Das Ende der ital. Beuteschiffe und-boote in der sowjetischen Seekriegsflotte

[hillus]

Hallo Achim,

zum Glück waren damals die Alliierten auch nicht auf den Kopf gefallen, denn sie stellten in der am Anfang des Treads erwähnten Konferenz klar, dass sie keine absoluten Ansprüche auf italienische Kriegsschiffe erheben. Trotzdem gingen dann z. B. der Kreuzer EUGENIO DI SAVOIA am 01.07.1951 an Griechenland, ATTILIO REGOLO als CHATEAURENAULT und SCIPIONE AFRICANO als GUICHEN an Frankreich usw.

Gruß  Jochen

[Darius]

Hallo hillus,

ich habe mit Interesse Deinen Beitrag bzgl. der MZs gelesen.

In Antwort #12 vom 15.04.2012 muss es wohl "MZ 778, MZ 780 & MZ 781" heißen und nicht "MZ 772,..." - so wie in der Antwort #14 vom 16.04.2012.

Die weiteren Angaben aus der Antwort #21 vom 19.04.2012 über den Verbleib von MZ 780 & MZ 781 nach 1949 fehlen noch in unserer MFP-Datenbank:
MZ 780: http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/marinefaehrprahm/ausgabe.php?where_value=1251
MZ 781: http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/marinefaehrprahm/ausgabe.php?where_value=1252

Kannst Du mir die Quelle für Deine Angaben mitteilen? Ich würde die Datensätze gerne ergänzen.

Danke & 

Darius

[hillus]

Hallo Darius,

das mit MZ-772 ist ein Druckfehler, als ich ändern wollte war die Seite schon über der Zeit. Natürlich war es MZ-778!!!

Zu den Quellen schicke ich Dir eine PN!

Gruß 

hillus

[Kaschube_29]

Moin Ritchie,

gestern hattest Du die Frage zur Anzahl der Toten beim Untergang des russischen Schlachtschiffs "Novorossiysk" ("Новороссийск")  gestellt:

Für wie präzise erachtest du denn die Opferzahl von 610 Toten?

Ich habe 604 Tote auf der NOVOROSSIYSK, weitere 5 Seeleute vom Leichten Kreuzer Molotov kamen bei den Rettungsarbeiten (Molotov rettete 31 Mann) um.

Hast du schonmal eine Gesamtzahl der Überlebenden gefunden? Laut meinen Unterlagen wurden lediglich 9 Mann aus dem gekentertem Wrack befreit, aber während des Sinkvorganges (Explosion um 0131, gesunken 0415) müssen sich ja doch einige gerettet haben...

Grüße

Ritchie

ich habe einmal in meinen reichlichen russischsprachigen Druckerzeugnissen nach dem Untergang der "Novorossiysk" ("Новороссийск") nachgeschaut. Zum Untergang und den anschließenden Rettungsarbeiten ist eine der besten Publikationen von

Nikolaj Petrowitsch Muru (Николай Петрович Муру),
"Katastrafa na vnutrennym reyde" ("Катастрофа на внутренным рейде"),
Verlag "Elmor", Sankt-Petersburg (издательство "Элмор", Санкт-Петербург)
1999
ISBN 5-7399-0060-3 , Auflage 1000 Stück

veröffentlicht worden.

Gemäß diesem fundamentalen Werk (219 Seiten) gab es 608 Tote, die folgendermaßen aufzuschlüsseln (und in dem Werk auch NAMENTLICH zu finden sind) sind:
Besatzungsangehörige des Schlachtschiffs "Novorossiysk" ("Новороссийск"):                                                                          549
Besatzungsangehörige des Kreuzers "Mikhail Kutuzov" ("Михаил Кутузов"), "Sverdlov"-Klasse:                                                  27
Besatzungsangehörige des Kreuzers "Slava" ("Слава"), "Kirov" (1938)-Klasse  :                                                                          5
Besatzungsangehörige des Kreuzers "Kerch" ("Kepчь"), ex ital. "Emanuele Filiberto Duca D`Aosto":                                              4
Besatzungsangehörige des Kreuzers "Dzerzhinskiy" ("Дзержинский"), "Sverdlov"-Klasse:                                                             4
Besatzungsangehörige des Kreuzers "Kuybyshev" ("Куйбышев"), "Chapayev"-Klasse:                                                                  1
Besatzungsangehörige des Zerstörers "Bessmennyy" ("Бессменный"), "Skoryy"-Klasse:                                                               1
Besatzungsangehörige des Rettungsschiffs "Karabakh" ("Kapaбах"):                                                                                           3
Angehörige des Stabs der Eskadra                                                                                                                                            9
Angehörige des Stabs und der Flottenführung                                                                                                                            5

Damit gab es 59 Nichtbesatzungsmitglieder der "Novorossiysk" ("Новороссийск"), die auch beim Untergang ums Leben kamen; hauptsächlich waren dies Soldaten, die zur Unterstützung der Schiffssicherungsmaßnahmen an Bord des Schlachtschiffs abgeordnet wurden.

Die gesamte Aktion zum Versuch der Rettung des Schlachtschiffs war sehr schlecht organisiert. Von den Toten der "Novorossiysk" kann man folgende Aufschlüsselung machen: 50 - 60 Mann kamen bei der ersten Unterwasserexplosion unter dem Vorschiff der "Novorossiysk" ums Leben. Weiter befanden sich rund 200 Mann in den Innenräumen des Kriegsschiffs, als das Schiff kenterte; die übrigen (rund 300) Toten sind unter denjenigen zu beklagen, die während der Schiffssicherungsmaßnahmen in Reih und Glied auf dem Oberdeck im achterlichen Teil des Kriegsschiffs angetreten waren. Bis zum Kentern durfte niemand der Besatzung das Kriegsschiff verlassen...

Wie will man die Zahl der Geretteten nun benennen?
Mehr als 1.000 Mann der Besatzung wurden aus dem Wasser gerettet bzw. konnten an Land schwimmen.
(Für eine detaillierte Aussage gemäß der oben genannten Quelle fehlt mir im Moment leider die Zeit... Bei Interesse kann ich hier noch etwas ergänzen!)

Bis dann,

Kaschube_29

[Ritchie]

Wow, genauer geht es vermutlich nicht!

Nach meinen Unterlagen erfolgte die Umbenennung der Molotov in Slava erst 1958, aber vermutlich stimmt dass nicht.

Vielen Dank für Eure Arbeit.

Grüße

Ritchie

PS. Damit gab es bei diesem Unglück fast genauso viele Opfer auf benachbarten Schiffen, wie bei der Liberte 1911 (143 Liberte und 61 auf anderen im Hafen liegenden Schiffen), damals allerdings durch Sprengstücke...

[Kaschube_29]

Moin Ritchie,

wenn man relativ ungeprüft aus einem Buchteil abschreibt, kommen schon so ein paar "Haker" hoch.

Also: Die "Molotov" ("Молотов" [Projekt 26bis]) ging am 14.06.1941 in den Dienst der Schwarzmeerflotte. Am 03.08.1957 wurde sie umbenannt in "Slava" ("Слава"), also erst nach dem Untergang der "Novorossiysk" ("Новороссийск"); am 04.04.1972 wurde sie aus dem Bestand der Seekriegsflotte herausgenommen und danach in Inkerman (bei Sewastopol) verschrottet. 

Bis dann,

Kaschube_29

[hillus]

Ich fand beim Kramen noch eine Ergänzung zum Segelschulschiff DUNAY ex CHRISTOFARO COLOMBO

Das Schiff hatte in Odessa seinen Stützpunkt bei der 78. Brigade Ausbildungsschiffe. Im Wesentlichen wurde das Schiff bis zur Streichung aus der Schiffsliste nicht umgebaut bzw. einer Überholung unterzogen. Die einzige Veränderung war der neue Anstrich in grauer Farbe. Die für so ein Schiff faszinierende Farbgebung für Kriegsschiffe des späten 18. Jahrhunderts in schwarz und für die Brücke bzw. den Kanonenbatterien in weiß wurde überstrichen. Tristes Grau war jetzt angesagt.

Das Schiff wurde nur wenig bis 1959 genutzt. Es stand vor allem für Ausbildungstörns der Seeoffiziersschule in Sewastopol zur Verfügung. Wie Konteradmiral W. L. Bersowskij in seinen Erinnerungen berichtet, später ein bekannter U-Bootkommandant und Verbandskommandeur von U-Booten der Nord Flotte, war er 1949 als Kursant der Schule an Bord des Schiffes. Der Seetörn startete in Sewastopol, von dort nach Batumi und Noworossijsk und zurück bei teilweise Windstärke 7, die das Schiff glänzend wegsteckte!

Im Jahr 1961 sollten größere Instandsetzungsarbeiten beginnen, die aber nicht durchgeführt wurden. Das Schiff wurde dann später entmastet und als Transportschiff für Holz verwendet. Im Jahre 1963 soll ein Ladungsbrand an Bord des Schiffes gewesen sein und der entstandene Schaden war für eine Wiederherstellung zu hoch und damit unwirtschaftlich.Das Schiff wurde aus dem Register der Handelsschiffe im gleichen Jahr gestrichen. In der Folgezeit wurde es als Auflieger teilweise zerstört und nach weiteren acht Jahren 1971 letztlich abgewrackt.

Hinweis für die Statistiker: Das Jahr der Abwrackung im Artikel vom 19.04.2012 bitte korrigieren!

Grüße aus Braunschweig

hillus

[hillus]

Heute bei http://flotprom.ru/news/ geschrieben!

Neue Hinweise zum Untergang des sowjetischen Linienschiffes NOVOROSSIYSK

Ein italienischer Rentner hat die Schädigung des sowjetischen Linienschiffes NOVOROSSIYSK eingestanden!!!

Ein italienischer Rentner hat am 22.08.2013 die Schädigung des sowjetischen Linienschiffes NOVOROSSIYSK eingestanden. Das sowjetische Linienschiff NOVOROSSIYSK der Schwarzmeerflotte explodierte am 29.10.1955 im Hafen von Sewastopol. Diese Explosion wurde von der italienischen Kriegsmarine verursacht. Diese neuen Hinweise wurden vom Kampfschwimmerveteran der italienischen 10. Flottille, Hugo d'Esposito, in einem Interview gegeben. Er nahm persönlich an der damaligen Operation zur Schädigung des Schiffes teil. Das Kommando der 10. Flottille war der Auffassung, so Hugo d'Esposito, die sowjetische NOVOROSSIYSK darf nicht mehr gesehen werden. Das Schiff gehörte bis 1949 unter dem Namen GIULIO CESARE zur italienischen Flotte. Es wird weiter angemerkt, dass die Explosion des Linienschiffes am 29. Oktober 1955 geschah, also dem Jahrestag des sogenannten Marsches auf Rom von Benito Mussolini!
Beim Untergang des Linienschiffes kamen 600 sowjetische Seeleute um. Das Linienschiff sank innerhalb von drei Stunden.
Schon früher wurde angenommen, das der Untergang durch eine mögliche Diversion verursacht wurde. Im Ergebnis der Untersuchungen wurde aber eine andere Ursache angenommen. Vier sowjetische Admirale wurden daraufhin später degradiert.

Nachzulesen bei http://flotprom.ru/news/?ELEMENT_ID=150752

hillus