NAe São Paulo (A-12)

Begonnen von Gonzo, 22 Februar 2017, 14:54:08

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Rheinmetall

.... ich kapiere es immer noch nicht.
Ein türkisches Abwrackunternehmen kauft aufgrund Profitabsichten einen maroden, Asbest verseuchten Flugzeugträger der brasilianischen Marine.
Der wird dann durch nen niederländischen Schlepper über den Atlantik gezogen und soll in der Türkei abgewrackt werden.
Vor Gibraltar ist Schluss, da türkische Umweltorganisationen erfolgreich interveniert haben und so der türkische Staat das geplante Vorhaben verbietet.
Dann nimmt die brasilianische Marine das Schiff zurück und es beginnt eine Odyssee, wobei das marode Schiff immer mehr mit Wasser voll läuft.

Wieso nimmt die brasilianische Marine das Schiff zurück ?
Bestellt geliefert heißt es doch, dann müsste das Problem doch bei den Türken liegen ?
Auch verstehe ich es nicht, dass wenn schon angeblich die Saudis Interesse an dem Träger haben, man nicht diesen das Schiff verkaufen kann ?
Zumal die Summe (was hier zweitrangig sein sollte) die Hälfte des Kaufpreises der Brasilianer war.
Aus so einem alten Schiff gäbe es auch keine Geheimnisse mehr zu entlocken, oder ?

Jetzt liegt das Schiff im Atlantik auf ca. 5000 Meter Tiefe und stellt eine ökologische Gefahr dar, oder ist es so tief gesunken, dass von dort "nichts mehr Gefährliches" hochkommen kann ?

Fragen über Fragen....  :MG:

Matze

Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

maxim

Die brasilianische Marine hat das Schiff nicht wieder in Besitz genommen, sondern auf hoher See versenkt - um zu verhindern, dass es in brasilianischen Küstengewässern oder Häfen sinkt.

Warum hat die brasilianische Marine dies gemacht? Irgendjemand muss wohl die Verantwortung übernehmen. Es hilft ja nicht darauf zu verweisen, dass dieser Unternehmer eigentlich verantwortlich war.

Natürlich ist war die ganze Aktion verantwortungslos - der Verkauf an einen Unternehmer ohne sicher zu stellen, dass dieser die notwendigen Fähigkeiten hat, dass Schiff sicher abzuwracken; das fehlende Eingreifen, als man das Schiff hätte noch sicher einbringen können; die Versenkung, was natürlich langfristig trotzdem ein Problem ist etc.

Natürlich kann auch aus der Tiefe wieder etwas hoch kommen und natürlich stellt es in dieser Tiefe für die dortigen Lebewesen ein Problem dar.

Ein Beispiel dafür, dass Material auch wieder hochkommt, ist das Kautschuk aus dem deutschen Blockadebrecher Weserland, der 1944 von USS Sommers auf dieser Position im Südatlantik versenkt wurde. Inzwischen wird regelmäßig Kautschuk an den brasilianischen Küsten eingesammelt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ermland_(Schiff,_1922)
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/ms-weserland-fracht-von-schiffswrack-an-brasiliens-kueste-17601929.html

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