Hubschrauberträger der Mistral-Klasse für die Rote Flotte ?

Begonnen von Albatros, 23 November 2009, 20:02:04

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der erste

Tolle Geschichte im Spiegel, vor allem der Bezug auf Grusinien.
Das erste von 4 bestellten Landungsbooten für die russischen "Mistral" ist fertig.
http://www.meretmarine.com/fr/content/stx-lorient-le-premier-ctm-ng-russe-en-achevement-flot

hillus

#136
Moin,

da kann ich gleich noch etwas ergänzen!

INTERFAX meldete am 04.06.2014

Frankreich wird Russland die Landungsboote für die MISTRAL's übergeben

Frankreich wird Russland die Landungsboote für die MISTRAL's  übergeben. Die Filiale der Gesellschaft STX France in der französischen Stadt Lorient beabsichtigt, bis zum Oktober die Lieferung von vier Landungsbooten für die russische Seekriegsflotte vorzubereiten, die für den ersten Hubschrauberträger der MISTRAL-Klasse -VLADIVOSTOK- vorgesehen sind. Diese wurden ebenfalls von der russischen Seekriegsflotte bei der STX in Saint-Nazaire bestellt.
Der Gesprächspartner der Agentur erzählte, dass für Russland die französischen Schiffbauer eine im Vergleich zu den französischen Lieferungen modifizierte Version der Landungsboote liefern werden, die auch im Unterschied der Klassifizierung zu erkennen ist.
Die französischen Landungsboote heißen CTM (chaland de transported materiel, russisch - CTM NG chaland de transported materiel de nouvelle generation). Die zwei letzten Wörter in der Klassifikation der russischen Landungsboote in der Übersetzung vom Französischen sagen aus, dass es sich um die Landungsboote einer "neuen Generation" ( russisch - "новaя поколения") handelt.
Obwohl die Landungsboote nach einer Konzeption geschaffen werden, übertreffen die russischen Ausführungen die französischen Boote in den Grundabmessungen:
russisch:  Länge 27 Meter, Breite 7 Meter
französisch: Länge 23 Meter, Breite 6, 3 Meter

Noch eine Neuerung der russischen Boote - sie sind mit zwei Rampen für die Anlandung ausgerüstet, d. h. mit Bug- und Heckklappe. Das verleiht ihnen umfassendere Möglichkeiten beim Manövrieren bei der Anlandung. Die Landungsboote in der Variante CTM NG werden bei ihrem Einsatz unter den Bedingungen starken Seegangs besser zu verwenden sein. Die Geschwindigkeit wird bis zu 20 Knoten betragen, also zweimal grösser als bei der französischen Variante.

Die russische Gesellschaft "Rossoboronexport" und die französische Gesellschaft DCNS haben den Vertrag für den Bau von zwei Hubschrauberträgern im Juni 2011 unterschrieben. Die russische vereinigte Schiffsbaugesellschaft (ОSК) wurde bei diesem Geschäft als Subauftragnehmer der französischen Werft STX France in Saint-Nazaire herangezogen, d. h.OSК liefert von den Baltischen Werken fertige Sektionen für die VLADIVOSTOK als auch SEVASTOPOL.

hillus

Wer es im Original lesen möchte, dann hier: http://flotprom.ru/news/?ELEMENT_ID=166652

lafet944

Guten Morgen,

was ist denn von den im verlinkten Artikel benannten Militärstrategen zu halten, die eine Beziehung zum Georgienkrieg 2008 herstellen? Hätte eine Mistral das "Überrennen ganz Georgiens" erreichen können bzw. was wäre der entscheidende Unterschied zu den in der Schwarzmeerflotte vorhandenen Landungsschiffen gewesen? Ist die georgische Schwarzmeerküste um Poti nicht sowieso weitgehend in Reichweite landgestützter Fliegerkräfte und dazu noch panzergängiges Gelände?
Lag die Besetzung ganz Georgiens überhaupt im Interesse Russlands?

Gruß
Wolfram

Tostan

Hallo Wolfram,

... das habe ich mich auch schon gefragt. Außerdem ist mir ein Passus, dass im ukrainischen Sewastopol keine neuen Schiffe stationiert werden durften, völlig unbekannt. Dass die Schwarzmeerflotte "verrostete" hatte meiner Ansicht nach andere Gründe. Nur eine Einschränkung kenne ich im Stationierungsvertrag: Weder atomar bewaffnete noch angetriebene Schiffe durften stationiert werden.

Tostan

hillus

Hallo Tostan,

ich meine zu wissen, ohne jetzt sofort den Stationierungsvertrag nachzulesen, dass es nur um atomar angetriebene Schiffe und U-Boote handelte, die nicht stationiert werden durften
Schwer vorstellbar, dass die U-Boote keine T-5 mit Atomsprengkopf an Bord hatten. :MG:

Gruß  Jochen

Kaschube_29

Moin Tostan,

bezüglich der Aussage...

Zitat von: Tostan am 06 Juni 2014, 11:25:23
...
Außerdem ist mir ein Passus, dass im ukrainischen Sewastopol keine neuen Schiffe stationiert werden durften, völlig unbekannt. Dass die Schwarzmeerflotte "verrostete" hatte meiner Ansicht nach andere Gründe.
...

... ist folgendes zu ergänzen: noch im Frühjahr 2013 wurden Verhandlungen/Gespräche zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine zur geplanten Modernisierung der auf ukrainischem Territorium stationierten Truppenteile/Verbände/Kriegsschiffe der russischen Schwarzmeerflotte geführt.

Eine kleine Impression dazu ist dieser russischsprachigen ( :MZ:) Meldung bei "ria.ru" zu entnehmen: http://ria.ru/defense_safety/20130417/933116549.html

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

AndreasB

Zitat von: lafet944 am 06 Juni 2014, 10:54:46
Guten Morgen,

was ist denn von den im verlinkten Artikel benannten Militärstrategen zu halten, die eine Beziehung zum Georgienkrieg 2008 herstellen? Hätte eine Mistral das "Überrennen ganz Georgiens" erreichen können bzw. was wäre der entscheidende Unterschied zu den in der Schwarzmeerflotte vorhandenen Landungsschiffen gewesen? Ist die georgische Schwarzmeerküste um Poti nicht sowieso weitgehend in Reichweite landgestützter Fliegerkräfte und dazu noch panzergängiges Gelände?
Lag die Besetzung ganz Georgiens überhaupt im Interesse Russlands?

Gruß
Wolfram

M.E. Schwachsinn. Die Russen haetten ohne Probleme ganz Georgien besetzen koennen, von Land aus. Die georgische Armee war nicht dazu in der Lage sie aufzuhalten.

Landungsschiffe haetten keinen Unterschied gemacht.

Alles Gute

Andreas

Tostan

Zitat von: Kaschube_29 am 06 Juni 2014, 16:05:14
... ist folgendes zu ergänzen: noch im Frühjahr 2013 wurden Verhandlungen/Gespräche zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine zur geplanten Modernisierung der auf ukrainischem Territorium stationierten Truppenteile/Verbände/Kriegsschiffe der russischen Schwarzmeerflotte geführt.

Eine kleine Impression dazu ist dieser russischsprachigen ( :MZ:) Meldung bei "ria.ru" zu entnehmen: http://ria.ru/defense_safety/20130417/933116549.html

Danke für den Link. Wusste ich so noch nicht. Aber wie kann man das nun interpretieren? War eine Modernisierung bzw. ein Ersatz alter Einheiten verboten, oder(ich lese eher so:) dass es eine Beschränkung in Anzahl und Kampfwert der Kriegsschiffe gab?

Sicherlich gab es Behinderungen für Russland, eine Truppenbasis im Ausland ist immer gewissen Beschränkungen unterworfen .... Aber ich kann es mir nicht vorstellen dass die Russen einen so langfristigen Vertrag schließen, der eine Modernisierung und einen Ersatz verbietet.

Zitat von: hillus am 06 Juni 2014, 14:14:49
ich meine zu wissen, ohne jetzt sofort den Stationierungsvertrag nachzulesen, dass es nur um atomar angetriebene Schiffe und U-Boote handelte, die nicht stationiert werden durften
Schwer vorstellbar, dass die U-Boote keine T-5 mit Atomsprengkopf an Bord hatten. :MG:

Welche U-Boote? ;) Relevant ist eigentlich nur die Alrosa. Die Masse der Boote(z.B. die ganzen Projekt 613-Boote) wurde vor dem Stationierungsvertrag außer Dienst gestellt. Evtl. noch S-533 vom Projekt 1710 aber da ist mir nicht bekannt, in welchem Zustand das Boot war als der Vertrag unterschreiben wurde... Wurde ja dann auch relativ schnell gestrichen und abwrackt. Btw 1710: evtl. könnten ja unsere U-Boot-Experten mal was zu dem Boot schreiben. War das Design ein Reinfall oder nicht?

Zur Nuklearen Bewaffnung: ich glaube mich erinnern zu können, dass das eine Bedingung war, da die Ukraine selbst ja auch alle Atomwaffen abgegeben hatte... Es geht ja dabei auch um nukleare Sprengköpfe z.B. für die P-500 der Moskwa(Slawa).

Kaschube_29

Moin Tostan,

hier auf Deine Anmerkung...

Zitat von: Tostan am 06 Juni 2014, 19:26:52
...
Danke für den Link. Wusste ich so noch nicht. Aber wie kann man das nun interpretieren? War eine Modernisierung bzw. ein Ersatz alter Einheiten verboten, oder(ich lese eher so:) dass es eine Beschränkung in Anzahl und Kampfwert der Kriegsschiffe gab?

Sicherlich gab es Behinderungen für Russland, eine Truppenbasis im Ausland ist immer gewissen Beschränkungen unterworfen .... Aber ich kann es mir nicht vorstellen dass die Russen einen so langfristigen Vertrag schließen, der eine Modernisierung und einen Ersatz verbietet.
...

...ist noch folgendes zu sagen: die Russen und die Ukrainer haben sich wegen der Stationierung der Schwarzmeerflotte auf der Krim (seit der Unabhängigkeit der Ukraine) sehr häufig getroffen, aber Verträge häufig nicht bis ins letzte Detail abgefaßt. Und dann traf man sich wieder, bildete neue Kommissionen und Unterkommissionen... die vielfach keine Ergebnisse brachten, sondern nur Zeit verbrauchten. Man reizte den anderen und kam nicht zu abschließenden Lösungen (z. B. die Frage des Zahlens von Zoll für Material der russischen Schwarzmeerflotte, das auf die Krim von außen eingeführt wurde).

Ein Ersatz alter russischer (auf der Krim stationierter) Kriegsschiffe war so einfach nicht möglich und die Ukraine wollte dies auch nicht so einfach gestatten, sondern die Russen quasi "austrocknen": die Einheiten wurden älter und älter, aber ein Ersatz wurde nicht gestattet. So wurden es auch weniger Einheiten in der russischen Schwarzmeerflotte.

Eine weitere Impression hierzu ebenfalls bei RIA-Novosti vom 23.Februar 2013: http://ria.ru/defense_safety/20130223/924338672.html
Hier ein kleiner O-Ton: ... "Die Vereinbarung zur Schwarzmeerflotte der Russischen Föderation wurde bereits vor 18 Jahren unterzeichnet, es wurden rund 80 Arbeitsgruppen und alle möglichen Unterkommissionen geschaffen, aber die Masse der laufenden Fragen wurden zum heutigen Tage nicht gelöst", führt der Pressedienst der ukrainischen Militärbehörde die Aussage des ukrainischen Verteidigungsminister Pawel Lebedew an.

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

hillus

Moin,

für das 2. Schiff der MISTRAL-Klasse wurde bei den Baltischen Werken eine Sektion für die SEVASTOPOL fertiggestellt und zu Wasser gelassen.

Hier die Fotoserie!!

hillus


Bitte hier klicken: http://flotprom.ru/media/photo/index.php?PAGE_NAME=section&SECTION_ID=3870

Albatros


Kaschube_29

Moin Manfred,

nein, AIS wird die "Smol´nyy" sicher nicht nutzen; sie muß es als Kriegsschiff auch nicht. Hilfsschiffe der russischen Seekriegsflotte nutzen es häufig, aber Kriegsschiffe höchst selten.

Zum Stand der ,,Smol´nyy" (,,Cмольный") wurde vor einigen Tagen folgendes gemeldet:

Quelle flot.com vom Dienstag, den 10.Juni 2014 (11.22):

Das instandgesetzte Schulschiff ,,Smol´nyy" (,,Cмольный") lief auf See aus

Text und Foto: Zentrales Seekriegsportal

Am 10.Juni 2014 lief das Schulschiff (UK = uchebnyy korabl´ [УК = учебный корабль])  ,,Smol´nyy" (,,Cмольный") der Baltische Flotten (BF) , das eine Instandsetzung des Hecks auf dem ,,Kronstadter Marinewerk" (KMZ" = ,,Kronshtadtskiy morskoy zavod" [,,КМЗ" = ,,Кронштадтский морской завод"]) zu Fahrerprobungen auf See aus. Dies teilte dem Zentralen Seekriegsportal eine Quelle mit, die mit der Situation in der ,,Leningrader Marinebasis" (LenVMB = Leningradskaya Voyenno-morskaya baza [ЛенBМБ = Ленинградскaя военно-морскaя базa])  vertraut ist.

Die Information über den Abschluß der Instandsetzungsarbeiten auf dem Flaggschiff der Leningrader Marinebasis bestätigte eine eigene Quelle des Zentralen Seekriegsportals im Verteidigungs-Industrie-Komplex.

Wir erinnern daran, daß das Schulschiff die Beschädigungen im Heckbereich am 20.Mai 2014 beim Festmachen in Kronstadt  davontrug. Bereits am Morgen des 21.Mai ging die ,,Smol´nyy" (,,Cмольный") in die Instandsetzung in das ,,Kronstadter Marinewerk".

Die Instandsetzung des Schulschiffs ,,Smol´nyy" (,,Cмольный") verzögerte die Abreise von Mitgliedern von zwei Besatzungen der russischen Landungs-Dockschiff der ,,Mistral"-Klasse nach Frankreich. Es war geplant, daß gerade auf diesem Kriegsschiff die Angehörigen der Seekriegsflotte der Russischen Föderation in Saint Nazaire, wo die Hubschrauberträger gebaut werden, bereits am 1.Juni 2014 eintreffen. Es sollte den Marineangehörigen als Wohnschiff während der Ausbildung dienen. Wie bekannt wurde, wird die ,,Smol´nyy" (,,Cмольный") erst am 18.Juni aus Rußland auslaufen und im französischen Saint Nazaire am 22.Juni eintreffen.

Das Schulschiff 1.Ranges ,,Smol´nyy" (,,Cмольный") wurde im Jahre 1976 in Polen gebaut und geht gegenwärtig in den Bestand eines Überwasserkriegsschiffsverband der ,,Leningrader Marinebasis" ein. Im Verlauf von zwei Jahren durchlief das Kriegsschiff eine planmäßige mittlere Instandsetzung in Varna (Republik Bulgarien) auf dem Schiffsinstandsetzungswerk ,,Flotskiy arsenal". Die feierliche Abschlußzeremonie zur Beendigung der Instandsetzung des russischen Schulschiffs fand am 21.Oktober 2012 statt, kehrte aber erst am 30.August 2013 nach Kronstadt zurück.

Hier die russische Orignalmeldung: http://flot.com/news/navy/?ELEMENT_ID=166838

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

Albatros

Zitat von: Kaschube_29 am 18 Juni 2014, 21:26:17
Moin Manfred,

nein, AIS wird die "Smol´nyy" sicher nicht nutzen; sie muß es als Kriegsschiff auch nicht.

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)

Hallo Axel,

ich denke sie werden schon eine AIS - Anlage an Bord haben, bei dem der Sender aber abschaltbar ist, denn z.B. in der Straße von Gibraltar  müssen glaube ich auch die Krieger AIS - Daten senden.

:MG:

Manfred

Albatros

Sollte Russland/Putin im Ukraine - Konflikt nicht einlenken könnte das hier http://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio-724.html auch folgen für den Mistral – Deal haben.

:MG:

Manfred

Kaschube_29

Moin Moin,

die Hecksektion für den zweiten Mistral wird in Kürze den Hafen von Sankt-Petersburg verlassen; am 23.Juni traf der niederländische Schlepper "En Avant 20" in Sankt-Petersburg ein, um das Heck der "Sevastopol´" ("Ceвастополь") nach Saint Nazaire zu bringen; dieser Schlepper hatte bereits das Heck für das erste Schiff der Mistral-Klasse  nach Frankreich gebracht.

Dies ist die Zusammenfassung der nachfolgenden russischen Meldung: http://flot.com/news/navy/?ELEMENT_ID=167456

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

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