Fragen zum Kriegstagebuch U-392

Begonnen von Albatros, 30 Mai 2008, 21:50:39

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Peter K.

... lt. ROHWER geschehen im Quadrat AL4592.
Der angebliche FAT-Treffer auf dem Zerstörer erfolgte nach einer Laufzeit von 3 min. 1 sec.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Albatros

Hallo Thorsten,

klar,hätte ich mir auch denken können  :](*,),ich natürlich WLB Stuttgart bei Google eingegeben und dann.......kratz am Kopf!.

Hallo Schorsch,also HX 271 das macht Sinn.Schlechtwetter wie im KTB von U-392 beschrieben und zersprengter Geleitzug,daher haben sie nur die paar Schiffe gesehen und gehört.Das Buch von Blair hab ich auch,aber weis der Geier wo? :/DK:

Hallo Peter,im KTB von U-392 wird zum Zeitpunkt der Begegnung mit dem Teil des Geleitzuges als Standort Al 4825 angegeben.Al 4585-4892 ist als Vp.-Streifen angegeben in dem das Boot stehen sollte.

Zum HX 271 gibt es bei Convoyweb http://www.convoyweb.org.uk/hx/index.html?hx.php?convoy=271!~hxmain keine Erkenntnisse über Versenkungen oder Beschädigungen außer das zwei Frachter kollidierten und der eine davon auf den Strand gesetzt wurde.

Mit fitted with AND kann ich allerdings auch nicht so recht was anfangen. :MV:

Gruß an alle, :MG:

Manfred

Albatros

Tach auch,

hab in letzte Woche nicht so recht Zeit gehabt hier weiter zu machen,deshalb jetzt noch mal meine Frage zu fitted with AND,mir möchte da nichts passendes zu einfallen,hat einer eine Erklärung?.

Habe mal die unter http://www.convoyweb.org.uk/hx/index.html?hx.php?convoy=271 zu sehende Aufstellung zum Convoy HX 271 weiter unten rein gestellt.

Zu U-392 gibt es dann nicht mehr viel zu sagen,vielleicht noch dies :

21.01.--28.02.44 Brest,Werftliegezeit und Reparaturarbeiten des Bootes,Frontausrüstung.

29.02.44 Brest ausgelaufen mit Befehl über BF 5736,4599,4117,durch Gibraltar zu marschieren.

Von B.d.U. : Erfahrungen U-969,Aufgabe ohne Besonderheiten durchgeführt,auf A - 30 m,Naxosortungen und 1 Flugzeug mit Scheinwerfer ohne Angriff im Gebiet CG 91.In Enge starker Verkehr.Oft überlaufen.Bewacher wirft Knallkörper.

U-969 war wohl kurz vorher der Durchbruch gelungen und konnte die oben genannten Erfahrungen weiter geben.Daher war man wohl beim B.d.U. der Meinung weitere Boote ins Mittelmeer entsenden zu können.

Frage : Von welchen Knallkörpern ist da die Rede und wozu wurden diese benutzt.Dienten sie der Abschreckung oder der Ortung ?

U-392 hatte sich seit dem Auslaufen am 29.02.44 nicht mehr gemeldet und sollte den Durchmarsch nicht vor dem 15.03.44 beginnen.

Da stellt sich mir allerdings noch eine Frage. Wie kann man sich so sicher sein  das U-392  in der Straße von Gibraltar am 16.03.44 Versenkt wurde und nicht irgendwo anders?.Es ist sicher das wahrscheinlichste aber doch mit letzten Zweifeln behaftet.

Das Boot wurde wiederholt zur Standortmeldung (letztmalig am 13.03.44)aufgefordert und seit dem 11.03.44 als vermißt erklärt.

Gruß an alle, :MG:

Manfred



ANDREW A HUMPHREYS (US) 61 7,218 1943 PETROL, OIL ESCORT OILER
ASBJORN (Br) 51 4,387 1935 GENERAL, EXPL 
BARBARA FRIETCHIE (US) 83 7,176 1943 GENERAL, EXPL fitted with AND
BARRIE      ESCORT 17/12 - 18/12
BRANTFORD      ESCORT 15/12 - 20/12
BROCKVILLE      ESCORT 15/12 - 20/12
CAXTON (Br)  7,242 1943 NEWSPRINT EX ST JOHNS NF fitted with AND
CHARLES A MCALLISTER (US) 14 7,176 1943 GENERAL, LOCOS EX HALIFAX fitted with AND
CHARLES BULFINCH (US) 74 7,176 1943 GENERAL fitted with AND
CHARLES C JONES (US) 42 7,198 1943 GENERAL, EXPL, BARGES COLLISION WITH OSCAR CHAPPELL Fitted AND
CHARLES SCRIBNER (US) 92 7,176 1943 EXPL fitted with AND
CHICOUTIMI      ESCORT 17/12 - 18/12
CHILLIWACK      ESCORT 20/12 - 29/12
CHRISTOPHER GALE (US) 44 7,177 1943 GENERAL, EXPL EX HALIFAX 
COLUMBIAN (US) 12 4,954 1913 GENERAL, BARGES 
DOLLY MADISON (US) 33 7,176 1943 SUGAR, BARGES fitted with AND
DUDLEY M HUGHES (US) 24 7,176 1943 GENERAL, GRAIN EX HALIFAX 
DUNDEE (Br) 55 1,541 1934  RESCUE SHIP
DWIGHT L MOODY (US) 85 7,176 1943 GENERAL EX HALIFAX fitted with AND
EDWIN L DRAKE (US) 82 7,176 1943 GENERAL fitted with AND
EMPIRE CAMP (Br) 53 7,052 1943 FRIG, GENERAL 
EMPIRE TAMAR (Br) 45 6,640 1907 GENERAL, FLOUR 
EPHRAIM BREVARD (US) 94 7,177 1943 GENERAL, EXPL EX HALIFAX 
FENNEL      ESCORT 20/12 - 29/12
FLORENCE MARTUS (US) 102 7,198 1943 GENERAL, EXPL fitted with AND. BAR LV 29.12
FORT ORANGE (Du) 81 7,176 1943 GENERAL fitted with AND
FRANCIS C HARRINGTON (US) 22 7,176 1943 GENERAL, EXPL 
FRIENDSHIP      ESCORT 20/12 - 26/12
GARONNE (Nor) 72 7,113 1921 PETROL, OIL ESCORT OILER
GATINEAU      ESCORT 20/12 - 29/12
GEORGE POPHAM (US)  7,176 1943 GENERAL EX ST JOHNS NF fitted with AND
GOZO      ESCORT 20/12 - 27/12
GRANBY      ESCORT 15/12 - 20/12
HENRY CLAY (US) 122 7,176 1943 GENERAL, BARGES 
J WILLARD GIBBS (US) 11 7,176 1943 GENERAL, LOCOS, BARGES 
JAMES IVES (US) 131 7,176 1943 GENERAL EX HALIFAX 
JAMES MCHENRY (US) 54 7,191 1943 GENERAL, EXPL 
JANE A DELANO (US) 13 7,176 1943 GENERAL, SUGAR 
JEFFERSON DAVIS (US) 41 7,176 1942 GENERAL, STEEL 
JOHN L SULLIVAN (US) 75 7,176 1943 GENERAL EX HALIFAX 
JOSEPH N NICOLLET (US) 31 7,176 1943 GENERAL fitted with AND
KAMSACK      ESCORT 15/12 - 18/12
KENTUCKIAN (US) 23 5,200 1910 GENERAL 
LEE S OVERMAN (US) 133 7,176 1943 GENERAL EX HALIFAX fitted with AND
LEIV EIRIKSSON (Nor) 113 7,177 1943 GENERAL 
LETHBRIDGE      ESCORT 15/12 - 18/12
LIGHTFOOT      ESCORT 20/12 - 27/12
MOSES CLEAVELAND (US) 91 7,176 1943 GENERAL 
NATHANIEL ALEXANDER (US) 43 7,177 1942 GENERAL 
OSCAR CHAPPELL (US) 21 7,244 1943 GENERAL BEACHED, COLLISION WITH CHARLES C JONES
PORT DUNEDIN (Br) 71 7,441 1925 FRIG, GENERAL 
PRESCOTT      ESCORT 20/12 - 29/12
R M WILLIAMSON (US) 101 7,244 1943 GENERAL fitted with AND
ROBERT T HILL (US) 124 7,244 1943 GENERAL EX HALIFAX fitted with AND
RUFUS C DAWES (US) 121 7,225 1943 GENERAL fitted with AND
SACKVILLE      ESCORT 22/12 - 29/12
SAINTONGE (Br) 52 9,386 1936 FFO ESCORT OILER, 60 DCs
SAN CIRILO (Br) 32 8,012 1937 ALCOHOL 
SHAWNIGAN      ESCORT 15/12 - 20/12
ST CATHERINES      ESCORT 20/12 - 28/12
STEEL INVENTOR (US) 132 5,687 1920 GENERAL EX HALIFAX 
STEPHEN JOHNSON FIELD (US) 34 7,176 1942 GENERAL, STEEL EX HALIFAX 
TEXADA      ESCORT 29/12 - 29/12
THE PAS      ESCORT 15/12 - 18/12
THOMAS FITZSIMONS (US) 111 7,191 1943 GENERAL fitted with AND
THORSTEIN VEBLEN (US) 93 7,176 1943 GENERAL, EXPL 
TIGRE (Nor) 123 5,498 1926 GENERAL 
TRURO      ESCORT 15/12 - 18/12
WALTER RALEIGH (US) 103 7,177 1943 GENERAL, EXPL 
WESTLAND (Du) 112 5,888 1931 GENERAL 
WILLIAM BYRD (US) 104 7,225 1943 GENERAL, EXPL EX HALIFAX fitted with AND
WILLIAM H MCGUFFEY (US) 114 7,176 1943 GENERAL EXPL EX HALIFAX fitted with AND
WILLIAM H PRESCOTT (US) 84 7,176 1942 GENERAL 
WOODBRIDGE N FERRIS (US) 73 7,200 1943 GENERAL, EXPL 

Schorsch

#33
Hallo Manfred,

ich habe mir 'mal den Spaß gemacht und die Ubootverluste um den 16.03. aufgeschlüsselt. Im gesamten März 1944 (+/- 14 Tage zum angegebenen Versenkungsdatum) verlor die deutsche Ubootwaffe 25 Boote. Bei 15 dieser Verluste gab es Überlebende. Damit ist der Versenkungsort und die Identität dieser Boote gesichert. Zwei Boote der restlichen 10 waren nicht vom Typ VII und hatten deshalb vor Gibraltar oder im Mittelmeer nichts zu suchen. Sie ,,starben" außerdem im Nordatlantik bzw. vor dem Kap der Guten Hoffnung. Eines der verbleibenden 8 Boote befand sich schon im Mittelmeer und sank dort, vier weitere wurden von der Führung auf bestimmte Konvois angesetzt (ihr Standort war also in etwa bekannt) und dort vernichtet. Von den drei verbleibenden wurden zwei schon am 01.03.44 nördlich der Azoren im Atlantik versenkt und können deshalb nicht mit U 392 gleichgesetzt werden, das Etmal wäre einfach unrealistisch. Vergleicht man diese Fakten mit den Versenkungsmeldungen der Alliierten, wird die Gültigkeit der Zuordnungen von Boot und Versenkungstag ein sehr großes Maß an Sicherheit beinhalten. Klar, 100%-ig kann man nie sicher sein, wie das Beispiel von U 869 beweist. Dennoch ist die Anwendung des ,,Kiss"-Prinzips (Keep it simple and stupid!) auf den Fall U 392 durchaus angebracht.

Eine weitere Ergänzung sei mir noch gestattet: Im Februar 1944 wurden auf Befehl Hitlers fünf Boote aus dem Atlantik ins Mittelmeer abkommandiert, namentlich U 421, U 586, U 761, U 392 und U 618.
Die ersten beiden schafften die Passage durch die Straße von Gibraltar.
U 618 unter Kurt Baberg wurde westlich der Meerenge in der Woche vom 19. bis 25.03. durch unbekannte ASW-Kräfte gejagt und so stark beschädigt, dass die Durchquerung abgebrochen werden musste. Baberg traf am 08.04.44 in St. Nazaire ein.
U 761 wurde am 24.02.44 durch Flugzeuge ausgemacht und dann durch die britischen Zerstörer Anthony und Wishart mit über 30 Wasserbomben angegriffen, beschädigt und musste auftauchen. Den anschließenden Geschosshagel und die Versenkung des Bootes überstanden mit dem Kommandanten 44 Mann der Besatzung, die von den Zerstören gerettet wurden.
U 392 wurde um 08.53Uhr durch eine Catalina der US-Navy Squadron VP 63 mittels MAD ausgemacht und mit ca. 24 Retrobomben (raketengebremste Bomben, durch das MAD ausgelöst) angegriffen. Zwei weitere Catalinas wurden herbeigerufen, eine von ihnen feuerte noch weitere dreißig Retrobomben, die andere beobachtete. Insgesamt wurden den Catalinas fünf Treffer und damit eine Beschädigung des Bootes zugeschrieben. Der in der Nähe befindliche britische Zerstörer Vanoc griff nach Aufforderung zunächst ergebnislos an und verlor dann aufgrund von Fischschwärmen und Strömungen den Kontakt. Die Fregatte Affleck der 1. Sicherungsgruppe vernichtete schlussendlich das Boot mit dem Hedgehog. Dabei erfolgten drei deutlich unterscheidbare Explosionen, nach denen das Auseinanderbrechen des Bootes gehorcht wurde. Anschließend trieben Wrackteile und Öl auf. Dann erfolgte noch eine starke Unterwasserexplosion, nach der die ASDIC-Kontakte abbrachen.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

MS

Hallo Schorsch,

wie funktionierte damals der MAD (Magnetic Airborne Detector) -- und was sind Retrobomben ?

Danke, Markus

Schorsch

Hallo Markus,

Zitatwie funktionierte damals der MAD (Magnetic Airborne Detector)

...wahrscheinlich genauso wie heute auch.  :-D

Aber Spaß beiseite.

Für das Akronym MAD ist mir die Bezeichnung Magnet-Anomalie-Detektor bekannt. Durch den Stahl, aus dem das Boot besteht, wird das lokale Erdmagnetfeld gestört und dadurch kann das Boot detektiert werden. Grundlage des Gerätes wird die elektromagnetische Induktion sein, das heißt, das Hervorrufen eines Stromes/eine Spannung in einem Leiter durch ein zeitlich veränderliches Magnetfeld.

Nachteil des MAD ist seine kurze Reichweite, so dass von Flugzeugen auf MAD-Kontakte abgeworfene Wasserbomben wegen der Gültigkeit des ersten Newtonschen Axioms über das Ziel hinausschössen. Deshalb wurden ab Dezember 1942 aus Hedgehog-Geschossen Bomben mit Raketentriebwerken entgegen der Wurfrichtung entwickelt, die einen senkrechten Fall der Bomben ermöglichten und so der kurzen Reichweite des MAD Rechnung trugen. Insgesamt wurden Bomben für drei Geschwindigkeitsbereiche (330 km/h, 320 km/h und 640 km/h) des Flugzeuges geschaffen. Die Abwurfhöhe wurde mit etwa 90 m angesetzt. Als Sprengkopf diente z.B. bei der Variante 7V7 (7 Zoll Durchmesser, vertical drop, Variante 7) eine 16 kg-Wasserbombe. Anzunehmen ist, dass der Abwurf durch eine Automatikschaltung in Verbindung mit dem MAD erfolgte.

Mit freundlichem Gruß
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Albatros

Hallo Schorsch,

mal wieder  top Deine" Arbeit "gibst Dir echt Mühe mit den beantworten meiner Fragen. :-)

Ich schrieb ja schon,am wahrscheinlichsten wird der Ort der Versenkung der in der Straße von Gibraltar sein.Vielleicht wird man den Versenkungsort einmal betauchen und dann jeden Zweifel ausschließen.

Der Ablauf des Angriffes auf U-392  der zur Versenkung führte und der dabei eingesetzten Waffen,Schiffe und Flugzeuge war mir bekannt

Die Frage nach den Knallkörpern die U-969 beobachtet/gehört haben will,konntest Du aber wohl nicht beantworten ? .

Gruß, :MG:

Manfred

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