Mitglieder - Zusammenschluss zum Thema Flüchtlingstransporte aus dem Osten 1944

Begonnen von TD, 20 Dezember 2013, 11:54:52

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TD

Mitglieder - Zusammenschluss zum Thema Flüchtlingstransporte aus dem Osten  1944/45


Hallo zusammen,

beim Thema Kolberg - Fullfriede fiel wieder einmal auf dass unter uns doch sehr viele Mitglieder sind welche sich mit dem Thema Flucht 1944/45 über See beschäftigen.
Die lange Bücherliste von Rudergänger zeigt wie viele Bücher zum Thema vorhanden sind.
Neben diesen Bücher gibt es viele Berichte im Schriftgut der Vertriebenen Verbänden, Offiziersvereinigen, Kriegstagebücher u. a..

..
So fand ich erst gestern einen ganz genauen Beitrag zum geplanten Hilfskreuzer HANSA und dessen Fahrten bis zum 9.5.1945 welcher in einen 45 er Crewbuch stehen soll.
Gleiches gilt für die Einsätze der Landungsfahrzeuge 1945, Luftwaffenschiffe usw..

Ich könnte mir vorstellen 2014/15, 60 Jahre nach diesen Geschehen, im HMA eine Datenbank zu den  Transporten der einzelnen Schiffe zu sehen mit Angaben über Abgangshafen, Zwischenhafen und Endhafen der einzelnen Schiffe.
Dazu dann Angaben über die an Bord befindlichen Menschen, Flüchtlinge, Verletzte, Soldaten u. a. und ggf. wenigen Angaben zu Schiff mit Fotos.

Eine Frage ist natürlich gleich wann eine Erfassung der Fahrten erfolgen soll.

A. Herbst 1944 mit der Räumung der baltischen Häfen und deren große Lazarette und bedrohten Bevölkerungskreise.
B. Mit der Räumung von Memel Oktober/November 1944
C. Januar / Februar 1945 - die große Flucht.


Ist ja nur ein Gedanke von mir, vielleicht finden wir eine Anzahl Befürworter zu so einen Projekt und einige Mitstreiter welche die Sache durchführen.

Selber kann ich allerdings höchsten mit Listen, KTB- Auszügen u.a. helfen, auf noch mehr Hochzeiten tanzen kann ich nicht.

Gruß

Theo





...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Trimmer

Hallo Theo - in diesem Zusammenhang mal eine Frage. Bei der Evakuierung der Ostgebiete taucht u.a. das Laz.-Schiff " Renate" auf. Lt. Reederei Fritzen am 02.05.45 in der Ostsee versenkt  - lt. Seekrieg 21.03.45 - Stettiner Haff. Hast Du in Deinem Archiv dazu irgend welche Angaben

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

TD

Hallo Achim,


normal hatte ich ja nicht vor diesen Trend gleich  für solche Einzelfragen  in eine andere Richtung zu leiten.
Vielleicht kann die Regie ja noch Frage und Antwort auf eine andere Stelle "verfragten".

Also der Verwundetentransporter  RENATE wurde 1945 nicht versenkt.

Schau einmal meinen Zugaben zu einzelnen Reedereien unten an und den Lebenslauf von WM. A. SCHELL.

Gruß

Theo


  RENATE

US: DYIY

1944,18.April: Schiff durch die KMD Kopenhagen nach erfolglosen Charterversuchen  ( beabsichtigter Kauf des Schiffes durch Deutschland für 4,200.000 Dkr war wohl wegen der von dänischer Seite geforderten 50 % in harten, ausländischen Devisen nicht mehr erfolgt ) beschlagnahmt und in einen besonders gegen Sabotage gesicherten Hafenteil ( 10 m Bassin - Kopenhagen ) aufgelegt.
29.April: Vom Eisbrecher CASTOR nach Stettin geschleppt.
1..Mai: In Stettin von der Reederei Johs. Fritzen & Sohn, Stettin zur Bereederung übernommen.
1945,2.April: Während des ständigen Transportdienstes zwischen Gotenhafen und Libau vor Hela durch sowjetischen Luftangriff beschädigt


PD RENATE  13/2383  Johs. Fritzen & Sohn, Stettin    DYIY
18. 4. 44 in Kopenhagen als dän. "A.P.Bernstorff" beschlagnahmt, 1. 5. 44 an Stettin
30. 8. 44 in Stettin Bombenschäden, 1. 9. 44 Sicherheitsschiff "Renate"
30. 11. 44 Reparatur beendet, 20. 12. 44 Verwundetentransporter
20./21. 1. 45 Gotenhafen - Libau, 2./3. 2. 45 Libau - Gotenhafen
2. 4. 45 vor Hela durch Luftangriff beschädigt
Mai 45 in Kopenhagen,  19. 6.45 zurückgegeben

A.P.BERNSTORFF                      RENATE  ( DYIY)

1942/43  Für 4,2 Mill. Dkr. ( 50 % des Kaufpreises sind in harte
         Divisen zu bezahlen) am Reichskommissar Norwegen         verkauft.
  .o1.44 Schiff noch nicht abgenommen, Kauf später sicherlich rück-
         gängig gemacht aus Devisenmangel.
o1.o5.44 In Stettin angekommen und in RENATE umbenannt.
         Betreuung: J.Fritzen & Sohn, Stettin
         Dienststelle: KMD Stettin, TVA Gotenhafen.
30.o8.44 Durch Luftangriff (Brandbomben, Bombensplitter) in Stettin
         stärker beschädigt.   !!
o1.o9.44 Abschluss Bereederungsvertrag mit Fritzen.
30.11.44 Ende der Reparatur und neu besetzt als  Sicherungsschiff        RENATE
31.12.44 Umbesetzt als Lazarettschiff gemeldet.
o4.o1.45 Als VTS i.D. gestellt . (lt.KMD-Kartei)


2.  A. P. BERNSTORFF        DE  1T (16)
2,316 Det Forenede Dampskibs Selskab, Esbjerg      291.8 x 41.7
     P Helsingørs Jernskibsvft. & Maskinbyg., Helsingør (7) #140
4/44 - RENATE  Kriegsmarine - sicherungsschiff,   12/44 - hospital transport   managed by Jos. Fritzen & Söhn, Stettin  GE
5/45 - A. P. BERNSTORFF    returned to owners      DE
Broken up at Hamburg 1957 by Eisen u. Metall K.G. Lehr & Co., delivered 28.3.57, work reported complete Sep 1957
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bettika61

Hallo Theo,
das von Dir angedachte Projekt ist begrüssenswert  top.
Es ist schon sehr verwunderlich , das es sowas nocht nicht gibt z.B seitens der Vertriebenenverbände.Die grosse Anzahl der erschienenen Bücher und deren Verbreitung zeigt das vorhandene Interesse an diesem Thema . 2015 wird sicher das Thema wieder mehr in den Vordergrund rücken.
Im FMA sollte es doch Interessierte geben, die mitmachen.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Trimmer

Theo - entschuldige bitte aber das lag mir bei Deinem Beitrag gleich so "auf der Zunge "  :-D Ich beschäftige mich ja nun auch besonders mit dieser ganzen Zeit ab August 44 Litauen, Estland, Kurland aber ebend "Landmäßig " ( 14.PD, 7.PD, 4.PD und GD )
Ich danke Dir aber für Deine schnelle Antwort. Das mit der Versenkung habe ich unter
www.pust-norden.de/fritz-arch_a.htm   gefunden

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

TW

Zitat von: bettika61 am 20 Dezember 2013, 18:04:37
Es ist schon sehr verwunderlich , das es sowas nocht nicht gibt z.B seitens der Vertriebenenverbände.Die grosse Anzahl der erschienenen Bücher und deren Verbreitung zeigt das vorhandene Interesse an diesem Thema.

Interesse ist da. Aber das alleine reicht ja nicht aus.
Ich bin noch nie irgendwo auf eine Zusammenstellung von Abfahrten und Ankünften (wenigstens großer Handelsschiffe) im Frühjahr 1945 gestoßen. Auch Schön hatte solche Unterlagen nicht. Von Passagierlisten oder auch nur einer Zählung der Flüchtlinge ganz zu schweigen.

Selbst wenn ich Passagierzahlen hätte, wäre eine Gesamtzahl empirisch nicht zu ermitteln, denn viele Menschen flüchteten in Etappen: von Pillau nach Hela, von Hela (vollkommen überlaufen) wenigstens erstmal nach Kolberg. Von Kolberg nach Kopenhagen. Sie wurden also zwei- oder dreimal gezählt. Schwendemann sagt (zu Recht ?): Ich gehe von der Hälfte der von Schön geschätzten Zahl 2,5 Millionen aus.

Was erreichen wir am Schluss mit einer Liste der An- und Abfahrten?
Was kann ich damit anfangen ? Mir erscheint das Projekt als Sackgasse.
Entschuldigt diesen negativen Beitrag. Für positive Entgegnungen bin ich ganz aufgeschlossen.

Viele Grüße, Thomas

TD

Hallo Thomas,

den Gesichtspunkt Aufarbeiten von irgendwelchen Flüchtlingszahlen habe ich bei den Vorschlag nicht einmal angedacht.
Solchen Diskussion oder gar um Opferzahlen bei GOYA u. a. stehe ich sogar ablehnend entgegen.

Mir würde es nur darum gegen das bei einzelnen Schiffen im Lebenslauf nicht immer steht "nahm an den Osttransporten teil" oder Ähnliches.

Mir würde eine Zusammenstellung der Art:

Frachtdampfer Otto  1244 BRT 1915 erbaut  Reederei Otto Rudolf, Hamburg
11.02.1945 11:00 Uhr Gotenhafen  aus mit 450 Flüchtlingen, 1200 Verwundeten
12.02.1945  08:30 Uhr Swinemünde ein.

Also praktisch eine Aufstellung der einzelnen Fahrzeuge, bis hin zu den Behördenfahrzeugen welche mit 70 Mann aus Kolberg nach Kappeln liefen...

Es sollten auch die KM Schiffe wie Zerstörer usw. aufgenommen werden die eben 9000 Mann von Hela nach Kopenhagen brachten incl. anderer KM Schiffe.

Einfach gesagt eine Zusammenfassung der einzelnen Transporte aus den verschiedenen Quellen welche heute mit modernen Mitteln genauer und übersichtlicher gemacht werden kann als jeweils früher oder in einzelnen Werken zu einzelnen Häfen .
Die Problematik verstopfter Häfen usw. ist ja in den vielen Werken von Schön & Co. oft genug
beschrieben worden und würde ggf. nur in einen Vorwort erscheinen.

Gruß

Theo


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TW

Lieber Theo,
Ich muss es noch mal ganz knapp formulieren: ich habe nie gehört, dass irgendjemand bei den Hafenämtern auf Abfahrtlisten gestoßen ist. Es ging damals drunter und drüber. Es gab kein Personal, dass noch Buch führte.
Wo willst Du Deine Zahlen herkriegen?

Hast Du die Logbücher all dieser Handelsschiffe ?
Wo sind die KTB der (Hilfs-)Kriegsschiffe aus dem Jahr 1945 ? Doch in großem Umfange verbrannt oder in Berlin nicht angekommen. Du findest noch die KTB der Stäbe, da sind solche Einzelheiten aber nicht aufgeführt.
Wo sollen wir die gefragten Informationen herholen ?

An das Aufarbeiten von Flüchtlingszahlen hast Du nicht gedacht ... Aber wofür dann eine solch akkurate Aufstellung ?

TD

Lieber Thomas,

ich wundere mich das Du dich so stark gegen einen Versuch stellst die vorhandenen Angaben
zu dieser schlecht beleuchteten Zeit zu bündeln und zu erforschen.
Es ist uns doch bei den Landungsfahrzeugen und auch bei den alliierten U-Boot- Angriffen auch gelungen bis Mai 1945 große Klarheit zu erlangen, warum sollte es bei so einen Versuch nicht auch gelingen etwas auf die Füße zu stellen.
Alle deine Einwände habe ich ja in zig Jahren Archivbesuche bestens kennen gelernt und hier oftmals verkündet.
Kein Hafenamt hat jemals Abfahrtslisten erstellt.
Der Schiffsmeldedienst Hamburg hat vor über 20 Jahren seine Meldungen vernichtet, die Betriebsabteilung des KWK hat seine Meldungen schon vor 1950 neu für andere Schreiben usw. auf der Rückseite  gebraucht.
Bisher kenne ich nur die Lotsenkladde von Rostock und Bornholm welche  bis Kriegsende erhalten geblieben sind im östlichen Gebiet.

Was gibt es also als Pro ?

1. Eine sehr große Anzahl Bücher und Veröffentlichungen die sich mit der Flucht beschäftigt haben.
2. Haben sich hier allen Anschein nach schon viele Mitgliede mit dieser Thematik beschäftigt.
3. Gibt es bei den Millionen von Flüchtlingen weitaus mehr Zeitzeugen als je zu einen hier bearbeiteten Projekt.
4. Haben die Landsmannschaften und Vertriebenen Verbände eigene Sammlungen und es sind bei der Ahnenforschung ebenfalls Berichte vorhanden.

Quellen anderer Art:
Akten der Arbeitsgemeinschaft Ostsee, früher Lüneburg, heute Bundesarchiv
darin:
Meldungen vieler ostdeutscher Dienststellungen bis zur Abfahrt zum Westen
Abschriften von KTBs welche nicht abgeliefert wurden.
Berichte und Zusammenfassungen zu Kommandos und Dienststellen der KM, Firmen und Reedereien zur Flucht und Vertreibung
Meldungen zum Eintreffen auf der Schlei, in Lübeck, Flensburg. Kopenhagen mit Zahlen der an Bord befindlichen Menschen.
Tagebuchauszüge von Hafenkommandanten usw. im Osten und besonders Westen für den Zeitraum Mai- Juni 1945
Kapitänsberichte der eingesetzten Schiffe
( Projekt wurde von der Bundesregierung betrieben und von einen Admiral a. D. geleitet welche man gerne in den 50er Jahren antwortet)


KTBs

Bis Kriegsende
Seekriegsleitung, 9. Sicherungsdivision

bis teilweise Mitte März

KMD Danzig, Wismar, Kopenhagen u. a.
Seetransportstellen besonders Haff, Memel
Sicherungsdivisionen, Vorpostenflottillen, Sicherungsflottillen usw.

Bundesarchive Koblenz, Berlin, Freiburg, sowie Staatsarchive

Hamburg, Bremen, Aurich, Schleswig, München u. a.

Akten GMSA zu Schiffsverluste Kriegsende und Standorte der Kriegsschiffe
Handelsschiffsstandorte 9.5.1945
Reichskommissar Schiffahrt bzw. Abwicklung durch Schifffahrtsamt Hamburg
mit offenen Forderungen gegen das Reich bzw. später Bundesrepublik Deutschland.
sowie Gegenforderungen de Reiches

Darin:
Schiffsverluste und Beschädigungen bzw. vermisste Schiffe 1945
offene Frachten, ( Reisen), Bekohlung, Verpflegung  Mehrbelastung durch Flüchtlingsverpflegung
Wartezeiten in den Häfen oder bis zur Ausladung nach Kriegsende
Schiffslisten, Einlaufmeldungen Lübeck, Flensburg usw.
Nachlässe von Marineoffizieren u.a.

Dazu viele Tausend abgefangene Funksprüche ( DEFE ) zu Auslaufmeldungen, Geleitzüge Schiffsbelegungen, Einlaufmeldungen, Anweisungen, Ausserdienststellungen bis Mitte Mai 1945 welche zwar keine KTBs ersetzen, allerdings wegen den Einzelmeldungen oftmals noch genauer sind

Das ist nur ein grober Überblick.

Zu den Aufarbeiten von Flüchtlingszahlen
In den Quellen lassen sich natürlich teilweise bis zum Fischkutter, Schwimmdock und Schwimmkran riesige Mengen an Daten finden.

Sogar oft genau aufgeteilt in

Flüchtlingen, abtransportierte  Hilfswillige, Kommandierte, Reederei- und Dienststellenangehörige, Verletzte, schwer Verletzte, liegend Transporte, Kriegsgefangene,
Strafgefangene, Soldaten, RAD usw. usw.

Also, so gesehen hätte ich hier schon ein kleines Ostseearchiv, nur ich will ja nicht einmal selber etwas in die Welt setzen, würde aber wie Du mich sicher auch kennst gerne die Infos z. V. stellen damit sich das jahrelange sammeln irgendwie gelohnt hat zumindest für die Forschung.

Ich weiß nicht ob in damals geschickten Paket GMSA - Akten auch ein Teil der
Akten war, zumindest etwas aus den Nachlass v. Grumbkow ?

Bis dann

Theo




...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

TW

Hi Theo,
Über Deine ausführliche Antwort hab ich mich sehr gefreut.
Ich hab schon befürchtet, dass Du meine kritischen Fragen so interpretierst, "dass [ich mich] gegen einen Versuch stell[e], die vorhandenen Angaben zu dieser schlecht beleuchteten Zeit zu bündeln und zu erforschen."

Nein. wenn ich dagegen wäre, hätte ich mich gar nicht zu Wort gemeldet. Ich habe mich gemeldet, weil mich Dein Vorschlag ganz besonders interessiert, und ich überleg mir, ob ich bei dem Projekt mitmachen will. Aber im Vorfeld muss schon mal klar sein, dass genügend Material zur Auswertung zur Verfügung steht. Das hab ich im Ansatz mal bezweifelt.

Ich werde mir Deine ausführliche Liste zu Quellen jetzt genau ansehen, und dann melde ich mich wieder.

Schönen Sonntag,
Thomas

TW

Ich fände es (als eine Art Pilotversuch) schon toll,
wenn man nur diese Fahrten im Sinne Theos aufschlüsseln könnte:

1  Deutschland        41.046 BRT   7 Fahrten   69.379 Menschen
2  Eberhart Essberger  5.064 BRT  12 Fahrten   66.550 Menschen
3  Potsdam            17.528 BRT   7 Fahrten   53.891 Menschen
4  General San Martin 11.352 BRT  13 Fahrten   35.111 Menschen
5  Pretoria           16.662 BRT   8 Fahrten   35.044 Menschen
6  Der Deutsche       11.430 BRT   6 Fahrten   34.474 Menschen
7  Lappland            7.644 BRT   6 Fahrten   34.233 Menschen
8  Hestia              2.883 BRT  14 Fahrten   32.806 Menschen
9  Urundi              5.791 BRT   7 Fahrten   32.716 Menschen
10 Neidenfels          5.838 BRT   5 Fahrten   30.100 Menschen
11 Ubena               9.554 BRT   7 Fahrten   27.170 Menschen
12 Cap Arcona         27.571 BRT   3 Fahrten   25.795 Menschen
13 Hamburg            22.117 BRT   3 Fahrten   23.075 Menschen
14 Herkules            2.369 BRT   9 Fahrten   21.500 Menschen
15 Antonio Delfino    13.589 BRT   5 Fahrten   20.552 Menschen
16 Goya                5.230 BRT   4 Fahrten   19.785 Menschen
17 Södenhamn           1.499 BRT   9 Fahrten   19.350 Menschen
18 Walter Rau         13.752 BRT   3 Fahrten   18.888 Menschen
19 Nautik              1.127 BRT  20 Fahrten   18.413 Menschen
20 Deike Rickmers      1.923 BRT   4 Fahrten   16.950 Menschen
21 Hamburg             1.261 BRT   2 Fahrten   11.338 Menschen
22 Karoline              887 BRT  10 Fahrten    6.518 Menschen
                                 164 Fahrten  653.638 Menschen

Rudergänger

Hallo Theo,
zu  Deinen Projekt über die Flüchtlingsschiffe einige Anmerkungen meinerseits:
-an einer Mitarbeit bin ich sehr interessiert, wenn sich noch einige Mitstreiter finden.
- die von Dir erwähnten Unterlagen sind mir leider nicht zugänglich, auch habe ich keine Möglichkeit
in einschlägigen Archiven zu recherchieren. Ich habe nur die Literatur, die ich schon in anderen Zusammenhang erwähnt habe, sowie einige KTB über diesen Themenkomplex, die ich über dieses Forum dankenswerter Weise erhalten habe.
-in der Literatur sind die Angaben leider sehr oft zu allgemein und vielfach auch widersprüchlich und unkonkret.
-nach den Buch von Martin Schmidtke ,,Rettungsaktion Ostsee 1944/1944, die mir bisher vollständigste vorliegende Darstellung, waren ca. 1200 verschiedene Einheiten an den Evakuierungsfahrten beteiligt.
Die von Thomas vorgebrachten Bedenken sind ja nicht unerheblich und auch nach vollziehbar, aber trotzdem sollte man das Projekt angehen. Wenn sich in Laufe der Arbeit herausstellt, dass es so nicht möglich ist durch fehlende Unterlagen oder andere Probleme eine Datenbank aufzustellen, so kann man die Arbeit ja immer noch abbrechen, aber einen Versuch ist es allemal wert. Das HMA zeigt ja was möglich ist.
In diesem Sinne hoffe ich, dass sich vielleicht noch einige Mitstreiter finden, die vielleicht auch über entsprechendes Material verfügen.
Für 2014 wünsche ich Dir Theo und allen Forumsfreunden ein frohes und erfolgreiches Jahr 2014.
Harald

Darius

Hallo zusammen,

ich bin mir sicher, dass bei Recherchen zum Thema "Ostsee 44/45" auch viele (mir/dem Team) bisher unbekannte Informationen z.B. bei den Landungsfahrzeugen auftauchen werden.

Umgekehrt: Im Projekt "Landungsfahrzeuge" haben wir auch nicht im jeden Lebenslauf die Details eingefügt, die in den Unterlagen (z.B. schon allein Kugler), verfügbar waren. Siehe z.B. Datensatz zu F 862  --/>/> http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/marinefaehrprahm/ausgabe.php?where_value=1093. Auch wenn hier deutlich wird, dass Flüchtlinge nicht Prio 1 waren, können solche Details auch zur Negativabgrenzung herangeführt werden.

:MG:

Darius

TD

Liebe Freunde,

Dank für die guten Worte.
Auf anderen Wegen habe ich auch viel Post und Anrufe in  ähnlicher Art bekommen.

Freut mich auch das Thomas mit machen möchte.

Nur hat er mir mit solchen Fragen wie

1  Deutschland        41.046 BRT   7 Fahrten   69.379 Menschen
2  Eberhart Essberger  5.064 BRT  12 Fahrten   66.550 Menschen
3  Potsdam            17.528 BRT   7 Fahrten   53.891 Menschen

den Mut genommen hier etwas zu schreiben.

Solche Ergebnisse können eben nur durch eine Mosaikarbeit wie zu anderen Datenbänken bearbeitet werden.

Also Auflistung aller Fahrten incl. Zwischenhalten in anderen Ostdeutschen Hafen bis zum Einlaufen im Endhafen.
Vor gut zwanzig Jahren es mir gelungen die bei der OFD Hamburg liegenden Transportrechnungen der letzten Kriegsjahre ausgehändigt zu bekommen bei Übernahme der Transportkosten von Telgte.
Nachdem die OFD Münster die kostenlose Vernichtung nach Auswertung zugesagt hatte sollte es dann losgehen.

Aber es waren zwei bzw. später sogar drei LKW - Ladungen deren Transportkosten mein damals zwar nicht ganz kleine Gesellengehalt nicht erlaubte.

Also wurde der Weg gegangen das ein guter Freund bei der Bundesmarine die Akten mit LKW in Hamburg abholen z seiner Dienststelle.

Erste Untersuchungen ergaben das es sich alles um Rechnungen handelte.
War mir normal völlig klar, aber die Herren hatten wohl etwas in großer fertiger Form für die Flucht über die Ostsee erwartet.
Dann wurde mein Freund versetzt oder schon pensioniert, wollte sich bei erster Gelegenheit weiter um die Sache kümmern und dabei blieb es.
Vor einigen Jahre, mein Freund war schon lange tot, habe ich dann auf Nachfrage die Antwort erhalten da die Akten vernichtet wurden wie es ja auch bei der Übernahme in Hamburg abgemacht war.
Besondere Funde zu Schiffsverlusten usw. in der Ostsee habe eine nochmalige vorherige Durchsicht nicht ergeben.
Vermute das  dort die Summierung der Fahrten und Personen einfacher zu finden war.

Oder es hat Akten der Forschungsstelle Ostsee gegeben die bei der Auflösung in andere Archive wie Bayreuth gingen oder in private Sammlungen.

Also, wenn es Helfer geben sollte welche einzelne Bücher und Quellen in einer großen Sammlung der Schiffsnamen, Fahrten und "Beladung" einarbeite können bzw. aus den vielen jetzt schon vorhandenen KTB - Filmen, könnte das nach fast 60 Jahren eine schöne Arbeit geben welche kein einzelnes Buch oder andere Internetarbeit schaffen kann.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

TD

Nachtrag:

Natürlich müssten in dieser Zusammenfassung auch alle anderen Schiffe, besonders Kriegsschiffe vom Kreuzer bis Peilboot incl. MFP, U- Boote, Minensucher usw.
aufgeführt werden welche zweckmäßiger weise mit den einzelnen Projekten verlinkt würden.
Schreibt sich leicht, ist aber eine ebenfalls nicht leichte Angelegenheit

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

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