"Whiskey on the Rocks" ...

Begonnen von Albatros, 15 Juli 2007, 17:30:12

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Albatros

Hallo,

Düvel ok, ich bin hier wohl mit Abstand der Älteste  ::B),sonst kann sich keiner Erinnern!

Gruß, :MG:

Manfred

t-geronimo

Dran erinnern tue ich mich, weiß aber keine Details mehr.  :wink:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Hastei

Hallo Albatros,
ob Du der Älteste bist , weis ich nicht, aber erinnern kann ich mich sehr gut an das
"Missgeschick" des sowj. U-Bootes.
In meiner Marinekameradschaft wurde heftig diskutiert und wir schmunzelten über die
Schweden , wie sie die Sache angingen. Wir stellten uns vor, eines unserer Boote wäre
in warschauer-pakt-Gewässer havariert.

Gruß Hastei

Leutnant Werner

Ich fand, die Schweden haben mit viel Fingerspitzengefühl agiert. Ein NATO-Land hätte das Boot wohl sang- und klanglos versenkt. War eine Riesen-Blamage für die Russen, so oder so. Eine atomare Bewaffnung auf einem (damals schon alten) Patrouillen-U-Boot kann man ausschließen.

Torpedo

Ich erinnere mich noch sehr gut daran und wie wir über den Witz "Whiskey on the rocks" gelacht habe. Aber dem voran ging eine ganze Serie von Hoheitsgewässerverletzungen durch die Russen und teilweise sogar Wasserbombenangriffe gegen "unbekannte Ziele" der Schweden...
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

"Man muss seine Geschichte kennen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen"

Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
http://facebook.com/r167seeloewe

kalli

Wenn man über die U Bootkrise spricht, so kann man das nicht allein auf U 137 zurück führen. Danach passierten in den schwedischen Gewässern noch einige andere Vorfälle, die seitens der nicht nur schwedischen Presse propagandistisch begleitet wurden.
Bis heute bestehen darüber noch einige Unklarheiten. So wie das bei Geheimdienstangelegenheiten nun mal der Fall ist.
Irgendwo habe ich darüber noch Material herum liegen. Ob ich es wieder finde, weiß ich nicht.
Aber die im Wiki- Artikel enthaltenen Andeutungen lassen den Schluss zu, dass es sich dabei um eine nicht allein von der UdSSR bestimmte Krisensituation handelte.

http://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot-Krise

Der Link zum ZDF ist auch ganz interessant.

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/7/0,1872,5257703,00.html

Albatros

#7
Tach auch,

na da hab ich ja doch noch den einen oder anderen aus der Reserve locken können :-D.Bin wohl doch nicht der Älteste. :MZ:

Zu U-137 gibt es auch ein interessantes Buch zum Thema,U-137 von Edward Topol

Das die Whiskey-Klasse keine Torpedos mit nuklearen Sprengköpfen hatte,.....da bin ich mir nicht so sicher.Im Handbuch der Warschauer-Pakt-Flotten wird folgendes angegeben.12 Torpedos davon 10 Seeziel und Ujagdtorpedos + 2 Seezieltorpedos 533 mm mit Kernsprengkopf.Die im Osten hatten da keine Skrupel was die Mannschaft anbelangte.
Auch die Schweden hatten seinerzeit eine erhöhte Strahlung von außen im Bereich des Vorschiffs gemessen.
Auch die lächerliche Ausrede sämtliche Navigationsmittel wären ausgefallen und deswegen haben wir uns im Schärengarten vor Karlskrona verirrt und können uns auch nicht erklären wie wir bis auf 10 km an Karlskrona ran gekommen sind ist schon recht frech.
Hab mal irgendwo gelesen das solche Fahrten die letzte Prüfung für einen angehenden Kommandanten waren.Unter der Beobachtung eines erfahrenen Ausbilders mußten solche Aspiranten unter anderem eine Navigatorisch schwierige Aufgabe lösen.Dies soll so eine Fahrt gewesen sein.

Gruß an alle, :MG:

Manfred


Hastei

Also, wenn ich so zurückdenke, ist mir in Erinnerung ,daß die Schweden keine Wasserbomben
warfen, nur Knallkörper,um dem Boot zu übermitteln, daß man es geortet hat.Meine Information habe ich aber nur aus der Presse. Und dass ein Nato-Land ein eingedrungenes Sowj-U-Boot sang und klanglos versenkt hätte,finde ich absurd. Umgekehrt könnte ich es mir schon eher vorstellen.
( sh. Abschuß eines Passagier-Flugzeuges mit vielen Menschen)Da hatten die keine Hemmungen.

Gruß Hastei


Spee

#9
Servus Hastei,

( sh. Abschuß eines Passagier-Flugzeuges mit vielen Menschen)Da hatten die keine Hemmungen.

Das konnte man auch erst im nachhinein so beantworten. Ein Flugzeug, welches über einer Sperrzone fliegt ohne auf mehrmalige Aufforderungen zur Kursänderung bzw. Landung zu reagieren wird abgeschossen. Das ist bekannt und üblich. Die Sowjetunion hat alle Fakten zum Thema KAL-007 offen gelegt. Da zeitgleich eine EC-135 einen ELINT-Einsatz im Gebiet flog, ist der gesamte Vorgang bis heute noch nicht vollständig geklärt.
Über den zweifelhaften Ruf ein Verkehrsflugzeug abgeschossen zu haben verfügt auch die USS "Vincennes", Iran-Air-Flug 655. Werfen wir den Amerikanern auch Hemmungslosigkeit vor?
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Leutnant Werner

Nö, Hastei: Ich glaube, wenn im kalten Krieg ein U-Boot in ein militärisches Sperrgebiet eines NATO-Landes eingedrungen wäre, da hätte die NATO nicht einfach zugeguckt oder einen Knallfrosch ins Wasser geworfen. Eher schon einen Mk 46 - Torpedo.

Hastei

Hallo,
@ Spee
Ein widerrechtlich eingedrungenes Pasagierflugzeug abzuschießen ,welches man optisch erkennen kann ,ist schon ein Verbrechen, egal welche Nation beteiligt ist. Haben nicht auch die Israelis
"irrtümlich "ein Passagierflugzeug abgeschossen ?
@Leutnant Werner
ein fremdes U-Boot, welches in ein gesperrtes Terrain eindringd, auch versenken?
Stell Dir vor, das U-Boot hat tatsächlich Atomwaffen an Bord. Was gäbe das für eine Umwelt-, Schweinerei, alles vielleicht radioaktiv verseucht auf Jahre. Ich denke ,auch im "Kalten Krieg"
steht das in keinem Vehältnis zum Erfolg der Versenkung. Man will bestimmt nur dem eingedrungenem
Boot signalisieren, dass es erkannt ist und keine Chance hätte, im Ernstfall , davonzukommen.Ich denke,
es ist ein Abtasten, wie reagiert der ander und was kann ich riskieren.

Gruß Hastei

ufo

Zitat von: Leutnant Werner am 17 Juli 2007, 08:47:19
Nö, Hastei: Ich glaube, wenn im kalten Krieg ein U-Boot in ein militärisches Sperrgebiet eines NATO-Landes eingedrungen wäre, da hätte die NATO nicht einfach zugeguckt oder einen Knallfrosch ins Wasser geworfen. Eher schon einen Mk 46 - Torpedo.

Glücklicherweise für den Weltfrieden, das Wohlergehen Russischer Soldaten und was einem sonst noch so an Kulturgütern einfällt sind auch die "Guten" - also wir - dann doch keine Barbaren.

Ei! Wer hätte das gedacht!

Das mit den Verletzungen der Hoheitsgewässer gab es doch nicht nur in Schweden. In (das ist jetzt halb geraten – gib, nimm drei Jahre) 1972 schlich sich ein Sovjet U-Boot in den Sognefjord des NATO Partners Norwegen und – siehe da! – das Boot wurde nicht einfach massakriert. Man beobachtete das Ding lange und ausgiebig, beschoss es auch schon mal mit (entschärften!) Luft-See Raketen (So quasio mal anklopfen – das ist das U-Boot pendant zu einem Paintballklecks – gotcha!) und hätte es eigentlich auch gern festgesetzt. Es ist dann aber doch noch entwischt. Aber einfach so mal eben nonchalant totgemacht hat man die damals nicht.

Fein! Glück gehabt! Doch kein Weltkrieg! Wer hätte auch schon im zarten Alter von vier Jahren von einem Atomsprengkopf verdampft werden wollen? Ich jedenfalls nicht. Nee, nee – auch NATO Gewässer wurden (und werden?) lustig verletzt. Wer ein U-Boot in Kriesenzeiten erfolgreich führen will, muss dazu auch mal an Limitz gehen. Das führt dann gegebenenfalls mal zu Unfällen (dann jault die Öffentlichkeit) oder Peinlichkeiten (Dann wird irgendwer mit Orden behängt oder nach Sibirien verbannt).

Ich denke beide Seiten haben im Kalten Krieg (leider auch danach) gern und recht lässig mal zivile Kollateralschäden hingenommen aber einen Weltkrieg bricht man denn doch nicht so einfach vom Zaun.

Ufo

Spee

@Hastei,

das der Abschuß ein Verbrechen sei, ist deine persönliche Auslegung. Rechtlich ist er es nicht, da die sowjetische Luftverteidigung alle üblichen Maßnahmen unternommen hat, die Boeing zum landen zu bringen. Null Reaktion ist eben auch ein sehr fragwürdiges Verhalten. Außerdem, wer garantiert, daß in einem normalen Passagierflugzeug keine elektronisches Equitment ist?

@ufo,

nach Kuba dürfte es weltweit doch etwas entspannter zugegangen sein. Davor würde ich nicht darauf wetten, daß nicht einer mal abdrückt.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Leutnant Werner

@Ufo,
also atomar bewaffnet waren und sind doch die allerwenigsten Jagd- und Patrouillen-U-Boote. Inwieweit bei der Zerstörung eines atomar betriebenen Jagd-U-Bootes es zu einem Fall out kommt und welche Dimension dieser dann annimmt, läßt sich nicht ohne Weiteres bestimmen, aber eine Explosion halte ich nicht für so wahrscheinlich. Nukleare Waffen zur Bekämpfung von schnellen und tieftauchenden Unterseebooten gab es (ASROC als nuclear depth charge), aber die waren nicht so verbreitet, denk ich mal. Auch die Nato hat sich da eher mit Torpedos, Raketen und Mörsern beholfen.

Die Vernichtung eines derartigen U-Bootes hätte auch nicht notwendigerweise einen atomaren Weltkrieg ausgelöst. Ja, es wäre sogar zweifelhaft gewesen, dass sich die Nation des Eindringlings zu diesem bekannt hätte, wenn nicht eindeutige Beweise vorgelegt worden wären!

Wenn sich im kalten Krieg Jagd-U-Boote auf hoher See verfolgten, dann galt das Gesetz, ja nicht zu den Waffen zu greifen, um nicht einen bewaffneten Konflikt zu riskieren. Dabei sind die manchmal sogar kollidiert! Was anderes ist es aber, wenn in ein militärisches Sperrgebiet eingedrungen worden wäre. Das in Norwegen  (interessante Begebenheit übrigens) muss dann nicht die Regel sein. Im kalten Krieg wäre ich als Stützpunktbefehlshaber bei sowas ziemlich fickerig gewesen, sag ich mal.

Gruß
Lt

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