Entwicklung des Schiffsbaus im Fall eines Sieges der Mittelmächte

Begonnen von mudfladdy, 08 September 2016, 14:41:54

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Urs Heßling

moin,

Telegramm an alle Delegationen

Zitat von: Huszar am 10 Juni 2017, 16:38:31
Minimallösung für die Konferenz: ALLE noch nicht iD gestellten BB/BC werden überall abgewrackt, jeder behält so viele Schiffe so lange, wie einem passt. Dafür Baupause für 5 Jahre. Neimand bau Kreuzer mit mehr, als 24cm
Zitat von: Halvar66 am 11 Juni 2017, 18:43:15
Deutscher Vorschlag:

  • zehnjähriger Baustopp für alle Großkampfschiffe;
  • Herstellung eines Verhältnisses von 5 (US): 5 (GB): 3 (D): 3 (J): 2 (F): 2 (I): 2 (Ö-U);
  • ausgehend von der gegenwärtigen Zahl in den einzelnen Flotten, eine Begrenzung der Höchstzahl an Großkampfschiffen auf 20 britische, 18 US-amerikanische, 12 deutsche, 10 japanische, 7 französische, 6 italienische und 6 österreichisch-ungarische.
  • Weiterbau bereits begonnener Schiffe sofern diese die unten genannten Einschränkungen einhalten, jedoch unter Beachtung der oben genannten Limitierung der Stückzahl;
  • Begrenzung der einzelnen Flugzeugträger auf 27.000 ts und acht 21 cm-Geschütze;
  • Begrenzung der einzelnen Schlachtschiffneubauten auf 35.000 ts und ein Kaliber von höchstens 38,1 cm. Sollten USA und Japan auf weiterbau ihrer mit 40,6 cm bewaffneten Neubauten bestehen, verzicht jeweils auf eines der oben zugestandenen Schlachtschiffe;
  • Begrenzung aller anderen Schiffstypen auf höchstens 10.000 ts und 21 cm-Geschütze;
  • Neubauten an Großkampfschiffen dürfen nur dem Ersatz veralteter Einheiten nach frühestens 20 Jahren dienen;
  • Verpflichtung Großbritanniens der USA und Deutschlands - sofern Einigung mit Japan über Rückgabe von Kolonien erzielt wird-, ihre Stützpunkte im Pazifik nicht auszubauen;
  • Gültigkeitsdauer des Vertrages 25 (oder bis zwei Jahre nach Kündigung eines der Mitglieder).

Der Schiedshof begrüßt diese Vorschläge als hilfreich ... (und geht jetzt schlafen).

gez. Hesselink
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Tostan

Zitat von: Halvar66 am 12 Juni 2017, 17:20:03
Japan war durch seine Handlungen in China und Sibieren finanziell arg strapaziert. Auch ohne weitreichendere Englisch-Kenntnisse sollte der folgende Satz zu verstehen sein:
Up to August, 1919, the Siberian expedition had cost the Japanese people $100,000,000. 8-)

Was was so teuer in China? Ob die Sibirische Expedition so stattfindet ist zweifelhaft. Die Situation in Russland in dem Szenario wurde ja nicht abschließend ausdiskutiert und als für die Entwicklung des Schiffsbaus irrelevant abgetan.
Die USA könnten auch in diesem Szenario auf diplomatischem Wege die Rückgabe Kiautschous erreichen - aber warum sollten sie das für Deutschland tun? Was hätten sie davon?

Tostan

Zitat von: Halvar66 am 11 Juni 2017, 18:43:15
Deutscher Vorschlag:

    ...
    • Begrenzung aller anderen Schiffstypen auf höchstens 10.000 ts und 21 cm-Geschütze;
    ...

Würde das Deutschland wirklich so bringen? Vor allem als Vorschlag und nicht zähneknirschend als Vertragsabschluss? Bei der Definition von ts? Sicher - Treibstoff ist exclusiv(nach drängen der Briten mit Verweis auf ihre überseeischen Operationsgebiete), aber vieles andere fällt mit in die Begrenzung. Bedingt durch die geringere Anzahl an Stützpunkten müssten Deutsche Schiffe umfangreicher ausgerüstet werden als z.B. britische bei überseeischen Operationen.

Sven L.

Zitat von: Tostan am 13 Juni 2017, 07:02:03
Zitat von: Halvar66 am 12 Juni 2017, 17:20:03
Japan war durch seine Handlungen in China und Sibieren finanziell arg strapaziert. Auch ohne weitreichendere Englisch-Kenntnisse sollte der folgende Satz zu verstehen sein:
Up to August, 1919, the Siberian expedition had cost the Japanese people $100,000,000. 8-)

Was was so teuer in China? Ob die Sibirische Expedition so stattfindet ist zweifelhaft. Die Situation in Russland in dem Szenario wurde ja nicht abschließend ausdiskutiert und als für die Entwicklung des Schiffsbaus irrelevant abgetan.
Die USA könnten auch in diesem Szenario auf diplomatischem Wege die Rückgabe Kiautschous erreichen - aber warum sollten sie das für Deutschland tun? Was hätten sie davon?
Es wäre hilfreich das von mir verlinkte Dokument zu lesen - um allen den gleichen Wissensstand zu geben - um tiefgreifender über dieses Thema zu diskutieren. Weil Japan ziemlich expansionistisch ausgerichtet war, könnte die Annahme, dass es neben den Aktionen in China ebenfalls die Sibirische Expedition stattfinden wird, durchaus zutreffen.

Zitat von: Tostan am 13 Juni 2017, 07:09:23
Zitat von: Halvar66 am 11 Juni 2017, 18:43:15
Deutscher Vorschlag:

    ...
    • Begrenzung aller anderen Schiffstypen auf höchstens 10.000 ts und 21 cm-Geschütze;
    ...

Würde das Deutschland wirklich so bringen? Vor allem als Vorschlag und nicht zähneknirschend als Vertragsabschluss? Bei der Definition von ts? Sicher - Treibstoff ist exclusiv(nach drängen der Briten mit Verweis auf ihre überseeischen Operationsgebiete), aber vieles andere fällt mit in die Begrenzung. Bedingt durch die geringere Anzahl an Stützpunkten müssten Deutsche Schiffe umfangreicher ausgerüstet werden als z.B. britische bei überseeischen Operationen.
Ich als Vertreter der deutschen Delegation, habe dies so gebracht. ts aufgrund der Tatsache das ich davon ausgegangen bin, dass die USA/England bereits Tonnagevorschläge gemacht haben, die sich auf ts beziehen.
Falls Deutschland wie angenommen zumindest seine afrikanischen Schutzgebiete zurückerhält, sollte man so, wie es Adm. a.D. Karl Galster in seinem Aufsatz "Welche Seerüstung braucht Deutschland" vorschlägt, verfahren.
Anbetrachts deines letzten Satzes schlägt die deutsche Delegation folgende Änderung vor:

  • Trennung des Kreuzer-Typs in zwei Kategorien
  • a)Panzer- od. Große Kreuzer bis 15.000 ts Standardverdrängung mit Artillerie bis 9.4in
  • b)Kleine Kreuzer bis 7.500 ts Standardverdrängung mit Artillerie bis 6in
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Tostan

Zitat von: Halvar66 am 13 Juni 2017, 09:56:09
Weil Japan ziemlich expansionistisch ausgerichtet war, könnte die Annahme, dass es neben den Aktionen in China ebenfalls die Sibirische Expedition stattfinden wird, durchaus zutreffen.

Meiner Meinung nach nur, wenn sich Russland in einem Bürgerkrieg befindet und die Bolschewisten ähnlich erfolgreich sind wie in der Realität.
Sprich, wenn die Weißen Truppen in Sibirien Unterstützung brauchen. Die Sibirische Expedition kam ja erst auf Bitten der Westmächte, speziell der USA zustande. Dieses passiert sicher nicht, wenn nicht die Gefahr besteht, dass Sibirien kommunistisch wird. Die USA hatten zu der Zeit doch einigen Einfluss in Japan und würden einer zu starken Expansion entgegenwirken(siehe eben auch die Rückgabe von Kiautschou).

Zitat von: Halvar66 am 11 Juni 2017, 18:43:15
Ich als Vertreter der deutschen Delegation, habe dies so gebracht. ts aufgrund der Tatsache das ich davon ausgegangen bin, dass die USA/England bereits Tonnagevorschläge gemacht haben, die sich auf ts beziehen.

Eben - hier wird leider mit dem Wissen von Heute vorgeprescht, ohne zu bedenken dass die Washingtoner Flottenkonferenz eben eine sehr langwierige Angelegenheit war. Auch die Definition der Standardverdrängung wurde erst da vorgenommen. Stillschweigend wird aber davon ausgegangen, dass dieselbe Definition hier getroffen wird, obwohl GB als "Kriegsverlierer" nicht über so viel Stimmgewicht verfügt und weitere Konferenzteilnehmer mit eigenen Interessen teilnehmen. Es rechnet sich halt so schön einfach mit den vertrauten Standardtonnen. Zu bedenken wäre aber eventuell dass (gerade durch Deutschland mit seinen kolonialen Interessen) weitere Ausnahmen bei der Verdrängung hinzu kommen würden da die deutschen Schiffe eine höhere Seeausdauer benötigen um fehlende Stützpunkte zu kompensieren. Also auch z.B. Verpflegung, Ersatzteile und Munition rausgerechnet werden. Nach dem Motto "wenn schon England das Treiböl raus lassen will dann wollen wir..." so eine Definition würde natürlich noch mehr Möglichkeiten zur Trickserei bieten...

Zitat von: Halvar66 am 13 Juni 2017, 09:56:09
Falls Deutschland wie angenommen zumindest seine afrikanischen Schutzgebiete zurückerhält, sollte man so, wie es Adm. a.D. Karl Galster in seinem Aufsatz "Welche Seerüstung braucht Deutschland" vorschlägt, verfahren.
Anbetrachts deines letzten Satzes schlägt die deutsche Delegation folgende Änderung vor:

  • Trennung des Kreuzer-Typs in zwei Kategorien
  • a)Panzer- od. Große Kreuzer bis 15.000 ts Standardverdrängung mit Artillerie bis 9.4in
  • b)Kleine Kreuzer bis 7.500 ts Standardverdrängung mit Artillerie bis 6in

"15.000 ts Standardverdrängung mit Artillerie bis 9.4in" sehe ich als realistischeren Vorschlag an(realistischer im sinne von "der Vorschlag könnte so gemacht werden" nicht realistischer im Sinne von "der hat Chancen durch zu kommen") - wobei die Trennung Große und Kleine Kreuzer nicht nötig ist - ich glaube nicht, dass in dem Szenario im Gegensatz zur Realität die Kreuzerrüstung beschränkt worden wäre - Im "originalen" Washington gab es nur drei Kategorien:

  • capital ship
  • aircraft carrier
  • der ganze rest
(bzw. im Definitionsteil(Section II, Part 4 des Vertrages) wurden exakt drei Begriffe definiert: capital ship, aircraft carrier und standard displacement.

Sven L.

Zitat von: Tostan am 13 Juni 2017, 12:15:11
...
Eben - hier wird leider mit dem Wissen von Heute vorgeprescht, ohne zu bedenken dass die Washingtoner Flottenkonferenz eben eine sehr langwierige Angelegenheit war. Auch die Definition der Standardverdrängung wurde erst da vorgenommen. Stillschweigend wird aber davon ausgegangen, dass dieselbe Definition hier getroffen wird, obwohl GB als "Kriegsverlierer" nicht über so viel Stimmgewicht verfügt und weitere Konferenzteilnehmer mit eigenen Interessen teilnehmen. Es rechnet sich halt so schön einfach mit den vertrauten Standardtonnen. Zu bedenken wäre aber eventuell dass (gerade durch Deutschland mit seinen kolonialen Interessen) weitere Ausnahmen bei der Verdrängung hinzu kommen würden da die deutschen Schiffe eine höhere Seeausdauer benötigen um fehlende Stützpunkte zu kompensieren. Also auch z.B. Verpflegung, Ersatzteile und Munition rausgerechnet werden. Nach dem Motto "wenn schon England das Treiböl raus lassen will dann wollen wir..." so eine Definition würde natürlich noch mehr Möglichkeiten zur Trickserei bieten...
Die Fett markierten Textstellen nacheinander abgearbeitet:

  • ... welches zum Teil zeitgenösischer Literatur entnommen ist.
  • So langwierig war diese gar nicht. Mal nicht den Zeitraum von bis sehen, sondern die tatsächlichen Verhandlungstage.
  • JA natürlich. Warum muss ich anderes annehmen? Da die Verdrängungsberechnungen der einzelnen Länder stark voneinander abweichen, wurde die Standardverdrängung geschaffen um einen vernünftigen Vergleich anstellen zu können. Warum also nicht auch in diesem Szenario?
  • Laut Szenariobedingungen gibt es ein (Erschöpfungs-)Patt!
  • Haben im echten Washington doch auch. Und selbstverständlich hat jedes Land seine eigenen Interessen.
  • Ich perssönlich rechne lieber mit der deutschen Konstruktionsverdrängung bzw. nutze diese als Ausgangspunkt.
  • Ich bin gerne bereit dir mein PDF-Exemplar von Adm. Karl Galster's "Welche Seerüstung braucht Deutschland" per Mail zu schicken. Er erklärt dort seine Ideen bzgl. Seeausdauer und fehlende Stützpunkte ganz plausibel. Ob man seiner Ansicht folgen mag ist eine andere Sache.
  • Natürlich kann man bei der Standardverdrängung trotz alle dem schummel was das Zeug hält. Munitionsdotierung geringer, Flak "erst einmal" nicht einbauen, geringere Besatzung und somit Effekten und Proviant usw. usw. usw.
    Wurde in der Realität auch so gemacht.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Tostan

Hallo,

Zitat von: Halvar66 am 13 Juni 2017, 12:38:15

  • ... welches zum Teil zeitgenösischer Literatur entnommen ist.
  • So langwierig war diese gar nicht. Mal nicht den Zeitraum von bis sehen, sondern die tatsächlichen Verhandlungstage.

Meiner Meinung nach sind die Verhandlungstage nur die Spitze des Eisbergs. Da passiert viel mehr. Sondierungsgespräche, vertrauliche Unterredungen, mündliche Absprachen - alles um eine breite Basis für die eigenen Vorschläge zu schaffen. die eigentliche Konferenz ist dann nur noch der Schlusspunkt. Die ganze Vorbereitung ist in der zeitgenössischen Literatur eben nicht enthalten, da die Beteiligten vertraulich nach Hause berichten und das ganze Sperrvermerke bekommt. diese sollten aber mittlerweile alle abgelaufen sein. Aber mit "Wissen von Heute" meine ich eben zum Beispiel, dass die Standardverdrängung heutzutage halt allgemein bekannt ist. War sie damals nicht, und es war eben nicht die naheliegendste mögliche Berechnungsvariante.

Zitat von: Halvar66 am 13 Juni 2017, 12:38:15

  • JA natürlich. Warum muss ich anderes annehmen? Da die Verdrängungsberechnungen der einzelnen Länder stark voneinander abweichen, wurde die Standardverdrängung geschaffen um einen vernünftigen Vergleich anstellen zu können. Warum also nicht auch in diesem Szenario?
  • Laut Szenariobedingungen gibt es ein (Erschöpfungs-)Patt!
  • Haben im echten Washington doch auch. Und selbstverständlich hat jedes Land seine eigenen Interessen.

Ich verstehe das Szenario als quasi-Patt mit Pro-Forma Sieg der Mittelmächte. Aber die Unterschiede: In der Realität waren die beiden Verhandlungsmächte mit dem höchsten Stimmgewicht/Einfluss die USA und GB. Enge Verbündete die zusammen gerade einen großen Krieg gewonnen haben. F I und J hatten kaum eine wirkliche gemeinsame Basis, GB hatte einigen Einfluss auf F, und die USA eh auf den Rest.... man muss da nur mal bedeutungsvoll auf die Kreditverträge schauen, hilft ungemein. Das führte dazu dass viele US/GB-Vorstellungen durchgewunken wurden.

Im Szenario kommen weitere Mächte hinzu. Weiterhin hat die USA GB(und natürlich auf F) soeben den Geldhahn zugedreht was dazu führte dass die Triple Entente um Frieden bitten musste. das wird in GB sicher nicht wohlwollend aufgenommen werden. Daher wird das ganze diffiziler und schwieriger. Den meisten Einfluss auf die unterschiedlichen Länder wird sicher wohl die USA haben. zum einen als Neutrale Macht im letzten Krieg, zum anderen als finanziell stärkste Macht. Damit liegt es wohl an den USA zu vermitteln und mit Zuckerbrot und Peitsche den Rest zur Einigung zu treiben. Sprich vor allem auch dem DR Zugeständnisse zu machen(womit britische Vorstellungen nicht mehr so einfach durchgewunken werden) ohne es sich aber mit GB völlig zu verderben. Das DR hat wiederum Einfluss auf ÖU, GB auf F .... so kann man doch irgendwie zu einem Vertrag kommen. Aber das ist eine wesentlich  komplexere Aufgabe als in der Realität.

Zitat von: Halvar66 am 13 Juni 2017, 12:38:15

  • Ich perssönlich rechne lieber mit der deutschen Konstruktionsverdrängung bzw. nutze diese als Ausgangspunkt.
  • Ich bin gerne bereit dir mein PDF-Exemplar von Adm. Karl Galster's "Welche Seerüstung braucht Deutschland" per Mail zu schicken. Er erklärt dort seine Ideen bzgl. Seeausdauer und fehlende Stützpunkte ganz plausibel. Ob man seiner Ansicht folgen mag ist eine andere Sache.
  • Natürlich kann man bei der Standardverdrängung trotz alle dem schummel was das Zeug hält. Munitionsdotierung geringer, Flak "erst einmal" nicht einbauen, geringere Besatzung und somit Effekten und Proviant usw. usw. usw.
    Wurde in der Realität auch so gemacht.

Ja, so aber noch mehr - wäre sicher interessant zu sehen, wie sich der Schiffsbau in dem Falle entwickeln würde. Denn nach Washington waren Kreuzer echte Krüppel. Da z.b. Vorräte auf die Standardverdrängung gerechnet wurden waren die Washington-Kreuzer eben nicht mehr auf lange Seeausdauer getrimmt - was ja die ursprüngliche Definition von "Kreuzer" war.

Sven L.

Zum ersten Teil:

  • Die Standardverdrängung wurde damals "geschaffen", weshalb sie heute bekannt ist! Warum man als Grundlage nicht das leere Schiff genommen hat kann ich nicht beantworten. Wäre vielleicht besser zum Vergleichen und ließe weniger Spielraum zum "bescheissen"

Zum zweiten Teil:

  • Alleine wegen der horrenden Kosten für die Schlachtflotten, wozu auch die Personalkosten nach Fertigstellung zählen, ist es im Interesse aller Nationen sich an einen Tisch zu setzen und eine Einigung zu finden. Das es nicht einfach sein wird ist nachvollziehbar.
    Das einzige Land (von den Alliierten) welches den USA kein Geld schuldete war, soweit meine Kenntnisse reichen, Japan.

Zum dritten Teil:

  • Soweit mir bekannt, haben alle Washington-Kreuzer eine größere Reichweite gehabt, als alle im WK I gebauten Kreuzer. Inwieweit D auf Ö-U Einfluss haben kann, kann ich nicht abschätzen.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

mhorgran

ZitatWeil Japan ziemlich expansionistisch ausgerichtet war, könnte die Annahme, dass es neben den Aktionen in China ebenfalls die Sibirische Expedition stattfinden wird, durchaus zutreffen.
Japan war zu diesem Zeitpunkt nicht expansionistisch ausgerichtet. Sie benötigten Rohstoffe und vor allem Absatzgebiete für ihre wachsende Industrie. Erst als, vor allem und nachweislich, die USA dieses verwehrte wurde die Politik umgestellt.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Sven L.

Zitat von: mhorgran am 13 Juni 2017, 15:42:04
ZitatWeil Japan ziemlich expansionistisch ausgerichtet war, könnte die Annahme, dass es neben den Aktionen in China ebenfalls die Sibirische Expedition stattfinden wird, durchaus zutreffen.
Japan war zu diesem Zeitpunkt nicht expansionistisch ausgerichtet. Sie benötigten Rohstoffe und vor allem Absatzgebiete für ihre wachsende Industrie. Erst als, vor allem und nachweislich, die USA dieses verwehrte wurde die Politik umgestellt.
Wenn du dir die Mühe gemacht hättest das Buch, von welchem ich ein Link gepostet habe, mal durchzulesen, hättest du dir deine obige Aussage ersparen können. Abgesehen davon, dass du mit deiner Aussage völlig daneben liegst, widersprichst du mit deinem zweiten Satz deinem ersten und wenn du nachweislich schreibst, bitte ich um entsprechende Nachweise.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Smutje Peter

#565
Hallo zusammen

Die Standard-Verdrängung in ihrer Form entstand nach einem Britischen Vorschlag. Quelle hierfür A. Raven und J. Roberts.
Die hatten damals die sogenannte water in water protection in Entwicklung. Das war ein Wasser-durchfluteter Raum hinter dem Torpedoschott, der die Schutzfunktion desselben verbessern sollte. Rhodney und Nelson waren die ersten Schiffe die sie erhielten. Um das System geheimhalten zu können, wurde die britische Verhandlungs-Delegation angewiesen Flüssigkeiten aus der im Rahmen der Konferenz  zu definierenden Standard-Verdrängung herauszuhalten. Als Argumentation warum die Briten das ausschließen wollten, wurde angegeben, Aufgrund der Notwendigkeit das Emprie zu verteidigen müssten britische Schiffe einen überdurchschnittlich großen Fahrbereich haben, und hätten, wenn die Betriebsmittel  im Schiff mitgerechnet würden eine schwächere Panzerung haben müssen als die Schiffe anderer Nationen.     
Gruß

Peter aus Nürnberg

Smutje Peter

@ Urs

Natürlich hast Du da Recht, und natürlich besteht Verhandlungsbereitschaft! Aber das bindet die österreichische Delegation den anderen Delegationen nicht auf die Nase  :-)
Erst mal mehr fordern, um das gewünschte zu erreichen. Hat man ja auch im eigenen Land so gehalten, um Neubauten und Haushaltsmittel durchs Parlament zu bekommen.

Und zu den Formulierungen: Als Vorbild dient hier das Verhalten bzw. die Wortwahl der meisten Politiker und Berufsdiplomaten sowohl damals als auch heute. (Die exzessive Verwendung von Superlativen ist wohl in deren Sprachkultur sehr gängig.)   

Gruß

Peter aus Nürnberg

Tostan

Zitat von: Smutje Peter am 13 Juni 2017, 18:47:51
Als Argumentation warum die Briten das ausschließen wollten, wurde angegeben, Aufgrund der Notwendigkeit das Emprie zu verteidigen müssten britische Schiffe einen überdurchschnittlich großen Fahrbereich haben, und hätten, wenn die Betriebsmittel  im Schiff mitgerechnet würden eine schwächere Panzerung haben müssen als die Schiffe anderer Nationen.     

So hatte ich das auch in Erinnerung. Also die "offizielle" Begründung, das Water in Water System ist mir neu.  Denn es sind ja keine Flüssigkeiten per se ausgeschlossen sondern explizit Treibstoff und Reserve-Kesselspeisewasser - Trinkwasser z.B. ist inklusive.

Zitat von: Halvar66 am 13 Juni 2017, 14:37:28
Zum ersten Teil:

  • Die Standardverdrängung wurde damals "geschaffen", weshalb sie heute bekannt ist! Warum man als Grundlage nicht das leere Schiff genommen hat kann ich nicht beantworten. Wäre vielleicht besser zum Vergleichen und ließe weniger Spielraum zum "bescheissen"
...
Zum dritten Teil:

  • Soweit mir bekannt, haben alle Washington-Kreuzer eine größere Reichweite gehabt, als alle im WK I gebauten Kreuzer. Inwieweit D auf Ö-U Einfluss haben kann, kann ich nicht abschätzen.

Die Quelle warum die Standardverdrängung so geschaffen wurde wie sie ist, hat Smutje Peter ja dankenswerterweise geliefert. Und damit hatten sie zwar eine große Reichweite aber nicht wirklich Seeausdauer. Nun könnte das DR mit dem Verweis auf seine weltweiten kolonialen Interessen(Afrika und die vom Empire besetzten Gebiete im Pazifik sollten ja wieder zurück gehen - oder habe ich da die Einigung falsch im Gedächtnis?)  und das dünne Stützpunktnetz fordern, nicht nur den Treibstoff, sondern auch Munition, Verpflegung und Ersatzteile heraus zu rechnen. Im Hinterkopf eben einen möglichen Kreuzerkrieg, wo das Schiff möglichst monatelang autark operieren sollte...

Zitat von: Halvar66 am 13 Juni 2017, 14:37:28
Zum zweiten Teil:

  • Alleine wegen der horrenden Kosten für die Schlachtflotten, wozu auch die Personalkosten nach Fertigstellung zählen, ist es im Interesse aller Nationen sich an einen Tisch zu setzen und eine Einigung zu finden. Das es nicht einfach sein wird ist nachvollziehbar.
    Das einzige Land (von den Alliierten) welches den USA kein Geld schuldete war, soweit meine Kenntnisse reichen, Japan.

Ja klar, nur wird die Einigung eben schwerer als in der Realität. Klar wäre eine für alle zufriedenstellende Einigung wünschenswert, aber das Motto "Lieber kein deal als ein schlechter deal" wurde eben nicht erst von heutigen Politikern erfunden. Und für die Rolle des Vermittlers und Moderators kommt meiner Ansicht nach wohl nur die USA als bisher neutrale Macht in frage.

Smutje Peter

nun ja die water in water protection war ja Salzwasser und somit definitiv kein Trinkwasser.
Gruß

Peter aus Nürnberg

Sven L.

@Tostan:

Gerade weil die europäischen Alliierten bei den USA hoch in der Kreide standen und Japan durch seine Aktivitäten auf dem asiatischen Festland und des deutlich geringere Steueraufkommen wegen kaum in der Lage wären ein erneutes Wettrüsten unbeschadet zu überstehen, liegt es in deren Interesse eine Übereinkunft zu erzielen. Für die USA ist es wichtig das die Schiffsgrößen sich in dem Rahmen halten, das die eigenen Schiffe den Panamakanal weiterhin passieren können und Japan nicht zu sehr aufrüstet. Für Deutschland wäre es wichtig um nicht wieder zu weit hinter die anderen Nationen zurückzufallen, weshalb eine Begrenzung des Großkampfschiffsbaus durchaus willkommen ist und man sich so mehr um die zurückgewonnenen Schutzgebiete kümmern kann. D.h. Stützpunktausbau und Konzentration auf Kreuzerflotte usw.
Bei den Mittelmeeranrainern wirds schwieriger, aber auch hier sollten die finanziellen Mittel knapp sein und somit eine Beschränkung bei den Großkampfschiffen willkommen sein.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Impressum & Datenschutzerklärung