Forum Marinearchiv

Flotten der Welt => Die Deutsche Kriegsmarine => Deutsche Kriegsmarine - U-Boote => Thema gestartet von: wirbelwind am 03 März 2013, 11:12:37

Titel: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: wirbelwind am 03 März 2013, 11:12:37
Hallo,
wiedermal Fragen an das Forum. Diesmal geht es um Sonderwaffen / V-Waffen auf deutschen U-Booten im 2.WK. Wie weit war die Entwicklung gediehen, um bspw. V-1/V-2 auf Booten mitfühern und abschießen zu können? Was hat es mit der Elektrokanone, ,,Rheingold", bzw. ,,Thor" auf sich :? Habe leider dazu im Forum nichts gefunden.
MfG Wirbelwind
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: Urs Heßling am 03 März 2013, 11:29:22
moin, Wirbelwind,

Die Frage hatten wir hier schon einmal
http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,1087.msg14818.html#msg14818

Gruß, Urs
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: t-geronimo am 03 März 2013, 11:34:42
Ein wenig findest Du  --/>/> hier (http://www.prinzeugen.com/V2.htm).
Allerdings wieder mal auf englisch. ;)

Zu einigen Projekten lief auch schon mal was im Forum, aber momentan weiß ich nicht unter welchen Stichworten.
Außer  --/>/> hier (http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,18311.0.html) und  --/>/> hier (http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,1087.0.html).
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: H.Bleichrodt am 03 März 2013, 11:40:25
Hallo,

also was die V2 betrifft so kann ich dir mitteilen das U 511 mit dem Kommandanten Steinhoff in Peenemünde als Versuchsträger eingesetzt war. Das dürfte so Mai 1942 gewesen sein.
Interessant dabei ist, daß sein Bruder in der Versuchsanstalt mit dabei war. Deshalb wohl die Zusammenarbeit mit dem U-Boot. Es gab dort einige Versuche die aber zu keinem (brauchbarem?)Ergebnis geführt haben.

Wahrscheinlich wurde das Ganze wegen des Kosten/Zeitaufwand wieder fallengelassen. Der ein oder andere hier im Forum wird da sicherlich mehr darüber wissen.

Es sei nebenbei bemerkt das Steinhoff im Jahre 45 nach der Gefangennahme(Feindfahrt mit U 873)
in Boston mit Handschellen durch die Stadt geführt wurde, hierbei hat die Menge an Leuten ihn mit Unrat beworfen.

Er nahm sich darauf im Gefängnis das Leben

Alex
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: H.Bleichrodt am 03 März 2013, 11:41:59
Sorry, man sollte halt "Rote Schrift" lesen können  :-D


Alex
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: suhren564 am 03 März 2013, 11:58:21
Moin,

interessanterweise hatten diese Versuche tragische Konsequenzen für einige U-Boote.
Durch Gefangenenaussagen bzw. Abhören erfuhren die Alliierten von diesen Versuchen und vermuteten im Frühjahr 45 einen Angriff mehrer dtsch. U-Boote gegen das amerik. Festland mit eben diesen Raketen! Dank "Ultra" erfuhren die Alliierten von einer Gruppe U-Boote, die den Schiffsverkehr vor der nordamerikanischen Küste stören sollte und hielt eben diese Boote für Raketenträger. Die Abwehr dieses Angriffs war entsprechend hoch, fast alle diese Boote wurden versenkt, aber keins hatte Raketen an Bord. Der Kmdt. von U 546 (KL Just) wurde sogar in Gefangenschaft mißhandelt, um Beweise für den Raketenangriff zu bekommen!
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: Urs Heßling am 03 März 2013, 12:14:43
moin,

Auszug aus der Chronik des Seekriegs, April 1945
Mit den Mitte März etwa gleichzeitig auslaufenden U-Booten U 805, U 518, U 880, U 858, U 1235 und U 546 bildet der B.d.U. am 14.4. im Nordatlantik eine Gruppe »Seewolf«, um mit ihr auf dem Marsch nach Westen die Großkreisroute nach Konvois abzuharken. Die Bewegungen werden von alliierter Seite durch »Ultra« erkannt und zu ihrer Abwehr die Operation »Teardrop« angesetzt: 2 Trägergruppen bilden nördlich der Azoren auf dem erkannten Vormarschkurs Suchstreifen, um dem zunächst vermuteten dt. Versuch des Einsatzes von »V-2«-Raketen aus geschleppten Startbehältern zu begegnen. Im Norden die Task Group 22.2 (Capt. Ruhsenberger) mit dem Geleitträger Mission Bay und den DEs Douglas L. Howard, J. R. Y. Blakely, Hill, Fessenden, Farquhar, Pride, Menges und Mosley, im Süden die Task Group 22.5 (Capt. Craig) mit dem Geleitträger Croatan und den DEs Frost, Huse, Inch, Stanton, Swasey, Carter, Neal A. Scott, Muir und Sutton. Trotz schlechten Wetters werden am 15. und 16.4. von der Task Group 22.5 U 1235 und U 880 mit Radar geortet und nach dem Tauchen von den DEs Stanton und Frost mit »Hedgehog« versenkt. U 805, das von einem Azoren-Flugzeug gesichtet wird, entkommt zweimal längeren Jagden. Am 22.4. versenken Carter und Neal A. Scott dieser Gruppe auch U 518, ehe 2 andere Trägergruppen die ersten beiden ablösen: im Norden Task Group 22.4 (Capt. Purvis) mit dem Geleitträger Core und den DEs Moore, Sloat, Tomich und J. Richard Ward, im Süden die Task Group 22.3 (Capt. Dufek) mit dem Geleitträger Bogue und den DEs Haverfield, Willis, Wilhoite und Swenning, davor ein Suchstreifen (Task Group 22.7) mit den DEs Pillsbury, Keith, Otterstetter, Pope, Flaherty, Chatelain, Frederick C. Davis, Neunzer, Hubbard, Varian, Otter, Hayler, Janssen und Cockrill. Am 24.4. sichtet ein Flugzeug der Bogue U 546. Von den Geleitzerstörern Neunzer, Chatelain, Varian, Janssen, Joseph C. Hubbard, Pillsbury and Keith gejagt, gelingt es Kptlt. Just, zunächst die Frederick C. Davis trotz ausgebrachten »Foxers« mit T-5 zu versenken. Nach fast 6 Stunden wird U 546 zum Auftauchen gezwungen, verfehlt die Flaherty knapp mit einem weiteren T-5 und sinkt dann. Nur U 858 und U 805 gelangen an die amerik. Küste, ebenso wie das einzeln marschierende U 530. Von den nachfolgenden U 889 und U 881 wird letzteres bei dem Versuch, die erneut auslaufende Trägergruppe Mission Bay anzugreifen, am 6.5. durch Farquhar versenkt.

Gruß, Urs
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: wirbelwind am 03 März 2013, 13:02:13
Hallo,
Asche auf mein Haupt, aber Ihr könnt mir glauben, dass ich im Vorfeld versucht habe, herauszufinden, ob es zu diesen Fragen schon Antworten im Forum gibt. Leider hieß es, als ich U-Boote der Deutschen Kriegsmarine und Vergeltungswaffen / Sonderwaffen eingab, kein Ergebnis. Vielleicht kennt Ihr die entsprechenden Kniffe besser wie ich :? Natürlich Dank an alle für die Hinweise darauf, wie das Zusammenspiel V-Waffen und U-Boote stattfand. Wenn ich Euch richtig verstanden habe, gab es keinen Abschuß einer V-Waffe von einem deutschen U-Boot aus. Allerdings, wenn man so will, eines Vorläufers, der besagten Wurfgranate. Interesannt wäre es doch gewesen, einmal unter Kriegsbedingungen einen Fächer dieser Explosivkörper auf einen großen Geleitzug abzuschießen. Oder was sprach dagegen :? Klar, dieser hätte vorher bekannt sein müssen. (Durch Radar oder Seefliegerkräfte) Gab es denn Vorstellungen in dieser Richtung? Da wäre die Kürze der Reichweite dieser Granaten vielleicht nicht so hinderlich gewesen, wie bei der Bekämpfung von taktischen Zielen.
MfG Wirbelwind
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: H.Bleichrodt am 03 März 2013, 13:50:37
Hallo,

ZitatInteresannt wäre es doch gewesen, einmal unter Kriegsbedingungen einen Fächer dieser Explosivkörper auf einen großen Geleitzug abzuschießen.

hier gab ein Projekt namens "Ursel"

siehe auch hier:http://www.dubm.de/wunderwaffen.html (http://www.dubm.de/wunderwaffen.html)
( Da gibt es noch mehr Informationen zu U 511  :O/Y )

Alex

Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: wirbelwind am 03 März 2013, 18:37:28
Hallo,
Danke Alex für Deinen Hinweis. Thorsten und Urs haben auch schon darauf hingewiesen. Besonders wohl tragisch die Geschichte mit der Operation ,,Seewolf". Was sich mir immer noch nicht vollständig erschließt, warum die Deutsche KM auf See/See gestützte Abschußkörper verzichtete und warum die Versuche mit U-511 nicht fortgesetzt wurden. Bezüglich ,,Ursel" hält sich das U-Boot-Museum in der Frage weiterer Erprobung der besagten Wurfkörper zurück. Oder  ich habs wiedermal nicht gefunden :?
MfG Wirbelwind
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: bettika61 am 04 März 2013, 20:40:38
Zitat von: wirbelwind am 03 März 2013, 13:02:13
Interesannt wäre es doch gewesen, einmal unter Kriegsbedingungen einen Fächer dieser Explosivkörper auf einen großen Geleitzug abzuschießen. Oder was sprach dagegen :? MfG Wirbelwind
Hallo wirbelwind,
ohne vertieft in der Thematik drin zu sein, versuche ich  mit einer weiteren Quelle die Frage zu bentworten:
Joachim H.Rudek  (Rostock 2002)
"Peenemünde 1942 bis 1945. ,,Die Projekte ,,Ursel" und ,,Schwimmweste" und deren Folgen

"Technisch gesehen, waren diese Tests äußerst erfolgreich und gaben wichtige Aufschlüsse für eine eventuelle Verwendung der Raketen von U-Booten aus. Militärisch waren sie jedoch zu diesem Zeitpunkt ohne Bedeutung. Die Tauchtiefe des Bootes lag zwischen 10 bis 15 Meter, die Reichweite der Geschosse bei 4000 Meter. Für die Marine war eine Schussweite von rund 2,15 Seemeilen für einen praktischen Einsatz viel zu gering. Die U-Boote hätten sehr nahe an die Küste heran gehen müssen und wären dadurch sehr gefährdet. Außerdem war das Marinewaffenamt mit dem behelfsmäßigen Werfergestell nicht zufrieden. Schließlich musste so eine Vorrichtung in den schweren Stürmen des Atlantiks bestehen und durfte bei schwerem Seegang nicht zu Beschädigungen am Bootskörper führen. Die Marine gab daher im Ergebnis der Versuche vom Juni 1942 eigene Entwicklungen mit dem Decknamen "Projekt Ursel" in Auftrag. Im Rahmen dieser Arbeiten kam es bei der Firma Rheinmetall-Borsig auch zum Bau größerer, speziell für die U-Boote konzipierter Raketen. Doch auch hier konnte die Reichweite nicht befriedigen..

Zum Projekt Ursel noch eine Quelle, die mich interessierte, weil die CPVA eine Rolle spielt  :-D
Rössler ,,Die Torpedos der deutschen U-Boote": (2005)
"Im Oktober 1942 war von der SKL bei der CPVA ein Forschungsprogramm mit dem Ziel der Schaffung einer U-Rakete aIs Abwehrwaffe für U-Boote gegen U-Jagd Fahrzeuge eingerichtet worden. Es unterstand AWa-2, also nicht dem Torpedobereich. Diese Waffe wurde anfangs als U -Rakete, später mit dem Decknamen URSEL bezeichnet. Es handelte sich dabei um Feststoffraketen die  von der  15-cm-Nebelwerferwaffe (Typ 1) abgeleitet worden war. Die militärischen Forderungen betrugen: Nutzlast 15 kg, Geschwindigkeit 20-30 m/s, Reichweite 250-300 m. Die Entwicklung erfolgte bei der CPVA in Kiel, später in Dänisch-Nienhof an der Eckernförder Bucht. ....
Für ihre Erprobung war 1943 am abgelegenen Toplitzsee am Toten Gebirge in Österreich eine Versuchsstation eingerichtet worden, die unter der Leitung von Dr. Determann(CPVA) stand. Hier erfolgten Mitte 1944 U-Abschußversuche mit der Wasag-Rakete URP....
Eine verbesserte Ausführung sollte zusammen mit dem Zielortungsgerat SP als Heckwaffe bei dem neuen U-Boot Typ XXI eingesetzt werden. Doch kam es nicht mehr dazu


Grüssse
Beate
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: kalli am 04 März 2013, 21:21:53
Zum Thema ist erst kürzlich eine äußerst interessante und sehr inhaltsreiche Abhandlung erschienen.
Und zwar:
Eberhard Rössler und Dieter Thomaier ,,Raketenentwicklung für die deutschen U-Boote", in der Zeitschrift des Arbeitskreises historischer Schiffbau ,,Das Logbuch".

Teil I im Heft 3/2012
http://www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de/logbuch/log-02/lgb-3-12.htm
und Teil II im Heft 4/2012
http://www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de/logbuch/log-02/lgb-4-12.htm

Auf der Grundlage umfassender Quellenauswertung werden unter anderem auch alle hier aufgeworfenen Fragen sachkundig beantwortet, die technischen Einzelheiten umfassend erläutert und mit bildlichen Darstellungen unterlegt. Einfach eine Superarbeit :MG:
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: chattius am 04 März 2013, 22:52:47
Hallo
In dem Buch "Geheime Kommandosache" von Porezag beschreibt ein Soldat wie er Eisenbahnegewchuetze und V2 ausgerichtet hat. Ich glaube nicht, dass dies von einem Schiff aus moeglich gewesen waere.

Gruss Chattius
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: wirbelwind am 05 März 2013, 16:22:17
Hallo,
vielen Dank für die bisher zum Thema zusammen getragenen Erkenntnisse. Leider ist es mir noch nicht gelungen, die Links im Logbuch zu öffnen, um das darin veröffentlichte zu lesen. Eine V-2 vom U-Boot aus zu starten, stelle ich mir auch sehr sehr schwer vor. Wie schon an anderer stelle vermerkt, sollte ja die V-2 aus mitgeschleppten Behältern heraus gestartet werden. Die neuen XXI-Boote waren dafür vorgesehen. Andere Forumsmitglieder habeb bereits auf die enormen Schwierigkeiten eines solchen Unternehmens hingewiesen. Trotzdem noch einmal. Lag es nur an der begrenzten Reichweite, warum nicht weiter mit den Wurfkörpern expermentiert wurde? War die Zielgenauigkeit nicht weiter zu verbessern? Schließlich in einer Schußentfernung von ca 2 Seemeilen eine umfangreiche Salve auf einen großen Geleitzug abzugeben, dürfte doch seine Wirkung nicht verfehlen. Oder ist das von mir zu einfach gedacht :?
MfG Wirbelwind
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: kalli am 05 März 2013, 16:42:42
@wirbelwind,

1. versteife Dich nicht so auf die V2. Es gibt ja auch noch andere Raketen.
2. Die Links zum "Logbuch" zeigen Dir nur das Inhaltsverzeichnis. Die Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Um sie lesen zu können, mußt Du Dir die Zeitschriften schon beschaffen (z.B. Kaufen, Ausleihen)
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: Rheinmetall am 05 März 2013, 16:50:48
Hallo in die Runde !

Habe diese Zeichnung hier auf meiner Festplatte gefunden.

(http://i46.tinypic.com/v6l0sw.jpg)

So stellte man sich wohl vor, wie eine V 1 mit Hilfe eines Typ XXI Bootes über die Weiten des Meeres geschleppt werden sollte, um in Übersee Raketenangriffe starten zu können.
Aber wie wir alle wissen, blieben solche Sonderbauten mit Vergeltungswaffen nur Projekte.  :-D

Rheinmetall
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: wirbelwind am 05 März 2013, 17:49:04
Hallo Rheinmetall und Kalli,
sehr aufschlussreich die Zeichnung. Für die V-1 hatte ich soetwas noch nicht gesehen  top. Den Behälter für die V-2 schon. Ich versteife mich nicht auf die V-2. Nur hat es mir noch nicht vollständig eingeleuchtet, warum die Deutsche KM faktisch auf ein Raketensalvengeschütz für U-Boote für den Nahbereichverzichtet hat. Außerdem, wo läßt sich etwas über die Raketen ,,Rheingold" und ,,Thor" nachlesen?
MfG Wirbelwind
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: H.Bleichrodt am 05 März 2013, 18:00:42
Hallo Wirbelwind,

ZitatSchließlich in einer Schußentfernung von ca 2 Seemeilen eine umfangreiche Salve auf einen großen Geleitzug abzugeben, dürfte doch seine Wirkung nicht verfehlen. Oder ist das von mir zu einfach gedacht :?
MfG Wirbelwind

ja das stellst du dir zu einfach vor!

Ein U-Boot das in 2 Seemeilen Entfernung zu einem Geleitzug eine solche Salve abfeuern möchte ist in höchster Gefahr vorzeitig erkannt zu werden.

Und wofür das Ganze? Um ein Schiff zu treffen,vl. 2 um es übertrieben zu schreiben....  :SO/(
Und wie steht es mit dem Treffer an sich, ist die Wirkung groß genug um das Schiff zu versenken? Denn darum geht es ja...

Würde nur Sinn machen wenn die Reichweite entscheidend verbessert worden wäre..
inklusive genug Wirkung dahinter



Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: AND1 am 05 März 2013, 19:31:38
Typ XXI mit der zeichnung wohl eher spekulativ
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: chattius am 05 März 2013, 20:20:02
Hallo

V1-Start entgegen der Fahrtrichtung mit dem Minikatapult (wenn das überhaupt eines ist) und einem Staustahltriebwerk?

Gruss Chattius
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: Teddy Suhren am 05 März 2013, 21:33:16
 :BangHead:

Irgendwas auf einen Seitenriß hinmalen geht schnell. Welchen Zweck sollte so ein Blödsinn haben?
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: 040652 am 06 März 2013, 09:03:55
Habe in meinen Unterlagen folgendes gefunden:

1943 und 1944 fanden Schleppkörperversuche - unter Wasser- statt. 50 t und 300 t Schleppkörper wurden bis zu 50 m unter Wasser hinter dem U-Boot hergezogen. Die Schleppkörper waren zunächst für Öltransporte/Nachschub z.B. Mittelmeer/Rommel etc. gedacht. Hinweise über diese Versuche liegen in Freiburg/Br. vor. Die Versuchsboote in der Ostsee waren U 1163 und 1944 U 1303. Auf U 1163 stieg für die Dauer der Versuche der Leiter der Projekte der TH-Berlin, Professor HORN ein. Die Schleppkörper (Versorgeridee) und die Durchführung wurde Anfang 1943 geplant. Die Idee kam von der Forschung- und Verwaltungs GmbH unter Dr. LAFFERENTZ für unbemannte Schleppkörper - für U-Boot-Einsatz/Unterwasser.
Vorversuche kamen von Dipl.Ing. MICKEL (Porsche KG-Stuttgart) der Modelle bauen ließ und auf dem Neckar testete.
Von der Forschungs- und Verwaltungs GmbH Berlin ging der Auftrag zur Konstruktion an Prof. Dr. Ing. HORN von der TH-Berlin.
Zur gleichen Zeit kamen von der MBR-Oberländer/Amtsgruppe Forschung - Erfindungs- und Patentwesen- im Materialwaffenhauptamt FEP der Vorschlag, Beute U-Boote als Schleppkörper einzusetzen.
Dr. Ing. WEITBRECH, Preußische Versuchsanstalt Berlin für Erd- Wasser-Schiffbau erfuhr von den Versuchen des Dr. Horn bzw. vom dem Auftrag. Daraufhin wurde es dem Oberbefehlshaber der Marine vorgetragen. Dönitz unterstützte das Vorhaben als Versorgungsschleppkörper.
Dr. HORN unternahm Modellversuche in Berlin, teils im Flugtechnischen Institut -Umlufttank- wegen der Strömungsverhältnisse, Stabilitätsversuche, Druckversuche und Versuche der Geschwindigkeit. Die Versuche wurden abgeschlossen, die Ergebnisse waren günstig. Bei der Vulcan-Werft-Stettin wurde ein
90 t Schleppkörper zu Versuchszwecken gebaut. Technische Daten:
Länge 18,6 m ohne Flossen, Durchmesser 3 m, Höhe 3,3 m mit Kiel, Tauchtiefe 50 m, Nutzlast 50 t, Stahlgewicht alleine 16 t. Im Oktober 1943 wurden vor Hela/Ostsee die ersten erfolgreichen Tauchversuche mit dem Schleppkörper durchgeführt. Später wurde dann mit U 1163 Tauchversuche mit Schleppkörpern durchgeführt. Mit einer 80 m langen Schlepptrasse wurde 12 m Tiefenlage angelegt. Das Boot konnte bei 6 kn/h Fahrt mit dem Schleppkörper noch gut tauchen.
Im Januar 1944 wurde Ministerialrat ASCHMONEIT (Kiel) zugezogen. Es wurde beschlossen, von einem U-Boot mehrere Schleppkörper ziehen zu lassen. es wurden Aufträge für 300 t Schleppkörper erteilt. In Stettin-Vulcan-Werft wurden zwei 90 t Schleppkörper mit 19 m Länge, 3 m Durchmesser und 60 t Nutzlast gebaut. Die Fertigstellung erfolgte im März 1944.  Ende 44 wurde die Seekriegsleitung in das Projekt mit aufgenommen.
Am 01.03.43 wurde der 1. Entwurf für einen großen Schleppkörper mit 400 t Eigengewicht, 400 t Ballast für 450 t Ladung oder 1200 Kubikmeter Benzin vorgelegt. Die 1. Seekriegsleitung griff die Idee sofort auf. Gedacht waren die Schleppkörper für Nachschubtransporte auch nach Japan (unsicher) und Übersee.
Für Ostasientransporte (Japan) wurden tatsächlich vom Sonderstab HWK des OKW 30 !! große Schleppkörper geordert, bzw. gefordert. Hierüber gab es Abgleichungen mit den Japanern, die zuständige Dienststelle war die SKL/Abt. A III, K.Admiral (Ing) ADAM, die auch den Kontakt mit den Japanern in anderen Dingen/Transporte hielten.
Die jap. Marine meldete ebenfalls den Bau von Unterwasserschleppkörpern von 100 t/75 t/30 t. Versuche und Einsatz bereits mit 30 t Behältern bei Saipan 1943/44. Jedoch hielt die jap. Marine Transporte nach Deutschland/Frankreich-Basen für nicht realisierbar.
Kommandoabteilung Unterseeboote im Quartiermeisteramt (SKL/Abt. A-U) unter Kpt. z.S. BREUCKE übernahm die Weiterführung seitens der SKL/BdU. Am 17.05.44 trägt er der 1. SKL vor, daß der Bau von 50t bzw. 90 t Schleppkörper möglich wäre. Der große Schleppkörper mit 300 t wurde im Juli 44 fertiggestellt. -Verbleib bis heute unklar-.
U 1303 schleppte einen bis drei 90 t Körper vor Hela. Die Versuche waren erfolgreich.
Am 20.07.44 beantragte die SKL/Ab. A-U den sofortigen Bau von 45, 300 t Schleppkörper.
Am 07.08.44 entschied Dönitz, den Bau der Schleppkörper zu stoppen.
Am Montag, den 11.12.44 findet in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde eine Projektbesprechung statt unter dem Code: Prüfstand XII = Unterwasserabschußträger für V 2 Raketen, die mit Schnorchelbooten rd. 300 km vor Amerika (New York) geschleppt werden sollen. An dem Gespräch nehmen teil: Generalmajor ROSSMAUN, der Direktor der Vulkan-Werft-Stettin Dr. DICKMANN, Direktor RIEDEL von der Entwicklungsstelle der Elektrotechnischen Werke Karlhagen/Pommern sowie ein ausgewähltes Spezialistenteam. Zielsetzung war: Startbehälter für A 4 (V 2), Wasserverdrängung 500 t, Schleppen durch Schnorchelboote Unterwasser bis ca. 180 Seemeilen vor USA-Ostküste. Die Raketen (V 2) sollen von nur 3 Mann abgefeuert werden, die auf dem U-Boot mitfahren. Starkstrom kommt vom U-Boot (E-Masch). Jedes U-Boot sollte einen Behälter schleppen (später mehr). Erster Liefertermin für die ersten drei Startplattformen (Schleppkörper) sollte der 25.03.1945 sein. Tarnadresse der Projektgruppe Prüfstand XII waren die Volkswagenwerke Wolfsburg. Es gibt Hinweise, daß die Stettiner Vulkan Werft mit dem Bau der Körper noch angefangen hat.
Die Durchführungsplanung sah folgendermaßen aus:
In jedem Unterwasserschleppkörper eine V 2 mit Zusatztreibstoff für das U-Boot im Startkörper. In der ersten Einsatzphase sollte pro U-Boot nur 1 Schleppkörper mitgenommen werden. Nach dem Start der
V 2 Rakete Rückkehr des U-Bootes mit dem leeren Schleppkörper.
Am Freitag, 19.01.45, meldete Generalmajor ROSSMANN, der für die Vorbereitung des Unterwassereinsatzes von V 2 zuständige leitende Chef, an die Peenemünde Heeresversuchsanstalt in einem geheimen Bericht: Die Voruntersuchungen für Projekt Prüfstand XII sind bis Ende März 45 definitiv abgeschlossen. Dann kann sofort mit dem Bau der ersten Schleppkörper in Stettin begonnen werden.
Die Kriegslage verhinderte einen V 2 Angriff auf Amerika.
Die Schleppkörper wurden nicht fertiggestellt, die V 2 wurden gegen England eingesetzt.
Berichte und Versuche der Schleppkörper wurde über Agenten an Amerika verraten. Als U 880 und U 1235 gegen Amerika fuhren, nahmen die Amerikaner an, daß die Boote sowie Boote der Gruppe "Seewolf"
V 2 Raketen mit sich führten. Die Amerikaner schickten den 6 "Seewolfbooten" sowie 4 Nachzüglern insgesamt 4 Flugzeugträger und über 20 Zerstörer entgegen. Das Ende der Boote ist bekannt.

Gruß
Horst
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: suhren564 am 06 März 2013, 10:48:02
Danke Horst für deine genauen  Angaben!
Solch ein Aufwand, nur um die USA zu piesacken! Militärisch sinnlos, Propagandaeffekt ist auch nicht gegeben, denn wer in Deutschland hätte sich noch daran aufrichten sollen?
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: wirbelwind am 06 März 2013, 12:34:21
Hallo Horst,
für mich sehr interessant, was Du da zusammengetragen hast top. Einiges dazu steht ja schon bei U-Boot-Museum. Deine Abhandlung geht aber weiter. Deshalb Danke. An Suhren: Die Parteigenossen! Euch ist doch auch bekannt, dass in der finalen Phase des Krieges nach jedem Strohhalm gegriffen wurde. Was für Bilder hätte es für die Wochenschau gegeben. Einschlag von V-2 Raketen in New York.
MfG Rüdiger
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: suhren564 am 06 März 2013, 12:47:10
Zitat von: wirbelwind am 06 März 2013, 12:34:21
Hallo Horst,
für mich sehr interessant, was Du da zusammengetragen hast top. Einiges dazu steht ja schon bei U-Boot-Museum. Deine Abhandlung geht aber weiter. Deshalb Danke. An Suhren: Die Parteigenossen! Euch ist doch auch bekannt, dass in der finalen Phase des Krieges nach jedem Strohhalm gegriffen wurde. Was für Bilder hätte es für die Wochenschau gegeben. Einschlag von V-2 Raketen in New York.
MfG Rüdiger

Hallo wirbelwind,

klar wären diejenigen noch erbaut gewesen wären, die zu dieser Zeit noch an einen Sieg gehofft haben! Aber das waren bestimmt nur noch die leitenden PG`s und bestimmt noch große Teile der SS. Andererseits waren Teile Deutschlands zu diesem Zeitpunkt schon besetzt, so daß es immerweniger gegeben hätte, die sich über 3 oder 4 raketen aufs amer. Festland gefreut hätten. Die allermeisten Leute hatten andere, größere Probleme, um sich um solche Aktionen zu kümmern oder sich dran zu motivieren! Bei denen ging´s um nackte Überleben!
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: wirbelwind am 06 März 2013, 15:06:46
Hallo Suhren,
dagegen ist nichts einzuwenden. Nur sollten ja möglichst viele noch bis 5 nach zwölf bei der Stange bleiben bzw. doch noch die Allierten mit dosierten Schlägen zu einem Separatfrieden zu bewegen.
MfG Rüdiger
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: chattius am 06 März 2013, 15:12:19
Hi

Ich kenne nur den versuchten Einsatz von Wasserfall-Raketen von schwimmenden/tauchenden Plattformen. Und auch nur weil die Gyroskope bei einer Firma um die Ecke entwickelt wurden. Idee war es die Fla-Raketen vor Tieffliegern zu verstecken und sie bei Bedarf (Bomberpulks) auftauchen zu lassen oder getaucht zu schiessen. Aber das Gespräch mit den ehemaligen Arbeitern ist schon 15+ Jahre her und war hauptsächlich über Auslagerung von Produktion in lokale Bergwerksstollen.
Weis jemand ob diese Platformen diegleichen Schleppkörper waren wie für die V2?

Projekt 'Schwimmweste'? Weil zum Auftauchen ein Ring rund um die Plattform aufgeblasen wurde?

Warum hab ich damals nicht nachgehakt. Aber ich bin hauptsächlich wegen der Mundart in den Heimatverein eingetreten.
Rirre = Räder, Werre = Wetter, Kirre = Ketten, aber Einzahl ist Kitt für Kette und der Karren ein Kännche
Und wenn man dann ein Lied mit den vielen R singt hat man anschliessend mehr als einen guten Grund für ein Bier.

Chattius


Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: scharrenberg am 08 März 2013, 21:31:13
Hallo
Ein kurzer Hinweis zurZeichnung des Ubootes, Typ XXI mit V1-Startanlage.
Exakt diese Bauweise wurde 1946 durch die USN auf dem Uboot "CUSK" mit dem FK "LOON", dass ist die US-Bewzeichnung der V1, durchgeführt.
+ Transportbehälter hinter dem Turm
+ Startkatapult zeigt nach achtern.
Details dazu siehe Norman Friedman "U.S.Submarines since 1945", S.177-180. Auch die erste Eigenentwicklung eines Boden-Boden-FK, die "Regulus", wurde aus so einem nach achtern blickenden Behälters mit Katapult nach Achtern gestartet.
Wegen der kurzen Zeit von Kriegsende in Deutschland bis zum ersten Start der "LOON" scheint es mir möglich, dass die USN sich bei der "CUSP" auf deutsche Konstruktionsunterlagen abgestützt hat, sodass die Zeichnung des Uboots, Typ XXI mit V1-Startanlage doch eine durchkonstruierte und für eine Bauausführung gedachte Version gewesen sein könnte.
Ein schönes Wochenende
Grüße
Scharrenberg
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: chattius am 08 März 2013, 22:30:55
Hallo
Das ging aber nur mit JATO's/RATO's ??? Und die hätte man kilometerweit gesehen.

(http://www.usscusk.com/images/1947/launch%20pic.jpg)

RATO's waren für die Me321/323 im Gebrauch, aber die waren alle nicht rauchlos. Man hätte alle Luken dichtmachen müssen.  Oder dem Qualm wegfahren müssen, deshaln nach hinten ?

Gruss Chattius
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: wirbelwind am 09 März 2013, 14:50:14
Hallo,
wenn ich es richtig verstehe, dank Scharrenberg, gab es bei den Amis doch ernsthafte Überlegungen, eine V1 vom U-Boot abzuschießen. Dabei spielten die Erkenntnisse deutscherseits darüber eine wichtige Rolle und die gezeigte Rißzeichnung bei einem XXI-U- Boot war doch kein Fake.
MfG Rüdiger
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: chattius am 09 März 2013, 16:31:07
Hallo
Nur dass die V1 auf der Risszeichnung keine Startrakete hat. Die V1 brauchte um 300km/h um den Motor zu zünden. Ohne Startrakete nur mit Katapult müsste man wohl auch noch gegen den Wind laufen... Dann müsste das Katapult bugwärts.
Die Walter-Raketen für die Me323 hatten 500kp Schub, müsste jemand ausrechnen ob Brenndauer und Schub ausreichend gewesen wären um die Zündgeschwindigung zu erreichen.
Ich kenne aber keinen Test einer landbasierten V1 mit einer Startrakete ?

MFG Chattius
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: bettika61 am 25 April 2013, 21:09:34
Zitat von: scharrenberg am 08 März 2013, 21:31:13
Wegen der kurzen Zeit von Kriegsende in Deutschland bis zum ersten Start der "LOON" scheint es mir möglich, dass die USN sich bei der "CUSP" auf deutsche Konstruktionsunterlagen abgestützt hat,
Hallo,
JB2-Loon war eine Kopie der V1, die die Amerikaner im Krieg entwickelt  haben,KGW-1 die Marine Version
"A navalized version, designated KGW-1, was planned to be used against Japan from LSTs (Landing Ship, Tank)....The U.S. Navy's version, the KGW-1, later redesignated LTV-N-2, was developed to be carried on the aft deck of submarines in watertight containers. The first submarine to employ them was the SS-348 Cusk which successfully launched its first Loon on February 12, 1947, off Point Mugu, California http://en.wikipedia.org/wiki/Republic-Ford_JB-2

Foto Cusk # http://commons.wikimedia.org/wiki/File:USS_Cusk;0834807.jpg

Durch den Nachbau der V1 waren die Amerikaner mit den Einsatzmöglichkeiten der V1 vertraut ,daraus resultierten die Befürchtungen vor einem deutschen Angriff auf das amerikanische Festland von U-Booten aus.
Wilhelm Hellmold hat dies in seinem Buch "Die V1 (Eine Dokumentation)" beschrieben
und Auszüge aus einem amerikanischen Bericht vom 1.2.1945 zitiert:

"Ein amerikanischer Fachmann beschrieb detailliert die technischen Möglichkeiten und bestätigte die von Admiral Ingram, Oberbefehlshaber der US Navy im Atlantik, an die Öffentlichkeit gerichtete Warnung vor deutschen V1-Angriffen, da die Deutschen, so der Admiral, in sehr kurzer Zeit in der Lage sein wurden, wenigstens 300 U-Boote mit V1-Raketen bestückt auslaufen zu lassen. Dem amerikanischen Bericht ist folgender Auszug entnommen:
»Bei windstillem Wetter ist die Treffgenauigkeit fliegender Bomben, die nach Kreiselkompasspeilungen von U-Booten aus gestartet werden, am größten. Bei weniger günstiger Witterung geht sie entsprechend zurück, da die auf dem Verdeck errichtete Startrampe jede Bewegung des Bootskörpers mitmacht.
Für die Beförderung fliegender Bomben durch U-Boote kommen zwei Möglichkeiten in Betracht:
1. Lagerung der Einzelteile innerhalb des druckfesten Bootskörpers und Zusammenbau an Deck vor dem Start.
2. Unterbringung der startfertigen V1-Geräte in einer offenen Halle an Deck, die vom Wasser überflutet werden kann.
Die Unterbringung der Einzelteile im Innern des Bootes gestattet die Mitnahme einer beträchtlichen Anzahl von fliegenden Bomben, da das Gesamtgewicht eines VI-Gerätes weniger als 3 Tonnen betragt, die beim Trimmen des U-Bootes durch Umpumpen der gleichen Gewichtsmenge Seewasser leicht ausgeglichen werden können.
Startfertige VI-Gerate im Bootsinnern unterzubringen, ist nicht möglich, da die Größe der hierzu erforderlichen Ladeluke die statische Widerstandsfähigkeit des Bootskörpers wesentlich beeinträchtigen würde. Deshalb läßt  sich der Ausweg nicht umgehen, die Geräte zerlegt zu stauen und die Einzelteile vor dem Start an Deck zusammenzubauen. Dazu müsste aber das U-Boot verhältnismäßig lange aufgetaucht bleiben, und das würde eine ebenso lange Unterbrechung der Gefechtsbereitschaft des U-Boots bedeuten,die auf einem Standort in nur 300 km von der Küste, also im Bereich der gegnerischen See- und Luftüberwachungskräfte, nicht tragbar ist.
Bei Unterbringung der V1-Geräte an Deck, in einem nicht gegen Wassereintritt gesicherten Aufbau vor dem Turm, ist es zweifelhaft, ob ein U-Boot mehr aIs höchstens 4 fliegende Bomben mitführen kann.
Es liegt auf der Hand, daß der Mantel einer an Deck untergebrachten Robot-Bombe verstärkt werden muss, damit sie den Druck der größten Tauchtiefe des U-Boots auszuhalten vermag. In Anbetracht des verhältnismäßig kleinen Durchmessers der Bombe dürfte die Durchführung dieser Maßnahme allerdings nicht schwierig sein.
Ein U-Boot mit 2 oder 4 VI-Geräten an Bord kann diese vor der amerikanischen Atlantikküste innerhalb von wenigen Minuten in aufgetauchtem Zustand starten, um dann sofort wieder zu tauchen. Überdies ist das U-Boot nach dem Start der mitgeführten VI-Geräte in der Lage,
Einsatzaufgaben üblicher Art zu erfüllen. Da die Halle an Deck überflutet wird, beeinträchtigen Mitnahme und Start der VI-Geräte die Trimmlage des U-Boots nicht nennenswert, und es braucht nur die Wasserverdrängung der VI-Geräte, nicht aber ihr gesamtes Gewicht durch Trimmung ausgeglichen zu werden.
Taktisch gesehen ist es wahrscheinlich günstiger, die V1-Geräte an Deck unterzubringen. Der eigentliche Start erfordert lediglich einen Stahlaufbau auf dem Verdeck ähnlich dem Flugzeug-Katapult, mit dem das britische U Boot M2 ausgestattet war.«
"

zitierte Quelle: Beurteilung der V1 durch den Gegner 1.2.1945, Militärarchiv Freiburg. 8A-2826

Grüsse
Beate
Titel: Re: V-Waffen auf deutschen U-Booten
Beitrag von: Spee am 25 April 2013, 21:52:02
Servus,

welche Erkenntnisse? Praktisch gab es doch keine, oder wurde eine V1 von einem deutschen U-Boot gestartet?