"Gegner" auf der Elbe: Zollboot trifft auf DDR-Grenzboot

Begonnen von krelle, 17 Februar 2013, 15:14:04

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krelle

Hat hier vielleicht nichts zu suchen..... ist aber vielleicht dennoch interessant: ein von mir aufgenommenes Video zeigt eine deutsch-deutsche Begegnung auf dem Grenzfluss Elbe
https://www.youtube.com/watch?v=CUovF9fMjdI

Albatros

#1
Zitat von: krelle am 17 Februar 2013, 15:14:04
Hat hier vielleicht nichts zu suchen.....
https://www.youtube.com/watch?v=CUovF9fMjdI

Doch passt schon, zumal es ja um Wasser und Schiffe/Boote geht...... :O/Y
Das Video zeigt den scheinbar alltäglichen Umgang auf einem Gewässer an der Innerdeutschen Grenze , in diesem Fall im März 1989 die Elbe.

Das DDR Grenzboot ist wohl ein Grenzsicherungsboot der Baureihe "GSB 075" , wie ich finde recht gelungene schöne Boote, die bis zu 70 km schnell waren.

Damit dürfte die Geschwindigkeit eventuell etwas höher sein als bei dem BRD Zollboot von dem ich nicht erkennen kann um welchen Typ es sich handelt, eventuell ein 17 m Typ-Boot das dann so 22 kn oder 40 km schaffen konnte.

Niemandem und so auch nicht der Besatzung des DDR Grenzbootes ist zu diesem Zeitpunkt  natürlich bewusst das sich 8 Monate später die Grenzen öffnen.

:MG:

Manfred

Elektroheizer

Zitat von: krelle am 17 Februar 2013, 15:14:04
Hat hier vielleicht nichts zu suchen.....
Wenn nicht hier, wo dann? Andere Marinen - die fahren ja nur auf Salzwasser. Zivile Schiffahrt - auch nicht wirklich...

Obwohl, wäre das nicht ein eigenes Unterforum wert? Deutsch-deutsche Begengungen abseits BM/VM ist ja hier ab und an auch Thema, oder mal die Frage nach dem Grenzverlauf an der Elbe.
Ich habe das Grauen gesehn

smutje505


habichtnorbert

Zitat von: krelle am 17 Februar 2013, 15:14:04
Hat hier vielleicht nichts zu suchen..... ist aber vielleicht dennoch interessant: ein von mir aufgenommenes Video zeigt eine deutsch-deutsche Begegnung auf dem Grenzfluss Elbe
https://www.youtube.com/watch?v=CUovF9fMjdI

Moin, moin, Manfred,
sehr schöne Aufnahmen von der Elbe, solche sind selten zusehen,
kann leider nicht erkennen, wo, sieht aus wie im Raum Lenzen, könnte aber auch Richtung Neuhaus - Boizenburg sein,

top :MG:
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

Das Historische Marinearchiv: www.historisches-marinearchiv.de

Bugsierstefan

Moin,

ich hatte zu früheren BGS Zeiten als Sport gerudert, unter anderem in einem Achter mit Steuermann. Ich kann mich da gut an die Langstreckenregatten in unseren "großen" Achtern erinnern, diese führten uns auf der Elbe von Niedermarschacht nach Geesthacht. Teilweise gab es da regelrechte "Zweikämpfe" zwischen den Booten der Grenztruppen und unseres Zolls. Unsere Zollboote gingen recht rabiat auf Kollisionskurs mit den DDR Booten, wenn diese wieder zu dicht an unseren offenen Ruderbooten vorbeipreschten, auch unser Achter hatte des öfteren viel Wasser im Boot durch den Schwell eines vorbeifahrenden DDR Grenzbootes.
Wir fanden das damals ziemlich unsportlich! So mancher Fluch unsererseits flog diesen wirklich schnellen und auch wendigen Booten hinterher.
Schön das dieser Wahnsinn endlich vorbei ist!!!

Viele Grüße

krelle

#6
Die Fahrt mit dem Zollboot (meiner Erinnerung nach ein 14 oder 17 m-Boot) begann in Bleckede bei der dortigen Zollschiffstation und führte uns in Richtung Boizenburg (im Video ist die Hafeneinfahrt kurz zu sehen). Die Begegnung mit dem schnellen bzw. letztlich schnellerem Grenzboot G 747 hat mich sehr beeindruckt. Im Nachhinein freue ich mich, diese Augenblicke auf Videofilm festgehalten zu haben. Zwar sehr schlechte Bildqualität, aber es sind Erinnerungen an den "kalten Krieg" an der innerdeutschen Grenze bzw. auf dem Grenzfluss Elbe.

Gruß

Manfred

habichtnorbert

Hallo Manfred,

da lag ich ja garnicht so verkehrt mit meiner Vermutung, Richtung Boizenburg, den für Dömitz fehlte mir die Eisenbahnbrücke,
aber gerade solche Aufnahmen sind es doch wert, die Zeitgeschichte zuzeigen,

für Stefan,
das lag an den verschiedenen Ansichten zum Grenzverlauf,
für die DDR - Regierung lag die Grenze in Flußmitte,
für die BRD-Regierung auf der von den Alliirten auf Bunenspitze Ostseite festgelegten Grenzverlauf,
es wurde auch keine Einigung zwischen der DDR-Seite und der BRD-Seite darüber vereinbart,
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

Das Historische Marinearchiv: www.historisches-marinearchiv.de

RonnyM

...Manfred, ich kann nur sagen: Allererste Sahne. top Da spiegelte sich die Realität wieder. 8-)
Aber das gleiche Verhaltensmuster wie auf der Ostsee. Leider wurden die Kameraden so eingeimpft - das ist der Feind, daher keinerlei menschliche Reaktionen. Durch die immerwährenden "Impfungen" glaubten die meisten tatsächlich wir sind die Feinde.

Heute muß ich rückwirkend feststellen, dass wir in dieser Hinsicht ganz anders gepolt waren, weil uns gesagt wurde, das sind unsere Brüder & Schwestern. Daher war das Verhalten für uns auch schwer nachvollziehbar. Gottseidank Schnee von Gestern - nen`Eimer Wasser heute... :O/Y

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Bugsierstefan

Moin Norbert,

das wird die Erklärung sein, wir waren ja ein ziemlich lang gezogener Konvoi von Ruderbooten, (alles Gigboote, wenn das etwas sagt), wir hatten schon die Anweisung, auf der Westseite zu bleiben, dass ließ sich aber nicht immer realisieren, gerade bei Überholversuchen zu den Gegnerbooten der anderen Rudervereine.
Manchmal hat auch einfach unser Steuermann "gepennt".
Aber eine freundliche Aufforderung hätte es auch getan. Am schlimmsten war halt einfach der Schwell, unsere Zollboote versuchten oft genug, als Wellenbrecher zu dienen, klappte leider nicht immer.
Dann war schöpfen angesagt, das warf uns aber wieder in den Platzierungen zurück, schließlich bedeutete das Tempoverlust.
Bei diesen Regatten waren da teilweise bis zu 100 Boote, (vielleicht sogar mehr), im Wasser.
60 km war die sogenannte Goldstrecke lang, danach fiel man ziemlich entkräftet aus dem Boot.
Hat aber Spaß gemacht.
Und heute? :OuuO: Laßt uns darauf anstoßen!

Viele Grüße

SchlPr11

Hallo,
auf 1:44 ca. Liegeplatz mit Postenturm des Bootszuges in Horst. Liegeplatz hier leer, sonst mit, aus dem Stützpunkt im Hafen Dömitz, vorgezogenen Booten besetzt.

REINHARD

Trimmer

Mein lieber Ronny - so würde ich es nicht sehen. Die " Impfungen " wir nannten sie " Rotlichtbestrahlung" erzielten gerade bei vielen im Grundwehrdienst kaum einen Erfolg sondern man nutzte diese Zeit wenn möglich zur Augenpflege in der hintersten Reihe. Du darfst nicht vergessen das man ja mit dem echten Leben - Betrieb usw. - immer in Verbindung stand und wer nicht ganz blöd war wußte doch was da abläuft. Also im Prinzip - 18 Monate " absitzen ", wenn es ging dabei seine Ruhe haben und dann weg. Man hatte sich bestimmte Nischen geschaffen ( z.B Datsche ) und da ging einem alles einige Meter am A..... vorbei.
Feind oder Klassenfeind wie es hier damals genannt wurde - zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr raus - so zumindest kenne ich es aus meiner Zeit bei der Asche.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

krelle

Wenn Ihr Lust (und Zeit....) habt, mehr über meine Zeit als Zollbeamter an der Grenze zur DDR (Raum Lübeck) zu erfahren, dann seid Ihr herzlich eingeladen, hier vorbeizuschauen:
http://www.grenze-luebeck.de/13707.html

- hat mit "Marine" allerdings nichts zu tun (sorry)

Gruß

Manfred

Elektroheizer

#13
Ebenfalls ehemaliger Ruderer, bedanke ich mich mal für den Abstecher zu Booten mit Muskelantrieb in diesem Zusammenhang.

Danke auch für diese Ausführungen zum unschönen Teil unserer Geschichte.


PS: Wenn mal ein Ruderer oder Paddler vom Klassenfeind wegen Schwierigkeiten in den östlichen Teil der Elbe getrieben ist, wie haben  denn da die Grenzer von "drüben" reagiert? Bzw wäre/hätten... Und gab es an der Elbe in der DDR auch Wassersportvereine? Ich nehme an, nicht.
Ich habe das Grauen gesehn

habichtnorbert

@Manfred, werd da mal reinschauen, das ist ja auch nicht uninteressant, was die Kollegen vom Zoll so alles erlebt haben,

@Elektroheizer, es gab auf der Elbe auch Rudervereine, der letzte kleinere war in Wittenberge, die durften nur Elbaufwärts rudern, abwärts nicht mehr, die weiter oberhalb konnten wenigsten bis Wittenberge auch noch Elbabwärts rudern, auf der Elde, welche bei Dömitz in die Elbe lief, gabs südlich von Neustadt/Glewe keine Rudervereine,

noch eine Ergänzung für alle,
die Bootfahrer der Grenzboote auf der Elbe, der Oder und der Spree, sowie der Havel im Berliner-/ Potsdammer- und Hennigsdorfer Raum gehörten nicht zur Grenzbrigade Küste, sondern zu den Grenztruppen, auch wenn sie Marineblau trugen,

:MG:
Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

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