Versenkung von U-Booten auf der Außenweser 1945 / Hebeschiff "Mok wi"

Begonnen von NZ-Reporter, 12 April 2023, 22:15:34

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bettika61

Zitat von: NZ-Reporter am 13 April 2023, 21:49:53

Guten Abend, U 48,

es wird im ersten Anlauf ein längerer Text mit etlichen Bildern auch vom Hebeschiff "Mok wi" auf unserem digitalen Portal, danach wohl eine ganze Seite in der gedruckten Nordsee-Zeitung.

Wenn der Text online erschienen ist, poste ich den Link hier natürlich. Ehrensache!
https://www.kreiszeitung-wesermarsch.de/Wesermarsch/So-eroberten-harte-Maenner-nach-dem-Krieg-versenkte-U-Boote-auf-der-Weser-132821.html

Ist aber hinter der Bezahlschranke
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Axel Niestle

Das sieht mir bislang nach der üblichen Abzocke aus. Erst Datensammeln für eine kommerzielle Veröffentlichung, und dann auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Die Bildunterschrift im Auftaktkapitel spricht schon Bände über die Qualität, die vermutlich hinter der Bezahlschranke wartet.

Axel Niestlé

MarkusL

Ui, ui, ui, Axel, hart aber gerecht.
Kleiner Nachklapp: Bei Betrachtung der Bilder halte ich es für beinahe ausgeschlossen, dass ein MFP zum 1.200t Scherenschwimmkran mit 250t Hebefähigkeit aufgepimpt wurde.
Gruß
Markus

TW

Ich finde die Verurteilung vorschnell.
Die Kreiszeitung Wesermarsch ist nicht Nordseezeitung Online.
Warten wir doch mal den Jahrestag der Selbstversenkung ab.
Gruß, Thomas

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

NZ-Reporter

Liebe Experten,

Danke für Eure Hilfe.

Zwischenzeitlich ist mein Text über die Bergung von versenkten U-Booten auf der Außenweser vor Bremerhaven erschienen.

Hier, wie versprochen, der Link:

https://www.nordsee-zeitung.de/Region/So-eroberten-harte-Maenner-nach-dem-Krieg-versenkte-U-Boote-auf-der-Weser-132821.html

Drei Anmerkungen dazu:

1.) Normalerweise ist der Text hinter der Paywall. Auch als Dank für Eure Hilfe habe ich ihn eben freigeschaltet. Er wird bis Sonntag, 7. Mai, frei lesbar sein. (Wenn etwas dabei nicht klappt, funkt mich bitte hier an. Beim Internet weiß man nie...)

2.) Die Quellenlage hinsichtlich der Zahl und der Typen der 1945 im Rahmen der "Operation Regenbogen" versenkten U-Boote ist teils widersprüchlich. Ich habe mich bei den Zahlen an den Quellen orientiert, die im Einklang mit den Berichten in der Nordsee-Zeitung über die Bergung standen. Meine Logik war dabei: Wenn in der NZ damals über Jahre über 14 zu bergende bzw. geborgene U-Boote in der Außenweser berichtet wurde, deutet vieles darauf hin, dass das so war. Demnach waren vor Bremerhaven 14 U-Boote versenkt worden, vor Nordenham eines.

3.) Auch wenn etwas falsch, unscharf oder optimierbar sein sollte, könnt Ihr mich gerne hier anfunken. Ich bin weder U-Boot-Experte noch Kenner des Maritimen. Also ganz sicher nicht unfehlbar. Bitte aber auch bedenken: Der Text ist für ein Breitenmedium geschrieben. Stimmen sollte er aber trotzdem. Gerade bereiten wir die Veröffentichung auf einer Doppelseite in der gedruckten Nordsee-Zeitung vor. Änderungen kann ich dafür noch einpflegen, und auch im Web werde ich den Text bei Bedarf gerne optimieren.


NZ-Reporter

#36
Zitat von: Axel Niestle am 25 April 2023, 17:28:10
Das sieht mir bislang nach der üblichen Abzocke aus. Erst Datensammeln für eine kommerzielle Veröffentlichung, und dann auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Die Bildunterschrift im Auftaktkapitel spricht schon Bände über die Qualität, die vermutlich hinter der Bezahlschranke wartet.

Axel Niestlé

Hallo Axel,

siehe eins weiter oben.

Als Dank für Euch hier ist der Text eine Woche frei lesbar.

Abzocke liegt mir fern, und ich bin auch nicht auf Nimmerwiedersehen verschwunden - wie Du hier siehst. Ich war eine Woche in Urlaub - und einfach mal offline.

Und: Ich habe ja auch vorab drei Bilder des Zeitzeugen hier geteilt.

NZ-Reporter

#37
Mehr Klarheit über die "Mok wi": Die erste "Mok wi" sank 1959 vor Wangerooge

Eine kleine Meldung in der Nordsee-Zeitung vom 2. Februar 1959, nach intensiverer Suche gefunden, brachte Klarheit über das Schicksal des Hebeschiffes "Mok wi":

Wie die NZ damals berichtete, war die ,,Mok wi" am 31. Januar 1959 bei Wangerooge außerhalb des Jadefahrwassers gesunken. Das Hebeschiff war in einem Sturm leck geschlagen. Der Kran sollte damals das Wrack eines holländischen Saugbaggers aus diesem Fahrwasser räumen. Die fünf Mann starke Besatzung wurde von einem Schlepper aufgenommen.

Weitere Recherchen ergaben über die "Mok wi":

Das Hebeschiff ,,Mok wi" ist wahrscheinlich ab Ende der 40er Jahre gebaut worden. Der Bergeunternehmer Hellmut Wulf aus Ahrensburg bei Hamburg ließ dafür ein Landungsboot der Wehrmacht, einen Marinefähreprahm, umbauen.

Der MFP war 47 Meter lang und 6,5 Meter breit. Vorne wurde er auf 19 Meter verbreitert, hinten war er die originalen 6,5 Meter breit.

600 Tonnen Stahl sollen dabei verbaut worden sein. Der 24 Meter hohe Ausleger bestand aus drei Mannesmann-Rohren, jedes von einem Meter Durchmesser.

Damit konnte das Schiff Lasten von bis zu 250 Tonnen heben, seine Gesamttragfähigkeit wurde auf 1.200 Tonnen beziffert.  Unbeladen hatte das Schiff vorne nur 0,40 Meter Tiefgang, hinten 1,75 Meter. Es verfügte über zwei 190 PS starke Diesel,  wurde aber in der Regel von Schleppern bewegt.

Das Anfang der 50er Jahre stärkste Hebeschiff in Deutschland leistete etliche Jahre erfolgreiche Arbeit - bis es dann Anfang 1959 unterging.

Schon im März 1959 hatte die Bergungsreederei Wulf für Ersatz gesorgt. Sie konnte ein ehemaliges Tauchglockenschiff der Reichsmarine in den Niederlanden erwerben.

Das ehemalige Marinefahrzeug mit 52 Meter Länge, 16,6 Meter Breite und 3,7 Meter Seitenhöhe war 1940 bei der Schiffs- und Maschinenbau-AG (Mannheim) gebaut worden - speziell als Bergungsschiff für 300-Tonnen-U-Boote. Das Schiff konnte sich bei diesen Arbeiten selbst auf Stelzen stellen.

Wulf ließ die damalige ,,Retrieve" umbauen und benannte sie dann nach ihrem erfolgreichen Vorgänger-Hebeschiff wieder ,,Mok wi". Die neue ,,Mok wi" war wohl bis 1969 im Einsatz.


NZ-Reporter

Zitat von: bettika61 am 27 April 2023, 17:30:05
Zitat von: TW am 27 April 2023, 15:22:29
Ich finde die Verurteilung vorschnell.
Die Kreiszeitung Wesermarsch ist nicht Nordseezeitung Online.
....
Hallo,
Der Artikel ist auch bei der Nordseezeitung erschienen.
https://www.nordsee-zeitung.de/Region/So-eroberten-harte-Maenner-nach-dem-Krieg-versenkte-U-Boote-auf-der-Weser-132821.html

Danke, Beate.

Im Laufe des Mai wird der Bericht als Doppelseite auch in der gedruckten Nordsee-Zeitung sowie in der Kreiszeitung Wesermarsch erscheinen.

maxim


TW

Vielen herzlichen Dank, Christian.
Ich habe in der Datenbank Marinefährprähme einen Datensatz zur MOK WI ex Marinefährprahm angelegt.
https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/marinefaehrprahm/ausgabe.php?where_value=6694
Außerdem bin ich die Listen von Cai Boje "Schiffbau in Deutschland 1945-1952" durchgegangen, leider ohne Erfolg.
Welcher MFP zu MOK WI umgebaut wurde, bleibt also noch ungeklärt.
Schönen Mai-Feiertag,
Thomas

Ich verweise nochmal auf das Foto eines weitere MFP-Umbaus im FMA Thread Unbekannter Bergeprahm bei Bethge.
Von dem wissen wir leider gar nichts.

Darius

Hallo NZ-Reporter Christian,

vielen Dank für Deine aktive Rückkehr hier ins Forum & die Zugriffsmöglichkeit auf den Artikel.

Bei den Fotos im unteren Bereich des Artikel ist mit die LUMPINE aufgefallen.

Müsste sich um die ehem. Siebelfähre/Pionierfähre SF 515:
--/>/> https://historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/siebelfaehre/ausgabe.php?where_value=429


:MG:

Darius

NZ-Reporter

#42
Zitat von: TW am 01 Mai 2023, 13:39:45
Vielen herzlichen Dank, Christian.
Ich habe in der Datenbank Marinefährprähme einen Datensatz zur MOK WI ex Marinefährprahm angelegt.
https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/marinefaehrprahm/ausgabe.php?where_value=6694
Außerdem bin ich die Listen von Cai Boje "Schiffbau in Deutschland 1945-1952" durchgegangen, leider ohne Erfolg.
Welcher MFP zu MOK WI umgebaut wurde, bleibt also noch ungeklärt.
Schönen Mai-Feiertag,
Thomas

Ich verweise nochmal auf das Foto eines weitere MFP-Umbaus im FMA Thread Unbekannter Bergeprahm bei Bethge.
Von dem wissen wir leider gar nichts.

Hm, laut NZ-Bericht von 1952 wurde der Militärprahm in Hamburg zur "Mok wi" umgebaut.

Teddy Suhren

Hai

Im Artikel wird offensichtlich eine Art Schneidverfahren beschrieben um die Boote zu zerlegen. Scheinbar aber nur mit Sprengstoff ohne Schneidelement.
Funktioniert das? Eher schlecht als recht? Oder eigentlich gar nicht?
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Urs Heßling

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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