Haltung der Saßnitzer Bevölkerung gegen Kriegsende.

Begonnen von Zerstörerfahrer, 03 November 2007, 14:44:52

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Zerstörerfahrer

Zum Glück beschlossen die verantwortlichen Militärs in den letzten Kriegstagen Saßnitz zu räumen und nicht zu verteidigen. Ein Hauptgrund für diese Entscheidung war die Haltung der Saßnitzer Bevölkerung gegen Kriegsende.

Aus einen persönlichen Erlebnisbericht des Kaptl. Streitenfeld, letzter Leiter der Seetransportstelle Saßnitz, über die Ereignisse Ende März bis Anfang Mai 1945:

" Die Seetransportstelle war in dem Pensionshaus einer Fischerfanilie untergebracht...
...Dadurch gewann ich, wie kein anderer, Einblick in die Stimmung der Bevölkerung. War schon die Stimmung in der Lazarettstadt Erfurt bedrückt, voller Resignation und pessimistisch, so mußte die Haltung der Bevölkerung von Rügen, insbesondere von Saßnitz, als eiskalt gegen jede weitere Kriegshandlung und zum Teil als fast antideutsch bezeichnet werden. Die Einwohnerschaft von Saßnitz bekannte sich im vertrauten Kreise sehr eindeutig zur neutralen schwedisch/skandinavischen Haltung, mit der oft zum Ausdruck gebrachten Feststellung, seit Gustav Adolf von Schweden hätte Rügen ausgesprochen schwedische Ambitionen (wirtschaftliche Interessen/Tourismus). Es war gut, von den Fischersleuten diese klaren Hinweise auf die Mentalität der Bevölkerung zu erhalten. Ich verließ mich daher in dienstlichen Angelegenheiten nicht mehr auf die an sich erwartete zuverlässige Mitwirkung ziviler Personen..."

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