Triglav & Lika

Begonnen von Wrackfotograf, 08 Mai 2008, 12:34:16

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Wrackfotograf

Hallo,
Kann mir jemand weiterhelfen bez. der Zerstörer Triglav und Lika.
Beide Schiffe sollten vor Durres in Albanien gesunken sein.
Im September 2008 ist eine Wrack-Tauchreise nach Albanien/Durres geplant und wir wollen versuchen beide Wracks zu finden und wenn möglich zu betauchen.
Da jedoch die Wassertiefe in der Otranto Straße von 700m doch etwas tief ist ..... ja mal sehen.

Vielen Dank im Voraus,
Grüße aus Salzburg,
Christian

Albatros

#1
Hallo,

nicht viel aber schon mal ein Anfang. :MV:

Am 29.12.1915 früh hat eine Flottille von fünf Zerstörern und Kreuzer "Helgoland"  im Hafen von Durazzo ( Durres )einen Dampfer und einen Segler durch Geschützfeuer versenkt und das Feuer mehrerer Landbatterien zum Schweigen gebracht. Dabei stießen zwei Zerstörer auf Minen. "Lika" gesunken, "Triglav" schwer beschädigt. Größter Teil der Mannschaft gerettet. "Triglav" wurde ins Schlepptau genommen, mußte jedoch nach einigen Stunden versenkt werden, da mehrere überlegene feindliche Kreuzer und Zerstörer den Rückzug der ganzen Flottille bedrohten. Die Flottille ist in den Basishafen zurückgekehrt.

LIKA & Triglav http://members.chello.at/friedrich.kermauner/Pic_KM/T383_1.jpg

Also werden die beiden Zerstörer nicht dicht beieinander liegen.

Gruß, :MG:

Manfred

Albatros

Hier gibt es noch zwei Fotos von den Schiffen, http://www.hicon.pl/~pothkan/hhwn/AH-Mid.html

Ganz links das f anklicken,

Gruß, :MG:

Manfred

Wrackfotograf

Hallo Manfred,
Vielen Dank für die Infos und Fotos.
Die Angaben bez. Dampfer und Segler sind auch sehr Interessant.
Vielleicht find ich ja dazu auch etwas im Internet.
Vielen Dank nochmals,

Wünsche ein schönes Wochenende,
Grüße aus Salzburg,
Christian

Albatros

Zitat von: Wrackfotograf am 09 Mai 2008, 08:09:03
Hallo Manfred,
Vielen Dank für die Infos und Fotos.

Hallo Christian,

dafür nicht,was mich etwas überrascht ist das ich scheinbar der einzige bin der etwas gefunden hat.Hier gibt es doch eine starke Österreichische Fraktion...... :MZ:

Gruß, :MG:

Manfred

Peter K.

Eigentlich hatte ich in diesem Fall ja auf unsere Spezialisten OLIVER, FERENC, etc. gehofft, aber folgendes kann ich aus dem Gedächtnis beitragen ....

LIKA sank wohl kurz nach dem Auslaufen aus Durazzo durch Minentreffer und TRIGLAV wurde beim Versuch sich zur Hilfeleistung zu nähern durch Minentreffer schwer beschädigt, dann von CSEPEL und schliesslich von TATRA in Schlepp genommen. Als sich ein überlegener Feindverband näherte, wurde das Boot bei Cape Rondini aufgegeben. Bevor es versank, wurde es noch vom französischen Zerstörer CASQUE beschossen.

Später - wenn ich mich richtig erinnere 1917 - wurde von LIKA noch einiges an Ausrüstung abgeborgen, darunter 3 oder 4 Geschütze.

Ich versuche am Abend oder am Wochenende diesbezüglich etwas nachzulesen ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

kgvm

Danke für den zweiten Link,Albatros.
Nur das mit dem f funktioniert bei mir nicht ??

Albatros

Moin kgvm,

anklicken muß man die Symbole eigentlich nicht f,P,i, und die Flaggen muß man eigentlich nur mit dem Mauspfeil berühren und es öffnet sich ein Fenster.

Ganz oben die Bilderleiste muß einzeln angeklickt werden um zu den anderen Schiffstypen zu gelangen.

Wenn gar nichts geht bei Dir..... :/DK:

Gruß, :MG:

Manfred

Peter K.

So, jetzt hab´ ich ein wenig gekramt ...

Am 29.12.1915 um 07.30 Uhr liefen die Torpedofahrzeuge CSEPEL, TATRA, LIKA und TRIGLAV in den Hafen von Durazzo ein, indem sie aufgrund vermuteter Minen ganz nahe an der nördlichen Untiefenboje, die etwa 4.000 m von Land ablag, in Kielllinie vorbeiliefen. Im Hafen beschossen sie einen Dampfer und zwei Segler.

Um 08.00 Uhr führte CSEPEL die folgenden TATRA, LIKA und TRIGLAV mit 20 kn auf dem selben Wege, wie sie in den Hafen gelangt waren, wieder in Kiellinie hinaus. TATRA folgte CSEPEL genau und beide wendeten nach backbord, nachdem sie die Untiefenboje passiert hatten. LIKA und TRIGLAV wendeten jedoch gleichzeitig, noch bevor sie diese Boje querab hatten - sie lag etwa 100 m, nach Angaben von HELGOLAND 300 m entfernt.
Um 08.03 Uhr erhielt LIKA einen oder auch zwei Minentreffer und weitere Explosionen besiegelten das Schicksal des Bootes, es sank. 42 Mann der Besatzung fielen, zehn gerieten in Gefangenschaft und etwa 70 wurden unter anderem auch von der einlaufenden BALATON gerettet.
Um 08.05 Uhr musste auch TRIGLAV einen Minentreffer hinnehmen, was zehn Besatzungsmitgliedern das Leben kostete, aber das Boot blieb noch schwimmfähig. Zuerst sollte CSEPEL den Havaristen in Schlepp nehmen, aber das Manöver misslang und CSEPEL bekam die stählerne Schlepptrosse in die Steuerbordschraube, was die Geschwindigkeit des Bootes vorerst auf maximal 20 kn beschränkte. Daher nahm dann TATRA das Boot an den Haken und erst um 09.30 Uhr war der Verband endlich auslaufbereit. Das gesamte Rettungs- und Schleppmanöver spielte sich Feuer nicht sichtbarer Geschütze ab, die in der Zwischenzeit von HELGOLAND auf eine Entfernung von 5.000 bis 6.000 m bekämpft wurden.

...

Um 13.14 Uhr kamen voraus der britische Kreuzer DARTHMOUTH, der italienische QUARTO und etwas weiter rechts die französischen Zerstörer BISSON, CASQUE, CDT. LUCAS, CDT. BORY und RENAUDIN in Sicht. TATRA warf befehlsgemäss die Schlepptrosse los und fuhr mit HELGOLAND und BALATON dem Gegner mit Höchstfahrt entgegen. CSEPEL übernahm die Sprengmannschaft von TRIGLAV und fuhr ab 13.30 Uhr Richtung Osten. Gleichzeitig drehte die HELGOLAND-Gruppe scharf nach Westen und um 13.34 Uhr nach Südwesten, um den Gegner von der langsamen CSEPEL wegzuziehen.

...

Obwohl auf TRIGLAV die Sprenglandung(en) detoniert waren, versank das Boot nur sehr langsam. Als sich die französischen Zerstörer kurz darauf näherten, erwogen diese sogar, das Boot nach Brindisi zu schleppen. Dies unterblieb jedoch, als sie die Rauchwolken des sich nähernden Panzerkreuzers KAISER KARL VI sichteten und versenkten TRIGLAV durch Geschützfeuer.

...

1917 wurden von LIKA vier Geschütze und der vordere Torpedorohrsatz abgeborgen, am 31.08.1917 noch ein weiteres Geschütz. Die Bergung des gesamten Bootes misslang aber.

Quellen:
MGH, Juni 1986
Aichelburg


Im Anhang findet ihr die von mir geschätzten Untergangspositionen der beiden Boote:

LIKA: 41°16´35"N, 019°26´15"E
TRIGLAV: 41°35´N, 019°06´E, ca. 15,5 sm westlich von Kap Rodoni


Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Albatros

Da wird Wrackfotograf jetzt aber einen Satz unter die Decke machen, :ML:

Gruß, :MG:

Manfred

Ritchie

Ich habe in einem Aufsatz von Gruber (Prüfungsarbeit Generalstabslehrgang?) die Zahlen von 49 Toten (Lika) und 6 Toten (Triglav) gefunden.

Interessanterweise gibt er auch die Zahl der Überlebenden von Szent Istvan mit 1005 deutlich abweichend zu den "üblichen" 977 an (die 89 Toten hat er auch).

Eventuell hat er ja neuere Quellen ausfindig machen können? (habe die Sachen nur im Buchladen quergelesen, da doch recht teuer).

Peter K.

Ja, Gruber´s zweibändige "Seemacht unter rot-weiss-roter Flagge" ist schon eine feine Sache .... welche Quelle bezüglich der Verluste jetzt allerdings korrekt ist, entzieht sich meiner Kenntnis!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Ritchie

Kannst du ihn kontaktieren? Er lehrt wohl an der Militärakademie.

Peter K.

Herr Brigadier Karl GRUBER kann sicher über den "Österreichischen Milizverlag" kontaktiert werden:

http://www.miliz.at/

Meines Wissens ist er zur Zeit in einer militärischen Schlüsselposition in Österreich tätig, nämlich als Kommandant des "Teilstabes Luft".
Davor war er Kommandeur der österreichischen Luftraumüberwachung.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Ritchie

Hmh, 18 Euronen geht ja eigentlich noch, da haut der Schmid in München ganz schön was drauf :)

Danke für deine Hilfe.


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