Karsten Jäger: Marineobservatorium in Greifswald 1941-1945.

Begonnen von bettika61, 01 November 2017, 18:25:19

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bettika61

Hallo tyske Peter,
Danke, die Information ist auch dahingehend hilfreich, das es offenbar beim Hafenamt Aarhus eine Liste mit Schiffen und Flüchtlingen.
Vielleicht kennt unser dänischer Spezialist für deutsche Flüchtlinge in Dänemark
@ Olaf Berg Nielsen   :MG: diese Liste
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Olaf Berg Nielsen

Hallo Beate und "tyske Peter",

daß ich:" dänischer Spezialist für deutsche Flüchtlinge in Dänemark diese Liste kenne" ist jedenfalls stark übertrieben. Jedenfalls kannte ich bis Gestern nicht diesen Schiffsliste und habe nie von S/S 'Martha Geiss'  gehört. Aber jetzt weiß ich ein bisschen mehr, ich weiß wo diese Liste liegen und kann es vielleicht auch suchen.

Daß es wegen einen ,,Fabrik der wissenschaftlichen Kriegführung" sich dreht stört mich. Ich habe so schlechte Erinnerungen von die deutsche Besatzung in Kopenhagen in 1945 erlebt und als Jehovas Zeuge gehe ich für Frieden zwischen Menschen ein. Tausende von unsere Brüder sitzen heute in Gefängnis in mehrere Länder weil die Militärdienst verweigert.

Aber weil das Schiff Flüchtlinge mit hatten, interessiert es mich. Wenn S/S 'Martha Geiss'  am 3. Mai nach Aarhus kam, muß es schnell weiter gesiegelt, weil am 4. Mai kam die Bekanntmachen, daß die deutsche Truppen um 8Uhr morgen 5. Mai sich übergeben sollten. Aber ich Glaube nicht daß es anders als Ankunft- und Abmarschzeiten in diese Liste stehe.

Beste Grüße
Danske Olaf

tyske_peter

Guten Tag,
nun wird es doch auch für mich spannend. Ich werde nun doch der Aufforderung folgen und mich und mein Anliegen zum "Hafen Aarhus Mai 1945" vorstellen. Ich würde mich freuen, wenn ich dazu Informationen erhalten könnte.
Vielen Dank und viele Grüße,
Jürgen Kowalewski

olpe

Hallo,

Zitat von: bettika61 am 15 Dezember 2018, 18:59:32
Hallo,
es ist mir  leider bisher nicht gelungen ,die Magisterarbeit von Karsten Jäger zu finden.
...
ZitatAm...den 29.April 1945 verließen FdK Börgen,FdK Rungholt(112 BRT) und
Martha Geiss (531 BRT), ein kleiner Frachter, in aller Eile Stralsund mit Inventar und Personal des Marineobservatoriums an Bord, um nach Flensburg zu evakuieren
...

ein Bekannter fragte mich, was FdK im Zusammenhang mit den Forschungsschiffen bedeutet ... ich konnte ihm leider nicht antworten ... kann ein Spezi helfen?

Grüsse
OLPE

joern

Hallo Olaf,
in diesem Fall FdK = Forschungsschiff der Kriegsmarine.
siehe auch hier:
https://ww2.dsm.museum/DSA/DSA23_2000_217250_Wegner.pdf
Grüße Joern

olpe

Hallo Joern,
vielen herzlichen Dank! ...  :O/Y :MG: ...
Grüße
OLPE

Renner

Ich habe eine Information zum Verbleib der Börgen.

bettika61

Dann teile sie doch mit uns . :-D
Ich bin weiterhin interessiert,
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Renner

Parallel zu dem Schiffstransport gab es einen Kraftfahrzeugkonvoi, ebenfalls mit Geräten und Personal des MAROBS. Ich selbst (5 Jhre) war mit meiner Mutter und zwei Geschwistern an Bord der Börgen, mein Vater beim Kfz-Konvoi. Als die Börgen am Ausgang der Flensburger Förde (Geltinger Bucht) ankerte, holte uns mein Vater mit einer Barkasse von Bord, "um eine Internierung in Dänemark zu verhindern". Die Börgen ist dann wahrscheinlich mit den anderen beiden Schiffen nach Aalborg weitergefahren.
Irgendetwas muss sich an der ursprünglichen Planung geändert haben. Wer weiß etwas Genaueres über die ursprüngliche Planung, gab es ein festes Ziel in Flensburg, wer war damals der Leiter des MAROBS und war er mit dabei und warum startete die Fahrt in Stralsund und so eilig?
Mein Vater lebt leider nicht mehr, sonst könnte ich ihn fragen.



Rudergänger

Hallo,
das Marineobservatorium Greifswald (ursprünglich Wilhelmshaven) verlegte von Wilhelmshaven nach Bombenschäden am 22.12.1942 nach Greifswald.
Leiter war von 01.10.1935 bis Mai 1945 Ob. Reg. Rat Dr. Günther Böhnecke.
Quelle: H. H. Hildebrand "Die organisatorische Entwicklg. d. Marine n. Stellenbesetzung 1848-1945 Band 2 Seite 558

Schönes Wochenende
Harald

bettika61

Zitat von: Hans Jehee am 19 Dezember 2018, 17:37:08
Hallo Beate,

Möglich interessant für dich.
Ungefähr 20.000 holl. Schiffstagebücher zusammen mit Lochkarten und Lochmaschinen sind während der Krieg nach Greifwald geführt.
Der Inhalt der Schiffstagebücher ist auf die Lochkarten übersetzt. Die Lochkarten sind nach dem Krieg nach Holland zurückgekommen aber Schiffstagebücher sind bisher vermisst.
Siehe: https://cdn.knmi.nl/system/readmore_links/files/000/000/933/original/het_knmi_in_oorlogstijd_gpr.pdf?1524647071

Mit herzliche Gruss,

Hans
Hallo,
Zum gleichen Thema "H Wallbrink, FB Koek. Gang van zaken 1940-48 rond de 20.000 zoekgeraakte scheepsjournalen
KNMI number: PUBL-192, Year: 2000"
https://www.knmi.nl/kennis-en-datacentrum/publicatie/gang-van-zaken-1940-48-rond-de-20-000-zoekgeraakte-scheepsjournalen
wird auch im Artikel von Ingo Hennings im "Historisch-Meereskundliches Jahrbuch Nr.22" als Quelle genannt.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Renner

 Hallo Harald,
danke für die schnelle Antwort. Dr. Böhnecke ist auf dem Landwege mitgefahren, seine Familie war auch auf der Börgen und wurde mit meiner zusammen von Bord geholt.
Beste GrüßeUdo Renner

bettika61

#27
Zitat von: Renner am 23 Januar 2021, 16:51:20
Parallel zu dem Schiffstransport gab es einen Kraftfahrzeugkonvoi, ebenfalls mit Geräten und Personal des MAROBS.
Hallo,
ZitatAm 29. April 1945 floh ein großer Teil des Deutschen Wetterdienstes auf dem Land- und Seeweg mit den vorrückenden Russen von Greifswald nach Hamburg.  Der Meteorologe Dr.  G Böhnecke erklärt, mit etwa 500 Mann aus Greifswald geflohen zu sein.
Quelle :H Wallbrink, FB Koek. "Gang van zaken 1940-48 rond de 20.000 zoekgeraakte scheepsjournalen"
Böhnecke wurde nach 1945 Leiter des DHI:

"Das Deutsche Hydrographische Institut wurde aus den verbliebenen Teilen der Deutschen
Seewarte, des Marlneobservatoriums und des Nautisch-Hydrographischen Dienstes beim
Oberkommando der Kriegsmarine gebildet. Das·von den britischen Behörden im Sommer
1945 eingerichtete "Deutsche Maritime Institut" mit Sitz in Hamburg wurde am
12.12.1945 vom Alliierten Obersten Kontrollrat in Berlin genehmigt und unter der
Bezeichnung "Deutsches Hydrographisches Institut" bestätigt. Ein vom Kontrollrat
eingesetzter Direktorenrat mit Vertretern aller vier Besatzungsmächte leitete die Arbeiten,
wobei der British Naval Supervisor als Manager des Instituts fungierte (BÖHNECKE
1948; HEISE 1993). Als Leiter wurde der frühere Direktor des Marineobservatoriums
Dr. Günther Böhnecke (1896 - 1981) eingesetzt. "
aus
Meereswissenschaftliche Berichte
MARINE SCIENCE REPORTS
No. 17
Zur Geschichte der Meeresforschung
in der DDR
von
Hans-Jürgen Brosin
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Zitat von: Renner am 23 Januar 2021, 16:51:20
Parallel zu dem Schiffstransport gab es einen Kraftfahrzeugkonvoi, ebenfalls mit Geräten und Personal des MAROBS. Ich selbst (5 Jhre) war mit meiner Mutter und zwei Geschwistern an Bord der Börgen, mein Vater beim Kfz-Konvoi. Als die Börgen am Ausgang der Flensburger Förde (Geltinger Bucht) ankerte, holte uns mein Vater mit einer Barkasse von Bord, "um eine Internierung in Dänemark zu verhindern". Die Börgen ist dann wahrscheinlich mit den anderen beiden Schiffen nach Aalborg weitergefahren.
Irgendetwas muss sich an der ursprünglichen Planung geändert haben. Wer weiß etwas Genaueres über die ursprüngliche Planung, , .......
Hallo Udo,
zur Lage zum Zeitpunkt der Reise,
Zitat27.4.1945
Schleswig-Holstein darf kein Flü. u. Verw. aufnehmen , da 16.000 Flü. im Anmarsch v.Mecklenburg, Kopenhagen m. 50.000 Menschen überfüllt, Ausweichen nach Nyborg oder Aarhus.
aus den Aufzeichnungen von Konteradmiral a.D. Engelhardt 1967
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

MarObsBörgen

Zitat von: bettika61 am 01 November 2017, 18:25:19...
2014 erschien von ihm  "Eine Fabrik der wissenschaftlichen Kriegsführung? Das Marineobservatorium Greifswald 1941-1945. Zeitgeschichte regional, Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern, Herausgeber: Geschichtswerkstatt Rostock e.V.,"


Ersteinmal vielen Dank für den spannenden Hinweis, auf den mich Google aufmerksam machte.
Das Heft der Geschichtswerkstatt Rostock: Zeitgeschichte regional | 18. Jg., 2014, Heft 2 lässt sich scheinbar noch bestellen, bin gespannt wann es kommt.
Mein Opa hat ab 1941 im MarObs Greifswald gearbeitet. Zur Zeit schreibe ich Briefe aus 1945 von ihm ab.


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