Das Schicksal der SMS "EMDEN" 1914

Begonnen von halina, 09 November 2014, 10:38:50

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halina

Heute vor 100 Jahren am 9.11. 1914 wurde der erfolgreiche Kleine Kreuzer , die SMS "EMDEN" bei einem Gefecht mit dem
australischen Kreuzer "SYDNEY" schwer beschädigt und vor den Kokosinseln vom Kommandanten Freg.-Kpt. Karl von Müller
auf Grund gesetzt , gegen die 15,2 cm -Geschosse der Sydney waren die 10,5 cm der Emden fast wirkungslos , während
hier nur 4 Seeleute im Gefecht starben , waren es auf der Emden 136 Besatzungsangehörige .
Am 15.3. 1927 besuchte der Leichte Kreuzer der Reichsmarine , die "EMDEN" den Strandungsort und eine Abordnung der
Besatzung veranstaltete auf dem Wrack eine kleine Gedenkfeier zu Ehren der Gefallenen Seeleute .
                                                                                                                                                           
                                                                                                                     In stiller Andacht    halina

Im Anhang noch einige Fotos , die Bilder 2+3 zeigen das Vorder-und Achjterschiff des Wracks ca.1915 und Bild 4 den
australischen Kreuzer Sydney ca. 1912
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Hastei

hallo Günter, - schwer beschädigt ist gut - die haben den zu Klup geschossen -
Gruß
      Hastei

halina

Moin Hastei  ,  noch eine kleine Ergänzung zum Geschehen :  die Emden wurde zunächst nach schweren Ttreffern auf
Grund gesetzt , danach drehte die Sydney ab und versenkte den Versorger der Emden , als der Kreuzer dann zurückkehrte
wehte am Mast immer noch die Kaiserliche Kriegsflagge , so dass die Sydney wieder das zerstörische Feuer eröffnete , erst
nach Nierderholen der Flagge wurde dann der folgenschwere Beschuss eingestellt .
                                                                                                                                                               Gruss  Günter
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

joern

Hallo Halina,
der Kohledampfer "Buresk" wurde nicht durch die Sydney versenkt. Die Besatzung der "Buresk" öffnete selbst die Ventile der Maschinen- und Kesselräume , dies versuchte die Sydney zu verhindern, aber es gelang nicht.
Somit war es eine Selbstversenkung.
Grüße joern

halina

Moin Joern ,   danke für die Berichtigung ,           Grüsse halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

Hallo Joern  ,   
                    Hast Du eine Erklärung dafür , warum der Kommandant der "Emden" nach dem "Aufgrundsetzen" seines
schwerbeschädigten und nicht mehr kampfbereiten Schiffes nicht die Kriegsflagge niederholte ??
So wurden nun durch das erneute Feuer der Sydney auf den wehrlosen  Kreuzer sinnlos Seeleute geopfert .
                                                                                                                                                                            :MG:  halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

joern

Hallo Halina,
nach dem Abdrehen der Sydney rechnete v. Müller nicht mehr, dass sie noch einmal zurückkehren würde. Die überlebenden Besatzungsmitglieder waren damit beschäftigt ihre verwundeten Kameraden zu versorgen. Zudem waren die Flaggleinen abgeschossen worden.
Der Kommandant der Emden konnte sich wohl zu dem Zeitpunkt nicht vorstellen, dass das Wrack  noch einmal beschossen werden könnte. Nach Rückkehr der Sydney scheiterte ein Signalaustausch zwischen den Schiffen. Die Sydney eröffnete noch einmal das Feuer.
Durch Befehl des Kommandanten wurde die Kriegsflagge vom Matrosen Werner durch hinaufklettern aus dem Großtop geborgen.
Grüße Joern

halina

Moin Joern ,  danke Dir für die ausführliche Darstellung des tragischen Geschehens ,                          Gruss  halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Taucher

Sehr interessante Geschichte, vielen Dank die Herren  top
Viele Grüße vom Alpenrand
Leo

Ritchie

Auch bei der Emden gibt es immer noch abweichende Angaben zu den Verlusten:

Besatzung auslaufend Tsingtau 414 nach Verstärkung um 3 Offiziere, 1 Deckoffizier und 30 Mann

Gemäß Kriegsanitätsbericht war der Landungszug nicht an Bord (3+6+38)

Die Verluste werden wie folgt angegeben:

4 Offiziere
1 Sanitätsoffizier
1 Marineingenieur
1 Zahlmeister

3 Deckoffiziere

23 Unteroffiziere

95 Mann

1 Koch

1 Friseur

3 chinesische Wäscher

für 128 Mann Besatzung und 5 Zivilisten

1 Unteroffizier und 13 Mann wurden schwer verletzt, möglicherweise starben hier noch Männer in Gefangenschaft.

Eine andere Quelle gibt

134 tot, 4 verstorben, zunächst 207 Mann gerettet,  49 Landungszug, 16 an Bord Prise Beroch, Summe hier aber nur 406.


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