Aktuelle Fahrtätigkeiten russischer Kriegsschiffe

Begonnen von Kaschube_29, 04 August 2013, 21:42:53

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maxim

Hallo Jochen,
die Vorrichtungen für einen Schleppsonar kann man an den meisten Schiffen durchaus sehen, zumindest die entsprechenden Öffnungen. Natürlich könnte diese Klasse entsprechend modifiziert werden - der Rumpf wurde ja ursprünglich als Trawler für Schleppnetze entworfen, sollte also geeignet sein, relativ schwere Sonarausrüstung zu schleppen. Es kann natürlich auch sein, dass es am Rumpf entsprechende Sensoren gibt und die würde man nicht sehen - genauso, wie es nicht sehr auffällig wäre, wenn sie geeignete Unterwasserfahrzeuge mitführt.

Bekannt ist nur bisher, dass diese Schiffe der elektronischen Aufklärung dienen und hierfür Sensoren haben. Und das würde sie für die Überwachung der Pipelines eher ungeeignet machen.

Grüße
Lars

Kaschube_29

Moin Lars,

"allgemein" ist doch einiges bekannt.

Wenn man sich die Ausrüstung dieser Klasse anschaut, findet man in russischen offenen Quellen die an Bord vorhandenen Systeme

- ОГАС МГ-349 «Рось-К» (OGAS MG-349 "Ros-K")
dabei steht OGAS für "Opuskayemaya gidroakusticheskaya stantsiya (ОГАС = опускаемая гидроакустическая станция) oder über für "herablassbare hydroakustische Anlage" oder auch im NATO-Sprachgebrauch als "Dipping Sonar" bezeichnet, das im treibenden Zustand herabgelassen werden kann, um die Unterwasserbereiche abzuhören.

- ГАС МГП-303 (GAS MGP-303) (ГАС = гидроакустическая станция [GAS = gidroakusticheskaya stantsiya])
Hierzu wird ganz prosaisch angegeben: "Bestimmt die Lage des Objekts entsprechend der Verzögerungszeit durch die Rückkehr der reflektierten Welle"

Diese Klasse hat durchaus die Fähigkeit, die Unterwasserlage zu beobachten und damit auch zur Überwachung von Pipelines herangezogen zu werden.

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

maxim

#617
Moin Axel,
die erste - OGAS MG-349 "Ros-K" - ist ein Sonar, um nach U-Booten zu suchen?

Für die Untersuchung von Gegenständen auf dem Meeresgrund wird meines Wissens meist Seitensichtsonare eingesetzt, auch ein Fächerecholot könnte geeignet sein. Falls das Gerät GAS MGP-303 ein solches ist, könnte es sein, dass das Schiff tatsächlich für die Überwachung der Pipeline verwendet wurde (und nicht wofür, wofür es eigentlich mal entworfen wurde, elektronische Aufklärung, und für diesen Zweck würde man eigentlich auch Einsätze erwarten).

Grüße
Lars

Kaschube_29

Moin Lars,

natürlich ist die Anlage OGAS MG-349 "Ros-K" kein Seitensichtsonar; es kann Unterwassergeräusche festhalten, orten und klassifizieren. In diesem Sinne können Unterwasserbereiche überwacht werden und festgestellt werden, ob unter Wasser Tätigkeiten durchgeführt werden.

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

maxim

Moin Axel,
das war etwas unklar geschrieben, da ich einen Satz gelöscht hatte. Ich habe das korrigiert.

Es ging um die Frage, was das GAS MGP-303 ist (also ob es z.B. ein Fächerecholot ist). Also ob dieses dafür geeignet ist, den Meeresgrund um eine Pipeline zu untersuchen. Das OGAS MG-349 "Ros-K" ist hierfür nicht geeignet, sondern nur wie du schreibst, um Aktivitäten unter Wasser zu detektieren.

Minenjagdboote oder Vermessungsschiffe dürften eher die geeignete Ausrüstung haben, um den Bereich um eine Pipeline zu untersuchen.

Beste Grüße
Lars

Kaschube_29

Moin Lars,

die Anlage "MGP-303" ist sicher kein Fächerecholot, sondern ebenso ein Gerät zur Klärung der Über- und Unterwasserlage.

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

Kaschube_29

Moin,

gestern wurde das Einlaufen des russischen Schulschiffs "Perekop" ("Перекоп" [NATO-Bezeichnung: "Smolnyy"-Klasse]) im kubanischen Hafen Havanna gemeldet.

Das russische Schulschiff verließ den Heimathafen Kronstadt am 20.Juni und wird nun noch einige Besuche im karibischen Raum ausführen, ehe es noch Häfen in Südamerika und in Afrika anlaufen wird. Die Rückkehr nach Kronstadt ist für September 2023 vorgesehen. An Bord befinden sich gegenwärtig rund 200 Offiziersschüler unterschiedlicher Schulen.

Hier ist diese Meldung nachzulesen: https://function.mil.ru/news_page/country/more.htm?id=12472646@egNews

Noch in diesem Jahr ist der Aufenthalt der neugebauten russischen Korvette der russischen Schwarzmeerflotte "Merkuriy" ("Меркурий") im östlichen Mittelmeer zu erwarten, wie heute gemeldet wurde: https://tass.ru/armiya-i-opk/18257335


Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Kaschube_29 am 12 Juli 2023, 22:36:54Einlaufen des russischen Schulschiffs "Perekop" im kubanischen Hafen Havanna gemeldet
Oldie but goodie ... Ob da jemand an Bord ist, der vor der Indienststellung geboren wurde ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Kaschube_29

Moin,


gestern wurde das Eintreffen des Eisbrechers "Yevpatiy Kolovrat" ("Евпатий Коловрат" [Projekt 21180M]) im neuen Heimathafen Petropawlowsk-Kamtschatskij gemeldet; damit steht der zukünftigen Indienststellung des neuen Eisbrechers der russischen Pazifikflotte nur noch wenig entgegen; vielleicht wird dies zum Tag der russischen Seekriegsflotte erfolgen???

Hier ist die Meldung nachzulesen: https://function.mil.ru/news_page/country/more.htm?id=12473562@egNews

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)

P.S.: das Auslaufen aus Sankt-Petersburg erfolgte am 25.Januar 2023, wie auch schon hier im Forum mitgeteilt wurde.
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

stechlin

Moin,

im Zusammenhang mit einem aktuellen Bericht der NZZ über einen ukrainischen Angriff auf eine Werft in Kertsch mit Marschflugkörpern bin ich auf einen schon etwas älteren Bericht der NZZ vom 5.10.2023 gestoßen. Danach soll Russland einen Großteil seiner Kriegsflotte aus Sewastopol abgezogen und in weiter östlich gelegene Häfen am Schwarzen Meer verlegt haben. Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, die Admiral Makarow, eine weitere Fregatte desselben Typs, alle drei einsatzfähigen U-Boote der Kilo-Klasse, sechs Landungsschiffe und eine Reihe kleinerer Einheiten befänden sich nun im Hafen Noworossisk. Weitere Einheiten seien nach Feodosija im Osten der Krim verlegt worden.

hillus

Moin,

Ihr habt lange nichts von mir gehört, aber heute eine neue Meldung von mir.

Die Reparatur des havarierten U-Boots ROSTOV NA DONU wird bis Ende Juni 2024 abgeschlossen sein

Text: https://tass.ru/armiya-i-opk/19803401 vom 24.012024

Wie eine Quelle aus dem Verteidigungsindustriekomplex mitteilte, sind die Schiffsbauer des Sewastopoler Marinewerks (Ordzhonikidze-Werft) mit der Behebung des Schadens beschäftigt.

Die Reparatur des beschädigten U-Boots der Schwarzmeer Flotte, Projekt 06363 (NATO Code KILO III), ROSTOV NA DONU, wird im Juni 2024 abgeschlossen sein. Eine Quelle aus dem Verteidigungsindustriekomplex sagte TASS.
"Die Schiffbauer der Marinewerft Sewastopol (eine Filiale des Schiffsreparaturzentrums ZVEZDOCHKA, das zur OSK gehört) werden die Reparaturen an der ROSTOV NA DONU abschließen und die Schäden, die am 13. September 2023 durch einen ukrainischen Marschflugkörperangriff auf das Unternehmen entstanden sind, bis zum Ende des ersten Halbjahres dieses Jahres beheben", sagte der Gesprächspartner der Agentur.
Nach Angaben des Gesprächspartners der Agentur ist die 13. SRZ der Hauptauftragnehmer für die Reparatur des U-Boots. An den Arbeiten sind auch Fachleute der Admiralitätswerft (St. Petersburg) beteiligt, wo das U-Boot gebaut wurde.
Zuvor wurde berichtet, dass die Ukraine am 13. September 2023 Marschflugkörper auf die 13. SRZ Sevmorzavod abfeuerte, wo das große Landungsschiff MINSK der Baltischen Flotte und das U-Boot ROSTOV NA DONU der Schwarzmeer Flotte in Reparatur waren. Wie das russische Verteidigungsministerium am selben Tag mitteilte, "werden die beiden Marineschiffe, die in der Ordzhonikidze-Werft in Sewastopol planmäßig repariert und infolge des Raketenangriffs des Kiewer Regimes (Anmerkung hillus: Die russische Presse benutzt diesen Terminus für UKRAINE) am 13. September beschädigt wurden, vollständig wiederhergestellt und werden ihren Kampfdienst als Teil ihrer Flotten fortsetzen". Eine andere Quelle teilte TASS mit, dass der Schaden, den das U-Boot ROSTOV NA DONU am 13. September erlitten hat, nicht kritisch sei und nicht zu einer wesentlichen Verlängerung der Reparaturzeit führen werde.
Kurz vor der speziellen Militäroperation in der Ukraine, die am 24. Februar 2022 begann, fuhren mehrere U-Boote der Baltischen Flotte und Nord Flotte der russischen Seekriegsflotte ins Schwarze Meer.

hillus

Moin,

heute entdeckte ich diese Meldung eines russischen Bloggers bei

https://forums.airbase.ru/2024/01/t27931_174--desantnye-korabli-proekta-775.3057.html vom 04.01.2024

Das BDK OLENOGORSKIY GORNYAK (Projekt 775) hat alle Schäden, die durch den Angriff einer ukrainischen Überwasserdrohne entstanden sind, repariert und ist zur Schwarzmeer Flotte zurückgekehrt. Die Reparaturen haben 5 Monate gedauert.

Zum Ereignisbestand:
Das große Landungsschiff OLENOGORSKIY GORNYAK der Nord Flotte der Russischen Föderation, das derzeit der Schwarzmeer Flotte zugeordnet ist, wurde am 04.08.2023 in Noworossijsk von einer ukrainischen Überwasserdrohne angegriffen. Das Schiff wurde von den Rettungsschiffen des Rettungsdienstes der Schwarzmeer Flotte zum Schwimmdock geschleppt und die Schiffbauer machten sich sofort an die Arbeit, um die Kampfeinheit wiederherzustellen.

cam


hillus

Hallo cam,

es ist erfreulich, wenn auch Ukrainer hier im Forum teilnehmen.
Aber: Was nutzen uns Deine Meldungen, wenn Du nicht in der Lage bist, uns diese Meldungen auch in verständlichem Deutsch zu präsentieren. Ist das so schwer??? :roll:
Ich habe es heute für Dich gemacht. Allerdings fehlt noch die russische Bestätigung.

Hier Deine Meldung in Deutsch:
Text: https://zaxid.net/news/ vom 01.02.2024

GUR-Bodendrohnen versenkten das russische Raketenboot IVANOVETS
Durch mehrere Volltreffer kenterte das russische Schiff und sank.

In der Nacht zum 1. Februar zerstörten Kämpfer der Spezialeinheit Gruppe 13 der Hauptverwaltung Nachrichten (ГУР = GUR = Hauptverwaltung Nachrichten) des Verteidigungsministeriums der Ukraine das Raketenboot IVANOVETS der Schwarzmeer Flotte der Russischen Föderation. Dies teilte der Pressedienst von GUR mit.
Es wird darauf hingewiesen, dass das feindliche Schiff einen Angriff im Schwarzen Meer in der Nähe des Donuzlav-Sees auf der vorübergehend besetzten Krim durchgeführt hat. Dem veröffentlichten Video zufolge wurden die Angriffe von Bodendrohnen durchgeführt.
Durch mehrere Volltreffer auf den Rumpf wurde das russische Schiff beschädigt, rollte zum Heck und sank. Nach vorläufigen Angaben war die Such- und Rettungsaktion der russischen Besatzer am Donuzlav erfolglos.
Der Wert des vom Angreiferstaat verlorenen Schiffes beträgt etwa 60-70 Millionen Dollar. Damit hat die russische Flotte bereits 24 Schiffe verloren. Es wird darauf hingewiesen, dass die Operation mit Unterstützung des Ministeriums für digitale Transformation der Ukraine und der Plattform United24 ermöglicht wurde.

R-334 IVANOVETS ist ein großes Raketenboot des Projekts 12411 ,,Molniya", das zur Zerstörung von Kampfschiffen, Stützpunkten und Marinegruppen sowie zum Schutz seiner Schiffe und Schiffe vor Bedrohungen von der Oberfläche und aus der Luft konzipiert ist.
Das Raketenboot R-334 Projekt 12411 wurde 1988 auf Kiel gelegt und im folgenden Jahr vom Stapel gelassen. Im August 2013 wurde es im Dock einer umfassenden Überholung unterzogen. Die Besatzung des Bootes beträgt 40 Personen. Am 20. Juli 2023 wurde die Korvette TERNOPIL bei Übungen der Schwarzmeer Flotte der russischen Seekriegsflotte durch eine vom Raketenboot IVANOVETS abgefeuerte Anti-Schiffs-Marschflugrakete ,,Moskit" in ein schwimmendes Ziel verwandelt und versenkt der nordwestliche Teil des Schwarzen Meeres.

Übrigens umfasste die Schwarzmeerflotte der Russischen Föderation insgesamt 14 große Schiffe: 2 große U-Boot-Abwehrschiffe, 3 Patrouillenfregatten, 2 Raketenschiffe auf einem Luftkissen, 7 große Amphibienschiffe. Außerdem verfügt die Flotte über 6 Diesel-U-Boote und 23 kleine Schiffe (7 U-Boot-Abwehrschiffe, 2 Raketenschiffe, 6 Raketenboote, 8 Minensuchboote).

Übersetzung: hillus
P.S. Die ukrainische Meldung von der Vernichtung von 24 Schiffen der Schwarzmeer Flotte ist komplett vom Himmel gegriffen. Der Wunsch ist wohl der Vater des Gedankens.

cam

hillus
1. Unfortunately, I don't speak German.
2. When translating a source into another language, errors can always be made that distort the information.
Therefore, I provide the source in the original language.
3. It will take a long time to wait for reliable information from the Russians (if there is any at all).
Here's a more detailed description of the attack.
https://war.obozrevatel.com/ukr/voini-gur-znischili-raketnij-kater-voroga-ivanovets-u-krimu-stali-vidomi-detali-operatsii.htm

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