Baubericht/ U-Boot Typ IIA, in 1:72 von Special Navy

Begonnen von madtatt, 22 April 2008, 15:49:32

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madtatt

Ahoi Kollegen.
Heute möchte ich euch meine neuste Errungenschaft vorstellen, ein U-Boot des Typs IIA in 1:72.
Hier ein Bild des Originals:

Link

Zur Geschichte:
Der Typ II war eine Klasse relativ kleiner U-Boote der deutschen Kriegsmarine, die hauptsächlich zur Küstenpatrouille benutzt wurden.
Die Boote dieses Typs, bildeten die ersten Einheiten der 1935 neu gegründeten Kriegsmarine. Anfangs wurden Boote dieser Klasse im Bereich von Nord- und Ostsee eingesetzt, ab 1941 aber für Schulungs- und Ausbildungszwecke vom Fronteinsatz zurückgezogen.

Technische Daten:
Verdrängung: Überwasser 254 Tonnen, Getaucht 303 Tonnen, Total 381 Tonnen
Länge: Gesamt 40,90 m, Druckkörper 27,80 m
Breite: Gesamt 4,08 m, Druckkörper 4,00 m
Höhe: 8,60 m
Tiefgang: 3,83 m
Antrieb: Überwasser 700 PS, Getaucht 360 PS
Geschwindigkeit: Überwasser 13 kn, Getaucht 6,9 kn
Reichweite: Überwasser 1600 sm bei 8 kn, Getaucht 35 sm bei 4 kn
Torpedorohre: 3 im Bug (Ø 53,3 cm)
Torpedos: 3 in den Rohren + 2 Reserve (oder 18 Minen)
Seezielgeschütze: keine
Flak: 1 x 2 cm/65 C/30
Tauchtiefe: 100 (garantierte Tauchtiefe) 150 m (maximale Tauchtiefe)
Besatzung: 3 Offiziere, 22 Matrosen
Nachzulesen bei Wikipedia

Der Bausatz:
Das Modell ist von der Firma Special Navy und wie schon gesagt im Maßstab 1:72.
Gekauft habe ich es mir auf der Intermodellbau in Dortmund, zu einem Peis von 68,00 €.

Der Karton:



Der Karton ist aus stabiler Pappe und der Inhalt durch Plastikchips gut geschützt.

Inhalt:




Die Spritzlinge sind in zwei Plastiktüten verpackt und machen auf den ersten Blick, einen recht ordentlichen Eindruck.
Die Oberfläche mit den Details ist gut, aber die Gußäste sitzen teilweise an unmöglichen Stellen wie zum Beispiel an der Auflagefläche des Decks.



Es müssen also viele Nacharbeiten vorgenommen werden.
Die Passgenauigkeit der Teile ist für diesen stolzen Preis sehr schlecht, worauf ich aber später noch zurück kommen werde.
Was mich außerdem noch stört ist, das der Rumpf aus zwei Hälften besteht und somit eine Stosskante unvermeidlich ist.
Mal schauen was nach verspachteln und schleifen, davon noch zu sehen sein wird.



Mit an Bord sind auch noch ein paar Resinteile, wie z.B. die Schrauben und Teile aus Metall wie das Periskop.
Das wertet den Bausatz natürlich auf.



Außerdem ist ein kleiner Ätzteilsatz mit dabei. Kann man für den Preis, meines Erachtens aber auch erwarten.

Anleitung:








Die Anleitung ist leider nur in Polnisch und Englisch verfasst. Aber kurz, bündig und übersichtlich, so das hier keine Probleme auftauchen dürften.

Fazit:
Das Modell ist zwar nicht sehr günstig, wird aber durch die Resin- und Metallteile, so wie dem beiliegendem Ätzteilesatz aufgewertet.
Allerdings könnte man bei diesem Preis ein wenig mehr Passgenauigkeit erwarten.
Hier muss gespachtelt und geschliffen werden, was das Zeug hält. Profis können hier zeigen, was sie können.
Der Zusammenbau des Rumpfes könnte zum Beispiel mit Passnuten erleichtert werden.
Positiv ist, dass die Flutschlitze richtige Löcher sind und nicht nur angedeutet. Bei der realistischen Darstellung von Rost und seewasserverwitterter Farbe unschlagbar.
Also ein Bausatz mit Haken und Ösen, der aber meiner Meinung nach in den richtigen Händen, ein Schmuckstück werden kann.
Ich würde einem Modellbauanfänger diesen Bausatz allerdings nicht empfehlen.
Freue mich aber schon auf den Zusammenbau.
Mit freundlichen Grüßen, Jölle.


madtatt

Ahoi Matrosen.
Und los geht es mit Bötchen bauen.
Fast zu Anfang muss ich schon das erste mal, die Airbrushpistole einsetzen. Der Rumpf der IIA ist vorne offen und man sieht die Torpedorohre und eine Klappe.
Auf dem Bild ist der Einsatz noch nicht ganz trocken.



Also direkt ein wenig gealtert und anschließend in den Rumpf eingesetzt.



Wie ich oben schon andeutete, läst die Passgenauigkeit sehr zu wünschen übrig
Aber schauen wir mal, was wir aus dem Bausatz zaubern können.
Das der Rumpf in der Mitte geteilt ist, verheißt schon mal nichts gutes. Und richtig, es war extrem schwierig die vier Rumpfteile genau zu einander auszurichten und zu verkleben. Aber auch das ist zu schaffen, man muss nur anschleißend die Tube Spachtel zur Hand haben.
Das Ergebnis aber kann sich sehen lassen.



Die Ruder und die Wellenhosen so wie diverse Kleinteile machen keine besonderen Probleme. Ein paar Passnuten mehr, würden den Zusammenbau allerdings ein wenig vereinfachen. Sind welche da, sind auch sie ungenau.
Da der Turm auch schon geschliffen ist, bekommt er seine erste Anprobe auf dem Rumpf.
Wie ich es mir schon dachte, er ist fast 2 mm zu lang für die ihm vorgegebene Aussparung.
Jippi, schleifen.



Und so geht das munter weiter.



Nur nicht entmutigen lassen. Wie sagt der Slogan eines Baumarktes schon, geht nicht, gibt´s nicht.
Dafür hellen dann aber auch die kleine Highlights des Modells, das Gemüt wieder auf. Siehe die Turmluke.



Ich glaube doch, das man aus dem Bausatz was schönes machen kann. :MZ:
Mit freundlichen Grüßen, Jölle.


madtatt

#2
Ahoi Matrosen.
Wie ich durch Modellbaukollegen aus dem Modellboard erfahren musste, haben sich in der Bauanleitung wohl ein paar Fehler eingeschlichen.
Dazu noch mal zur Geschichte der U-Bootes.
Der Typ II wurde in den 1920er Jahren vom Ingenieuskaantor voor Scheepsbouw (IvS) in Holland entwickelt. Da der Versailler Vertrag der deutschen Reichsmarine den Bau und Besitz von U-Booten untersagt hatte, richtete der "Ruhrfonds" der deutschen Waffenindustrie mit Zustimmung der Marineführung 1922 ein Ingenieurbüro im neutralen Holland ein, um dort Pläne für neue U-Boot-Technologien zu entwickeln und international zu verkaufen. Für die Zukunft sollte so, mit der fortschreitenden Entwicklung im U-Bootbau Schritt gehalten werden.
Die Entwicklungen des IvS bauten auf der U-Boot-Klasse UB aus dem ersten Weltkrieg auf. Entwürfe für die Türkei, Spanien und Finnland, waren im wesentlichen die Vorläufer der späteren Typen I, VII und IX. Auch der Vorläufer des Typs II wurde in Holland entwickelt und anfangs ins Ausland verkauft. Dies war das finnische U-Boot Vesikko, welches in Turku gebaut und 1933 in Dienst gestellt wurde.
Die Vesikko ist ein U-Boot der finnischen Marine aus dem Zweiten Weltkrieg, das heute als Museumsschiff dient. Es war ein Vorläufer der deutschen U-Boot-Klasse II und wurde am 9. Oktober 1930 vom niederländischen Büro Dutch Ingenieurskantoor voor Scheepsbouw den Haag (IvS) bestellt. Der Bau erfolgte in der Crichton-Vulcan-Werft in Turku, die Bauüberwachung erfolgte durch IvS. Nach dem Stapellauf am 10. Mai 1933 erfolgten Probefahrten der Deutschen Marine, am 30. April 1934 wurde es von der finnischen Marine in Dienst gestellt.
Nachzulesen bei Wikipedia

Und hier liegt der Hund begraben.
Diese beiden Boote unterscheiden sich in verschiedenen Merkmalen:
-Der Propellerschutz am Heck gehört nur auf das finnische U-Boot, nicht auf die deutsche IIA
-Die deutsche Variante hat weniger Flutschlitze.
-Es fehlen verschiedene Bohrungen, Lucken und Entlüftungen.
Nun gut, freundlicherweise hat mir Talisker aus dem Modellboard, eine Skizze mit den unterschiedlichen Merkmalen zukommen lassen. Außerdem habe ich einen tollen Link von René, einem User in meinem Stammforum "Die Graue Flotte" erhalten, auf dem ich ein paar Fotos der IIA gefunden habe die mir auch weitergeholfen haben.
Hier mal ein Foto vom unbearbeiteten Rumpf.


Und hier habe ich den Rumpf angefangen zu überarbeiten.




Die ersten Löcher sind gebohrt, die überflüssigen Flutschlitze zugespachtelt und der Schraubenschutz ist weg.
Im Moment sitze ich daran, diese vorsichtig zu schleifen. Man was eine Fummelarbeit. Aber ich denke mal, es wird sich lohnen.
Die Tage mehr dazu.
Mit freundlichen Grüßen, Jölle.


madtatt

#3
So, weiter geht es.
Dank diverser Foren, fange ich nun auch schon an, Nieten zu zählen.   :O/Y
Nachdem ich gestern bis spät in die Nacht, schon mal Flutschlitze geschliffen habe, ging es heute hauptsächlich darum, zig kleine Löcher zu bohren.
Habe zuerst mal nach der Skizze von Talisker und Photos aus diversen Büchern angefangen, die Löcher anzuzeichnen.



Danach wurden von mir die Tiefenruder und die Säge wieder entfernt, da sie doch bei der Arbeit stören würden und sie sonst sowieso nur beschädigt werden. Da war ich ein wenig zu schnell mit dem Kleber. Ist aber eigentlich kein Problem diese wieder zu entfernen.
Und los geht es mit einem 0.5 mm Bohrer für die kleinen Löcher direkt unterhalb des Decks.
Für die Löcher um den Ballasttank, habe ich einen 0,8 mm Bohrer benutzt. Diesen habe ich auch zum Auffräsen der Flutschlitze im Bugbereich benutzt.
Natürlich den Bohrer mit der Hand gedreht. Bei den hohen Umdrehungszahlen meines Dremels, würde nur das Plastik schmelzen und die Löcher dann ausgefranst erscheinen.
Man, was für eine Fummelarbeit.
Aber seht selbst.




So sind wir einem authentischen deutschen IIA, doch wieder ein Stück näher. Und das alles, dank der fachlichen Unterstützung aus verschiedenen Foren.
Es lebe der Gedankenaustausch.
Mit freundlichen Grüßen, Jölle.


madtatt

Ahoi Freunde des schwimmenden Stahls.
Wir ihr gemerkt haben dürftet, geht es hier im Moment nicht weiter.
Das kommt daher, da ich einen Baustop eingelegt habe. Der Grund dafür ist folgender.
Wie ich aus gut unterrichteter Quelle erfahren habe, wird demnächst ein wohl qualitativ hochwertiger Ätzteile-Set, für das IIA erscheinen.
Da heißt es also erst mal, abwarten und Tee trinken.
Mit freundlichen Grüßen, Jölle.


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