Torpedoschießstand

Begonnen von Stichling, 12 September 2011, 17:55:50

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Stichling

Hallo !

   Bis 1945 befand sich an der Württenbergbrücke in Mürwick ein stationärer Torpedoschießstand, -Torpedoschule ,-.Erbaut wahrscheinlich vor dem ersten Weltkrieg. Ab 1920 verlief die Grenze zu Dänemarck mitten durch die Flensburger Förde, geschätzte Entfernung Schießstand - Grenze 2500 mtr. Wie lang war die Laufstrecke der damaligen Torpedos ? Wie konnte der Schießstand ohne Grenzkonflickte weiter verwendet werden ? In den 30iger Jahren war diese Einrichtung noch in Betrieb, nach 1945 von der Beatzungsmacht gesprengt.

Grüße Stichling

fezzo

Hallo,

evtl. hilft dieser Link.
Er führt direkt zu einem PDF mit dem Titel:
"Rüstung und Rüstungserprobung in der deutschen Marinegeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Torpedoversuchsanstalt (TVA)"

Interessant sind evtl. die Seiten 126,127

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=980897815&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=980897815.pdf

Gruß
Jan

Stichling

Hallo Jan !

     Danke für diesen Link, informativer Lesestoff, klärt aber auch nicht meine Frage.

Grüße Stichling

Reichsmariner

Hallo,

auf dänischer Seite an Land gelaufene Torpedos wurden teilweise durch die beteiligten Schiffe geborgen, um den Schutz der badenden Bevölkerung sicherzustellen.

Gruß
Bernhard

Stichling

Hallo Reichsmariner !

        Sehr witzig.

Grüße  Sperlings bunte Bühne

Reichsmariner

Hallo Sperling,

ich kann den Bericht von 1931 auch in voller Länge bringen:

"Bei Schießübungen des Torpedoschießstandes der Reichsmarine in der Flensburger Förde lief ein ungeladener Übungstorpedo infolge technischer Störung aus dem Schießgebiet hinaus und geriet in der Gegend von Kollund auf der dänischen Seite der Förde in flachem Wasser auf Strand. Da die durch Preßluft weiterlaufende Maschine den Torpedo für unkundige Personen eine erhebliche Gefährdung bedeutet und einige Kinder sich in unmittelbarer Nähe befanden, unternahmen Matrosen des deutschen Begleitbootes schwimmend den Versuch, das Geschoß zu bergen. Ihrer Umsicht und Entschlossenheit ist es zu danken, daß der Torpedo rechtzeitig eingeholt werden konnte, bevor er Schaden irgendwelcher Art angerichtet hatte."

Man kann es natürlich auch kürzer darstellen.

Gruß
Bernhard

Stichling

Hallo Reichsmariner !

       Danke für diesen Hinweis,darf ich fragen welcher Fundort ? Die Ablaufbahn der Übungsstrecke lief paralell zur Staatsgrenze in der Förde. Der Ort dän.Ort Kollund aber liegt hierzu im rechten Winkel.Sind Namen von Begleitschiffen erwähnt ? Neben den vier T-Schulbooten lag da nur der Schlepper,-auch Tender.-"Mürwick" genannt,selbige hatten Taucher an Bord welche oft die Grundgänger bargen.Ein Torpedo,-wenn auch Irrläufer,-in dän.Hoheitsgebiet,hatte das keine Folgen ?

Viele Grüße Stichling

kgvm

Machte sicher Sinn, die Ablaufstrecke parallel zur Grenze und damit von BEIDEN Ufern entfernt zu legen.
Aber trotzdem konnten natürlich Torpedos auf eines der Ufer auflaufen - Kreisläufer oder sonstige Abweichungen vom vorgesehenen Schußwinkel waren nie auszuschließen, wie ja beispielsweise auch die U-Boote immer wieder leidvoll erfahren mußten.

bettika61

#8
Hallo,
der Kampfmittelräumdienst hat diese Woche 2 Übungstorpedos vor Glücksburg lt. Presseerklärung "aus dem 2.Weltkrieg" geborgen http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/43800/2686069/wsp-sh-torpedos-vor-gluecksburg-torpedobergung-auf-der-flensburger-foerde
#1 Bildquelle WSP-SH -Aßmann
Entdeckt wurden sie vermutlich bei den geophysikalischen Ortungen des Projektes "Munition im Meer" die nach Hinweisen auf Munitionversenkungen von Senfgas und V1 Sprengköpfen in der Flensburger Förde durchgeführt wurden
ZitatIn der Folge konnte eine erforderliche Verfahrensuntersuchung im Auftrag der Deutschen Marine in dem als betroffen festgestellten Be-reich geplant werden. Die Messfahrt mit moderner geophysikalischer Ortungstechnik wurde im November 2012 durchgeführt. Bereits die ad hoc Auswertung der Messdaten erlaubte die Feststellung, dass
• die Versenkungen mit höchster Wahrscheinlichkeit in dem im April/Mai 1945 mi-nenfreien Seeweg (Zwangsweg) erfolgt sind;
• bis zu 20 Großsprengkörper, vermutlich ebenfalls Fieseler Fi 103 ,,V1"-Raketen entdeckt wurden;
• ein Teil der gemessenen physikalischen Eigenschaften des Meeresgrundes den Schluss nahelegen, dass an verschiedenen Stellen Körper eingebracht wurden, die ein für Artilleriemunition typisches Signal reflektieren.
Quelle http://www.schleswig-holstein.de/UXO/DE/Service/PDF/Anhang/ab_blano_fortschritt2012__blob=publicationFile.pdf
Edit: aus dem  Jahresbericht 2013 http://www.schleswig-holstein.de/UXO/DE/Service/PDF/Anhang/ac_blano_fortschritt2013__blob=publicationFile.pdf
ZitatUnabhängig von der oben dargestellten Sachlage wurden in der Flensburger Förde durch das BSH in Höhe des Sportboothafens Glücksburg relativ nah unter Land auf etwa 14 m Wassertiefe zwei Tor-pedos aufgefunden. Es handelt sich bei beiden Torpedos um deutsche G7e-Übungstorpedos. Von diesen Torpedos geht weder eine Gefahr durch Sprengstoff, noch eine Gefahr durch Auftreiben eines Druckkörpers aus, so dass der KRD keine Notwendigkeit für eine unverzügliche Beseitigung dieser beiden Torpedos sieht. Die Bergung wird in Absprache mit dem WSA Lübeck erfolgen
Können die Übungstorpedos aus dem Übungsbetrieb Torpedoschießstand stammen ? bis vor Glücksburg sind es  5-6 km

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

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