Hallo an die Experten,
ich bin neu hier im Forum. Ich bin fasziniert von den Marineschiffen aus der Kaiserzeit. Insbesondere die Schiffe die in Übersee und den Kolonien eingesetzt waren. Weiterhin interessieren mich Torpedoboote.
Wer kennt sich mit der Elektrik auf den damaligen Torpedobooten aus. Ich habe einen Sicherungskasten in der Bucht erstanden, der angeblich aus einem Torpedoboot stammen soll. Er sieht authentisch aus, sind gegossene Teile aus einer Messinglegierung. Siemens-Logo, Stempel "M mit Krone". Verschluss wie Anker geformt. Darauf ein Schild mit Beschriftung "Festbeleuchtung". Jetzt frage ich mich, ob auf Torpedobooten tatsächlich Festbeleuchtung fest verbaut war. Es gibt noch eine Beschriftung: "MS. 1663".
Insgesamt sieht es authentisch aus, aber vielleicht war der Kasten auch ganz wo anders verbaut und nicht auf einem Torpedoboot.
Vielleicht kennt sich ja jemand auf der Strecke aus.
Beste Grüße vom Schiffsfreund
Hallo schiffsfreund,
stelle mal bitte ein Foto rein.
Gruß
Ditmar
Hallo didi1,
anbei ein Foto.
Könnte später mehr senden.
Könnte das von einem Schiff der kaiserlichen Marine stammen?
VG
schiffsfreund
Das Logo ist zumindest von der Siemens-Schuckert GmbH und das wurde 1903 gegründet.
Hallo Schiffsfreund ,
Dieser Sicherungskasten ist neben anderen auch ein Verteiler für die Festbeleuchtung von der
Fa. Siemens-Schuckert . Der Form und der Ausführung nach eher auf den größeren Schiffen
der Reichsmarine oder der Kriegsmarine installiert ,wohl nicht in der Kaiserlichen Marine .
Bitte wenn möglich noch weitere Fotos einstellen , damit Klarheit besteht .
Edit: Zu sehen sind hier die 4 Ausgänge für die Stromkreise 9-12 , also müssten es wohl in
diesem Fall mindestens für dieses Schiff 3 solcher Verteiler gegeben haben , auch daran
abzuleiten , dass von diesem Verteiler ein weiterer Verteiler gespeist wurde , demnach
gab es also mindestens 12 Stromkreis-Kabel , für ein T-Boot wohl etwas zu viel ?
:MG: halina
Hallo Halina und alle Experten,
hier noch ein paar Fotos:
...und noch zwei. Auf dem letzten Foto ist ein Stempel. Ich kenne mich da nicht aus. Ist das kaiserlich oder Reichsmarine?
Freue mich auf weitere Antworten.
Beste Grüße
schiffsfreund
Komme zu folgender Einschätzung : Der Verteiler-und Sicherungskasten ist von einem
grösseren gesunkenem Marineschiff geborgen worden und könnte der Kaiserlichen Marine , aber
auch der Reichsmarine zugerechnet werden . Die hier installierten Leitungen waren Bleikabel mit
Guttapercha-Isolierung , die später auf Schiffen der Kriegsmarine durch Kunststoffkabel ersetzt
wurden .
Die Markierung M dürfte vom Hersteller der Messing-Kästen eingeprägt worden sein , die dann
von den SSW mit dem Einbau der Sicherungselemente komplettiert wurden .
:MG: halina
Hallo Halina,
ich habe mit Hilfe eines Bekannten noch recherchiert. Bei der Stempelungen handelt es sich um eine, die auf kaiserliche Marine hindeutet.
Deine technischen Hinweise sind sehr interessant. Da muss man schon tief in der Materie stecken.
Ich werde mal versuchen noch weitere Recherchen anzustellen, vielleicht im Siemens-Archiv.
Ggf. berichte ich dann nach.
Vielen Dank für die Infos.
Mit besten Grüßen vom
Schiffsfreund
Hallo
Versuche mal die Schilder zu lösen
es könnte auf der rückseite die lösung sein
Schönen Gruß von der Ostsee
kuk
Hallo KuK,
leider hat jemand den Kasten mit Zaponlack 'geschützt'. Ich weiß nicht wie es aussieht, wenn ich die Schilder löse.
Was könnte denn eventuell zu erwarten sein?
Beste Grüße
Schiffsfreund
Hallo Schiffsfreund ,
In welchem Zeitraum der Sicherungskasten gefertigt wurde , lässt sich auch an dem Typ der
hier verwendeten Sicherungselemente feststellen , dazu müsstest Du mal die Schraubkappe
herausdrehen und schauen ob dort eine Sicherung fest eingebaut oder herausnehmbar ist .
:MG: halina
Zitat von: schiffsfreund am 07 Juni 2020, 08:12:12
Hallo KuK,
leider hat jemand den Kasten mit Zaponlack 'geschützt'. Ich weiß nicht wie es aussieht, wenn ich die Schilder löse.
Was könnte denn eventuell zu erwarten sein?
Beste Grüße
Schiffsfreund
Hallo
Die Beschriftung die da mal war
man hat die einfach umgedreht und neu beschriftet
Schönen Gruß von der Ostsee
kuk
Ähnlicher Kasten - ähnliche Story auch aus der Bucht - diesmal angeblich aus einem Kreuzer der kaiserlichen Marine. Vielleicht aber auch vom gleichen Schiff?
Diesmal mit Nummer MS 1707 AG und anderen Nummern
In Analogie zu den Logos, die man auf Glasenuhren der kaiserlichen Marine findet, würde ich auch denken, dass die Prägung einen Bezug zur kaiserlichen Marine nahelegt.
LG
Sven
Hallo
Das Könnte Backbord -Steuerkreis 120 sein
Schönen gruß von der Ostsee
kuk
Passender Netzfund:
Großer Sicherungskasten von einem U-Boot. Im Fundzustand, Messing, ca. 30 x 27 x 20 cm. Gewicht 13,7 kg. (Topic: Kaiserliche Marine, Imperial German Navy, ...
Das von der Hamburger Werft Blohm & Voss gebaute U-Boot 110 der Kaiserlichen Marine, das am 1. September 1917 vom Stapel lief und am 23. März 1918 in Dienst gestellt wurde, verfügte über einen ähnlichen\gleichen Siemens-Schuckert-Sicherungskasten, der in der dritten Abteilung (Mannschaftsraum) installiert war.
U-Boot 110 wurde von Kapitänleutnant Werner Fürbringer geführt. U-Boot 110 unternahm zwei Patrouillen und versenkte ein Schiff und beschädigte ein anderes schwer. Das U-Boot 110 wurde am 19. Juli 1918 durch alliierte Wasserbomben vor der Küste von Hartlepool zerstört. Im September wurde das U-Boot geborgen und anschließend in das Trockendock von Swan Hunter gebracht. Die Werft hatte die Aufgabe, das U-Boot als kampffähige Einheit wiederherzustellen.
Als am 11. November 1918 der Waffenstillstand erklärt wurde, wurden die Arbeiten an dem U-Boot eingestellt. Am 19. Dezember wurde das U-Boot von Wallsend zum Northumberland Dock in Howdon geschleppt. Hier wurde das U-Boot 110 zum Abwracken verkauft. In dieser Zeit entstanden auch die hier gezeigten interessanten Innenaufnahmen.
Habe gerade entdeckt, dass sich ein weiterer dieser Sicherungskästen im Kontrollraum der U110 befand. Hier der Blick nach vorn, einschließlich des Tiefenmessers des U-Boots, der Maschinentelegrafen, der Handräder zum Fluten und Ausblasen der Ventile und der Räder zur Bedienung der vorderen und hinteren Tragflächen.