FUKURYU Japanische Marine Taucher

Begonnen von genkideskan, 14 Januar 2011, 19:02:20

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

genkideskan

FUKURYU
Eine wenig bekannte Einheit der Kaiserlich Japanischen Marine waren die Marinetaucher. Im speziellen die Spezial Hafen Verteidigungs und Unterwasser Angriffs Einheiten - Tokyo Bay.

-- FUKURYU --

Die Taucher benutzten Gummi Trockentauchanzüge und ein spezielles Kreislauf Atemgerät. Die Luft enthält ja nur etwa 23 % Sauerstoff und dieser wurde nach Verbrauch immer wieder der Atemluft aus 2 x 3,5 Liter Druckflaschen mit komprimiertem Sauerstoff zugemischt. Das giftige Co und CO² wurde mit einer Kalkpatrone gebunden. Das Atemgerät funktionierte ohne Blasen zu erzeugen. Dieses System hatte sich lange bei Tauchrettern bewährt und wurde nun zweckentfremdet und umfunktioniert. 1000 Anzüge waren gefertigt und 10000 weiter in Arbeit bzw. bestellt. Das System war so simpel und effektiv, dass es nach dem Krieg in die USA geschafft und intensiv erprobt wurde.




Der Anzug erlaubte es trainierten Tauchern etwa 8 Stunden unter Wasser, in einer Tiefe bis zu 8 Meter zu agieren.  Nach einer längeren Zeit und in Tiefen über 10 Meter wird der Sauerstoff giftig für den Körper.Versuche zeigten, dass es möglich war etwa 2000 Meter in einer Stunde zurückzulegen. Flüssige Nahrung wurde entwickelt und so konnte der Taucher durch einen kleinen Schlauch essen und trinken.



Etwa 4000 Mann dienten in der Einheit und gegen Kriegsende waren 1200 Mann voll ausgebildet. Anzug und Ausrüstung wurden ständig verbessert. Jeder Mann führte weiterhin einen Armbandkompass und Unterwasserlampen.



genkideskan

#1
Die Waffe der Fukuryu war eine Art Lanzenmine, die Typ 5 Angriffs Mine. Sie war 3,30 Meter lang mit einem 56cm langen Blechbehälter.Dieser konnte zum Tarieren geflutet werden und enthielt 10 KG Sprengstoff. Die Ladung wurde durch einen 12cm langen Zünder, ähnlich denen an Seeminen, gezündet.






Der Taucher rammte seine Ladung nun gegen einen Rumpf, z.B. eines Landungsbootes. Die getestete Sicherheitsabstand von Taucher zu Taucher war 60 Meter.
Interessant sind auch die versenkten Betonbunker und Aufenthaltsräume in Schiffswracks. Trocken mit Einstiegsmöglichkeiten und Lagerraum für Sauerstoff, Essen, Wasser und Waffen



Normale Minen und Unterwasserwaffen sollten ebenfalls zum Einsatz kommen. Auch Torpedobatterien wurden unter Wasser angelegt. Diese sind immer noch dort.



Diese ist eine Statue zum Andenken in einem Museum




Ferenc

Hallo,
Wirklich interessant.
Ich würde gerne wissen, ob es in der Entwicklung einen Zusammenhang mit den italienischen und deutschen Kampftaucher gegeben hat oder ob Japan seine Taucher selbständig hervorgebracht hat. Die Lanzenmine ist mir absolut neu. Die Explosion muss aufgrund er Druckwelle mit dem Tod des Tauchers geendet haben. Sind Einsätze bekannt?

Grüße
Ferenc

genkideskan


Genau es waren Einsätze mit Selbstpferung vorgesehen. Da eine Landung auf dem US Mutterland nicht stattfand sind Einsätze nicht belegt. Eine Zusammenarbeit unter den Axenmächten ist sicherlich gegeben gewesen.

Taucher

Kamikaze unter Wasser  :-P, wusste auch nicht, das es solche Einheiten gab, aber hochinteressant  top
Viele Grüße vom Alpenrand
Leo

Big A

Gut beschrieben in "Giangreco, Hell to pay", die sollten bei OLYMPIC, der Landung auf Kyushu im Oktober 1945 eingesetzt werden

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Big A

Mein Taucherkollege stellte gerade fest, dass die Atemgeräte sehr ähnlich dem Drägersystem des WK II seien. Ob es hier wohl eine technische Zusammenarbeit gab??

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

genkideskan


Moin Axel,

den ganzen Bericht findest du auf der letzten Japan DVD - Schiffe - Verteidigung Tokyo Bay ....

Die ganze Tauchtechnik basiert ja auf Dräger Tauchrettern und - ja; sicherlich gab es da Zusammenarbeit.

Big A

Ja, schon gelesen!
Kommt auch auf die nächste DVD für Alle. Muss noch drei Sachen scannen, denke mal so spätestens Ende März habe ich dann alles zusammen und die DVs gebrannt.

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Rheinmetall

Zitat von: Taucher am 15 Januar 2011, 15:15:05
Kamikaze unter Wasser  :-P, wusste auch nicht, das es solche Einheiten gab, aber hochinteressant  top

Ich glaub diesen Begriff hatten die bemannten Torpedos (Kaiten) schon für sich beansprucht.
Zudem sollter jeder FUKURYU-Taucher eine japanische Flagge zur Steigerung der Moral während des Einsatzes mit sich führen.

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Impressum & Datenschutzerklärung