Schreckbomben

Begonnen von Rheinmetall, 25 Juli 2012, 21:09:11

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Teddy Suhren

Wenn's mehr nicht ist, ist der Unterschied wohl das Wort.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

t-geronimo

Naja, nicht so ganz.

In der von alo41 verlinkten Beschreibung der "Tactical Depth Charge" steht ja drin, dass sie von Überwasserstreitkräften gegen eben solche eingesetzt wurde, um den eigenen Rückzug zu decken und Verfolger zu irritieren, eben abzuschrecken (kleines Wortspiel?).
Sie hatte eine Luftkammer und eine Sprengstoffkammer. Wenn sie ins Wasser geworfen wurde, trennten sich die beiden Kammern, blieben aber über eine Leine verbunden. Deshalb sank sie nicht, sondern trieb an der Oberfläche und explodierte nach einer festen Zeit, vermutlich ca. 10 Sekunden nach der Trennung.
Jedenfalls, wenn ich das technische Englisch richtig verstanden habe.

Alliierte Schreckbomben, das ist eine reine Vermutung von mir, dienten vielleicht weniger der gezielten Bekämpfung eines U-Bootes als vielmehr einfach dem unter Wasser halten. Ob es dafür spezielle Konstruktionen gab, weiß ich nicht.

Ob sich das mit den Aussagen in dem von suhren564 verlinkten Forum deckt oder ob es da Diskrepanzen gibt, weiß ich nicht, da ich dort nicht registriert bin und nicht mitlesen kann.  :/DK:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

H.Bleichrodt

ZitatOb sich das mit den Aussagen in dem von suhren564 verlinkten Forum deckt oder ob es da Diskrepanzen gibt, weiß ich nicht, da ich dort nicht registriert bin und nicht mitlesen kann.  :/DK:


......lässt sich doch ändern,oder   :-D
Auf Sehrohrtiefe !

Schorsch

Hallo zusammen!

Ich will nach der Diskussion um den Einsatz von Schreckbomben durch die Schnellboote noch einmal auf Rheinmetalls eigentliche Ausgangsfrage zurückkommen, deren Inhalt ja eher die U-Boote waren.

Einiges Interessantes findet sich zu diesem Topic in der M.Dv. 934 ,,Handbuch der Ubootsjagd" in der Ausgabe aus dem Jahr 1944. Dort hießt es z.B. auf Seite 41/Ziffer 55.1 (Schwere U-Jagd-Ausrüstung):
Zitat...zum Anlauf gehören: entweder 6 W.B.F., 10 W.B.G. und 5 W.B.H. oder 6 W.B.F., und 15 W.B.G. (...), davon 1 W.B.F. als Schreck-WB.
Weiter ist auf Seite 43/Ziffer 55.2 (Mittlere U-Jagd-Ausrüstung) zu lesen:
Zitat...zum Anlauf gehören: 16 W.B.F. bzw. W.B.G., davon 1 WB als Schreck-WB.
Ergo sind Schreckbomben im Bereich der deutschen U-Jagd Wabos ,,wie Du und ich", die sich nur im taktischen Einsatz von den ,,normalen" Wabos unterscheiden.

Dazu noch folgendes Zitat von Seite 61/Ziffer 76:
ZitatAn besonders durch U-Boote gefährdeten Stellen werfen die Boote zweckmäßig in unregelmäßigen Abständen einzelne Schreckbomben.
Die gezielt geworfenen Wabos wurden im Gegensatz zu den Schreckbomben in grundsätzlich in Dreier-Salven losgemacht.

Weiteres findet man auf Seite 37/Ziffer 48.:
ZitatDie W.B.W. (Wasserbombenwerfer) und die Einzellager werden von vorn nach achtern numeriert, die W.B.W. mit römischen Ordnungszahlen, die Einzellager mit arabischen Grundzahlen, ungerade Nummern an Stb., gerade Nummern an Bb. I. und II. W.B.W. bilden das vordere, III. und IV. W.B.W. das achtere Werferpaar. Das Einzellager 2 ist an die elektrische Abfeuerung nicht angeschlossen und trägt eine Schreck-WB.
Mit dieser Ausrüstung wurden die Wasserbomben im Schleierwurf (5 Salven á 4 Wabos bei schwerer U-Jagdausrüstung) oder als Wabo-Feld (5 Salven á 3 Wabos bei mittlerer U-Jagdausrüstung) zu Wasser gebracht.

Jetzt noch ein paar Überlegungen zum Einsatz der Schreckbomben, die ich ebenfalls noch gefunden habe. So z.B. auf Seite 81/Ziffer 112:
ZitatDas Werfen der WB-Sperre auf Grund einer Sichtung hat nur Zweck, wenn es innerhalb 2 Min. beginnt. Beim Überschreiten dieser Zeit werden durch Ausweichbewegungen des U-Bootes die Wurfunterlagen zu ungenau. Die Sichtstelle des U-Bootes ist in diesem Falle trotzdem mit Höchstfahrt anzusteuern. In ihrer Nähe sind einige Schreckbomben zu werfen, um das U-Boot auf Tiefe zu drücken.

...und weiter auf Seite 89/Ziffer 124:
ZitatWandert auf nahen Entfernungen (unter 500 m) das Ziel so schnell aus, dass ein Vorausnehmen auch bei Hartruder nicht mehr möglich ist, so ist der Angriff evtl. unter Werfen einer Schreckbombe abzubrechen und aus etwa 800 bis 1000 m Entfernung zu wiederholen.

Das sind zwar alles Verfahrensweisen, die in der Kriegsmarine zur Anwendung kamen, ich bin aber überzeugt, dass einerseits die Namenswahl ,,Schreckbombe" durch die deutschen U-Bootkommandanten auf die deutschen Verfahren zurückzuführen ist und andererseits auch die taktischen Anweisungen zur U-Jagd bei den Alliierten ähnlich waren.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

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