Versorgung von Kreuzerkampfgruppen

Begonnen von Sven L., 05 Juli 2015, 19:25:17

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Sven L.

In diversen Threads wurde inzwischen über Kreuzerkampfgruppen diskutiert. An einer Stelle tauchte die Frage auf - ich habe die Stelle noch nicht wiedergefunden - wieso bislang keiner über Versorgungsgruppen gesprochen wurde.

Was die Versorgung von mehr als ein oder zwei Panzerschiffen als Raider betrifft, scheinen viele der Ansicht zu sein, dass dieses unmöglich gewesen wäre.

Da ich mich nicht zu dieser Gruppe zähle, sondern eher zu denen, die auf vernünftiger Basis nachrechnen, habe ich nun, nachdem ich im wesentlichen alle Typen "meiner" Flotte soweit gezeichnet habe, dazu entschlossen auf rechnerischem Wege nachzuprüfen, ob es wirklich unmöglich gewesen wäre.

Als erstes galt es eine Kampfgruppe zusammenzustellen. Folgende Zusammenstellung habe ich zur Berechnung herangezogen:

  • 1x Schlachtkreuzer Typ 35a1
  • 2x Panzerschiff Typ 34
  • 1x schw. Kreuzer
  • 1x Begleitträger
  • 2x Spähkreuzer Typ 38Ac
Ich glaube ich habe alle Schiffstypen hier im Forum bereits vorgestellt.

Da ich alle Schiffe berechnet habe und somit die Verbräuche und alle sonstigen Verbrauchsstoffe bekannt sind, war der Rest nur eine Sache alle Werte in Excel zu verarbeiten.

Wie aus der angehängten Exceltabelle (als PDF) ersichtlich ist, würden drei Troßschiffe der Dithmarschen-Klasse, zzgl. der sowieso vorhanden Versorgungstanker, durchaus ausreichen einen solchen Flottenverband zu versorgen. Was mir noch Kopfzerbrechen verursacht ist der Heizöl-Verbrauch der Kessel im Bereitschaftszustand. Sollte dieser unter 2,9t/h liegen würde sich der Bedarf an Heizöl entsprechend verringern. Einen permanenten Vorrat (eiserne Reserve) von 20% der Antriebsstoffe (Diesel, Heizöl) habe ich vorausgesetzt. Ich bin davon ausgegangen das eine durchschnittliche Marschgesschwindigkeit von 12 kn gegeben ist.

Falls der Konflikt wie gehabt 1939 ausbricht, also die Weiten des Pazifik als Rückzugsraum zur Verfügung stehen, wäre es vielleicht möglich die Japaner dazu zu bewegen uns den einen oder anderen Hafen zur Verfügung zu stellen um ggf. größere Reparaturen (Blessuren?) auszuführen. Ohne das natürlich die Engländer bzw. Amerikaner davon nWind bekommen.

Falls jemand doch noch genauere Informationen - wie Datenblatt o.ä. - zu den einzelnen Schiffstypen haben möchte - keine Scheu zeigen hier danach zu fragen.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

bodrog

Hallo Oberschlickrutscher, alle deine Projekte sind sehr interessant... aber ich frgae mich immer dabei, mit welchen Werftkapazitäten, welchen  Ressourcenzuteilungen und welchen Facharbeitern deine Projekte gebaut worden wären...  :?

Und mir fällt leider keine ein... die Postkartenmalerzeit ist nicht mit der des Kaiser zu verwechseln, wo die Kapazitäten wohl sogar vorhanden gewesen wären...

Indy

Ich hatte hier auch mal irgendwo einen Thread gestartet und gefragt, inwieweit es für deutsche Zivil/Hilfsschiffe (Tanker, Frachter, Hilfskreuzer) möglich gewesen wäre, in den Atlantik auszubrechen, und ob eine Besetzung von Norwegen dazu Voraussetzung wäre.
Wurde leider auch nicht beantwortet.

Sven L.

Zitat von: bodrog am 05 Juli 2015, 19:40:06
Hallo Oberschlickrutscher, alle deine Projekte sind sehr interessant... aber ich frgae mich immer dabei, mit welchen Werftkapazitäten, welchen  Ressourcenzuteilungen und welchen Facharbeitern deine Projekte gebaut worden wären...  :?

Und mir fällt leider keine ein... die Postkartenmalerzeit ist nicht mit der des Kaiser zu verwechseln, wo die Kapazitäten wohl sogar vorhanden gewesen wären...

Ich arbeite noch an meinem Aufsatz über eine alternative Flottenaufrüstung. Da werde ich dann aufzeigen das es möglich gewesen wäre. In diesem Thread möchte ich micht NICHT weiter zu der Möglich- oder Unmöglichkeit etwaiger Bauprogramme äußern, da dies NICHT das Thema ist.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Sven L.

Zitat von: Indy am 05 Juli 2015, 19:52:55
Ich hatte hier auch mal irgendwo einen Thread gestartet und gefragt, inwieweit es für deutsche Zivil/Hilfsschiffe (Tanker, Frachter, Hilfskreuzer) möglich gewesen wäre, in den Atlantik auszubrechen, und ob eine Besetzung von Norwegen dazu Voraussetzung wäre.
Wurde leider auch nicht beantwortet.

Es wurde doch diverse Hilfskreuzer und Tanker durchgeschleust. Insofern vielleicht schwierig, aber nicht unmöglich.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Indy

Zitatvielleicht schwierig, aber nicht unmöglich.

Und genau das hätte ich gerne genauer gewusst.

Sven L.

Zitat von: Indy am 05 Juli 2015, 20:17:10
Zitatvielleicht schwierig, aber nicht unmöglich.

Und genau das hätte ich gerne genauer gewusst.

Wenn du Zeit zum Lesen hast, kannst du mal hier -> http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/chronik.htm gucken.

Ansonsten mal bzgl. der Hilfskreuzer deren Vita durchstöbern, wo und wie die "durchgebrochen" sind.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Urs Heßling

moin, Sven,

Zitat von: Halvar66 am 05 Juli 2015, 19:25:17
Da ich alle Schiffe berechnet habe und somit die Verbräuche und alle sonstigen Verbrauchsstoffe bekannt sind, war der Rest nur eine Sache alle Werte in Excel zu verarbeiten.
Das ist natürlich der Knackpunkt: Deine Tabelle zeigt nur sogenannte Verbrauchsstoffe.

Wie läuft es mit dem Nachschub von Ersatz-Großteilen (Motoren, Flugzeuge) ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Sven L.

Hallo Urs,

auf german-navy.de wird angegeben, dass die Troßschiffe Ein Kapazität von 100 t für Ersatzteile hatten. Ich gebe zu das ich keine Lust hatte die einzelnen Schrauben zu zählen.

Darüber hinaus hat der Träger genügend Stauraum für einen guten Schwung an Ersatzteilen.

Darüber hinaus gäbe es noch die Variante aus zwei oder drei mach eins. Als Notfallvariante.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Sven L.

Darüber hinaus werde ich mich hier nicht auf irgendeine Erbsenzählerei einlassen.

Ich wollte aufzeigen das es möglich wäre einen solchen Verband zu versorgen. Punkt!!! Mehr nicht.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Urs Heßling

moin, Sven,

keine Aufregung , bitte :wink:

Meine Frage lautet, klar formuliert: wie ersetzt Du Totalverluste bei Trägerflugzeugen ?
Solche Verluste durch Flak, Luftkampf, oder Bedienfehler müssen einkalkuliert werden.

Gruß, Urs
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Sven L.

Hallo Urs,

Die Frage habe ich in meinem ersten Antwortpost beantwortet.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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t-geronimo

Hast Du nicht.

Wie viele Flieger hat Dein Träger nominell?
Mit welchen Verlusten (operativ, Verschleiß, Gegnereinwirkung etc.) kalkulierst Du? D.h., wie viele Ersatz-Flieger benötigst Du pro definierter Zeiteinheit?
Und ab wann wäre damit dann dein CVE nicht mehr einsatzbereit?

So eine Rechnung fehlt mir bislang komplett.


Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Urs Heßling

moin,

Zitat von: t-geronimo am 06 Juli 2015, 13:42:09
Hast Du nicht.

Wie viele Flieger hat Dein Träger nominell?
Mit welchen Verlusten (operativ, Verschleiß, Gegnereinwirkung etc.) kalkulierst Du? D.h., wie viele Ersatz-Flieger benötigst Du pro definierter Zeiteinheit?
Und ab wann wäre damit dann dein CVE nicht mehr einsatzbereit?

So eine Rechnung fehlt mir bislang komplett.
Das habe ich eben mit Sven per PN zum großen Teil klären können.

Der CVE hat demontierte Ersatzmaschinen "unter Deck".
Die Berechnung des "Verschleißes" war noch zurückgestellt.

Gruß, Urs
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Sven L.

Zitat von: t-geronimo am 06 Juli 2015, 13:42:09
Hast Du nicht.

Wie viele Flieger hat Dein Träger nominell?
Mit welchen Verlusten (operativ, Verschleiß, Gegnereinwirkung etc.) kalkulierst Du? D.h., wie viele Ersatz-Flieger benötigst Du pro definierter Zeiteinheit?
Und ab wann wäre damit dann dein CVE nicht mehr einsatzbereit?

So eine Rechnung fehlt mir bislang komplett.

@All:
Nachdem Urs und meine Wenigkeit einiges per PN geklärt haben, nochmal für die Allgemeinheit bzw. zum besseren Verständnis.

Da in diversen Threads dieses Forum öfters die Frage aufgeworfen wurde bzgl. der Möglich-/Unmöglichkeit der Versorgung eines größeren Einsatzverbandes, will ich mit obiger Berechnung deutlich machen, dass es sehr wohl möglich gewesen wäre!

Ob der Träger dabei Ersatzflugzeuge von vorne herein mitführt - ich gebe zu bedenken, das es ein Träger auf Basis eines kleinen Kreuzers ist - oder ob die notwendigen Ersatzflugzeuge auf einem Troßschiff liegen, ist für mich Erbsenzählerei.

ZUR ERINNERUNG ----> Der Threadtitel lautet:
Versorgung von Kreuzerkampfgruppen

Deshalb ist es für diesen Thread völlig unerheblich, ob der Träger - es ist auch nur eine Beispielzusammensetzung - am Ende des Raids mit allen, keinem, oder einer beliebig anderen Zahl an einsatzbereiten Flugzeugen zurückkehrt. Es ist genauso wenig wichtig für diesen Thread, ob der Einsatzverband permanent zusammen operiert, oder ob es bisweilen Detachments beliebiger Zusammensetzung gibt.

@t-geronimo:
Liefere mir eine exakte Formel, wie man auf deutscher oder englischer Seite dieses berechnet hat, dann liefer ich dir auch eine exakte Antwort auf deine Frage.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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