilhelm I. an Königin Augusta in Berlin: Versailles, 6. Dezember [1870]. Bei Orléans sind über
10,000 Gefangene, 77 Geschütze und 4 Kanonenboote genommen worden. Treskow stürmte die Orte Gidy, Janvry, 343
Schmidt_Buch neues Layout 19.04.11 17:09 Seite 343
Prüns, die fortificierte Eisenbahn; war um Mitternacht in Orléans. Wilhelm. – Merkwürdigerweise hatte auch
Albrecht von Stosch als Generalstabschef der Armeeabteilung des Großherzogs von Mecklenburg seinerzeit gerade
an jenen Gefechten an der Loire und um Orléans vom 28. November bis 19. Dezember 1870 teilgenommen und sich
hier das Eiserne Kreuz 2. Klasse verdient; vgl. Ulrich von Stosch (Hrsg.): Denkwürdigkeiten des Generals und Admirals Albrecht von Stosch, erster Chef der Admiralität. Briefe und Tagebuchblätter. Stuttgart, Leipzig ²1904, S. 209
und 215.

[32] Wöchentlicher Anzeiger für das Fürstentum Ratzeburg, Nr. 68 vom 27. August 1872

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Gröner

ZitatCanots à vapeur, 4 französ. Boote 5. 12. 1870 deutsche Beute in Orleans, 3 Boote i.D. 9. 1. 1871 / 3.1871 Bahn- bzw. Wassertransport nach Kiel zur Grundreparatur. Weitere Verwendung vermutlich:
x Avantgarde:   1871 Rheinflottille, ab 1874 zusammen mit Mosel und Rhein. Ab 1886 nicht mehr verzeichnet, Verbleib?
x Franctireur:   desgl.           
x Garde Mobile: 1875 noch vhd.; 187. Mobile; 187. D 8, Ks. Werft Danzig; 1876 noch vhd.; zs. mit Brest als Fährschiffe Clara und Sophie 1876 bis 1881von Norddeutscher Dampfer AG in Kiel aufgebraucht (sog. ,,Jensenstraßenfähre"), 1881 durch Neubauten ersetzt, Verbleib?
x Brest: desgl.   

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#6
Alain Demerliac

Nomenclature des Navires Francais de 1848 a 1871
Nice 2013

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Jahresbericht 1886, Band 15
1887 Kiel. Handelskammer

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Statistik des Deutschen Reichs. n.F. Bd.42-43 (1888).

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#9
Bock, Bruno: Grüne, Blaue, schwarze, weisse Dampfer – Die Geschichte der
Kieler Fördeschiffahrt. Herford 1978 S. 22/23

Die Ersatzschiffe wurden im Kiel gebaut

Norddeutsche Schiffswerft, Kiel
#3 CLARA  (1881)  30BRT
#4 SOPHIE (1881)  30BRT

wenn die originalen CLARA und SOPHIE waren ab 1877 im Einsatz. 

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