Schwere Kreuzer der TAKAO - Klasse

Begonnen von Scharnhorst66, 05 Januar 2005, 15:05:19

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Scharnhorst66

TAKAO – Klasse  ( schwerer Kreuzer = CA  , vier gebaute Einheiten )

Name :  TAKAO
Bauwerft : MarinewerftYokosuka  
Kiellegung : 28. April 1927
Stapellauf : 12. Mai 1930
Fertigstellung : 31. Juli 1929
Schicksal : gesunken: 31.Juli 1945

Name : ATAGO
Bauwerft : Marinewerft Kure
Kiellegung : 28. April 1927
Stapellauf :  16. Juni 1930
Fertigstelluung : 30. März 1932
Schicksal : gesunken: 23. Okt.1944

Name : MAYA
Bauwerft : Kawasaki, Kobe
Kiellegung :  4. Dez. 1928
Stapellauf : 8. Nov.1930
Fertigstellung : 30. Juni 1932
Schicksal : gesunken: 23. Okt.1944

Name : CHOKAI
Bauwerft : Mitsubishi, Nagasaki
Kiellegunug : 26. März 1928
Stapellauf : 5. April 1931
Fertigstellung : 30. Juni 1932
Schicksal : gesunken: 25. Okt.1944


Schwerer Kreuzer
Standardverdrängung: bis zu 10008 t ;
Einsatzverdrängung: bis zu 15738 t ;
Länge:203.76 m (über alles) ; Breite: 19,00 m ; Tiefgang: 6,11 m (mittlerer) ;
Antriebsanlage: 4 Satz Getriebeturbinen, 12 Kampon-Kessel ; 4 Wellen ;
Antriebsleistung: 130000 WPS für 35,5 kn ;
SA zehn 20,3 cm S.K. U50 (5 x 2) ; MA vier 12 cm S.K. U50 (4 x 1) ;
Torpedorohre: acht 61 cm (4 x 2) ; Bordflugzeuge:drei ;
Besatzungsstärke: 692 (Friedensstärke) bzw. 773 Offiziere und Mannschaften


Entwurf :
( Ein wenig ausführlicher , damit der Unterschied zur Myoko-Klasse deutlich wird )
Im März 1927 verabschiedete Japan - zum Teil als Antwort auf das »Erste Kreuzer-Bau programm« der USA vom Mai 1927 – schließlich ein Neubau-Programm, das unter anderem vier weitere 10000-ts Kreuzer umfaßte. Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle Pläne der KJM auf die Ablehnung der Regierung gestoßen. Ursprünglich sollten diese neuen Schiffe Nachbauten der MYOKO - Klasse werden, aber im Jahre 1925 änderte der damalige Marinegeneralstab die militärischen Anforderungen ab. Nunmehr sollten diese neuen Kreuzer luftabwehrfähige 20,3-cm-Geschütze besitzen, die Torpedobewaffnung an Oberdeck führen und einen verbesserten Schutz für die Munitionskammern aufweisen. Eine Reihe von Verbesserungen, die auf der Grundlage des MYOKO-Entwurfs eingeführt wurden, beruhten auf den Informationen, die über die britischen Schweren Kreuzer der KENT-Klasse in Erfahrung gebracht worden waren, während wiederum andere Erkenntnisse, wie zum Beispiel die Ausstattung mit zwei Katapulten, das Ergebnis von Entwicklungen in der US Navy waren.
Der Entwurf für den Schiffskörper entsprach im wesentlichen dem der MYOKO-Klasse, ausgenommen den Umstand, daß statt des bisherigen Hochfestigkeitsstahls ein Stahl mit besonderer Elastizität - der »Ducol«-Stahl- Verwendung fand.
Oberhalb der Oberdecksebene wurde von der Schweißtechnik Gebrauch gemacht und überall dort, wo dies möglich war, kamen leichtmetall Legierungen zum Einsatz, um Gewicht zu sparen.
Doch eine Tatsache blieb bestehen:
Zum Zeitpunkt des Entwurfs war das übermäßige Obergewicht bei den Kreuzern der MYOKO-Klasse noch nicht erkannt worden. Diese Topplastigkeit sollte später zu Problemen führen. Die im Entwurf mit 9850 ts angegebene Standardverdrängung betrug letztlich mehr als 11 400 ts.
Infolgedessen ergaben sich ein größerer Tiefgang , ein geringerer Freibord , eine geringere Höchstgeschwindigkeit und eine verminderte Seeausdauer - ganz zu schweigen von den hieraus herrührenden Stabilitätsproblemen.
Auch das Panzerschutzschema glich mit gewissen Unterschieden dem der vorgehenden Kreuzerklasse. In der Wasserlinie war die Längenausdehnung der Seitenpanzerung geringer, die Munitionskammern hatten einen stärkeren Panzerschutz und es gab auch einen gepanzerten Kommandostand.
Der Schutz der Munitionskammern wurde durch eine Verlängerung des Gürtelpanzers verstärkt, der - nach den damals bei der KJM vorherrschenden Entwurfsgrundsätzen - einen in den Schiffskörper integrierten Bestandteil darstellte. Er wies in seinem oberen Teil von etwa 2,5 m Breite eine Dicke von 127 mm auf, verjüngte sich aber in seinem unteren Teil auf 75 mm und schließlich auf 38 mm an seiner Unterkante. Über den Munitionskammern betrug der Horizontalschutz 47 mm. Der Kommandostand erhielt eine Panzerung als Splitterschutz.
Insgesamt belief sich der Gewichtsanteil der Panzerung auf 2358 ts bzw. 15,8 % der
Zwei-Drittel-Wasserverdrängung bei Erprobungsfahrten.
Erstmals erhielten die Schweren Kreuzer dieser Klasse - im Gegensatz zu ihren Vorgängern, die auf dieses Kaliber umgerüstet worden waren – als Schwere Artillerie acht 20,3-cm-Geschütze S.K. U50 des Modells »3 Nendo shiki 2 Go 20,3 cm«.
Sie waren bei drei Einheiten dieser Klasse in Doppeltürmen des Modells E mit 70° Rohrerhö-
hung lafettiert. Doch als bei MAYA der Zeitpunkt  der Fertigstellung herannahte, waren die mit einer derart extremen Rohrerhöhung verbundenen Probleme erkannt worden, und daher erhielt dieser Kreuzer Doppeltürme des Modells E2 mit einer auf 55° verringerten Rohrerhöhung.
Die zugleich als Mittelartillerie dienende Schwere Flak wurde auf vier 12-cm-Fla-Geschütze verringert, da die Schwere Artillerie auch zur Luftabwehr dienen sollte.
Erkannt wurde jedoch die Schwäche der leichten Flak bei den vorausgegangenen Kreuzern, und so wurden die bisher üblichen zwei 7,7 -cm-Fla-MG's durch zwei 4-cm-Fla-Geschütze
(2-Pfünder-Pompom) von Vickers ergänzt. Allerdings konnte auch diese Fla-Bewaffnung nicht einmal für die Mitte 20er Jahre - als ausreichend angesehen werden.
Ursprünglich sollte die Torpedobewaffnung aus zwölf 51-cm-Rohren in Drillingssätzen bestehen. Gewichtserwägungen führten statt dessen zu einer Ausrüstung mit Zwillingssätzen. Im Gegensatz zur MYOKO-Klasse befanden sich die Torpedorohrsätze auf Oberdecks-
ebene teilweise in Konsolen außerhalb des Schiffskörpers.
Um einen gewissen Ausgleich zur verringerten Torpedobreitseite zu schaffen, hatten die Rohrsätze ein Schnell-Nachladesystem erhalten; 16 Reservetorpedos wurden mitgeführt.
Die Flugzeugeinrichtungen bestanden aus zwei Katapultenauf dem Achterdeck und einer Flugzeughalle in denachteren Aufbauten, um zwei Seeflugzeuge unterzubringen. Das dritte konnte auf einem der Katapulte mitgeführt werden.
Die Hauptantriebsanlage glich jener bei den Kreuzern der MYOKO-Klasse; lediglich die Kapazität zur Stromerzeugung war erhöht worden.
Sämtliche vier Einheiten hatten eine Ausrüstung als Flottenflaggschiffe in Friedenzeiten und als Geschwaderflaggschiffe in Kriegszeiten erhalten.
Die Bauaufträge für die ersten beiden Einheiten TAKAO und ATAGO - ergingen Anfang 1927 und die für das zweite Paar am Anfang des darauffolgenden Jahres.
Der Kiel der MAYA wurde jedoch später als vorgesehen gestreckt, da die Bauwerft in den Konkurs ging und die Marine aushelfen mußte.

Modifizierung :

1936 mußten infolge des »Vierten Flotten-Zwischenfalls« die Festigkeit des Schiffskörpers verstärkt und einiges an Obergewicht entfernt werden.
Die 4-cm-Geschütze ersetzten acht 13,2-mm-Fla-MG's in zwei Vierlingslafetten.
1937/38 entstanden Pläne zur Modernisierung aller Einheiten dieser Klasse bis 1941 , aber die Werften konnten die erforderliche Kapazität nicht rasch genug zur Verfügung stellen. Infolgedessen wurden vor dem Ausbruch des Pazifischen Krieges lediglich die TAKAO und die ATAGO modernisiert.
Im Zuge dieses Werftaufenthaltes wurde das Feuerleitsystem für die Schwere Flak auf den neuesten Stand gebracht. Die leichte Flak erhielt als Verstärkung acht zusätzliche 2,5-cm-Flak-Geschütze in Doppellafetten und die beiden 13,2mm-Vierlingslafetten wurden durch vier 13,2-mm-Fla-MG's in Doppellafetten ersetzt. Doch auch diese wurden im Herbst 1941 gegen zwei 2,5-cm-Doppellafetten ausgetauscht.
Die Torpedobewaffnung erfuhr eine vollständige Modernisierung:
61-cm-Vierlings- Torpedorohrsätze mit einem neuartigen Schnell-Nachladesystem für je zwei mitgeführte Reservetorpedos sowie ein neues Feuerleitsystem.
Die beiden Katapulte wurden durch zwei eines schwereren Typs ersetzt und Vorkehrungen erfolgten, um ein Seeflugzeug vom Typ E13A1 (alliierter Codename »Jake«) und zwei vom Typ F1 M2 (Codename »Pete«) mitführen zu können.
Die Flugzeugausstattung variierte allerdings.
Um Obergewicht zu verringern, erfuhren die Brückenaufbauten und der Fockmast einen Umbau und auch die Seitenwülste wurden zur Verbesserung der Stabilität verbreitert.
Im Frühjahr 1941 erfolgten bei CHOKAI und MAYA nur wenige Modifizierungen.
Die Katapulte ersetzte ein schwererer Typ und für das Abfeuern von »long Lance«- Torpedos wurden die Torpedorohre angepaßt.
Insgesamt befanden sich sechzehn dieser neuartigen Torpedos an Bord.
Außerem erhielten sie im Austausch gegen die 13,2 mm-Vierlingslafetten –
vier 2,5-cm-Flak-Geschütze in Doppellafetten sowie zwei zusätzliche 13,2-mm Doppellafetten.
Anfang 1942 erfolgte bei ATAGO und TAKAO der Austausch der 12-cm-Fla-Geschütze gegen 12,7 cm-luft/Seezielgeschütze in Doppellafetten, während bei ihren Schwesterschiffen die 13,2-mm ersetzt wurden; sie führten nunmehr zwölf Rohre 2,5 cm (6x2).
Im Juli/August 1943 wurde die leichte Flak der ATAGO und der TAKAO um zwei 2,5-cm Drillings und sechs 2,5-cm-Doppellafetten verstärkt und die bei den anderen Kreuzer erhielten im August/September 1943 zwei weitere 2,5-cm-Doppellafetten.
Außerdem erfolgte bei allen vier Einheiten die Ausrüstung mit Radar.
Zwischen November 1943  und Januar 1944 kamen bei TAKAO und ATAGO weitere acht 2,5-cm-Einzellafetten an Bord; sie führten nunmehr insgesamt 26 Rohre 2,5 cm (2x3 , 6x2 und 8x 1).
CHOKAI erhielt im Januar 1944 in Truk zehn 2,5-cm-Einzellafetten. Somit bestand ihre leichte Flak ebenfalls aus insgesamt 26 Rohren von  2,5 cm (8 x 2 und 10 x 1).
MAYA erfuhr zwischen dem 5. Dezember 1943 und dem 9. April 1944 bei einer Werftliegezeit zur Ausbesserung ihrer Schäden einen Umbau zum Flakkreuzer. Hierzu kamen Turm 3, alle 12-cm-Geschütze, zwei 2,5-cm-Doppellafetten und die gesamte Torpedobewaffnung von Bord. Auch die Flugzeughalle wurde entfernt.
Die Festigkeit des Schiffskörpers erhielt eine neuerliche Verstärkung.
Ihre Bewaffnung setzte sich nunmehr wie folgt zusammen: acht 20,3-cm-Geschütze (8 x2) , zwölf 12,7 -cm-DP-Geschütze (6 x 2 ohne Schilde) sowie an leichter Flak 35 Rohre 2,5 cm (13x3, 9x 1) und 36 zerlegbare 13,2-mm-Einzellafetten. Als neue Torpedobewaffnung kamen
vier 61-cm-Vierlings-rohrsätze (ohne Reservetorpedos) an Bord.
Nach dem Umbau konnten nur noch zwei Seeflugzeuge mitgeführt werden.
Im August 1944 wurde die leichte Flak durch weitere achtzehn 2,5-cm- Einzellafetten – vier von ihnen zerlegbar - verstärkt.
Die CHOKAI sollte auf ähnliche Weise wie die MAYA umgebaut werden. Doch da sie nicht in heimische Gewässer zurückkehrte, unterblieb dieser   Umbau. Von einer gewissen Verstärkung der leichten Flak und der Ausrüstung mit Radar abgesehen , veränderte sich der Vorkriegszustand dieses Kreuzers kaum.

Werdegang / Schicksal :
- ab Dezember 1932 Ablösung der MYOKO-Klasse als 4.   Kreuzergeschwader.
- im  November 1935 wurden alle vier außer Dienst gestellt, um die   Festigkeit des Schiffskörpers zu erhöhen und um Obergewicht zu entfernen.
- Dezember 1936 bildeten TAKAO und MAYA erneut das 4. Kreuzergeschwader,   zu dem im August 1937 auch die CHOKAI stieß.
  ATAGO hingegen blieb aus unbekanntem Grund bis 1939 im Reservestatus.
- TAKAO wurde am 15. November 1937 wieder in die Reserve versetzt , um auf eine   weitere Modernisierung zu warten.
  Die bei den aktiven Kreuzer versahen inzwischen in chinesischen Gewässern ihren Dienst.
- Die TAKAO und die ATAGO beendeten am 31 August bzw. am 30. Oktober 1939
 die Modernisierung und stießen am 15. November wieder zum 4. Kreuzergeschwader.
- MAYA fand als Artillerieschulschiff Verwendung, bis auch sie am 1. Mai 1940 erneut  zum 4. Kreuzergeschwader trat.
  Die CHOKAI fungierte ein Jahr lang als Flaggschiff des China- Expeditions-Verbandes und stieß am 15. November 1940 wieder zu ihren Schwesterschiffen.
- Bei Ausbruch des Pazifischen Krieges im Dezember 1941 gehörten alle vier Einheiten zum Südverband und operierten im Südchinesischen Meer:
- CHOKAI als Flaggschiff des Malaya-Landungsverbandes (VAdm. Ozawa) ,
  ATAGO und TAKAO bildeten die 1. Division des 4. Kreuzergeschwaders und gehörten  zur Fernsicherung der Malaya-, Nord-Borneo- und
 Philippinen-Landungsverbände  und die MAYA war Teil der Deckungsgruppe
des Nord-Philippinen-Verbandes für die Landung auf Luzon.
- Mitte Januar 1942 verlegte das 4. Kreuzergeschwader (ohne CHOKAI, der sich  weiterhin als VAdm. Ozawas Flaggschiff vor Malaya befand) zu den Palau-lnseln (heute Belau).
 Februar 1942 lief die CHOKAI in der Nähe von Saigon auf Grund und mußte bis  in den  März hinein zur Reparatur in die Werft.
- Ende Januar 1942 an war das 4. Kreuzergeschwader an der Deckung der Landungen in
  Niederländisch-Ostindien mit den Landungen auf Java als Höhepunkt beteiligt.
- Ende Februar/Anfang März nahmen die drei Kreuzer an einem Vorstoß in den Indischen
  Ozean südlich von Java teil, um die alliierte Schiffahrt anzugreifen.
  Hierbei versenkte die MAYA mit zwei Zerstörern in einem einstündigen Gefecht unter
  großem Munitionsverbrauch am 3 März den britischen Zerstörer STRONGHOLD , während
  die beiden anderen Kreuzer den US-Zerstörer PILLSBURY auf den Meeresgrund schickten.
- Am 4. März versenkten ATAGO, TAKAO und ihre Zerstörer einen ganzen Geleitzug:
  Die Sloop YARRA (RAN), den Minensucher MMS 51, das Depotschiff ANKING und den  Tanker FRANCOL.
- Die wieder ausgebesserte CHOKAI gehörte inzwischen zur Deckungsgruppe für die Landungen in Nord-Sumatra
  und auf den Andamanen und war anschließend an dem Vorstoß
 in den Indischen Ozean vom 1. -11. April 1942 beteiligt.
  Hierbei versenkte sie im Golf von Bengalen vor der indischen Ostküste die Handelsschiffe SELMA CITY , BIENVILLE und GANGES.
- Nach der Besetzung Niederländisch-Ostindiens, der Philippinen und Malayas verlegte das  4 Kreuzergeschwader nach Japan zur Durchführung der Werftliegezeiten im April und Mai 42.
- Daran schloß sich Ende Mai die Teilnahme an der Midway-Operation an.
  Hierbei waren MAYA und TAKAO am Ablenkungsangriff des 2. Trägerverbandes (KAdm. Kakuta) auf Dutch Harbor in den
  Aleuten beteiligt, während ATAGO und CHOKAI zum Gros des Invasionsverbandes (VAdm. Kondo) stießen.
- Bei der Reorganisation der japanischen Flotte nach der Schlacht von Midway gehörte ab dem 14. Juli das 4. Kreuzergeschwader zur 2 Flotte in Truk,
  während die CHOKAI der  8.Flotte in Rabaul / Neubritannien als Flaggschiff  ( Vadm. Mikawa ) zugewiesen wurde.
- Nach der amerikanischen Landung am 7. August 1942 auf der Salomonen-Insel Guadalcanal  (Operation »Watchtower«) griff ein
  japanischer Kreuzerverband der 8. Flotte in der Nacht zum 9. August  
  die amerikanischen  Deckungsgruppen zwischen den Inseln Savo und
  Guadalcanal an.
  In der sich entwickelnden Seeschlacht wurden vier alliierte Kreuzer   Versenkt , während die CHOKAI im Gefecht mit den amerikanischen Schweren Kreuzern QUINCY und ASTORIA
  durch 20,3-cm-Granaten nur leichte Beschädigungen erlitt.
- Auch das 4. Kreuzergeschwader war von diesem Zeitpunkt an in die Kämpfe um  Guadalcanal verwickelt.
  Nach einer nächtlichen Beschießung des Flugplatzes Henderson Field
  wurden die sich zurückziehenden japanischen Schiffe am Morgen des  14. November
 1942 von Flugzeugen des US- MC und des Trägers ENTERPRISE angegriffen.
  Hierbei erlitt die CHOKAI durch Bombentreffer leichte Schäden, während die MAYA durch
  ein abstürzendes Flugzeug schwer beschädigt wurde.
- In der Seeschlacht vom 14./15. November gehörten ATAGO und TAKAO zu dem Japanischen Verband, der das amerikanische Schlachtschiff
  SOUTH DAKOTA schwer beschädigte. Von den 42 Treffern, die das Schlachtschiff hinnehmen mußte, stammten
  zumindest sechzehn 20,3-cm- Treffer von den beiden Kreuzern.
- Vom Dezember 1942 bis zum April 1943 befanden sich die vier Kreuzer wieder in Heimischen Gewässern,
  um Schäden auszubessern oder Werftliegezeiten durchzuführen.
- Danach kehrte das nunmehr vollständige 4. Kreuzergeschwader nach Truk zurück, wo es für den größten Teil des Jahres stationiert blieb.
- Anfang November verlegte das Geschwader mit der 2. Flotte (VAdm. Kurita) zur Unterstützung der Kämpfe in den nördlichen Salomonen
  nach Rabaul am Bismarck-Archipel.
- CHOKAI verließ bereits am 4. November mit zwei Zerstörern als Geleitsicherung für einen beschädigten Tanker wieder Rabaul.
  Am nächsten Tag , den 5. November 1943 - griffen 22 Sturz-
 und 23 Torpedobomber sowie 52 Jäger der
  Flugzeugträger SARATOGA und PRINCETON der TF 38 diesen Hafen an.
  Unter anderem erlitten hierbei auch ATAGO, TAKAO und
MAYA erhebliche Beschädigungen,
  die sie zwangen, in heimische Werften zur Reparatur zu gehen.
  Die beiden ersteren waren im  Januar 1944 wieder einsatzbereit, während die MAYA - wie oben beschrieben -
  einen Umbau zum Flakkreuzer erfuhr und erst im April erneut in Dienst gestellt wurde.
  CHOKAI hingegen blieb weiterhin in Truk und war im November
1943 an der Verstärkung der Inselbesatzungen in den Marshalls beteiligt.
- Ab März 1944 gehörte das wieder vollzählige 4. Kreuzergeschwader zur 1. Mobilen Flotte (VAdm. Ozawa),
  die im Rahmen der Operation »AGO« (Verteidigung der Marianen) neu geschaffen worden war.
- Am 19. und 20. Juni nahm das Geschwader im Gros der japanischen Flotte (VAdm. Kurita)  an der Luft/Seeschlacht in der Philippinen- See teil.
  Hierbei erlitt MAYA durch Bombennahtreffer geringfügige Beschädigungen.
  In heimische Gewässer zurückgekehrt, erhielten ATAGO und TAKAO anschließend den Befehl, nach Singapur zu gehen,
  und kurze Zeit später stießen auch MAYA und CHOKAI wieder hinzu.
- Am 22. Oktober 1944 liefen die vier Schweren Kreuzer mit dem Zentralverband unter VAdm. Kurita aus der Bucht von Brunei/Borneo
  mit Kurs auf die Mindoro-Straße aus, um zusammen mit weiteren Kampfgruppen
  die gemeldeten amerikanischen Landungen im Golf von Leyte/Philippinen abzuwehren.
- In den frühen Morgenstunden des 23. Oktober versenkte das amerikanische Unterseeboot DARTER
  in der Palawan-Rinne die ATAGO mit vier Torpedotreffern.
  Der Kreuzer sank nach zwanzig Minuten unter dem Verlust von 360 Mann.
  Unmittelbar nach diesen Torpedotreffern erzielte die DARTER mit ihren Heckrohren zwei Torpedotreffer auf der TAKAO,
  die zu erheblichen Wassereinbrüchen in den Kesselräumen
  führten und das Schiff bewegungslos machten.
- Kurze Zeit später versenkte ein zweites amerikanisches Unterseeboot, die DACE den Kreuzer MAYA mit ebenfalls vier Torpedotreffern.
  Das Schiff sank nach zehn Minuten mit 336 Mann seiner Besatzung.
- Unter erheblichen Schwierigkeiten wurde die TAKAO zuerst in die Bucht von Brunei und später nach Singapur eingebracht.
  Dort traf sie am 12. November 1944 ein.
- Die CHOKAI setzte ihre Fahrt in VAdm. Kuritas Verband fort. Nach dem Passieren der San-Bernardino-Straße kam es in den Morgenstunden
   des 25. Oktober zur Teilschlacht bei der Insel Samar gegen die Taffy 3 (zur TG 77.4 gehörend),
  die aus sechs Geleitträgern mit sieben Sicherungszerstörern bestand.
  In dieser Schlacht sanken der Träger GAMBIER BAY, die Zerstörer HOEL und  JOHNSTON sowie der Geleitzerstörer SAMUEL B. ROBERTS.
  Doch auch die CHOKAI beschädigten Flugzeuge des Trägers KITKUN BAY durch Bombentreffer so schwer,
  daß der Kreuzer bewegungslos liegenblieb und vom Zerstörer   FUJINAMI mit Torpedos selbstversenkt werden mußte.
- Der einzige noch vorhandene Schwere Kreuzer dieser Klasse, die TAKAO, lag in nicht
  ausgebessertem Zustand in Singapur und kam als schwimmende Flakbatterie gegen die Angriffe der amerikanischen B-29 zum Einsatz.
  In der Nacht vom 30./31. Juli 1945 beschädigten in den Hafen eingedrungene britische Kleinstunterseeboote
  die TAKAO erneut  so schwer, daß der Kreuzer auf flachem Wasser sank.
- Nach der japanischen Kapitulation diente das wracke Schiff noch als Wohnhulk,
  bis es am 27. Oktober 1946 von den Briten in der Malakka-Straße selbstversenkt wurde.


Quelle : Kreuzer des Zweiten Weltkriegs , Mike J. Whitley
Zusammenstellung/ Zusammenfassung copyright by MG / Scharnhorst66

Bilder :


Takao
http://wmilitary.neurok.ru/ijn/takao1.jpg
http://wmilitary.neurok.ru/ijn/takao3.jpg


Atago
http://wmilitary.neurok.ru/ijn/atago1.jpg


Chokai
http://wmilitary.neurok.ru/ijn/chokai2.jpg
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Sound Military Decision 1936
Gruss Micha

Scharnhorst66

Erklärung des << vierten Flotten - Zwischenfalls >>

In der Aufbauphase der Japanischen Marine kam es in den 20 - 30 Jahren zu versch. Zwischenfällen mit mehr oder weniger schweren Schäden.

Der vierte passierte am 27.September 1935 , als bei einem Herbstmanöver die  4. Flotte in einen Taifun geriet.
Dabei wurden zwei Flugzeugträger , zwei schwere Kreuzer und fünf Zerstörer , ( zweien wurde der Bug bis in Höhe der Brücke abgerissen ) , beschädigt.

Leider keine genaue Angabe um welche Schiffe es sich im einzelnen handelte !!

Weitere Unfälle waren :

- Manöver im August 1927 , Verlust des Zerstörers WARABI und beschädigungen des Zerstörers ASHI bei Kollisionen mit Kreuzern.
( Da hat wohl jemand die Ferngläser verkehrt rum gehalten  :wink:  , kleiner Scherz des Autors )

- Untergang des Zerstörers SAWARABI am 5. Dezember 1932 im schweren Sturm in der Taiwan-Strasse

- Untergang des neuen T-Bootes TOMOZURU am 12 März 1934 durch Kentern bei schwerem Wetter  bei einer Probefahrt
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Gruss Micha

Scharnhorst66

Hier noch eine Erweiterung.

Habe von einem anderen Forumsteilnehmer ( "Spee" , danke Dir ) noch zwei Hinweise erhalten , die ich nicht vorenthalten möchte.

"Hatsuyuki" ("Fubuki"-Klasse) war einer der Zerstörer, dem es den Bug im Sturm weggerissen hat.

T-Boot "Tomozuru"  ist nicht untergegangen, sondern nur gekentert. Sie wurde im gekenterten Zustand kieloben schwimmend gefunden und von der "Tatsuta" so nach Sasebo geschleppt.
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Gruss Micha

kalli

@Scharnhorst,
Du zwingst mich mit Deinen Beiträgen dazu, daß ich mich mit der japanischen Kriegsmarine intensiver beschäftige. :D
Schön ist dabei, daß Du dazu schon Material lieferst.
Da kann man ganz in Ruhe und zu einem geneigten Zeitpunkt Stück für Stück ( und jetzt auch noch illustriert  :D ) lesen.
Gute Sache.

Scharnhorst66

Kalli,
tut mir aber wirklich leid , dass ich Dich zwinge , die Beiträge zu lesen :-)

Ich habe auch schon das Gefühl , das ich aus dem Forum "Deutsche Kriegmarine " ein Japanische Marine Forum mache ..

Ich glaube , Scheer bereut das schon , mir den Bereich eingerichtet zu haben ....   :-)

Aber Du kannst ja "Abhilfe" schaffen , schreibe doch einfach Beiträge zu deinem Fachgebiet Russische Marine ... :-)  , dann ist es wenigstens wieder ein gemischtes Forum ..
" Fehler sind normal , Irrtümer üblich , Informationen selten vollständig , oft unzutreffend und häufig irreführend "
Sound Military Decision 1936
Gruss Micha

kalli

Hallo Michael,
gemach, gemach,
Ich finde es gut, wenn man nicht auf Schmalspur läuft.
Ein Forum ist auch dazu da, Anregungen zu geben. Ich nehme diese gerne auf und versuche meinen Horizont zu erweitern.
Wenn ich dazu Fragen habe, werde ich die auch stellen. Und keine Angst- die RUSSEN kommen wieder ( ich meine die Beiträge zur Marine :D ).
Da gibt es noch viel Material und Diskussionsstoff. Wir haben aber beide das kleine Problem, dass das Interesse der Einarbeitung in diese beiden Themen, da das ja mit Aufwand verbunden ist, oftmals etwas gering ist.
Es ist aber festzustellen, daß das gelesen wird. Auch ein gutes Ergebnis :D Das hängt auch damit zusammen, dass in diesem Forum eben prozentual mehr gelesen als geschrieben wird. Nach einem guten Jahr Existenz hat sich dieses kleine Forum immerhin zu einer anerkannten Sachkompetenz gemausert. Das ist doch ein gutes Egebnis.
Trotzdem soll des Spaß nicht zu kurz kommen. Da fehlt noch was. Da sind wir aber noch zu gering in der Zahl.
Meine Zeit ist ganz schön knapp bemessen. Da es ja auch Anfragen gibt und man Hilfe geben will, bleiben einige selbst erarbeitete Beiträge auf der Strecke.
Ich glaube aber, dass zum Beispiel die Nagato- Sache mit Michas Unterstützung ( und da gibt es ja noch andere Dinge ) manchmal wichtiger sind, als endlose Diskussionen über ein Bildchen unter dem "Dienstrang".
Die Recherche zu einem polnischen Supertaucher als Hilfe für eine GZ- Doku ebenfalls.
Das sind so Sachen, die im Hintergrund laufen und die sich auch mal eventuell für die Allgemeinheit auszahlen werden.
Dazu gehört auch die Literaturgeschichte in Polen. Aus Russland kann da auch noch was kommen. Ich habe gerade eine russische DVDzu PQ 17 bekommen. 10% ok, der Rest scheußlich. Aber muß man mal gesehen haben.
Noch eine Bitte habe ich : Da Du keine Ahnung von Anarchismus hast  :D ,
verschiebe bitte als Moderator diesen Beitrag dahin, wo er hingehört :D  :D
Schöne Grüße
Kalli

Scharnhorst66

Zitat von: kalli
Ich glaube aber, dass zum Beispiel die Nagato- Sache mit Michas Unterstützung ( und da gibt es ja noch andere Dinge ) manchmal wichtiger sind, als endlose Diskussionen über ein Bildchen unter dem "Dienstrang".

Wie war !!

Noch eine Bitte habe ich : Da Du keine Ahnung von Anarchismus hast  :D ,
verschiebe bitte als Moderator diesen Beitrag dahin, wo er hingehört :D  :D

Anarchie bedeutet Ordnung ohne Herrschaft. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und leitet sich vom Wort "an-archia" ab, was soviel wie "Fehlen von Herrschaft" bedeutet.

?? Klär mich auf ... hab ich was falsch gemacht ?? Muss gestehen , ich verstehe den zusammenhang nicht
Gruss Michael

Schöne Grüße
Kalli
" Fehler sind normal , Irrtümer üblich , Informationen selten vollständig , oft unzutreffend und häufig irreführend "
Sound Military Decision 1936
Gruss Micha

kalli

Da ich etwas vom Nagato - Thema abgewichen war, wollte ich zum Ausdruck bringen, dass Du den Beitrag gerne verschieben kannst, damit hier nur die reine Lehre steht  :D und sich keine Anarchie breit macht :evil: .
( Siehe FF Forum, Erich Mühsam )

Scharnhorst66

Ahh, ja ...
na gut , ganz so abweichend war es ja doch nicht ... abgesehen davon das es hier noch nicht wieder um die Nagato , sondern um die Takao - Klasse ging ... :-)

Und zum Hauptberuflichen Verschieber wollte ich mich dann doch nicht entwickeln ...
" Fehler sind normal , Irrtümer üblich , Informationen selten vollständig , oft unzutreffend und häufig irreführend "
Sound Military Decision 1936
Gruss Micha

kalli

So scheinen ja alle ( auch bei mir ) Klarheiten beseitigt zu sein. :)

Scharnhorst66

Zitat von: kalliSo scheinen ja alle ( auch bei mir ) Klarheiten beseitigt zu sein. :)

Kurze Frage noch -
warst Du mit dem Verschieben nicht einverstanden ??

Sprich , hast Du was dagegen gehabt ??
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Sound Military Decision 1936
Gruss Micha

kalli

Ooch Micha,
ich war 500 % damit einverstanden.
Mir fällt es aber scheinbar schwer, mal humorvoll zu sein und wenn ich es sein möchte, wird es nicht verstanden :( .

Scharnhorst66

@Kalli,
mach Dir da bitte keine Vorwürfe ...
Das liegt heute garantiert nicht an Deiner Person , sondern eher an meiner wenigkeit ...
So ein sch... Tag heute ... , morgen ist Gott sei Dank Wochenende ...
kann nur besser werden ...

Also vergiss meine letzte Nachfrage einfach O.K.
Hauptsache ist , alles passt -
Freu Dich auf die CD - nu geht Sie auch
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Sound Military Decision 1936
Gruss Micha

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