Vielleicht kommen militärisch genutzte Seaplanes ja doch wieder in „Mode“?

Begonnen von Wiking, 17 Februar 2022, 17:21:51

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Wiking

Hallo,

ich habe nie so ganz verstanden warum es solche Flieger z.B. in den Nato-Marinen nicht mehr gibt.
Vielleicht kommt ja mit der Hercules wieder Bewegung in die Sache.

https://www.militaryfactory.com/aircraft/detail.php?aircraft_id=2385

Hier zu den von Japan und China geflogenen Typen.
https://www.maritime-executive.com/article/chinese-firm-tests-world-s-largest-operational-flying-boat

Klasse Videos vom Start der Maschinen!

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:

Woelfchen

Na ja, die haben halt gewichtige Nachteile beim Fliegen.
Ein Rumpf der eine Wasserung gut aushält wiegt dementsprechend. Die Aerodynamik wird auch nicht gerade besser. Auf dem Meer Wassern wird vom Seegang begrenzt.

Die Kombination von einer (guten) Startbahn und einem konventionellen Flugzeug bietet halt:
- Mehr Nutzlast und/oder Reichweite
- Start und Landung bei schlechterem Wetter

Da bleiben halt nur wenige Nischen übrig.

Grüße
Johannes

Wiking

Zitat von: Woelfchen am 17 Februar 2022, 18:17:24
Na ja, die haben halt gewichtige Nachteile beim Fliegen.
Ein Rumpf der eine Wasserung gut aushält wiegt dementsprechend. Die Aerodynamik wird auch nicht gerade besser. Auf dem Meer Wassern wird vom Seegang begrenzt.

Die Kombination von einer (guten) Startbahn und einem konventionellen Flugzeug bietet halt:
- Mehr Nutzlast und/oder Reichweite
- Start und Landung bei schlechterem Wetter

Da bleiben halt nur wenige Nischen übrig.

Grüße
Johannes

Hallo,

ja, bei Nutzlast und Reichweite hast Du sicher recht aber die Nischen wären da.
Start und Landung an Orten wo eine entsprechend lange Landebahn an Land nicht vorhanden ist aber genügend Wasserfläche.
Bergung Schiffbrüchiger soweit es die Wellenhöhe zulässt in größerer Entfernung als mit Hubschrauber zu erreichen ist.
Start und Landung bei schlechtem Wetter kann mit dem Flugboot natürlich auch von Land erfolgen.
Und die Flugboote lassen sich schnell für den Einsatz bei Bränden einsetzen. Sind entsprechende Wasserflächen vorhanden können sie im gleichen Zeitraum viel öfter Wasser an den Brandherd heranschaffen als konventionelle Flugzeuge .
Und zur Einsatzdauer gerade bei Seeraumüberwachung, schon die Consolidated PBY  Catalina konnte bei einer Marschgeschwindigkeit von 200 km/h im Einsatzgebiet fast 24 Stunden in der Luft bleiben.

Ein weiteres Beispiel.....

Die legendäre Albatross kehrt zurück

https://www.flieger.news/tag/wasserflugzeug/

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking  :MG:


Big A

ZitatPBY  Catalina konnte bei einer Marschgeschwindigkeit von 200 km/h im Einsatzgebiet fast 24 Stunden in der Luft bleiben.
Das ist nicht ganz richtig.
Maximalreichweite war ca. 4100 km, also etwa 20 Std Flugzeit bei ökonomischer Geschwindigkeit.
Anmarsch und Rückflug zum / vom Einsatzgebiet ergibt dort eine deutlich kürzere Stehzeit.
Diese Flugzeiten wurden auch nur von neuen Flugzeugen bei optimaler Wartung und Witterung erreicht.
Realistisch waren Flüge von ca. 18h.

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Woelfchen

ZitatBergung Schiffbrüchiger soweit es die Wellenhöhe zulässt in größerer Entfernung als mit Hubschrauber zu erreichen ist.
Wie angesprochen eine (kleine?) Nische.
- Wellenhöhe darf nicht zu hoch sein => kein Schlechtwettereinsatz bei der Seenotrettung?!
- Falls das Flugzeug dafür ausgelegt ist, bekommt man die Schiffbrüchigen auch rein (BV 138 laut Wiki: "Für den Seenoteinsatz erwies sie sich allerdings als völlig ungeeignet")
- Von einem Schiff aber kaum herunter (höhe Bordwand)
- Versorgen von einem Schiff ist nur sehr schwierig möglich (Nichts mit auf der Stelle fliegen und Seilwinde benutzen oder drauf landen).

Ja natürlich besser als nichts, aber die viel schlechtere Lösung als ein Hubschrauber. Außerdem auch nicht unbedingt "militärisch genutzt".

Eigentlich hat unsere jeweils zweiter Beitag aber nichts viel neues zu bieten. Das es sich um Nischen handelt sind wir uns ja einig. Nur die Bedeutung dieser schätzen wir unterschiedlich ein. Für mich ist Beispielsweise das ersetzen von alten Löschfugzeugen keine Mode sondern schlichte Notwendigkeit. Ok, vielleicht werden es mehr, Treibhauseffekt und mehr Waldbränden sei dank.  :|

Grüße
Johannes


olpe

Hallo,
Zitat von: Wiking am 17 Februar 2022, 17:21:51
ich habe nie so ganz verstanden warum es solche Flieger z.B. in den Nato-Marinen nicht mehr gibt.
... ja, das ist in der Tat nur schwer verständlich. Selbst in der russischen Marine, die ja ab und an für eine Überraschung gut ist, sind die Flugboote vom Himmel - und die Ekranoplane in der Versenkung - verschwunden (4 Beriyev Be-12PS sollen wohl noch vorhanden sein, ob flugfähig und mit Zulassung ist m.W. nicht klar). Der amphibische Nachfolger der alten Be-12 und der Ilyushin IL-38 sollte in der Endphase der UdSSR die Be-42 AL'BATROS werden --/>/> klick, die mit guten Flugleistungen brillierte und als U-Boot-Jagdflugzeug vorgesehen war. Nach zwei gebauten Mustern war Schluss, die Maschine ging nicht in Serie.

Die später gekommene und etwas kleinere Be-200 AL'TAIR (Erstflug 1998) wurde hauptsächlich als Löschflugzeug für den Bedarf des russischen Katastrophenschutzministeriums beschafft, einige Exemplare gingen in den Export. Erst in jüngerer Zeit nahm sich die Marine des Flugzeugs an und übernahm (vorerst eine?) Maschine der Spezifikation Be-200ChS (Бе-200ЧС) --/>/> klick, augenscheinlich für Notfallsituationen. Weitere militärische Varianten sind möglich, so Be-220 (Seeraumüberwachung) oder Be-250 (Frühwarnflugzeug).

NATO-Marinen setzen wohl mehr auf schiffsgestützte Maschinen in puncto Seeaufklärung, SAR, ASW, SIGINT usw.

Soweit.
Grüsse
OLPE


Kaschube_29

Moin,

die erste den russischen Marinefliegerkräften übergebene Be-200 ist allerdings am 14.August 2021 in der Türkei bei der Bekämpfung eines Waldbrands abgestürzt; die Besatzung kam dabei ums Leben.

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

olpe

Hallo,
... hier die Maschine am 14.07.2020 in Eysk bei der Indienststellung ... --/>/> klick ...
Grüsse
OLPE

Impressum & Datenschutzerklärung