Das Boot "SM U 22 " im Kriegsglück 1917

Begonnen von halina, 10 Dezember 2012, 18:31:35

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halina

Mit der Baureihe vom Typ UA und den Schwesterbooten U 19 - U21 gehörte U 22
zu den ersten Booten der Kaiserlichen Marine die mit einem Dieselmotoren-Antrieb
ausgerüstet wurden . Mit einer UW-Verdrängung von ca. 840 t , einer Länge von
ca. 64 metern hatte das Boot eine Motorenleistung von ca. 1.700 PS auf 2 Wellen
und konnte damit eine Geschwindigkeit von ca. 15 Kn erreichen . Der Bau erfolgte
auf der Kaiserlichen Werft in Danzig und die Indienststellung im November 1913
mit 4 Offizieren und 31 Mann Besatzung .
Nachdem die bisherigen Einsätze erfolgreich abgeschlossen werden konnten ,lief
das Boot am 6.4. 1917 im Seegebiet vor Jütland auf eine britische Mine wobei der
gesamte Heckbereich zerstört wurde . Es gelang jedoch U 22 schwimmfähig zu
halten , so dass es von einem T-Boot in eine Werft geschleppt werden konnte ,es
war wohl ein Glücksfall für die Besatzung und das Boot der leider für viele andere
Boote in dieser Situation nicht eintraf .
Dem Kriegsglück vorausgegangen war leider ein folgenschwerer Irrtum des Kapitäns
von U 22 , der aus Versehen bei schlechter Sicht das deutsche U-Boot U 7 am 20.1.
1915 im Seegebiet vor Ameland mit einem Torpedo versenkte , nachdem dieses
nicht auf die Erkennungssignale reagiert hatte .
                                                                              Gruss Halina

Im Anhang noch 2 Fotos , das erste U 22 im Pack liegend mit den 3 Booten U 19-21
in Kiel (das Bild hatten wir schon mal) . Das 2. Foto hatten wir noch nicht , es zeigt
U 22 nach dem Eindocken auf der Werft , aber welche ??
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

UC 67

#1
Moin halina,

die Boote ab U 19 gehörten zu keinem speziellen Typ, schon gar nicht U A. Das war ein für die Norweger im Bau befindliches Boot, was unter dem Namen U A in die Marine übernommen worden ist.

Übrigens, es kam öfters vor, daß ein Boot durch eine Mine beschädigt worden ist. Des Kaisers Boote waren sehr robust. U 22 war also kein Einzelfall. Es sind mehrere Boote dem Sensenmann von der Schippe gehopst, so z.B. U 21, U 70, U 86, U 113, UB 59, UB 62, UC 33 und UC 71, um nur einige zu nennen.

U 22 wurde in W'haven repariert.
Gruß aus Potsdam

Simon

halina

Hallo UC 67 , in meinem Thread habe ich nicht von einem Einzelfall gesprochen ,
sondern nur von einem Glücksfall .
Die Typ-Bezeichnung UA von U 22 ist nicht zu verwechseln mit dem am 5.8. 1914
beschlagnahmten und für die norwegische Marine bestimmten Bootes , welches
dann ab 28.8. 1914 die Bezeichnung UA hatte , ich glaube hier liegst Du falsch .
Schau mal unter WIKI oder U-Boot-Net
                                                                                    Gruss Halina
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                      Phil Borman

UC 67

Moin halina,

ich wollte nur sagen, dass es noch andere Glücksfälle gab, d.h. dass es nicht ungewöhnlich war.

Es gab keine Typbezeichnung UA!!! Das, was bei Wikipedia steht, ist QUATSCH.

U 19-U 22 gehörten zu keinem speziellen Typ. Man könnte sie höchstens Typ U 19 nennen. Das würde dann aber bis U 41 gehen.
Gruß aus Potsdam

Simon

halina

Hallo UC 67 , ein U-Boot-Typ U 19 gab es sicher nicht ,ausser dass es das erste
Boot war mit Dieselmotoren .    Zu Deiner Bemerkung die Typbezeichnung UA ist
"QUATSCH" wäre wohl noch zu überprüfen , es ist doch auch unlogisch wenn die
Typeinteilung mit UB beginnen sollte .          Im Anhang mal eine tabellarische
Auflistung der Typ-Klassen , ich glaube es ist wohl keine Luftnummer .

                          Viele Grüsse und noch eine schöne Vorweihnachtszeit  Halina
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                      Phil Borman

Matthias Strauß

Nach dem Kenntnisstand von Eberhard Rössler (siehe: Geschichte des deutschen U-Bootbaus, Bd. 1,S.43 ff)
sind U 19 - U 22 im November 1910 bei der KWD in Auftrag gegeben worden, nachdem die Brauchbarkeit des Dieselmotors durch die Abnahme des MAN-Versuchsmotors als erwiesen schien. Eine Bezeichnung von Typen UA bezog sich im deutschen U-Bootbau ausschließlich auf Export-U-Boote (A - wie Ausland). Es hat nichts mit der späteren Typisierung von UB- bzw. UC-Booten zu tun. U 19 bis U 22 wurden nach den selben Konstruktionsunterlagen gebaut und von Juli bis November 1913 an die Kaiserliche Marine geliefert (Indienststellung). Es waren also Boote des selben Typs. In diesem Sinne stimme ich Simon vollumfänglich zu.

Beste Grüße aus der Weihnachtsstadt Dresden
Jack

kgvm

Zwar habe ich nur den "alten"  Gröner von 1965, aber ganz korrekt erscheint mir das mit den Export-Booten nicht.
Für "U43" bis "U 65" heißt es dort Kriegsauftrag A
"U 66" bis "U 70", ursprünglich für Österreich-Ungarn bestellt, wurden als Kriegsauftrag D bzw. UD weitergebaut
"U 71" bis "U 80" waren Kriegsauftrag E bzw. UE.
"U 81"und folgende Kriegsauftrag F (und weitere Buchstaben).
"UB 1" bis "UB 47" Kriegsauftrag B bzw. UB (spätere UB-Boote waren Kriegsauftrag J (und weitere Buchstaben)
"UC 1" bis "UC 33" Kriegsauftrag C bzw. UC (ab "UC 34" bis "UC 79" Kriegsauftrag H)

halina

Moin , die Annahme dass es sich bei der Kennzeichnung UA um Exportaufträge
handeln könnte dürfte wohl nicht zutreffen . Wie die Tabelle ausweist wurden
unter der Klassenbezeichnung UA insgesamt 104 hochseetaugliche U-Boote in
verschiedenen Werften gebaut mit unterschiedlichen Längen und Verdrängungen .
Die Boote U 1-U 4 waren nur als Schulungsboote im Einsatz , erst mit dem Boot
"SM U 6" begann praktisch der Handelskrieg mit den ersten Schiffsversenkungen.
Die lange helle Rauchfahne von den Petroleum-Motoren wie auf dem Foto auch
erkennbar wurde U 6 dann zum Verhängnis ,als es am 15.9.1915 von einem Boot
der RN mit einem Torpedo versenkt wurde .
                                                                                      Gruss Halina
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                      Phil Borman

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

UC 67

Gruß aus Potsdam

Simon

ufo

In der Zeitschrift Mittschiffs vom 1. August 1919 finded sich ein Nachdruck eines Artikels aus der Zeitschrift Schiffbau von Marine Baurat Schuerer "Die Deutschen Unterseeboote". Hier gibt er auch eine Tabelle der bis November 1918 fertiggestellten Deutschen Unterseeboote. Es taucht hier lediglich ein einziges Boot, eben das urspruenglich fuer Norwegen in Bau befindliche Boot unter der Bezeichnung UA auf. Es heist dazu als Anmerkung: "UA; fuer Norwegen gebautes Kuestenboot, im Typ der B-Klasse einzugliedern."
Das wirkt auch so als habe es eher keine 'Klasse UA' gegeben.

Ufo 

halina

Hallo , es ist richtig dass die Bezeichnung UA zuerst dem für Norwegen gebautem
U-Boot zugeteilt wurde was später als Schulungsboot in der Baltischen Flotille im
Einsatz war .    Nun die von mir eingestellte Tabelle ist keine eigene Kreation
sondern von WIKI eingestellt , auf Anfrage wurde mir mitgeteilt dass diese Daten
von anderen Publikationen entnommen wurden und keine eigene Konstruktion ist.
Es gibt sogar noch weitere Tabellen in denen die UA-Klassen noch aufgeteilt sind .

1.)        UA PETROL  von U1 -U18

2.)        UA DIESEL   von U 19- U41

3.)        UA  MS       von  U 43 - U65

Ich werde bemüht sein diese Quelle herauszufinden,bis dahin   Grüsse Halina
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                      Phil Borman

UC 67

Moin halina,

das sieht sehr nach dem Konstrukt eines Unwissenden aus, der denkt, wenn es UB- und UC-Boote gab, muß es ja schließlich auch UA-Boote gegeben haben. Dem ist aber nicht so.

Übrigens, WIKI ist nicht der Weisheit letzter Schluß. Eine weitere Wertung verkneife ich mir.

Vielleicht solltest Du Dich mal an Primärquellen heranwagen... Wir haben hier in Deutschland einige sehr gute Archive.
Gruß aus Potsdam

Simon

halina

Hallo , in Ergänzung zu meiner Antwort # 12 möchte ich noch darauf hinweisen ,
dass mit Anklicken der Seite  www.Liste deutscher U-Boote (1906-1919) auch der
Quelltext aufgerufen werden kann .     
Dazu bitte auf die Zeile U 1- U 100 gehen und dann den nebenstehen Button
(bearbeiten) anklicken , dann erscheint zu allen Booten der Quelltext .
                                                                                                 Gruss Halina
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                      Phil Borman

bodrog

Ja, mit dieser Tabelle bei Wiki kann man nicht glücklich sein: Lies mal bitte dort die Diskussionsseite durch, da wurde das auch schon bemängelt...

Keine Ahnung, wer das ursprünglich verzapft hat

MfG

Ulli

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