U 12

Begonnen von Wiking, 14 Januar 2024, 17:38:28

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Wiking


Ich sollte wohl zunächst erklären warum ich hier Auszüge aus Kriegstagebüchern der U-Boote der Kriegsmarine vorstelle damit es nicht wieder wie in einem anderen Thread von mir hierzu kommt.....

die dahinter steckende Intention erschließt sich mir einfach nicht.

Ich lese diese Kriegstagebücher weil die Schilderung der Vorkommnisse auf den Booten einen Eindruck vermittelt unter welchen Entbehrungen , Gefahren und technischen Schwierigkeiten die Besatzungen lebten.

Fallen mir dabei Ereignisse auf die ich für Erwähnenswert halte weise ich darauf hin.
Mitunter ergibt sich auch ein Hinweis für das HMA .

Ich habe bei U 1 angefangen, mal sehen wie weit ich komme....

Und es haben sich ja auch mitunter schon interessante Beiträge von anderen Mitgliedern zu den Booten U 1 - U 11 ergeben, vielleicht geht es so weiter.

Zu den Booten U 1 – U 11 habe ich bei Nara nichts gefunden darum habe ich auf die Seite von Andreas zurück gegriffen.

Zu U 12 gibt es nicht allzu viel aber seht....

1 Feindfahrt

U 12, unter Kapitänleutnant Dietrich von der Ropp, lief am 25.08.1939 von Wilhelmshaven aus. Das Boot operierte in der mittleren Nordsee/Großen Fischerbank. Nach 15 Tagen, lief U 12 am 09.09.1939 in Kiel ein.

U 12 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.

2.Feindfahrt

U 12 ist seit dem Auslaufen am 23.09.1939 verschollen. Das Boot sank mit hoher Wahrscheinlichkeit am 05.10.1939 im Ärmelkanal vor Dover in einer britischen Minensperre. Dieses Minenfeld wurde von Briten und Franzosen zwischen dem 11.09.1939 und dem 17.09.1939 zwischen Dover und Cap Gris Nez gelegt und bestand aus zirka 3.000 Minen.

Laut der französischen Admiralität, wurde die Leiche des Kommandanten am 08.10.1939 bei Dünkirchen angespült. Die Untersuchungen ergaben dass er etwa seit drei Tagen tot gewesen ist. Also müsste das Boot am 05.10.1939 gesunken sein.

Siehe hier http://www.ubootarchiv.de/ubootwiki/index.php/U_12

27 Tote, keine Überlebenden.

Dietrich (Rottraut Demme) Freiherr von der Ropp, Kommandant

https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/u_boot_kommandanten/ausgabe.php?where_value=1076&lang=1

https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/crewlisten/ww2/ausgabe.php?where_value=47672&lang_cl=1

Auch dieses Boot könnte einmal gefunden und betaucht werden, eventuell erfährt man dann mehr zu dessen Untergang.

Wiking :MG:

Axel Niestle

Der Kommandant wurde gemäß dem Eintrag in seiner Personalakte am 29.Oktober 1939 bei Sangatte am Pas de Calais angeschwemmt und auf dem dortigen Friedhof beigesetzt. Nach dem Krieg wurde er auf seine Endruhestätte auf der Kriegsgräberstätte Bourdon überführt. Das passt nicht so ganz zu der Aussage, nach der er nur 3 Tage im Wasser lag. Sprechen wir hier eher von drei Wochen?

Beachtenswert ist allerdings der Bleistifteintrag "Tag des Verlustes 5.10.39" auf der KTB-Seite. Woher die Erkenntnis des damaligen Bearbeiters stammt ist unklar. Allerdings dürfte U 12, ähnlich wie das zeitgleich im selben Gebiet operierende U 15, nur für etwa drei Wochen Proviant an Bord gehabt haben, so dass mit dem Rückmarsch um den 8.10.39 zu rechnen wäre, wenn der Verlust nicht schon auf dem Ausmarsch erfolgte. Just am 5.10.39 befand sich U 15 auf dem Rückmarsch durch die Dover-Sperre, hat aber keine besonderen Beobachtungen gemeldet. Boot und Besatzung hatten dabei mehr Glück als Verstand, da der Kurs genau durch beide Hauptsperranlagen in der Doverstraße führte. Zumindest U 40 hatte wenige Tage später auf dem Ausmarsch nicht mehr soviel Glück und danach war dann eh Schluß mit dieser Auslaufroute.

Der Fundort derv Leiche des Kommandanten von U 12 lässt leider auch keinen direkten Rückschluß auf den Verlustort zu. Bekanntlich trieben auch M#änner von U 16, dass an der SW-Ecke der Goodwin Sands unter der englischen Küste selbstversenkt wurde, später an der französischen Küste an. Die komplizierten Strömungsverhältnisse in der Doverstraße sind da nicht gerade hilfreich. Auch wenn es naheliegt, dass U 12 auf einer ähnlichen Kurslinie wie U 15 durch die Straße zu laufen beabsichtigte, gibt es dazu nur Spekulation. Ob das Wrack von U 12 bei den Fahrwasserverhältnissen in der Straße jemals gefunden wird, ist eher unwahrscheinlich. Wieso die Bundesrepublik Deutschland ausgerechnet dieses Wrack international unter den besonderen Schutz als Kriegsgräberstätte stellen ließ, ist deshalb nicht ganz nachvollziehbar.

Axel Niestlé

Andreas A

Hallo Axel !

Danke für die Info.

Die alte Beschreibung des Verlustes stammte aus Busch/Röll >>Die Deutschen U-Boot-Verluste<< S. 13. Habe es jetzt dementsprechend auf meiner Seite abgeändert.

So ist alles im Fluss, und man kommt nicht wirklich hinterher.

Zwei Schritte vor, drei zurück.

Ich werde zum Greis beim schreiben  :wink:

Danke  :MG:

Andreas


Axel Niestle

Kleiner Nachtrag zu U 12, nachdem ich noch ein wenig recherchiert habe:

Das Datum 29.10.39 gibt offenbar nur das Datum wieder, an dem die französische Admiralität die schwedische Gesandschaft in Paris über das Auffinden der Leiche von Wellner, von der Ropp und einigen anderen Besatzungsmitgliedern von U 16 informierte. Es scheint also einiges in den deutschen Akten zu Verlust und Meldung durcheinander gekommen zu sein. Eine andere Quelle nennt als Verlusttag auch den 5.10.39, der im KTB in Blei vermerkt ist. Danach müsste der Verlust auf dem Rückmarsch nach Wilhelmshaven eingetreten sein. U 15 vermerkte an dem Tag, dass die vermuteten Sperren nicht bewacht seien. Das könnte erklären, dass auf britischer Seite keine Beobachtungen erfolgten, die eine Minenexplosion nahelegen könnten.

Urs Heßling

moin.

Zitat von: Wiking am 14 Januar 2024, 17:38:28Dietrich (Rottraut Demme) Freiherr von der Ropp, Kommandant
https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/u_boot_kommandanten/ausgabe.php?where_value=1076&lang=1
Hier hat sich offenbar der Name der Ehefrau des Kommandanten in die Datei "eingeschlichen".
Prüft aber alles und das Gute behaltet (1 Thess 5, 12)  :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Axel Niestle

2. kleiner Nachtrag:

Die Mitteilung der schwedischen Gesandschaft in Paris vom 27.11.39 an das AA in Berlin über die Meldung der französischen Admiralität vom 29.10.1939 zum Auffinden des Leichnams des Kommandanten von U 12 enthält auch die Angabe, dass selbiger bereits am 28.10.1939 beerdigt worden sei. Leider gibt es bislang keine gesicherte Information, wann der Leichnam an der Küste aufgefunden wurde. 

t-geronimo

Zitat von: Urs Heßling am 16 Januar 2024, 00:33:49moin.

Zitat von: Wiking am 14 Januar 2024, 17:38:28Dietrich (Rottraut Demme) Freiherr von der Ropp, Kommandant
https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/u_boot_kommandanten/ausgabe.php?where_value=1076&lang=1
Hier hat sich offenbar der Name der Ehefrau des Kommandanten in die Datei "eingeschlichen".
Prüft aber alles und das Gute behaltet (1 Thess 5, 12)  :wink:

Gruß, Urs

Ist geändert!  :TU:)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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