Entschlüsselung früher und heute

Begonnen von H.Bleichrodt, 17 November 2012, 23:50:11

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Tostan

Sebastian: Ich stimme dir da teilweise zu. Zum einen bin ich der Meinung, dass die heutigen Verschlüsselungsalgorithmen sicher sind. Auch auf längere Zeit als nur zwei Jahre. Wohlgemerkt - die Algorithmen. Programme können fehlerhaft sein, und diese Theoretische Sicherheit wieder aushebeln.

Aber wie du schon schreibst - die größte Schwachstelle ist der Mensch: Offene Zugänge zu sensibler Technik, ob nun remote per VPN oder offen gelassene Türen. Fehler in Programmen. Nachlässiger Umgang mit der Technik(z.B. Virenverseuchte USB-Sticks an sensiblen Rechnern). Verlorene Zugangsaten etc....

Und daher sehe ich Spionage (ob nun klassische Agenten oder Computerspionage) als wesentlich erfolgversprechender an als das knacken unbekannter Codes.

Die von dir als Beispiel genannte Buchchiffre lässt sich auch durch klassische Spionage aushebeln(man muss nur das betreffende Buch(und die Ausgabe etc.) in erfahrung bringen) - und bei den Datenmengen heutzutage ist die in vielen Fällen einfach nicht praktikabel. Das ist was nettes für kurze Nachrichten. Aber ich glaube kaum, dass man die Datenmengen die zum Beispiel von und an eine Trägerkampfgruppe in See verschlüsselt geschickt werden sollen, eine solche Verschlüsselung praktikabel nutzen könnte.

H.Bleichrodt

Hallo,

ich denke das diese Leute die sowas verschlüsseln aus der Geschichte gelernt und die
heutige Technik zu nutzen zu wissen. Für mich (obwohl ich kein PC Fremdling bin :-D)
ist es trotzdem interessant zu wissen auf welche Art und Weise dies geschieht.
Was die Sicherheit betrifft von den heutigen Codes, so bin ich mir bewußt das es auf Dauer
keine entgültige Sicherheit gibt.

Irgendwann wiederholt sich alles einmal, die Frage ist nur wann....

Gruß Ali  :-)
Auf Sehrohrtiefe !

Tostan

Hallo,

Zitat von: H.Bleichrodt am 21 November 2012, 20:32:12
ich denke das diese Leute die sowas verschlüsseln aus der Geschichte gelernt und die
heutige Technik zu nutzen zu wissen.

Ich bin nun Dipl.Informatiker(ok, im Zivilen Bereich aber habe auch genug mit äußerst sensiblen Daten zu tun), und glaube mir, das ist häufig eben nicht der Fall. Es gibt einen haufen von Vorschiften und Verfahrensweisen zur Datensicherheit, und trotzdem werden die aus Bequemlichkeit, Unwissenheit, zuviel Vertrauen oder anderen Gründen ständig missachtet.

Genauso wie es schon bei der Enigma der Fall war:
ZitatZwar verbot die deutsche Dienstvorschrift ,,Allgemeine Schlüsselregeln für die Wehrmacht" (H.Dv.g.7) ausdrücklich ,,Regelmäßigkeiten im Aufbau, gleichlautende Redewendungen und Wiederholungen im Text"[67] und warnte eindringlich ,,Es muß auf jeden Fall vermieden werden, daß durch flüchtig ausgebildetes Personal Schlüsselfehler gemacht werden, die [...] der feindlichen Nachrichtenaufklärung die Entzifferung ermöglichen",[68] dennoch passierten genau diese Fehler, die die Codeknacker wahrnehmen und ausnutzen konnten. Aus britischer Sicht war eine täglich frisch verschlüsselte ENIGMA-Meldung, die stets mit den Worten ,,WETTERVORHERSAGEBEREICHSIEBEN" begann, ähnlich wertvoll wie es eine direkte öffentliche Bekanntgabe des jeweils gültigen Tagesschlüssels gewesen wäre.
(Zitat aus Wikipedia)

Damals wie heute befindet sich das größte Risiko für die Datensicherheit zwischen Stuhl und Tastatur.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Tostan am 21 November 2012, 23:10:08
Damals wie heute befindet sich das größte Risiko für die Datensicherheit zwischen Stuhl und Tastatur.

schön gesagt  :wink: :-D 

leider wird aus Sicht der Ergonomie immer noch zu wenig für den Risikoträger getan ...

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

H.Bleichrodt

ZitatEs gibt einen haufen von Vorschiften und Verfahrensweisen zur Datensicherheit, und trotzdem werden die aus Bequemlichkeit, Unwissenheit, zuviel Vertrauen oder anderen Gründen ständig missachtet.

Nun dann sind die Leute selber verantwortlich wenn etwas passiert  :MV:


Vielen Dank für all die Informationen  :MG:

Alex
Auf Sehrohrtiefe !

t-geronimo

Mit einem Augenzwinkern setze ich folgenden Link zu diesem gar nicht so einfachen Thema, wenn man den Schlüssel nicht hat:

--/>/> http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,18378.msg205402.html#msg205402
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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