Tirpitz Instandsetzung

[mike_o]

Guten Abend zusammen,

mal eine Frage:
Nach den Angriff der X-Uboote auf Tirpitz im September 1943, wurde das Schiff ja erheblich beschädigt.
Die folgenden Instandsetzungsarbeiten die unter dem Decknamen "Bauvorhaben Paul" stattfanden, sollen die schwierigsten gewesen sein, die je an einem Kriegsschiff, welches nicht in einer Werft lag, durchgeführt worden sind.
Weiß jemand im Detail welche Reparaturen durchgefürt wurden?? Stimmt die Geschichte mit dem Setzkasten unterhalb des Rumpfes um die Risse dort zu schweißen?? Gibt es dazu etwas in der Literatur und wenn ja wo???

Beste Grüße

Mike_o

[t-geronimo]

Was an Literatur dazu hast Du denn schon durchgeforstet?

Nur, um doppelte Arbeit zu vermeiden.

[mike_o]

Hi,

alles deutschsprachige, Koop Schmolke, Jacobsen, Breyer, die Marinerundschauen, Köhler etc.....

Gruß

Mike_o

[Herr Nilsson]

Hallo Michael,

in "EOW 16 Pancerniki Typu Bismarck Nr. II - Tirpitz"  gibt es eine Zusammenfassung in englisch, sowie eine Seite aus dem KTB mit einer Aufführung der entstandenen Schäden.

[Albatros]

In dem Buch von David Brown ,, Die Tirpitz" ist eine lange Liste der Beschädigungen zu sehen und zu den Unterwasserschäden ist folgendes zu lesen.....

Diese ( die Unterwasserschäden ) wurden durch Taucher beseitigt, sie dichteten den Schiffsboden mit Zement ab, die undichte Stoffbuchse am Backbord Ruder

wurde mit Hilfe eines Kofferdammes ausgewechselt.



Manfred

[mike_o]

Hi,

EOW 16 Pancerniki Typu Bismarck Nr. II - Tirpitz sollte ich haben.
Das abdichten des Schiffsboden mit Cement soll ein Gerücht sein, deßhalb forsche ich......

Kennt jemand die Ausführungen von Garzke und Dulin oder so

Mike_o

[t-geronimo]

G&D schreiben nichts von Beton/Zement.

Laut "Axis battleships" wurde mit wasserdichten hölzernen Kästen gearbeitet, die aber doch nicht ganz dicht waren, weil bei Wellenbewegung durch die Seitenwände Wasser eindrang und Schweißen unmöglich machte.
Irgendwie gelang es dann aber doch, vorgefertigte Metallplatten über die Löcher zu schweißen.

Soweit meine rudimentäre Übersetzung von sehr technischem englisch.


Durch das Lesen dieses Berichts ist nun aber bei mir eine weitere Frage aufgetaucht:
G&D schreiben, das Turm D angehoben und außer Gefecht gesetzt wurde. Das Turmgewicht geben sie mit 2000 metrischen Tonnen an (gut, kann Druck- oder ähnlicher Fehler sein).
Vor allem aber wird geschrieben, das Turm D nicht wieder instand gesetzt werden konnte, weil es keinen Kran gab, der den Turm hätte anheben und wieder in seine korrekte Position bringen können.
Stimmt das, das Turm D nie wieder geschwenkt werden konnte?

[mike_o]

Hi,

das ist so eine Frage ggrrrr  In der Schiffsmodell 05/2000 schreibt R. Wagner (Tirpitzmodell in 1:100 gebaut) das dies nicht stimmt.
Aber wo kann man die genauen Infos bekommen??? auch so ein Punkt der fraglich ist.....  glaube ich aber nicht, da ich meine auf Fotos verschiedene Stellungen des Turmes gesehen zu haben.

Jedenfalls eine interessante Diskusion 


Mike_o

[Herr Nilsson]

Laut dem polnischen Heft waren die Reparaturarbeiten an den schweren Türmen ab dem 5. Januar 1944 abgeschlossen.

[AWoelfer]

Hallo mike_o,

im KTB der Tirpitz steht folgendes:

19.01.1944

In der Werftsitzung werden Turm Anton und Bb.I 15cm Turm außer K.B. ( Kriegsbereitschaft ) gemeldet.
Es sind also bis auf weiteres nur je 1 SA und MA Turm zum Schießen vom Liegeplatz aus klar.

23.01.1944 20t - Schwimmkran trifft im Kaafjord ein
29.01.1944 20t - Schwimmkran eingetroffen, 1 Tragseil beschädigt. Mit Eintreffen des 100t - Schwimmkran wird nicht mehr gerechnet.
Erhebliche Montageschwierigkeiten. Austausch von Em-Gerät Vormars unmöglich. Es wird versucht andere Arbeiten zum 15.03. fertig zu stellen.
15.02.1944 Caisson ( Senkkasten ) für Ruderreparatur vom Stapel gelaufen und mit anbringen an Schiff begonnen.

Gruß
Andreas

[Ingo]

In der Werftsitzung werden Turm Anton und Bb.I 15cm Tutm außer K.B. ( Kriegsbereitschaft ) gemeldet.
Es sind also bis auf weiteres nur je 1 SA und MA Turm zum Schießen vom Liegeplatz aus klar.

"außer Kriegsbereitschaft" bedeutet doch grade nicht einsatzbereit!?

Auf www.schlachtschiff.com steht dazu:

Alle Türme der schweren Artillerie waren aus ihren Drehkränzen gesprungen, die Drehscheiben, die das volle Gewicht der Türme aufnahmen, aus der Flucht. Aber nur die Türme A und C, am dichtesten am Detonationsort, waren über mehrere Wochen außer Betrieb. Der achtere 15 cm-Turm Bb 111 war total verklemmt.

Ist natürlich die Frage welche Quellen diesen Informationen zugrunde liegen, aber dazu würden die KTB Einträge passen.
Dort werden auch noch weitere Schäden gelistet und u.a. auch die Reparatur des Schiffsbodens mit Zement.

[109]

Hi,

soweit ich weiss hatte die SA keine Drehkränze sondern Rollenkugellager. Alles sehr ungenau - nix genaues weiß man net... 

[Herr Nilsson]

nix genaues weiß man net... 

Sehe ich auch so. Zu viele widersprüchliche Quellen. Im KTB gibt es eine Schadenszusammenfassung vom 22.9. 12:45 Uhr in der sind nur Turm A und C als "angelüftet" bezeichnet werden.

[mike_o]

Guten Abend,

allen erstmal vielen Dank, ich forsche weiter, wenn ich etwas genaueres habe, werde ich es schreiben.


Beste Grüße 

Mike_o

[Teddy Suhren]

Hai

Steht dazu nichts in John Asmussens Tirpitz Buch?