Landungsunternehmen Peterhof

Begonnen von kalli, 31 Oktober 2012, 18:28:50

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

kalli

am 06.10.1941 erfolgte ein sowjetisches Landungsunternehmen auf Peterhof. In russischen Quellen ist das ausführlich dokumentiert und in der Zeitschrift "Gangut" in drei Folgen beschrieben. Ich habe bisher vergeblich Hinweise dazu in deutschen Publikationen gesucht. Kann mir jemand helfen ?

TD

Hallo Kalli,

dann warten wir auf deine Übersetzung.

Ich hatte ja schon etwas ins Deutsche hier  gehriebe.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

kalli

Ja Theo, ich weiß. Jetzt habe ich mir das Thema wieder vorgenommen und möchte es ein wenig "unterfüttern".

Glasisch

Zitat von: kalli am 31 Oktober 2012, 19:38:37Ja Theo, ich weiß. Jetzt habe ich mir das Thema wieder vorgenommen und möchte es ein wenig "unterfüttern".

Hallo,
Im Meisterschen Werk "Der Seekrieg ..." (1958) wird die Operation nur kurz erwähnt; Seite 41 - In der russischen Ausgabe schrieb Herr M. Morosow ergänzend:

Übersetzung eigene, aus dem Russischen ins Polnische und jetzt ins Deutsche:

a) in der Nacht zum 03.10.1941 wurde eine Kompanie der  6. OBRMP (Abkürzung mir unbekannt) [225 Mann] in der Nähe von Neu Peterhof [zwischen Peterhof  und Strel`noj]. Die Truppe setzte Fuß an Land ungestört, die Reaktion des Feindes blieb aus.

b) in der Nacht zum 05.10. in der Nähe von Neu Peterhof  gingen Matrosen an Land [498 Mann, nach anderen Angaben 520], und bei  Strel`noj ein Bat. der 20. Schützendivision der NKWD – 500 Mann; nach anderen Angaben 526. Die bei Neu Peterhof landenden Marinesoldaten stießen auf feindlichen Widerstand. Der Feind setzte Artillerie und Granatwerfer ein. Versenkt wurden dabei  das Räumboot KATschtsch № 902 und das Wachboot der typu MO - Klasse  № 412

c) in der Nacht zum  06.10. landete bei Strelnyj eine nächste Kompanie der  20. NKWD - Schützdendivision – 147, nach anderen Quelle 154 Soldaten. Diese Welle erlitt sehr schwere Verluste,

d) in der Nacht zum 08.10. wurde versucht, bei Strelnyj eine nächste Kompanie der 20. NKWD - ID. In Folgeeines harten Widerstandes konnten nur 250  von insgesamt 420 Soldaten die abgesetzt wurden, Fuß an Land fassen.

Trotz einer sehr starken Unterstützung dieser Landungsoperationen  [ca. 300 Ausflüge, 2.500 verfeuerte Grantan vom Kaliber 100-305 mm],  gelang es dem Feind die gelandeten Truppen umzukreisen und die Bedrohung beseitigen. Es fehlte seitens der Gelandeten jeglich Information über die Lage, aber trotz großen Bemühungen gelang es nicht mit ihnen in Verbindung zu setzten.

In  der darauffolgenden Nacht auf dem Landweg (Leningrad - Oranienbaum) versuchten 2 Panzer für Entlastung zu sorgen, wurden aber abgeschlagen. Wenn die Russen  schon in der 1. Nacht  1.000 Soldaten gelandet und gleichzeitig in dieser Gegend Panzer (aus Lleningrad) eingesetzt hätte, hätte es man zumindest erreichen koennen, daß der deutsche Brückenkopf am Eingang zu der Kronstädter Bucht eine Delle erlitten hätte.  Im Noveber versuchten die Russen über die Newa  dorthin zu gelangen, aber sie erhielten eine blutige Abfuhr und verloren dabei ein paar Boote und beklagten eine hohe Anzahl von Gefallenen. 

Den letzen Versuch unternahm die BRF, um ihren ununterbrochenen Kampfgeist zu zeigen, aber dieser reichte nur, um 1 Uboot in Ostsee  senden  zu wollen (K 51 (Kapitan - lejtenant N. E. Schmonow). Das Boot sollte 3 Monate lang Handelskrieg führen und zurückkehren wenn das Eis schmilzt. Dieser sehr origineller Plan wurde nicht in die tat umgesetzt, weil  K 51 westlich  von der Insel Suursaari durch Eisschollen beschädigt wurde, was den Kommandanten dazu zwang, heim zurückzukehren.

Ufff, Gruß
Micha

,,Ruhe in den Telefonen. Denkt daran, daß auch in England auf jeden Mann eine Mutter wartet!" KzS Helmuth Brinkmann Kommandant der ,,Prinz Eugen"  in der Dänemarkstrasse am  24. Mai 1941, nachdem die ,,Hood" kurz davor explodiert worden war.

Kaschube_29

Moin Micha,

die Abkürzung

Zitat von: Glasisch am 01 November 2012, 08:41:16
Übersetzung eigene, aus dem Russischen ins Polnische und jetzt ins Deutsche:

a) in der Nacht zum 03.10.1941 wurde eine Kompanie der  6. OBRMP (Abkürzung mir unbekannt) [225 Mann] in der Nähe von Neu Peterhof [zwischen Peterhof  und Strel`noj]. Die Truppe setzte Fuß an Land ungestört, die Reaktion des Feindes blieb aus.


6.OBRMP ist recht schnell zu dechiffrieren:

6.OBRMP = 6.otdelnaya brigada morskoy pekhoty (6.ОБРМП = 6.отдельная бригада морской пехоты)

und heißt auf deutsch:

6.selbständige Marineinfanteriebrigade

Bis dann,

Kaschube_29
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

Glasisch

Zitatauthor=Kaschube_29 ink=topic=18360.msg203732#msg203732 date=1351799634

die Abkürzung

6.OBRMP = 6.otdelnaya brigada morskoy pekhoty (6.ОБРМП = 6.отдельная бригада морской пехоты)  und heißt auf deutsch:

6.selbständige Marineinfanteriebrigade Bis dann,
Kaschube_29

Hallo Kaschube _29
besten Dank  :MG:

so am Rande bemerkt, dieses Thema haben wir hier schon einmal behandelt:
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,16868.msg187296.html#msg187296
,,Ruhe in den Telefonen. Denkt daran, daß auch in England auf jeden Mann eine Mutter wartet!" KzS Helmuth Brinkmann Kommandant der ,,Prinz Eugen"  in der Dänemarkstrasse am  24. Mai 1941, nachdem die ,,Hood" kurz davor explodiert worden war.

kalli

Zitat von: Glasisch am 02 November 2012, 14:53:03


so am Rande bemerkt, dieses Thema haben wir hier schon einmal behandelt:
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,16868.msg187296.html#msg187296

Micha, das weiß ich und habe es auch berücksichtigt. Ich war nur auf der Suche nach einer Erwähnung in einem offiziellen Bericht von deutscher Seite und konnte bisher nicht fündig werden.
Danke aber für die Antworten. Das hilft schon.

Impressum & Datenschutzerklärung