Hallo,
wie wurde seinerzeit mit den Drillingstürmen geschossen? Immer nur mit 1 Rohr? Oder auch mit allen 3 gleichzeitig?
Gruß
Ralf
Auch mit allen drei Geschützen auf einmal.
Um die Streuung zu reduzieren teilweise um Sekundenbruchteile Zeitversetzt. Bei den britischen leichten Kreuzern war das mittlere Rohr etwas weiter hinten Plaziert um das gleiche zu erreichen.
Gruß
Johannes
Bei der USN wurden Zündverzögerter eingebaut um die Streuung der Drillingstürme zu reduzieren.
Zitat von: Ede Kowalski am 13 Oktober 2018, 18:14:38
Hallo,
wie wurde seinerzeit mit den Drillingstürmen geschossen? Immer nur mit 1 Rohr? Oder auch mit allen 3 gleichzeitig?
Gruß
Ralf
Ich bin mir jetzt nicht 100%-ig sicher, meine aber bei P. Schmalenbach gelesen zu haben, dass das mittlere Rohr der dt. 28 cm III mit sehr kurzer Verzögerung abgefeuert würde.
Die Abstände zwischen den Rohren deutscher Geschütze waren größer als bei amerikanischen und französischen Türmen.
Bei John Campbell "Naval Weapons of world war two"
wird eine Verzögerung der äußeren Rohre von 10-20 Millisekunden gegenüber dem mittleren Rohr beschrieben.
Hallo,
was macht das denn für einen Unterschied? War es sinnvoll, den Gegner mit einem Rohr einzugabeln und dann eine Salve mit allen Rohren zu schießen? Oder lag die Treffergenauigkeit zu weit auseinander? :?
Bei den deutschen Geschützen kann man den (äußeren) Zündverzug einstellen.
Hängt mit dem Schießverfahren zusammen.
Beim Hauptverfahren (Schießen mit Zentralabfeuerung Seitenvorzündwerk) wird der gesamte Turm durch die Feuerleitlösung durchgefahren. Das Rohr feuert dann automatisch beim durchgang durch den richtigen Zielwinkel.
Bewegungen der Schiffsplattform durch Krängen und Stampfen werden automatisch in der der Feuerleitlösung mitberücksichtigt.
Höhenwinkel wird durch die Höhenfernsteuerung automatisch gehalten.
Der Turm befindet sich beim Zielen in einer Art Lauerstellung rote Linie
grün ist die Feuerleitlösung
Da sich der Turm bei der Drehung bewegt und eine gewisse Zeit vergeht vom Anlagen des Stroms für die Zündung bis zum Verlassen des Rohres durch das Projektil muss der Abfeuerkontakt paar microsekunden vor der Feuerleitlösung geschlossen werden (gelbe Linie), damit das Geschoss im richtigen Moment das Rohr verläßt.
Bei gleichzeitigem Abschuß beeinflussen sich die Geschosse zum einen im Flug und durch die größeren Gesamtkräfte beim Gemeinsamen Abschuss aller Rohre sind zum anderen auch Erschütterungen beim Abschuss größer. Somit wird die Streuung einer Turmsalve größer
Der individuelle Zündverzug wird mittels eines Widerstandes für jedes Rohr separat kalibriert.
Bei den Dreiturmschiffen wird zweckmäßigerweise immer in Vollsalven (9 Rohre) geschossen. Beim Einschießen 2 Türme dann der dritte
Schießen in 2-Turmsalven(4 Aufschläge) wurde für das deutsche Standard Schießverfahren (Strichschießen) für vorteilhaft gehalten, da sowohl hinsichtlich der Bildung des Mittleren Treffpunkts als auch hinsichtlich der Beobachtungsfähigkeit des einzelnen einschlages ein Optimum gegeben ist.
Bei Dreiturmschiffen liegen bei Batterieteilung in der Einzelsalve entweder 3 Schuß, die in der Regel zwar gut beobachtet werden können, jedoch hinsichtlich der Herleitung des Mittleren Treffpunkts aus statistischen Gründen schwierig zu beurteilen sind.
Oder aber 6 Schuß, hier wird zwar theoretisch einen guter mittlerer Treffpunkt gebildet. Da jedoch die Aufschläge der Kurzschüsse die hinten liegenden Schüsse verdecken, nimmt die Beobachtungsfähigkeit aus Blickrichtung des Schießenden ab.
(mehrere Ediths)
Das die deutschen Türme praktisch aus der Drehung schossen ist mir bekannt. Wie war es aber bei den anderen Marinen?