Projekt: Magnus et fortis

Begonnen von Sven L., 12 Februar 2024, 20:10:39

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Sven L.

Projekt eines Linienschiffes
 Kennwort Magnus et fortis

Einleitung:
Dieses Projekt hat ursprünglich die (meine) Serie von Pre-Dreadnoughts der kaiserlichen Marine fortgesetzt und ist letzten Endes ein Gegenvorschlag zur Originalen Nassau-Klasse.
Als Grundlage habe ich den Linienriss der Nassau verwendet. Während der Entwurfsphase habe ich das Projekt etwas verlängert und dazu ein ganz bisschen in der Breite verringert. Das größte Problem sah ich in der Anordnung der Hauptartillerie, ohne auf die überhöhte Aufstellung der schweren Artillerie zurückgreifen zu müssen. Weil ich auch bei diesem Projekt die Kosten gegenüber dem Original verringern wollte, ließ sich dies entweder durch eine deutliche Verringerung der Panzerstärken erreichen oder aber durch Reduzierung der Artillerie. Ersteres habe ich sofort ausgeschlossen und konzentrierte mich auf die schwere Artillerie. Immerhin schlägt, wenn ich den Preis pro Tonne der König- bzw. Bayern-Klasse zugrunde lege, dieser mit rd. 6.025 Mark/ pro Tonne zu buche.

Zunächst einmal die Ansichten zu dem Endprodukt.

Ansichten:


Erste All-Big-Gun-Ideen im Ausland

... der Amerikanern:

ZitatIm Jahr 1901 spiegelten die Schlachtschiffkonstruktionen der US-Marine die vorherrschende Theorie des Seekampfs wider: Gefechte begannen auf weite Entfernungen, bevor die Reichweite für KO-Schläge verringert wurde. In der späteren Phase würden sich Geschütze mit kürzerer Reichweite und schnellerem Feuer als am nützlichsten erweisen.

Das ,,Proceedings"-Magazin des United States Naval Institute widmete in zwei seiner Ausgaben von 1902 möglichen Verbesserungen im Schlachtschiffdesign Raum. Der erste Artikel wurde von Leutnant Matt H. Signor verfasst, der sich für ein Schiff mit Geschützen des Kalibers 330 mm und 254 mm L/40 in vier Drillingstürmen aussprach. Die Sekundärbatterie sollte aus 127 mm L/60 Geschützen bestehen. Dieses Papier regte zum Nachdenken an, dass im ,,Proceedings" Kommentare zu der Geschichte von Kapitän William M. Folger, Professor P. R. Alger und dem Marinekonstrukteur David W. Taylor veröffentlichte – letzterer ein aufstrebender Offizier und zukünftiger Leiter des Bureau of Construction and Repair (C&R). In diesen Kommentaren wurden Zweifel geäußert, dass das vorgeschlagene Schiff in einen realisierbaren Entwurf umgewandelt werden könnte, aber sie lobten seine Gedanken als einen Schritt in die richtige Richtung. Alger glaubte, dass Signor auf dem richtigen Weg war, als er eine größere Bewaffnung vorschlug, obwohl er der Meinung war, dass Drillingstürme nicht praktikabel wären und acht 305-mm-Geschütze in vier Doppeltürmen eine viel realistischere Anordnung wären. Der Marinehistoriker Norman Friedman glaubt, dass Alger damit einen der ,,ersten ernsthaften Vorschläge für eine homogene Großgeschützbatterie" gemacht hat.

Der Vorschlag, der direkt zur South-Carolina-Klasse führte, kam von Homer Poundstone, einem Lieutenant Commander der Marine, der zum Hauptbefürworter eines amerikanischen All-Big-Gun-Designs wurde. In einem für Präsident Theodore Roosevelt verfassten Aufsatz vom Dezember 1902 plädierte er für eine deutliche Vergrößerung der derzeitigen Schlachtschiffe, befürwortete jedoch auch die Beibehaltung gemischter Hauptbatterien. In den ,,Proceedings", Poundstone begann, sich für eine Anordnung ausschließlich großer Geschütze einzusetzen, mit zwölf 11-Zoll-Geschützen (279 mm), die auf einem 19.640 t schweren Schiff montiert werden sollten. Im Oktober desselben Jahres stellte der italienische Marinearchitekt Vittorio Cuniberti eine ähnliche Idee in einem Artikel für ,,Jane's Fighting Ships" mit dem Titel ,,An Ideal Battleship for the British Navy" vor. Er plädierte für ein Schiff mit zwölf 305-mm-Kanonen und einer etwas größeren Verdrängung als die damals im Einsatz befindlichen Schlachtschiffe, 17.000 t. Er glaubte, dass das höhere Gewicht eine 305-mm-Panzerung und Maschinen ermöglichen würde, die das Schiff mit 24 kn antreiben könnten. Poundstone nutzte die seiner Meinung nach große Beliebtheit dieser Idee bei den Europäern, um das All-Big-Gun-Design zu rechtfertigen.

Im Jahr 1903 begannen die Entwürfe von Poundstone die Aufmerksamkeit der amerikanischen Marinebehörden zu erregen. Nach der Verfeinerung durch Washington Irving Chambers wurde Poundstones Arbeit an das Naval War College gebracht, wo sie während der Newport-Konferenz 1903 in Kriegsspielen getestet wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass ein theoretisches Schlachtschiff, das auf die mittlere 203- und 178-mm-Bewaffnung verzichtete und nur mit zwölf 280-mm- oder 305-mm-Geschützen bewaffnet war, die alle zu einer Seite schießen konnten, drei der damaligen im Dienst befindlichen Schlachtschiffe wert war. Laut den Männern, die die Tests durchführten, lag der Hauptgrund für die Feststellung darin, dass das Maß der effektiven Geschützreichweite in direktem Zusammenhang mit der maximalen Länge der Torpedoreichweite eines Feindes stand. Letztere betrug zu diesem Zeitpunkt etwa 2.700 m; Auf diese Entfernung wären die 178-mm- und 203-mm-Geschütze, die in amerikanischen Zwischenbatterien üblich waren, nicht in der Lage, die Panzerung feindlicher Schlachtschiffe zu durchdringen. Schlimmer noch: Da die Vereinigten Staaten einen Torpedo mit einer Reichweite von 3.700 m entwickelten, war es sicher, dass die Reichweite der Geschütze in naher Zukunft erhöht werden musste, wodurch die Mittelgeschütze noch weniger nützlich wurden. Allerdings wäre eine homogene Hauptbatterie aus 280-mm- oder 305-mm-Geschützen in der Lage, die Panzerung zu durchdringen und über ausreichend Sprengkraft zu verfügen, um ein feindliches Großkampfschiff außer Gefecht zu setzen. Das Hinzufügen von so vielen 76-mm-Geschützen wie möglich würde eine starke Verteidigung gegen torpedotragende, aber ungepanzerte Zerstörer sein.
Den original englischen Text findet man hier unter der Rubrik Background

... der Engländern:

ZitatDie Entwicklungen im Geschützwesen in den späten 1890er und frühen 1900er Jahren, angeführt im Vereinigten Königreich von Percy Scott und in den Vereinigten Staaten von William Sims, führten bereits dazu, dass die erwarteten Gefechtsreichweiten auf 5.500 m anstiegen, eine Distanz, die groß genug war, um die Kanoniere dazu zu veranlassen auf das Eintreffen der Granaten am Ziel zu warten, bevor sie Korrekturen für die nächste Salve vornehmen konnten. Ein damit verbundenes Problem bestand darin, dass die Wassersäulen der Einschläge der zahlreichen kleineren Waffen dazu neigten, die entsprechenden Wassersäulen der größeren Geschütze zu verdecken. Entweder müssten die Geschütze mit kleinerem Kaliber ihr Feuer zurückhalten, um auf die langsamer feuernden schweren Geschütze zu warten, und würden dadurch den Vorteil ihrer schnelleren Feuerrate verlieren, oder es wäre ungewiss, ob eine Wassersäule von einem schweren oder einem leichten Geschütz verursacht wurde und somit die Entfernungsmessung und das Zielen unzuverlässig machten. Ein weiteres Problem bestand darin, dass erwartet wurde, dass bald Torpedos mit größerer Reichweite im Einsatz sein würden und dieser Umstand Schiffe davon abhalten würden, sich auf kürzere Reichweiten zu nähern, in denen die schnellere Feuerrate der kleineren Kanonen überwiegen würde. Indem die Reichweite offengehalten wurde, wurde die Bedrohung durch Torpedos im Allgemeinen aufgehoben und der Bedarf an schweren Geschützen mit einheitlichem Kaliber wurde noch verstärkt.
Die Schlacht am Gelben Meer und die Schlacht von Tsushima wurden vom Fisher's Committee analysiert, wobei Kapitän William Pakenham erklärte, dass ,,305-mm-Geschützfeuer" auf beiden Seiten Schlagkraft und Genauigkeit demonstrierten, während 254-mm-Granaten unbemerkt blieben. Admiral Fisher wollte, dass sein Vorstand seine Vorstellungen von einem Kriegsschiff mit einer Geschwindigkeit von 21 Knoten und 305-mm-Kanonen bestätigt, verfeinert und umsetzt, und wies darauf hin, dass Admiral Togo in der Schlacht von Tsushima in der Lage gewesen sei, dass, aufgrund der höheren Geschwindigkeit,  ,,T" der russischen Flotte zu kreuzen. Insbesondere der Langstreckenkampf  (13.000 m) während der Schlacht am Gelben Meer schien das zu bestätigen, was die RN bereits glaubte, auch wenn diese Erfahrung vor Schlacht von keiner Marine gemacht wurde.
Den original englischen Text findet man hier unter der Rubrik Background

... und Deutschland?
Hierzu zitiere ich aus Axel Grießmer's Buch Linienschiffe der Kaiserlichen Marine 1906-1918, Seite 22.
ZitatAm 2. April 1904 reichte die Konstruktionsabteilung des RMA eine Denkschrift unter dem Titel Projekte für neue Linienschiffe unter besonderer Berücksichtigung der Armierung ein, welche an den Staatssekretär adressiert werden sollte.
Die Denkschrift, die wohl als eine der besten und vorausschauendsten gelten kann, die je im Reichsmarineamt entstanden sind, setzte denn Hebel ohne Umschweife bei den ausschlaggebenden Waffen an, d.h. K forderte einen ,,all-big-gun"-Typen ohne Mittelarmierung. Die Konstruktionsanforderungen und Rahmendaten, die der Abteilungsvorstand Konteradmiral Rudolf von Eickstedt wählte, waren klar und deutlich: die neuen Linienschiffe müßten gegnerischen Einheiten ,,wenn nicht im einzelnen, so doch im Verband mindestens gewachsen" und ,,unseren speziellen Verhältnissen", so vor allem den Fahrwasserbedingungen und der Finanzlage, angepasst sein. Die technischen Prämissen legte K auf ,,möglichst zahlreiche und gut geschützte ausschlaggebende Waffen, genügende Schwimmfähigkeit, gesicherte Leitung, ausreichende Geschwindigkeit, gute Drehfähigkeit [und einen] den Verhältnissen entsprechenden Aktionsradius" fest.
...
Die Konstruktionsabteilung rechnete im Gegensatz zum Allgemeinen Marine-Department jedoch offenbar mit etwas größeren Gefechtsentfernungen, kalkulierte mit der wachsenden Feuergeschwindigkeit schwerer Geschütze und forderte daher ,,möglichst viele" 28-cm-Kanonen, ein Kaliber, welches nur ,,aus zwingendsten Gründen teilweise durch ein wenig kleineres ersetzt werden [dürfe]."
...
Für letzteren, völlig hypothetischen Typen, ..., nahm von Eickstedt 10-12x30,5-cm-Kanonen mit einem Deplacement von 16.000-18.000 t und ungefähr 18,5 kn Geschwindigkeit an; vergleicht man diese Werte mit den letztlich gewählten Spezifika für Dreadnought, kann man nicht umhin, der Konstruktionsabteilung eine nahezu unglaubliche Prophetie zu konstatieren.
Schließlich unterbreitet K den Vorschlag, ein Linienschiff von etwa 15.000 t mit 10x28-cm-SK, 128 m Länge zwischen den Loten, 800 t Kohlenvorrat und 18 bis 18,5 kn Geschwindigkeit zu untersuchen.
Obwohl die Konstruktionsabteilung mit größeren Gefechtsentfernungen rechnete, finde ich keinen Hinweis, im Gegensatz zu den amerikanischen Betrachtungen, auf mögliche größere Reichweiten der Torpedos. Schlussendlich war Tirpitz der ,,Sprung zum 15.000-t-Schiff ... zu groß"!
An dieser Stelle beginnt mein Unverständnis. Warum nicht, möglichen gegnerischen Schiffen, in der Größe ebenbürtig sein, sofern man die deutschen Fahrwasserverhältnisse im Auge behält.
Hier setzte ich mit der weiteren Bearbeitung des vorliegenden Projektes an. Wesentlichen Anteil an der Änderung des Designs hatte hierbei der Entwurf ,,Schnell und stark"  vom kaiserlichen Preisausschreiben, näheres siehe hier. Angeregt durch ,,Schnell und stark" setzte ich ein Aufbaudeck auf das Oberdeck auf. Hierdurch wurden die Türme ,,A" und ,,C" der schweren Artillerie in ihrer Feuerhöhe angehoben und Turm ,,C" bekam ein freies Schussfeld nach achtern.
Nachfolgend die Projektskizze mit den Bestreichungswinkelplan.  Bei letzterem habe ich nur die Schwere und die mittlere Artillerie berücksichtigt.

Projektskizze:


Die Gewichtsberechnung gemäß Gewichtsgruppen:
Gewichtsgruppe   Proz.   Gewicht   
Schiffskörper                  32,14%   6.623   t
Panzerung                  41,73%   8.260   t
Maschinenanlage                   7,43%   1.485   t
Artilleriebewaffnung           9,18%   1.891   t
Torpedobewaffnung           0,48%   99   t
Ausrüstung einschl. Wasser   4,19%   864   t
Brennstoff                   4,85%   1.000   t
                             20.268   t
Baureserve                        202   t
Konstruktionsverdrängung   gerundet    20.400   t
         
Geschätzte Baukosten             36,036   M.

Die Baukosten setzen sich, aufgeteilt nach Schiffbau (S), Artillerie (A) und Torpedokosten (T), wie folgt zusammen:
              Entwurf           Vorlage
   Ø Preis/t   Kosten      Kosten   
Schiffbau   1.540   25,205   M.   22,267   M.
Artillerie   5.149   9,736   M.   13,501   M.
Torpedo          10.025   0,817   M.   0,990   M.
   Baukosten   35,758   M.   36,758   M.
   Differenz   -1,000   M.      
         
               
Wenn ich die im Gröner genannten Preise zugrunde lege, könnte durch die Kostenersparniss, bei vier Linienschiffen, zwei bis drei Torpedoboote gebaut werden.

a) der Schiffskörper

Die Schiffslänge in der C.W.L. ist gegenüber der Nassau-Klasse um 10,60 m verlängert, wogegen die Schiffsbreite (auf Panzer) um 0,20 m auf 26,70 m verringert wurde. Der Konstruktionstiefgang beträgt 7,56 m. Das Panzerdeck liegt hierbei 79 cm oberhalb der Konstruktionswasserlinie. Durch hinzufügen des Aufbaudecks beträgt der Freibord am Bug jetzt 8,20 m. Ebenfalls konnten die vorderen 8,8-cm-S.K. höher gelegt werden. Die Länge der Zitadelle beträgt ungefähr 89,56 m.  Der vordere Schornstein  wird nur vom vorderen Kesselraum (III) beschickt. Deshalb ist dieser etwas kleiner als der achtere Schornstein, welcher von den Kesselräumen I und II beschickt. Die Stauung der Beiboote verursachte keinerlei Probleme, wobei im Kriegsfall die meisten von Bord gegeben werden.

b) die Besatzung

Die Offiziere finden allesamt im Achterschiff ihren Platz. Im Batteriedeck sind die höheren Offiziere und der vorgesehene Geschwaderstab untergebracht. Hier befindet sich auch die Offiziersmesse. Im Zwischendeck (höhe Panzerdeck) sind die übrigen Offiziere platziert. Vor diesen sind die meisten Kammern der Decksoffiziere. Einige Kammern für Decksoffiziere befinden sich im vorderen Teil des Zwischendecks. Die Unteroffiziere sind zum größten Teil im Vorschiff, vor der Zitadelle, untergebracht. Ein geringer Teil im Batteriedeck innerhalb der Zitadelle. Ein kleiner Teil der Mannschaften ist auf dem hinteren Teil des Panzerdecks innerhalb der Zitadelle untergebracht, wob deren Räumlichkeiten auch als Verbandsplätze genutzt werden können.
Etatmäßig sind insgesamt 964 Offiziere und Mannschaften vorgesehen.
Hiervon entfallen auf:
Offiziere     25 Mann
Fähnriche     15 Mann
Decksoffiziere     39 Mann
Unteroffiziere    161 Mann
Mannschaften    697 Mann
Zivilisten      6 Mann

c) die Panzerung

Die Anordnung der Panzerung ist aus der Projektskizze ersichtlich.

d) Bewaffnung und Munition

Die Lage der Bewaffnung ist durch die Ansichten und der Projektskizze ersichtlich. Ich bin nach wie vor kein Freund der ,,Hexagonal" bzw. ,,En Echelon" Aufstellung, aber um die Schiffslänge nicht noch mehr zu verlängern und somit die Kosten und Größe in die Höhe zu treiben, kam ich nicht umhin das Dreadnought-Schema anzuwenden. Wenigstens ließ sich eine Verbesserung der Bestreichungswinkel, der Seefähig usw. erzielen, dadurch das der Freibord durch das Hinzufügen des Aufbaudecks vergrößert wurde.
Die schwere Artillerie, bestehend aus 10x28-cm-S.K. L/45 in fünf Doppeltürmen, ist wie bereits genannt im Dreadnought-Schema aufgestellt. Bis auf Turm ,,C" sind die Kartuschen im oberen und die Granaten im unteren Plattformdeck gelagert. Weil Turm ,,C" die Maschinenräume von den Kesselräumen trennt, müssen die Granaten im oberen Plattformdeck gestaut werden, damit die Rohrgänge vernünftig angeordnet werden können. Je Rohr der schweren Artillerie stehen 87 Schuss zur Verfügung.
Die mittlere Artillerie konzentriert sich innerhalb der Zitadelle auf dem Batteriedeck. Die Bestreichungswinkel entsprechen dem der originalen Nassau-Klasse und je 15-cm-S.K. L/45 ist eine Stauung von 150 Granaten vorgesehen. Eine höhere Dotierung wäre möglich. Jedes dieser Geschütze hat eine eigene Munitionskammer mit dazugehörigen Munitionsaufzug.
Die leichte Artillerie besteht aus insgesamt 16x8,8-cm-S.K. L/45. Diese ist paarweise, jeweils Back- und Steuerbord, folgendermaßen von vorn nach hinten positioniert: Im vorderen Teil des Aufbaudecks, dem unteren Teil des Brückenaufbaus, am Ende des Aufbaudecks und im Heck des Batteriedecks. Je Rohr sind 250 Schuss an Patronen vorgesehen. Die Stauung erfolgt in mehreren Munitionskammern, wobei hier der Transport nicht direkt zum Geschütz erfolgt, sondern von den Entnahmestellen der Aufzüge zu den Geschützen gemannt werden muß.
Die vier vorgesehenen Torpedorohre verteilen sich wie folgt:
Ein Bugtorpedorohr mit drei Torpedos in den Lagerschalen, zwei Breitseitrohre, vor dem vorderen Geschützturm der schweren Artillerie, mit je drei Torpedos und achtern neben dem Rudermaschinenraum mit zwei Torpedos.

e) die Kessel- und Maschinenanlage

Um die projektierte Konstruktionsgeschwindigkeit von 19,5 kn zu erreichen, sind 23.550 iPS erforderlich. Der Vortrieb wird durch drei Vierzylindrige Kolbendampfmaschinen erzeugt. Der ND-Zylinder ist geteilt. Jede dieser Maschinen ist für eine Leistung von 7.850 iPS ausgelegt. Die Kolbendampfmaschinen liegen in drei nebeneinander liegenden Maschinenräumen, in denen sich zusätzlich zu den Maschinen auch die Kondensatoren befinden.
Der notwendige Dampf wird in drei Kesselräumen, mit jeweils vier Marinekesseln, erzeugt. Jeder Kesselraum ist mittig geteilt, so daß in jeder Abteilung zwei Dampfkessel, gegenüberliegend, vorhanden sind. Die Anordnung in Längsrichtung des Schiffes ist 1-1-0-1. Die Zwischenliegende Abteilung wird von den Munitionskammern der SA der Breitseittürme sowie den Munitionskammern der Mittelartillerie genutzt. Turbodynamos finden hier auch ihren Platz.


f) Nachlese

Ich habe mein Ziel erreicht eine kostengünstigere Variante zur Nassau-Klasse zu kreieren. Auch wenn die Kosten pro Schiff nur rund 1,0 Mio. Mark günstiger ist, ist es eine erhebliche Einsparung. Wenn man bedenkt, das Tirpitz wegen 50.000 Mark frohlockte bzw. geizte.

Die Nachfolger-Klasse würde, sollte sie denn mit 30,5-cm-S.K. bewaffnet sein, nicht unbedingt die Größe der Helgoland-Klasse erreichen. Im Grunde reicht derselbe Schiffskörper wie hier vorgestellt. Letztlich sogar noch günstiger im Verhältnis zur Original Helgoland-Klasse wie das hier vorgestellte Projekt.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Urs Heßling

moin, Sven,

die Idee gefällt mir :TU:), aber ich habe eine Frage zu der Projektskizze mit dem Kreis-Diagramm: Wofür stehen die rosa-gefärbten Teil-Ringe ?
Ich hatte zuerst die Idee, für den Bestreichungswinkel der Geschütztürme, aber da es sechs Ringe sind, ist das ja wohl nicht möglich.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Schorsch

Hallo Urs,

Zitat von: Urs Heßling am 13 Februar 2024, 15:19:34(...)
Wofür stehen die rosa-gefärbten Teil-Ringe ?
Ich hatte zuerst die Idee, für den Bestreichungswinkel der Geschütztürme, aber da es sechs Ringe sind, ist das ja wohl nicht möglich.
(...)
...das sind die Bestreichungswinkel der 15 cm-Kasemattgeschütze.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Sven L.

Halöle,

danke Schorsch, ist richtig. Grau = 28-cm und Rosa = 15-cm

Da habe ich die Zeichenerklärung leider vergessen.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Urs Heßling

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Impressum & Datenschutzerklärung