Russische U-Boot-Minen vor der Polarküste

Begonnen von TW, 21 April 2024, 12:58:05

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#15
Minensperre K-1 vom 29. Oktober 1941
Am 29.10.1941 legte das russische U-Boot K-1 fünf Minen im Breisund (Quadrat AC 7282).
siehe: https://forum-marinearchiv.de/smf/index.php?topic=40701.msg447662#msg447662
Genauere Nachrecherchen haben ergeben, dass neben 2 Minen am 16.12.1941 von R 160 eine weitere Mine am 18.12.1941 geräumt werden konnte. Am 21.04.1942 wurden von R 54 nicht eine, sondern 2 Minen unschädlich gemacht. Es wurden also alle 5 Minen beseitigt.
Ich füge die ergänzenden Dokumente unten an.

Schönen Abend,
Thomas

Ortwin

Servus Thomas,
auch wenn ich mich wiederhole: Tolle und beeindruckende Recherchearbeit!!  :TU:)
Grüße Ortwin

TW

Danke, Ortwin, ohne den Anstoß von Igor vor vielen Jahren hätte ich mich da nicht herangetraut. Nicht alle Funde sind U-Bootminen. Und dann gibt es etliche Funde von treibenden englischen Minen. Wurden die auch an die Russen geliefert und von ihnen geworfen?
Vor 2 Tagen sendete Igor mir noch die Auswertung von Miroslav Morozov. Aber ich habe schon beim Nachprüfen festgestellt, dass auf meiner wie auch auf seiner Seite KTB-Angaben übersehen oder falsch interpretiert worden sind. Man muss alle Angaben des Adm. Polarküste nach Möglichkeit in anderen KTBs gegenprüfen. Wäre mir ohne die Freigabe der NARA-Rollen seit Dezember 2023 gar nicht möglich.
Viele Grüße, Thomas

Ortwin

Servus Thomas,
ich hatte mir kürzlich Miroslav Morozovs Buch "Sowjetische U-Boote im Zweiten Weltkrieg" (Советские подводные лодки во Второй мировой войне. Летопись боевых походов) aus dem Jahr 2021 besorgt. Mit Google-Übersetzer via Handy durchaus gut lesbar. Bezogen auf die Fülle an Informationen und Details zu den Einsätzen der einzelnen Boote sehr ergiebig und wohl konkurrenzlos.
Beste Grüße
Ortwin

TW

Minensperre K-21 vom 10. November 1941
Am 10.11.1941 legte das russische U-Boot K-21 zehn Minen im Burstadsund (Quadrat AC 7287). Die Sperre war von keinem Erfolg gekrönt.
Am 12.11.1041 stieß UJ 1212 auf die erste Mine in diesem Gebiet ; am 24./25.11.1941 konnten 6 Minen von Pinassen des Minenräum-Mutterschiffes  BALI vernichtet werden. Am 4. Januar 1942 stieß R 160 bei einer Geleitaufgabe noch auf 1 Mine auf Pos. 70°50,3'N, 24°12,6'E. Dieser Minenfund zwischen Rot 62 und Rot 63 liegt ein ganzes südlich vom Minenwurfgebiet. Miroslav Morozov rechnet ihn dennoch dieser Sperre zu. Ich komme bei nächster Gelegenheit noch einmal auf diesen Minenfund zurück.
Es konnten offenbar 8 von 10 Minen beseitigt werden.
Schönes Wochenende,
Thomas

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#20
Minensperre K-22 vom 9. Dezember 1941
Am 9.12.1941 legte das russische U-Boot K-22 zehn Minen im Bereich Rolvsöy - Burstad (Quadrat AC 7287 u.U.). Die Sperre war von keinem Erfolg gekrönt. Es wurden aber auch keine Minen entdeckt. Die Sperre (No.29) teilt sich in drei komplett verschiedene Abschnitte (siehe Karte).

Ich hatte zunächst den Minenfund R 160 vom 4.1.1942 dieser Sperre zugeordnet, weil sie ja später als die Bustadsundsperre No.21 gelegt worden war. Aber ein Vergleich mit der exakten Minenlage, die uns Miroslav Morozov mitteilt, zeigt, dass die Mine zwischen der Sperre 21 und der Sperre 29b lag. Wenn Minen mit ihrem Anker anfangen zu treiben, dann eher landeinwärts als in Richtung offener See. Deswegen, und weil das Vertreiben der Minen eine Zeitlang dauert, ist es wohl richtig, den Minenfund von R 160 der Sperre 21 vom 10. November zuzuordnen (siehe oben).

Schönes Wochenende,
Thomas

TW

#21
Zitat von: TW am 02 Mai 2024, 14:09:40Weitere Minensperre K-1 vom 29. Oktober 1941
Am 29.10.1941 legte das russische U-Boot K-1 zwei Minen westl. Havöy (siehe angefügte Karte, Quadrate AC 7285).
Am 11.12.1941 stieß das VP-Boot POLARSONNE bei einer Geleitaufgabe auf eine der beiden Minen und konnte sie abschießen.

Ich möchte dieser Sperre einen weiteren Minenfund zuweisen.
Am 13.02.42 räumt M 1502 eine Mine bei Latöy (Havöysund). Daraufhin wird Quadrat AC 7285 zum Warngebiet erklärt.
Miroslav ordnet den im Anhang zitierten Fund einer Sperre vom 20.11.1941 im Frakkford (AC 7455) zu.
Damit bin ich nicht einverstanden.
Frohe Pfingsten, Thomas

TW

#22
In der letzten Woche habe ich in ASA alle sowj. Minenlegungen im Nordpolarmeer aktualisiert.
Dabei bin ich auf viele noch aus dem ASA-Buch übernommene und mitgeschleppte Fehler gestoßen.
Insgesamt müssen wir von 60 Minensperren ausgehen, unterteilbar in 100 Minenlegungen. Die Anzahl der ausgelegten Minen liegt bei etwa 750.
Die Erfolge halten sich in Grenzen. 13 Schiffe erlitten Minentreffer, 10 sanken daraufhin. Im Hinblick auf die Erfolgsquote bin ich der Meinung, dass zu wenig Minen auf zu viele, zum Teil ganz marginale, Gebiete verteilt wurden. Im Hinblick auf die Verluste bin ich nach wie vor ein entschiedener Kriegsgegner.
233 Minen wurden von den Deutschen geräumt. Ich bin gerade dabei, die Statistik zu erstellen. Da ich jedem Minenfund nachgehe, wird das eine Zeitlang dauern.
Ich werde hier im FMA nur noch die Fälle aufgreifen, bei denen ASA von Miroslav's Feststellungen abweicht.
Ich wünsche noch sonnige Feiertage  :wink:
Thomas

t-geronimo

Vielen Dank für die viele Fleißarbeit.  :TU:)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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