Transporter mit Panzern für Ukraine nach Bremerhaven unterwegs

Begonnen von Ekki, 18 Februar 2023, 18:45:44

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Ekki

90 Stryker Radpanzer sind auf dem Weg nach Bremerhaven. Die Fähre tuckert mit knapp 9 Knoten über den Atlantik. Leider habe ich jetzt offenbar nur das Bild hier eingestellt. Es gibt natürlich auch einen Bericht:

ine große Kriegswaffenlieferung wird in den nächsten Tagen Bremerhaven erreichen. Der Frachter "Arc Endurance" ist schon unterwegs.

Mit 90 Radpanzern aus den USA ist der Frachter "Arc Endurance" auf dem Weg nach Bremerhaven. Die Waffenlieferung ist für den Ukraine-Krieg bestimmt, berichtet "Nord24".

Die Radpanzer vom Typ "Stryker" sollen dann im Kaiserhafen von Bremerhaven umgeschlagen werden. Die Lieferung sei Teil eines milliardenschweren Hilfspakets der USA für die Ukraine, so die "Kreiszeitung". Die "Stryker" sind gepanzerte Mannschaftswagen, die auch zur Raketenabwehr sowie für medizinische Evakuierungen genutzt werden können.

Wie aus den Daten des Portals "Vesselfinder" hervorgeht, hat die "Arc Endurance" am 9. Februar in Charleston (South Carolina) abgelegt und befindet sich nun auf dem Weg nach Bremerhaven. Dort wird der Frachter am Samstag, 18. Februar, erwartet. Die 264 Meter lange "Arc Endurance" ist aktuell mit einer Geschwindigkeit von 8,9 Knoten unterwegs – dies entspricht etwa 16 Stundenkilometern.


Also, Strykers sind sehr potente Fahrzeuge, die durchaus nicht dafür gedacht sind, Raketen abzuwehren (?) oder medizinische Evakuierungen durchzuführen, sondern eher dafür, das Gefechtsfeld zu beherrschen. Ich weiß nicht, wie es euch mit so einer Berichterstattung geht, aber die Journalisten von heute haben halt nicht mehr gedient. Die kennen sich null mit Militär aus und entsprechend grauselig sind Berichte. Zieht sich durch, egal welches Medium. Ganz speziell, wenn es sich um "Experten" handelt.

Sehr lustig waren die Lesekommentare zu diesem Artikel (t-online).

Warum den Russen darüber informieren, dass Ukraines Panzer mit einem Fahrzeugtransporter über den Teich geschickt werden?

Der könnte ja ein U-Boot schicken, nicht wahr?

"Versenkt" = war ein Kommentar. :sonstige_154:

Auch wurde in völliger Verkennung der Umstände gefragt, warum die nach Bremerhaven kommen und nicht direkt in die Ukraine geliefert werden.

Ja, das muss man mit Humor zur Kenntnis nehmen

maxim

Ähnliche Kommentare als Fragen kamen übrigens auf Steelnavy - und das waren durchaus Leute, die sich eigentlich überdurchschnittlich mit solchen Themen auskennen.

Die Stryker, die geliefert werden, sind wohl leicht bewaffnete Schützenpanzer. Gefechtsfeld beherrschen?

Elektroheizer

Zitat von: Ekki am 18 Februar 2023, 19:06:14
Sehr lustig waren die Lesekommentare zu diesem Artikel (t-online).
Leserkommentare zu maritimen Themen tu ich mir nur noch an, wenn ich sonst nix zu tun und gute Laune habe.
Ich habe das Grauen gesehn

Ekki

Es sind ja nicht nur die  Leserkommentare.

So habe ich gestern einen Artikel ich glaube der Frankfurter Rundschau gelesen, in welchem darüber berichtet wurde, dass die Amerikaner über 200.000 "Opfer" auf russischer Seite spekuliert haben.
"Opfer"? Opfer impliziert doch, dass das durch Gewalt betroffene Individuum nichts für den Erhalt der erlittenen Gewalt getan hat. Als Soldat kann ich an der Front also kein Opfer sein, sondern lediglich ein Gefallener, Verwundeter oder Vermißter, wenn es schlecht für mich läuft.

Auch lese ich zum Beispiel häufiger den Begriff "Kämpfer". Bei sowas denke ich spontan an Straßenbanden. Ein Soldat ist ein Soldat ist ein Soldat.

Sehr geil auch "Bodentruppen", weil der Leser und der Journalist mit dem Begriff "Infanterie" nichts mehr anfangen kann. Früher wusste jeder, was das ist.


maxim

Man kann diese Soldaten schon als Opfer bezeichnen, da sie von einer faschistischen Diktatur an die Front gezwungen werden und zumindest teilweise mit schlechter Ausbildung und schlechter Taktik verheizt werden. Zumindest im politischen Sinn können sie also Opfer sein (und gleichzeitig Täter, z.B. wenn sie für Kriegsverbrechen verantwortlich sind).

Die Wörter Kämpfer und Bodentruppen liest man schon sehr oft - das ist eine Veränderung der Sprache, die wahrscheinlich auf englischen Einflüssen beruht.

Big A

Das Problem liegt imho in der Übersetzung.
Das englische Wort "casualties" beinhaltet ebenfalls Verwundete wie Gefallene, das deutsche Wort "Verluste" weckt beim unbedarften Leser (p.c. "Lesenden") oft die Assoziationen "Tote".
Ich stimme Ekki zu dass es in diesem Land kaum Journalisten gibt die sich im Militärischen hinreichend auskennen geschweige denn die Sprache ( bis hin zu korrekten Dienstgraden) auch nur annähernd beherrschen.

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

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