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Webseite Historisches Marinearchiv => Kleinkampfmittel => Thema gestartet von: TD am 04 Oktober 2009, 15:37:12

Titel: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: TD am 04 Oktober 2009, 15:37:12

Mal etwas außer der Reihe !

Im Krankenhaus las ich auch WAFFEN DER VERZWEIFLUNG von Lawrence Paterson.



Ganz besonders fiel mir auf:


Bartels begann mit der Aufstellung einer Kleinst-U-Boot-Einheit als Verantwortlicher für den Ausbildungsplatz »Blaukoppel« in Lübeck-Schlutup, dem zukünftigen Ausbildungszentrum für » Biber «-Piloten.

Der erste »Biber«-Prototyp mit Namen »Adam« lief bei der Flenderwerft in Lübeck vom Stapel - und sank prompt bei der ersten Erprobungsfahrt.

Kann Jemand die Sache zeitlich etwas festlegen oder sogar Kennung und Verlustdatum ermitteln.


Dank und Gruß


Theo
Titel: Re: Erster Bieber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Trimmer am 04 Oktober 2009, 15:59:49
Hallo Theo- habe mal bei Hr. Rössler nach gesehen. Da steht über "Adam": Bei der Abnahme des Bootes (Biber ) am 29.März 1944 auf der Trave machte es einen sehr guten Eindruck. ......Darauf hin wurde sofort eine Serie von24 Stück bei den Flenderwerken bestellt." Nichts von sinken in der Lübecker Bucht  :? Kapitel 12.3  Geschichte des deutschen U-Bootbaus.
Gruß vom Trimmer-Achim
Titel: Re: Erster Bieber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: t-geronimo am 04 Oktober 2009, 16:02:05
Bei Rössler findet man zu Adam nur:
"Bei der Abnahme des Bootes am 29.03.1944 auf der Trave machte das Boot einen sehr guten Eindruck."

Klingt nicht nach größeren Problemen.


Hier auch nicht:
http://www.uboat.net/types/biber.htm


Achim war schneller...  :-D

Titel: Re: Erster Bieber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Trimmer am 04 Oktober 2009, 16:05:15
Entschuldige Thorsten  :-D

Achim
Titel: Re: Erster Bieber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Schorsch am 04 Oktober 2009, 16:32:42
Hallo Theo,

eine Nachsuche in H. Fock: "Marinekleinkampfmittel" als auch in P. Kemp: "Bemannte Torpedos und Klein-U-Boote" bestätigt fast alle Daten, die Paterson nennt (04.02.1944 Verhandlungsbeginn mit der Werft, 09.02.1944 Auftragserteilung durch Bartels für ein Boot, 23.02.1944 erster Vorentwurf, 15.03.1944 erstes Boot fertig, 29.03.1944 Abnahme durch die Kriegsmarine).

Von einem Sinken des "Adam", das nach der Schilderung von Paterson um den 15./16.03.1944 passiert sein müsste, ist jedoch in keinem der anderen Werke die Rede. Laut Kemp führte der Konstrukteur einen Großteil der Erprobungsfahrten in der Trave vor Lübeck selbst durch, in diesem Zusammenhang wäre es sehr verwunderlich, wenn ein derartig einschneidendes Ereignis nicht erwähnt würde.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
Titel: Re: Erster Bieber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: TD am 05 Oktober 2009, 11:28:01

Erst schon einmal meinen Dank für die genauen Infos.

Auch mir war gleich aufgefallen nie etwas von der Sache gehört zu haben.

Wie kommt nur ein Autor in der heutigen Zeit zu ieser ussage ??

Ich will versuchen noch einen Spezialisten für die Flenderwerft zu erreichen, aber es sieht ja alles wie eine Ente aus.

Nochmals Dank


Theo
Titel: Re: Erster Bieber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: TD am 05 Oktober 2009, 21:31:04
und hier die erbetene Information vom Spezialisten für Lübecker Werften, Herrn Heinz Haaker:


Lieber Theo,



erst mal vorweg, was machtestt Du denn im Krankenhaus?



Das der Prototyp des BIBER, der sogenannte ADAM, bei der ersten Erprobung in Lübeck auf der Trave gesunken ist, dafür fand ich im Nachlass des damaligen Technik-Vorstandes der Werft [Hermann Bunte (1889-1977)] keine Hinweise. Im Gegenteil. Ich habe Fotos welche ADAM auf der Trave zeigen, auch beim abtauchen. Zudem habe ich auch eins, welches das zerstörte Boot zeigt, nachdem in der ,,Flender"-Versuchshalle an ihm ein zerstörender Druckversuch vorgenommen wurde. Er wurde nach der Erprobung / Abnahme am 29.3 1944 durchgeführt, denn vom ADAM nur nur ein einziges Exemplar hergestellt

Ein zerstörender Druckversuch wurde vorgenommen um die (theoretisch errechnete) max. Tauchtiefe zu überprüfen, denn im Grunde ist eine Uboot ein Druckbehälter.



Im Übrigen sei hier allen  das folgende Buch empfohlen –  Guntram Schulze-Wegner: Die deutsche Kriegsmarine-Rüstung 1942-1945, Mittler-Verlag, Hamburg 1997 –  Umfang 273 Seiten und das wichtigste, viele Quellen (auch vom BA-MA in Freiburg). Es handelt sich dabei um die Dissertation des Autor. 



Solange ein anderer nicht ,,die Beleg liefert", behaupte ich, dass es eine ,,Ente" ist.



Von den BIBERn ist mir keine Kennung bekannt, um nicht zusagen, es gibt keine.



Beste Grüße aus Lübeck sendet Dir



Heinz 


Titel: Re: Erster Bieber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Urs Heßling am 18 Oktober 2009, 18:31:11
hallo, Thorsten,

streich mal das erste e beim "Bieber", sieht ja grauenhaft aus  :wink: :-)

Gruß, Urs
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: M-54842 am 13 November 2013, 18:34:34
Wer sich für die Biber interessiert, sollte unbedingt das Buch "Die Biberfahrer" von Enrico Döring lesen. Dort kommen auch ehemalige Biberfahrer zu Wort, so z. B. Karl von Hausen und Helmut Kühne. Erstmals habe ich auch detaillierte Informationen zur "Blaukoppel" gefunden.
Neu war mir auch, dass der Sohn von Kapitän zur See Langsdorff, Joachim Langsdorff, Biberfahrer war. Sein Biber mit der Nr. 90 fiel den Briten am 29.12.1944 bei North Foreland in die Hände. Langsdorff befand sich tot auf dem Fahrersitz des Bibers, er starb an einer Kohlenstoff-Monoxyd-Vergiftung.   
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 13 November 2013, 20:23:16
Hallo,
an Informationen über Blaukoppel bin ich interessiert  :-)
insbesondere Hinweise auf die Lage: Schlutup, Ostufer Trave , Nähe Flenderwerft, mehr weiß ich leider nicht .
Ich habe hier http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,17147.0.html
auf einen Film hingewiesen , dort ist bei 11:38 ein Biber zu sehen, der ins Wasser kommt.
Das könnte "Blaukoppel" sein, im Hintergrund wäre dann die Metallhüttte Herrenwyk zu sehen
(habe dort einige Jahre gewohnt)

Bild #Creative Commons license: CC0 1.0 Universal

Grüsse
Beate
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Violoncello am 14 November 2013, 20:36:56
Hallo zusammen,

M-54842 scheint auf längere Tauchfahrt gegangen zu sein. Daher eine Ergänzung zum ursprünglichen Thread aus dem Jahr 2009 von mir:

In dem Buch "Die Biberfahrer" wird der "Verlust" der keiner war, näher beschrieben (S. 16):

"... Es wurde sofort mit dem Bau begonnen und nach nur drei Wochen, am 15. März, waren die Arbeiten am "Adam" abgeschlossen. Bartels führte dann selbst am 18. März ein erstes Probetauchen durch.
Bei diesen ersten Tauchversuchen sank der "Adam" und kam aus eigener Kraft nicht zurück an die Wasseroberfläche. Er musste mit Hilfe eines Krans gehoben werden. Bartels hatte Glück, denn er kam bei diesem Unfall nicht zu schaden. ..."

Die Abnahme des "Adam" erfolgte am 20. März 1944.

Das Buch weist als Quellen etwa zehn Dokumente überwiegend des britischen Marine-Nachrichtendienstes aus. Leider fehlen die PRO-Signaturen. Daher kann ich nicht auf die Schnelle prüfen, ob die Schilderung hierauf zurückzuführen ist.

Bettina, zu deiner Frage nach genaueren Angabe zum Lager "Blaukoppel" werde ich in dem Buch weiter blättern und, wenn ich fündig werde, nachlegen.

Viele Grüße

Violoncello

Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Violoncello am 15 November 2013, 16:49:48
Hallo Beate,

wie versprochen die Informationen aus dem Buch "Die Biberfahrer" zum Lager "Blaukoppel" des KdK (S. 39-45):

Es lag unmittelbar am Ufer der Treave "unter riesigen Tarnnetzen verborgen im Wald" bei Lübeck-Schlutup. Ein ehemaliger "Biber"-Fahrer (Helmut Kühne) wird mit folgenden Sätzen zitiert:

"06.08.44 Eintreffen in Blaukoppel, bei Lübeck-Schlutup. Mitten in einem Waldgrundstück, angrenzend an einen Travearm wurden Unterkünfte in Baracken bezogen. Ohne feste Anlaufwege nur gekennzeichnet durch an Bäumen angebrachten Leuchtplaketten war eine Orientierung sehr schwer."

Das Lager bestand aus drei kleinen Werkstätten, eine durch Tarnnetze verdeckte Torpedomontage-Rampe, eine Ablauframpe für die Biber aus Schienen  (m.E. in dem Film nach 11:38 Minuten zu sehen), Unterkunftsbaracken für das technische Personal und die Verwaltung. Es scheint ein Provisorium gewesen zu sein, denn die Baracken bestanden aus vorgefertigten Bauteilen, die auf festen Fundamenten kurzfristig errichtet worden sind. Durch "Blaukoppel" führte eine Schmalspurbahn, die in der Trave endete. Sie diente dazu, die Biber auf Loren aus dem Wald von den Werkstätten unmittelbar an das Wasser zu bringen. Die Flender-Werft lag genau gegenüber am anderen Ufer der Trave.

1990 wurden auf dem Gelände Reste eines britischen Kleinst-U-Bootes entdeckt. (Cajus Bekker "Einzelkämpfer auf See", Oldenburg 1968, S. 21f., beschreibt, dass zwei britische Kleinst-U-Boote hier getestet wurden).

Heute soll von "Blaukoppel", außer einigen Fundamenten und zwei Loren der Schmalspurbahn, nicht mehr viel zu sehen sein, da alle Anlagen bei Kriegsende ebenso wie die letzten Ausbildungsboote gesprengt wurden. Reste der gesprengten "Biber" sollen aber durchaus noch auffindbar sein.

Auf S. 31 findet sich ein etwas unscharfes Foto, das wohl von "Blaukoppel" Richtung Westen oder Nordwesten aufgenommen wurde. In unmittelbarer Nähe links Wald bis zur Trave. Genau in der Mitte ist außer Wasser nichts zu sehen, während im Mittelgrund links und rechts das Ufer bewaldet zu sein scheint.

Viele Grüße

Violoncello

Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Trimmer am 15 November 2013, 17:18:03
Ich muß hier mal nachfragen - lt. Cajus Bekker wurden die zwei engl. Kleinst - U- Boote in "Blaukoppel " getestet.  Handelt es sich dabei um die erbeuteten Reste von X 6 und X 7 denn diese wurden doch eigentlich nach "Strandkoppel " - Timmendorfer Strand - Einsatzstab des K- Verbandes gebracht  :/DK:

Gruß - Achim - Trimmer
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Violoncello am 15 November 2013, 18:13:31
Hallo Achim,

nach "Die Biberfahrer" (S. 40) wurden die Reste eines "Welman-Craft" entdeckt. Hinsichtlich "X 5" und "X 7" ist der Autor vorsichtiger: Er geht davon aus, dass diese beiden Kleinst-U-Boote ebenfalls in "Blaukoppel"
getestet wurden.

Viele Grüße

Violoncello
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 15 November 2013, 18:31:08
Hallo Violoncello,
vielen Dank für die Beschreibung von Blaukoppel  :MG:
Danach,  zusammen mit dem Foto aus dem Film, ist Blaukoppel nicht in Schlutup sondern weiter östlich Richtung Selmsdorf zu suchen. Dieser Bereich des östlichen Traveufers war Jahrzehnte durch die deutsch/deutsche Grenze nicht zugänglich . Der Fund erst 1990 des britischen Kleinst-uboots
mach dann auch Sinn. Gab es darüber Pressemeldungen ?

Ich verstehe die Beschreibung der Überreste Fundamente und Loren so, das der Autor in neuerer Zeit vor Ort war und auch die genaue Lage kennt .

Grüsse
Beate
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Violoncello am 15 November 2013, 20:18:00
Hallo Beate,

danke für die geographische Einordnung. Die Hinweise auf das Lager "Blaukoppel" haben bei mir schon als Kind die Phantasie angeregt. Dank deines Hinweises auf den Film und die nähere Lage habe ich endlich eine (einigermaßen) gute Vorstellung. Der Autor des Buches "Die Biberfahrer", das 2008 erstmals erschienen ist, Enrico Döring, hat bereits 2002 einen Roman zum gleichen Thema ("Der nasse Tod") veröffentlicht, in dem er wohl Erfahrungen seines Großvaters verarbeitet hat. Er dürfte also in der Tat Näheres wissen. Er hat, glaube ich, auch eine eigene Homepage.

Viele Grüße

Violoncello
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 15 November 2013, 20:46:56
ZitatEr hat, glaube ich, auch eine eigene Homepage
http://biberfahrer.beepworld.de/

Für diese Zeit waren die Biberfahrer in dem  Wohnschiff DENEB untergebracht, welches in der Lübecker Bucht in einem Sperrgebiet lag.
gibt es über das Wohnschiff Informationen?

Grüsse
Beate
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Violoncello am 16 November 2013, 15:26:24
Hallo Beate,

die "Deneb" hatte einen so bewegten Lebenslauf, dass ihm im Gröner "Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945" Band 5 gleich an zwei Stellen Raum gewidmet wird (S. 38f. und S. 121ff.).

1899 als Frachter "Gertrud" von 795 BRT (Länge 63,40 m, Breite 8,85 m, Tiefgang 3,65m, 500 PS) durch die Flensburger Schiffahrtsgesellschaft für den Schiffseigner Rudolf Chr. Gribel in Stettin gebaut. Am 3.9.1940 wurde das Schiff nach einem Umbau als kleines Lazarettschiff "Leipzig" in Dienst gestellt, aber am 22.11. 1940 wieder außer Dienst gestellt. Am 17.9.1941 wurde es als Lazarettschiff "Christian" erneut in Dienst gestellt. Ab dem 31.3.1943 erfolgte ein erneuter Umbau des Schiffes, der zu seiner Indienststellung als Navigationsschulschiff "Deneb" im Januar 1944 führte. Es soll nun der Navigationsschule Gotenhafen zugewiesen worden sein. Bei einer Stammbesatzung von 40 Mann konnte es 50 Schüler aufnehmen. Hier brechen die Informationen über den Kriegseinsatz der "Deneb" im Gröner ab und bedürfen der Ergänzung.

Döring führt in "Die Biberfahrer" aus, dass die "Deneb" nach dem Umbau zum Navigationsschulschiff dem KdK zugewiesen worden sei. Es habe dem Lehrkommando 250 als Wohnschiff für die zukünftigen Biber-Fahrer gedient, das "in der Lübecker Bucht in einem Sperrgebiet lag" (S. 40).

Viele Grüße

Violoncello
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 16 November 2013, 22:18:39
Hallo Violoncello,
danke für den Lebenslauf der DENEB, ohne Gröner bin ich noch auf solche Unterstützung angewiesen  :MZ:
der HP "Biberfahrer" ist dem Bericht eines Veteranen zu entnehmen, das die DENEB nicht nur Wohnschiff war
ZitatÜbungsfahrten im Travearm und Tauchprobe auf ca. 10 m Tiefe und 30 min Dauer vor der Travemündung vom Übungsschiff ,,Deneb" aus gehörten zur Ausbildung. In dieser Zeit wurde auch eine Tauchretterausbildung im Tauchtopf Pelzerhaken (14 m Tauchtiefe) mit anschließender Tauchretterabschlussprüfung absolviert...Von der ,,Deneb" aus konnte ich Versuche beobachten, Biber auf weinig gefluteten U-Booten zu befestigen, angeblich Eismeer-U-Boote von Teddy Suhren http://biberfahrer.beepworld.de/

Der Tieftauchtopf war allerding nicht in Pelzerhaken , dort war das NVK, sondern in Neustadt

Grüsse
Beate
P.S im WGAZ der Marineschule hängt ein  Foto vom "ADAM"
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Violoncello am 17 November 2013, 12:31:00
Hallo zusammen,

und noch einmal zurück zum "Missgeschick" des "Adam":

Cajus Bekker schildert den Sachverhalt in "Einzelkämpfer zur See" S. 156 mit leichten Abweichungen in der Datierung wie folgt:

"Bei einer zweiten Besprechung am 9. Februar wurde der Auftrag perfekt, und bereits 14 Tage später, am 23. Februar, lag der provisorische Entwurf vor, nach dem der erste Biber, `Adam´ genannt, in Gemeinschaftsarbeit erfahrerener Werkmeister gebaut und am 15. März fertig wurde. Am 18. März stieg Bartels selbst ein, soff aber beim ersten Tauchversuch ab und kam mit eigener Kraft nicht wieder hoch. `Adam´ wurde gehoben, erneut fitgemacht und am 29. März dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine vorgeführt. Diesmal klappte es, der Bau ging in die Serie und `Adam´ wurde zum Vater einer stattlichen, zuletzt 325köpfigen Biberfamilie."

Diese Darstellung war auch schon in der ersten Ausgabe des Buches "... und liebten doch das Leben" Mitte der 1950er Jahre enthalten. Bekker hat die Fakten sehr sorgfältig recherchiert, so dass an der Richtigkeit des Vorgangs nach meiner Einschätzung kaum Zweifel bestehen dürften.

Und für alle "Biber-Interessierten" noch ein Hinweis: Die Schiffahrtsgeschichtliche Gesellschaft Ostsee e.V. hat in ihrer Veröffentlichungsreihe "Das Nordlicht extra" als Nr. 17 (Rostock 2006) ein außerordentlich lesenswertes und nur gut 3 EUR Euro teures Heft des Autors Joachim H. Rudek herausgebracht: "Der Biber. Ein Klein-U-Boot der deutschen Kriegsmarine im Blickpunkt des britischen Geheimdienstes". 

Und Beate, dank für die Ergänzung zur Verwendung der "Deneb" und den Tipp zur Marineschule Mürwik. WGAZ und Bibliothek sind halt immer einen Aufenthalt wert!

Viele Grüße

Violoncello
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 08 Januar 2014, 18:10:25
Zitat von: bettika61 am 15 November 2013, 20:46:56
Für diese Zeit waren die Biberfahrer in dem  Wohnschiff DENEB untergebracht, welches in der Lübecker Bucht in einem Sperrgebiet lag.
gibt es über das Wohnschiff Informationen?

Hallo ,
das Lager Blaukoppel und das Wohnschiff wurden offenbar nicht nur von den Biberfahrern genutzt,
sondern auch von den Sprengbootfahrern
ZitatDen Abschluß der 4wöchigen Ausbildung bildete eine Gefechtsübung in der Lübecker Bucht. In Schlutup bei Lübeck ,(Lager Blaukoppel) lag ein alter Handelsdampfer, der als Wohnschiff umgebaut worden war. Dort wurden die Sprengbootfahrer für drei Tage und Nachte untergebracht, um ihre Gefechtsübung durchzuführen.
Während dieser Ausbildungszeit erfolgte die Materialbeschaffung. Ein eigenes Abholkommando reiste unter den damals immer schwierigeren Verhältnissen zu den einzelnen Werften, auf denen Sprengboote hergestelIt wurden, z. B. Bad Schandau bei Dresden, Elbing in Westpreussen, Berlin-Grünau, Beu[oi]tzenburg an der Elbe, Stralsund und Rostock
Hans Stärk "Marineunteroffizierschule Plön/Holstein"

Grüsse
Beate
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Violoncello am 12 Januar 2014, 15:15:23
Hallo Beate,

"Blaukoppel" dürfte, auch wenn ich bisher keine belastbare Bestätigung gefunden habe, der Ausgangspunkt für alle weiteren "Koppeln" gewesen sein. Bekker beschreibt dies für den 2. Januar 1944 so (Bekker, Einzelkämpfer zur See, S. 15):

"Zuerst war es nur eine unscheinbare Baracke am Ostseestrand bei Heiligenhafen, die von außen einem Hühnerstall ähnlicher sah als dem Heim zukünftiger K-Männer (="Blaukoppel"). Sehr bald kam die Artilleriekaserne hinzu, weil die Baracke dem Andrang nicht gewachsen war" (="Steinkoppel").

Anfang Januar 1944 und damit vor der Aufstellung des Kommandos der Kleinkampfverbände waren die ersten Freiwilligen für die zukünftigen Marine-Einsatz-Kommandos eingetroffen. Ausbildung auf "LInsen" und "Biber" gab es naturgemäß zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht. Der Hinweis auf Heiligenhafen erscheint verwirrend, ist aber möglicherweise dem Zeitpunkt des Entstehens des Buches Mitte der 1950er Jahre geschuldet.

Viele Grüße

Violoncello
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 12 Januar 2014, 18:16:28
Hallo Hartwig,
die Angaben zu "Steinkoppel" sind widersprüchlich,
bei Döring steht: "Unmittelbar neben Blaukoppel lag die "Steinkoppel"
als "Artilleriekaserne" finde ich in Lübeck bisher nur die spätere Travekaserne  http://pzpi17o.de.tl/Chronik.htm.
(Die in der Chronik  genannte "Teerhofinsel"  wurde schon im 2.WK für Land-und Wasserübungen der Pioniere genutzt )

Grüsse
Beate
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Violoncello am 14 Januar 2014, 21:16:00
Hallo Beate,

ja, "Steinkoppel" bleibt ein Problem.

Ich habe noch zwei Quellen gefunden, die nahelegen, dass "Steinkoppel" nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zur "Blaukoppel" lag:

Im Ärztlichen Kriegstagebuch der K-Flottille 261 ("Biber") für den Zeitraum vom 18.9. bis zum 15.11.1944 (BArch RM 103/3) heisst es: "18.9.1944 Bad Schwartau Das Dach des Sankas ist mangelhaft gekennzeichnet. Weiss spritzen und Kennzeichnung mit Rotem Kreuz bei der 5. MKwA Steinkoppel. "Steinkoppel" lag also in Bad Schwartau und nicht in Schlutup oder auf der gleichen Seite der Trave.

In dem Buch N.N. (Sammelwerk): Einzelkämpfer. Portraits hochausgezeichneter Soldaten (3. Auflage Rastatt 1975) ist in dem Kapitel über Walther Gerhold, das auf ein "Interview" mit ihm zurückgehen dürfte, auf Seite 84 folgender Satz zu lesen: "Walther Gerhold wurde am 14. Juli 1944 auf dem Platz der Pionierkaserne in Lübeck von dem Führer der Kleinkampfverbände, Vizeadmiral Heye [damals war Heye tatsächlich noch Konteradmiral], das Ritterkreuz überreicht."

Also auch die Frage "Artillerie-Kaserne" oder "Pionier-Kaserne" scheint nicht ganz klar zu sein.

Viele Grüße

Violoncello   
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 14 Januar 2014, 22:02:20
Hallo Hartwig,
die Angaben Bad Schwartau Artilleriekaserne und Pionierkaserne  passen schon zur ehem. Trave- Kaserne. Von Strukturen der Wehrmacht habe ich keine Ahnung, aber m.E war das
Pionierbataillon 30 http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PionierBat/PiBat30.htm
in der Artilleriekaserne.

Grüsse
Beate
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Violoncello am 16 Februar 2014, 14:53:35
Hallo Beate,

noch einmal zurück zu Antwort #16:

zum "Biber"-Lehrkommando 250 zählten nach der Laufenden Kriegsgliederung 1945 K.G.-Blatt 4 a (Ausgabe 15.1.1945) insgesamt folgende Fahrzeuge:

das Zielschiff "Deneb", die Fangboote "Theodor", "Traute" und "R 55", das Bergungsschiff "BP 34", die Taucherschiffe "C 22" und "C 26", das Fährschiff "Falke", das Torpedoklarmachschiff "Kamerun" und 10 Sicherungsboote (BArch RM 20/1827).

Viele Grüße

Violoncello

Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 16 Februar 2014, 17:31:16
Zitat von: Violoncello am 14 Januar 2014, 21:16:00
ja, "Steinkoppel" bleibt ein Problem.
In dem Buch N.N. (Sammelwerk): Einzelkämpfer. Portraits hochausgezeichneter Soldaten (3. Auflage Rastatt 1975) ist in dem Kapitel über Walther Gerhold, das auf ein "Interview" mit ihm zurückgehen dürfte, auf Seite 84 folgender Satz zu lesen: "Walther Gerhold wurde am 14. Juli 1944 auf dem Platz der Pionierkaserne in Lübeck  von dem Führer der Kleinkampfverbände, Vizeadmiral Heye [damals war Heye tatsächlich noch Konteradmiral], das Ritterkreuz überreicht."

Also auch die Frage "Artillerie-Kaserne" oder "Pionier-Kaserne" scheint nicht ganz klar zu sein.
Hallo Hartwig,
guter Hinweis  top
die Fotos von der Ritterkreuzverleihung an Gerhold http://www.audiovis.nac.gov.pl/obraz/2873/c673263e34f16394c379c4b4cf9d476d/
und auch an Herbert Berrer  http://www.audiovis.nac.gov.pl/obraz/2784/c673263e34f16394c379c4b4cf9d476d/
durch Heye bringen mich auf eine andere Kaserne in der Nähe, die heutige Falkenfeldkaserne der Bundespolizei in der Schwartauer Landstrasse :
meine Standortvermutung der Ritterkreuzverleihung zum Vergleich heute http://binged.it/1gI9BUh

Über die Geschichte der Kaserne und deren Nutzung im 2.WK habe ich noch nichts finden können  :-(

Grüsse
Beate
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Violoncello am 12 August 2014, 18:42:30
Hallo Beate,

die Lager des K-Verbandes in und um Lübeck / Heiligenhafen lassen mir keine Ruhe. Ich habe noch einmal den bereits zitierten Beitrag über Walther Gerhold durchgeblättert. Danach stellt sich die Situation so dar:

1. Etwa Anfang Dezember 1943 wurden die ersten Angehörigen der Marineeinsatzabteilung, des späteren Kommandos der Kleinkampfverbände, in einer "Baracke" (Barackenlager) in Heiligenhafen zusammengezogen.

2. Etwa Anfang 1944 ist die Rede davon, dass sich die K-Männer "in dem Barackenlager und in der Artilleriekaserne" befanden. Die Rede ist immer noch von Heiligenhafen und dem"einzigen Kino", in dem die Soldaten ihre Freizeit verbringen konnten.

3. Das Ritterkreuz wurde Gerhold am 14. Juli 1944 durch Heye in der "Pionierkaserne in Lübeck" verliehen.

Es spielen also sowohl die "Artilleriekaserne" als auch die "Pionierkaserne" in der Geschichte des KdK eine Rolle.

Viele Grüße

Violoncello
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 12 August 2014, 19:54:34
Hallo Hartwig,
Heiligenhafen:  die Baracken gehörten vermutlich zur LW-Kaserne Heiligenhafen, heute Gelände der Fachklinik
ZitatIn der Kaserne war ab 1938 die Flieger-Ersatz-Abteilung 26 (See) FleA 26 (See) stationiert, von 1941 bis 1942 Flieger-Ausbildungsregiment. Danach Marinekriegsschule.
http://www.geschichtsspuren.de/forum/viewtopic.php?t=4362&postdays=0&postorder=asc&&start=10
LW-Baracken Heiligenhafen und Pionierkaserne Lübeck wurden auch von den Kampfschwimmern genutzt.Auszug aus einer Vernehmung von PW hänge ich an (Quelle: TNA WO 208-5538)

Grüsse
Beate
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: redfort am 12 August 2014, 21:37:12
Ein paar Impressionen von den ex. Kasernen in Heiligenhafen.



Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Violoncello am 13 August 2014, 16:23:57
Hallo Beate, hallo Axel,

ein Dankeschön für die tollen Informationen und die Fotos. Man bekommt so einen guten Eindruck von der Unterbringung der ersten Freiwilligen der Marineeinsatzabteilung.

Viele Grüße

Violoncello
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 13 August 2014, 19:32:38
Hallo Axel,
danke für die Bilder von vor Ort  :MG:,

Ein Hinweis, das es dort neben den Kasernenbauten auch Baracken gab, findet sich hier (http://books.google.de/books?id=Ti4QpA28JIcC&pg=PA202&lpg=PA202&dq=marinekriegsschule+heiligenhafen+baracke&source=bl&ots=rVX335JQmO&sig=mYcVY_bBynv5VguiuC2GSoURe20&hl=de&sa=X&ei=4J3rU7n1FcfX0QW9yIHAAQ&ved=0CCAQ6AEwAA#v=onepage&q=marinekriegsschule%20heiligenhafen%20baracke&f=false)
Der Beginn der Ausbildung für die Marineeinsatzabteilung fällt zeitlich  zusammen mit der Aufstellung der Marinekriegsschule in Heiligenhafen am 1.1.1944 http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Marineschulen/MKSHeiligenhafen.htm

Hallo Hartwig,
Zu Blaukoppel fällt mir noch ein Foto eines Bibers ein, das im WGAZ der MSM hängt:
Die Baracken mit Tarnnetzen im Hintergrund, die Hanglage , der Übungstorpedo ,  der Biber auf "Schienen" (?) geben Hinweise auf den möglichen Aufnahmeort Blaukoppel.

Grüsse
Beate
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 19 August 2014, 22:17:21
Zitat von: Trimmer am 15 November 2013, 17:18:03
Ich muß hier mal nachfragen - lt. Cajus Bekker wurden die zwei engl. Kleinst - U- Boote in "Blaukoppel " getestet.  Handelt es sich dabei um die erbeuteten Reste von X 6 und X 7 denn diese wurden doch eigentlich nach "Strandkoppel " - Timmendorfer Strand - Einsatzstab des K- Verbandes gebracht  :/DK:
Hallo,
ich frag auch noch mal nach, bei Cajus Bekker finde ich nur den Hinweis:
Zitatam Abend des 17.Januar 1944 wurden ...zu einem entlegenden Strandhäuschen unmittelbar am Ostseeufer geführt
wo dann die englischen Klein U-Boote waren.
Daraus kann ich weder einen konkreten Hinweis auf "Strandkoppel" noch "Blaukoppel" ableiten.

Im DDK Bd. 8/2 der Hinweis X 5,X7 9/10.43 nach Heiligenhafen, über den Verbleib des erbeuteten Welman-Craft keine Ortsangabe

Liegen aus anderen Quellen Hinweise vor, die konkreter sind?
Haben sich die Tirpitz-Experten nicht mal für den Verbleib von X5,X7 interessiert  :O/Y

Grüsse
Beate
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: M-54842 am 20 August 2014, 17:42:47
Zitat von: bettika61 am 19 August 2014, 22:17:21
Zitat von: Trimmer am 15 November 2013, 17:18:03
Ich muß hier mal nachfragen - lt. Cajus Bekker wurden die zwei engl. Kleinst - U- Boote in "Blaukoppel " getestet.  Handelt es sich dabei um die erbeuteten Reste von X 6 und X 7 denn diese wurden doch eigentlich nach "Strandkoppel " - Timmendorfer Strand - Einsatzstab des K- Verbandes gebracht  :/DK:
Hallo,
ich frag auch noch mal nach, bei Cajus Bekker finde ich nur den Hinweis:
Zitatam Abend des 17.Januar 1944 wurden ...zu einem entlegenden Strandhäuschen unmittelbar am Ostseeufer geführt
wo dann die englischen Klein U-Boote waren.
Daraus kann ich weder einen konkreten Hinweis auf "Strandkoppel" noch "Blaukoppel" ableiten.

Im DDK Bd. 8/2 der Hinweis X 5,X7 9/10.43 nach Heiligenhafen, über den Verbleib des erbeuteten Welman-Craft keine Ortsangabe

Liegen aus anderen Quellen Hinweise vor, die konkreter sind?
Haben sich die Tirpitz-Experten nicht mal für den Verbleib von X5,X7 interessiert  :O/Y

Grüsse
Beate

Dem Buch "Die Biberfahrer" von E. Döring sind folgende Zitate entnommen:
S. 11: "Das erbeutete Welman-Craft wurde nach Deutschland gebracht, wo es dem frisch gegründeten Kleinkampfverband übergeben und im geheimen Ausbildungslager "Blaukoppel" getestet wurde. Danach galt das Boot lange Zeit als verschollen und über seinen Verbleib war nichts bekannt. Erst 1990 gelang es Andre Pompetzki das Geheimnis um das verschwundene Mini-U-Boot zu lüften. Bei einer Begehung des ehemaligen Lagers "Blaukoppel" (...) fand er Reste des Welman-Bootes. Es handelte sich dabei um verbogene Teile des Turmes und das komplette Ruder, welches sich noch in einem sehr guten Zustand befand. Wegen der sehr markanten Bauweise des Ruders konnte dieses zweifelsfrei dem Welman-Craft zugeordnet werden. Der Fundort und der Zustand der entdeckten Überreste lassen darauf schließen, dass das Boot bei Kriegsende im Lager "Blaukoppel" gesprengt worden war."
S. 40: "Auf dem Gelände des Lagers wurden 1990, wie bereits erwähnt, die Reste des britischen Welman Craft-Kleinst-U-Bootes entdeckt. Es ist davon auszugehen, dass in diesem geheimen Lager auch die von der Kriegsmarine erbeuteten britischen Kleinst-U-Boote X5 und X7 aufbewahrt und getestet wurden" 
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 20 August 2014, 20:02:13
Hallo M-54842,
dank für die Unterstützung  :MG:, ich hatte bisher das Buch nur leihweise.
Mit Deinem Hinweis fand ich auch die Info auf der HP von Enrico Döring http://biberfahrer.beepworld.de/entwicklung.htm

Es wäre ganz hilfreich, für die "Spurensuche " Fotos von den gefundenen Überresten des Welman-Craft zu sehen.
Es finden sich 2 Fotos des erbeuteten Welmann bei Fock "Marine-Kleinkampfmittel" (Bild 50 u. 51)
Meine Hypothese ist , das die Fotos in "Blaukoppel" aufgenommen wurden, für mich ähnelt der Hintergrund mit den Baracken und dem Steilhang im Hintergrund dem Biberfoto #31
Im DDK ist nachzulesen, das der Welman-Craft mit einem deutschen Minenkopf versehen wurde,,
m.e auf Bild 50 bei Fock sichtbar.

Bei einem Besuch in "Blaukoppel" habe ich versucht , die Perspektive auf dem Foto #9 der Biberrampe  wiederzufinden.
Hinweise auf die ehemalige Nutzung habe ich dort nicht entdecken können.

Grüsse
Beate
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 26 Oktober 2015, 18:24:47
Zitat von: Trimmer am 15 November 2013, 17:18:03
Ich muß hier mal nachfragen - lt. Cajus Bekker wurden die zwei engl. Kleinst - U- Boote in "Blaukoppel " getestet.  Handelt es sich dabei um die erbeuteten Reste von X 6 und X 7 denn diese wurden doch eigentlich nach "Strandkoppel " - Timmendorfer Strand - Einsatzstab des K- Verbandes gebracht  :/DK:

Hallo,
ich komme mal auf die Ursprungsfrage zurück:
welches waren die bei Cajus Bekker erwähnten erbeuteten Klein-U-boote (S.21), die am 17.1.1944 vorgeführt wurden?
ZitatAuf dem Boden lagen, matt beleuchtet, zwei gestreckte Stahlkörper von etwa mittlerer Zimmerlänge, die entfernt an dickbäuchige Zigarren erinnerten. In der Mitte hatten sie einen kleinen Aufbau, der vermuten ließ ,daß es sich hier um Miniatur-U-Boote handelte
Dickbäuchige Zigarre erinnert mich eher an den Welman  (https://en.wikipedia.org/wiki/Welman_submarine#/media/File:Welman_trialled_at_Queen_Mary_Reservoir_Staines.jpg)
als an die X-crafts.
Fock "Marinekleinkampfmittel" (S.61) schreibt von  2 erbeuteten Welman die "Mitte Januar" wiederhergestellt in der Ostsee erprobt werden.
Was aber noch Fragen aufwirft:  der W48 des gefangengeommenen Lt.Pederson soll im Marinemuseum in Horten stehen.
ZitatAccording to most sources, only three examples survive: 'W48' (salvaged by the Germans after the raid on Bergen) in the marine museum at Horten in Norway; http://www.mcdoa.org.uk/news_archive_25.htm

Edit : die Länge des x-craft war 16,2m , nicht gerade "mittlere Zimmerlänge" ,
ein Argument mehr für den welcraft 6,15/5,13 m
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 27 Oktober 2015, 07:34:08
Hallo,
ZitatWas aber noch Fragen aufwirft:  der W48 des gefangengenommenen Lt.Pederson soll im Marinemuseum in Horten stehen.
da muss ich mich selbst korrigieren , der Welman von Lt.Pedersen war W 46
Zitat20.– 22.11.1943
Norwegen
MTB 635 und MTB 625 laufen mit britischen Kleinst-U-Booten des Typs Welman W45 (Lt C. Johnsen Royal Norwegian Navy), W46 (Lt B. Pedersen, Norwegian Army), W47 (Lt B Marris, RNVR) und W48 (Lt J Holmes, RN) von Lunna Voe (Shetlands) nach Norwegen aus, um das Schwimmdock (wahrscheinlich im Sept. 1944 von X-24 versenkt) sowie den Schiffsverkehr im Hafen von Bergen anzugreifen. Doch der Vorstoß am 22.11. schlägt fehl. W46 gerät in eine Netzsperre, wird beschädigt und muss auftauchen, dabei wird es von einem deutschen Wachboot entdeckt und aufgebracht. Danach ist der gesamte Hafenbereich alarmiert und die anderen Boote müssen ihre Mission ebenfalls aufgeben. Die Boote werden aufgegeben und selbstversenkt; die Piloten machten sich auf die Flucht nach Norden. Im Februar 1944 werden sie von MTB 653 vor der Küste aufgenommen und nach Großbritannien gebracht. Pedersen überlebt den Krieg in einem Kriegsgefangenenlager. Welman craft W46 gerät in deutsche Hände, wird repariert und im Januar 1944 – mit deutschem Sprengkopf ausgerüstet – vom KK-Versuchskommando in der Ostsee erprobt. Sein Verbleib ist allerdings ungeklärt.
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/43-11.htm
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 29 Oktober 2015, 21:58:19
Hallo,
ZitatWelman craft W46 gerät in deutsche Hände, wird repariert und im Januar 1944 – mit deutschem Sprengkopf ausgerüstet – vom KK-Versuchskommando in der Ostsee erprobt. ...
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/43-11.htm
Gibt es für W 46 eine Quellenagabe?

Ich habe im KTB SKL engl . Bd.51 11/43 und Bd.53 1/44 gesucht.
Offenbar sind alle 4 Welman W45-48 in deutsche Hände gefallen.
W 47 wurde erst am 8.1.44 bei Bratholmen gefunden und am 9.1.44 nach Kiel  gebracht.
Nur für W46 nach Deutschland habe ich bei schneller Durchsicht KTB SKL nichts weiter gefunden. :?

Vielleicht im  KTB Admiral Norwegen ?
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 03 November 2015, 22:36:45
Zitat von: bettika61 am 29 Oktober 2015, 21:58:19
Hallo,
ZitatWelman craft W46 gerät in deutsche Hände, wird repariert und im Januar 1944 – mit deutschem Sprengkopf ausgerüstet – vom KK-Versuchskommando in der Ostsee erprobt. ...
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/43-11.htm
Gibt es für W 46 eine Quellenangabe?
Nach Rückfrage bei @TW stützt sich dies nur auf Sekundärquellen aus Büchern. Nach meiner Auswertung der Bücher sind dort keine Primärquellen angegeben und einer hat vom anderen abgeschrieben.

Aufklärung brachte eine Auswertung des KTB Admiral der norwegischen Westküste, das mir großzügig von  einem Norweger zur Verfügung gestellt wurde   :O-O: :MG:
W 46 wurde am 21.11.1943 vom KFK NB 59 bei Knarrevik entdeckt, zum Auftauchen gezwungen und in die Gravdalbucht zum Sperrwaffenkommando geschleppt. Dort wurde die Mine entschärft, und ebenso wie der Welman untersucht.
Ich habe den begründeten Verdacht, das die Fotos vom Welman in Buch von Fock dort aufgenommen wurde.

ZitatIch habe im KTB SKL engl . Bd.51 11/43 und Bd.53 1/44 gesucht.
Offenbar sind alle 4 Welman W45-48 in deutsche Hände gefallen.
Das musste ich danach auch revidieren , die Meldung SKL Bd.51 vom 21.11.1943 und 23.11.1943 betrafen vermutlich den gleichen Fund von W 46 , im KTB ADM Westküste wird diese 2.Meldung nicht bestätigt.

Offen  bleibt weiterhin das weitere Schicksal von w46 und w 47 in deutscher Hand.




Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 05 November 2015, 22:46:44
Hallo,
Informationen über die Untersuchung von W46 soll laut Paul Kemp "Bemannte Torpedos und Klein-U-Boote" das KTB Marinegruppenkommando Nord November 1943
geben.
Hat das jemand und könnte mir damit weiterhelfen,
die gleiche Frage gilt für Januar 1944 für W 47?

Es wäre schön, wenn zu der bisherigen  externen Unterstützung aus England  (https://www.facebook.com/media/set/?set=o.114479278578759&ref=mf) und Norwegen
auch aus dem FMA eine Ergänzung käme  :MG:
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Darius am 06 November 2015, 07:07:09
Hallo bettika61,

KTB MOK Norwegen:
09.01.1944:
Zitat8.1. bei Bratholmen engl. Ein-Mann-Uboot 8 m von Land auf 3 m Tiefe gefunden und gehoben. Boot mehrere Wochen unter Wasser.
Ich vermute, dass Einsatz zusammen mit dem am 21.11.43 bei Bergen erbeuteten Kleinst-U-Boot W 46 gleichen Typs erfolgte. Boot trägt Nr. W 47.
Boot ist mit Haftmine unbeschädigt in Bergen eingebracht und wird mit M 431 Mitte Januar nach Kiel überführt.
[...]
Wochenlage vom 3. bis 9 Januar 1944:
8.1. bei Bratholmen engl. 1 Mann-U-Boot 8 , von Land auf 3 m Tiefe gefunden und gehoben. Boot mehrere Wochen unter Wasser, wahrscheinlich durch Bootsführer versenkt, der sich selbst in Sicherheit brachte,
Vermutung, dass Einsatz zusammen mit dem am 21.11.1943 bei Bergen erbeuteten Kleinst-U-Boot W 46 gleichen Typs erfolgte. Boot trägt Nr. W 47. Boot mit Haftmine unbeschädigt Bergen eingebracht. Wird mit M 431 Mitte Januar nach Kiel überführt.

:MG:

Darius
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Darius am 06 November 2015, 07:26:52
Hallo bettika61,

KTB Marinegruppenkommando Nord und Flottenkommando
21.11.1943
Zitat21.31 Uhr, Admiral Westküste meldet: Englisches Kleinst-U-Boot vor Westfjord aufgebracht. Mit weiteren zu rechnen.
Die Ortsbezeichnung ist nicht ganz klar. Anscheinend ist der westliche Teil des Byfjordes im Gegensatz zum nördlichen Teil von Bergen aus gesehen gemeint. Sein Eingang bei Hjeltseskär liegt etwa 4 sm von Bergen ab im Schiffahrtsweg vom Korsfjord nach Norden.
22.19 Uhr, Vorpostenboot "NB 59" des M.O.K. Norwegen meldet. Einmann-U-Boot bei Knarrevik aufgebracht.
Knarrevik liegt etwa 1 sm südlich Hjelteskjär. Es ist also einem Kleinst-U-Boot gelungen, in die innenren Schärengewässer zwischen Grimstadfjord und Bergen bis dicht vor Bergen, voraussichtlich von Süden aus durch den Korsfjord, einzudringen. Minengefährdung auf dem Schärenweg liegt also vor und zwar auch, da es sich möglicherweise auf dem Rückweg befindet, bis unmittelbar vor Bergen.
24.00 Uhr, Admiral Westküste meldet hierzu ergänzend: Einmann-U-Boot durch Kriegsfischkutter "NB 59" auf Vorpostenposition Knarrevik beschossen. Darauf aufgetaucht und sich ergeben. U-Boot ist 7-8 m lang, ohne Sehrohr, Bug besteht aus grosser, ablösbarer Haftmine von 350 bis 500 kg Ladung. Boot ist Sperrwaffenkommando Bergen eingeschleppt. Bootsführer norwegischer Fähnrich z.S., 23 Jahre alt, gibt an, dass er duch Gun-Boot bis zur Küste geschleppt wurde und dann durch Solviksund - Hjeltafjord selbständig einlief. Wollte im Hafen Bergen lohnende Schiffsziele angreifen. Fuhr wegen angeblicher Störung halbgetaucht. Boot hat bei 4 sm/Std. Fahrt 40 sm Fahrbereich.
[...]
Die Konstruktion des Bootes ist anders als bei den im Altafjord aufgetretenen Booten. Der Gegner führt den Kleinkrieg mit immer neuen Ideen.

:MG:

Darius
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Darius am 06 November 2015, 07:48:31
Hallo bettika61,

KTB Marinegruppenkommando Nord und Flottenkommando
24.11.1943
Zitat15.25 Uhr, Eingang einer eingehender Meldung des Sperrwaffenkommandos Bergen über die Bugmine des Einmann-U-Bootes, aus der besonders zu erwähnen ist: Ladung ca. 200 kg; Mine hat Auftrieb, wird durch Boot unter dem Schiff gelöst, steigt auf und hält sich durch angebrachten Magnet an Schiffboden oder -Wand. Mine wird scharf durch Lösen von Boot und entweder durch Zeitzünder oder bei dem Versuch, sie vom Schiff zu lösen durch Sondereinrichtung zur Detonation gebracht.
Der Gegner hat sich hier eine gefährliche Waffe geschaffen - gefährlicher vielleicht als noch die bei "Tirpitz" zur Anwendung gekommenen Grundminen -, bei der nur die grosse Schwierigkeit, sie bei der anscheinend sehr primitiven Konstruktion des Sehrohr-losen Bootes genau am richtigen Ort zum Einsatz zu bringen, die Gefahr nicht besonders gross erscheinen lässt.

25.11.1943
Zitat01.06 Uhr, M.O.K. Norwegen gibt Auswertung der bisherigen aus der Einbringung des Kleinst-U-Bootes bei Bergen gewonnenen Erkenntnisse, aus denen zu bemerken ist:
Gewicht des Bootes 3 t. Zwei solcher Boote waren von englischen M.G.B., davon das erbeutete Boot von "Motor-Gun-Boat 635", an Bord genommen. Das erbeutete Boot ist im Schärengebiet westlich Bergen zu Wasser gelassen. Bezeichnung "W 46". Für längere Schleppfahrt bei bewegter See ungeeignet, da Boot unterschneidet. Kein Sehrohr. Sicht durch Glassfenster im Turmluk zur Navigation bei Dunkelheit ungeeignet. Boot steuert unter Wasser mit Kreiselkompass, der sehr empfindlich ist und durch stärkere Detonationen unbrauchbar wird. Daher Schreckbomben gutes Gegenmittel. Ausfall bedingt Auftauchen und Fahren mit geöffnetem Turmluk. Dann gut sichtbare Bugwelle und bei Anleuchten durch Scheinwerfer Unterbindung jeder Navigation. Für Ortungen mittels S-Gerät Boot zu klein, Ortung mit Horchgerät nur sehr schwer möglich, da Schraubengeräusch zu schwach. Aus gefundenen Karten geht hervor, dass Gegner genauestens über Sperren und Hafenbewachung unterrichtet ist.
[...]

:MG:

Darius
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Darius am 06 November 2015, 08:24:01
Und noch etwas:
KTB Marinegruppenkommando Nord und Flottenkommando
09.01.1944:
Zitat15.43 Uhr, M.O.K. Norwegen meldet Auffinden und Bergung eines zweiten, versenkten Einmann-U-Bootes bei der Insel Brattholmen (6 sm westlich Bergen, am Südausgang des Hjeltafjords vor der Einfahrt nach Bergen). Boot unbeschädigt, trägt Nummer "W 47", keine Karten oder Geheimsachen an Bord. Boot mehrere Wochen unter Wasser. Wahrscheinlich eingesetzt zusammen mit "W 46" (vgl. KTB 21.11. 24.00 Uhr und 24.11. 15.25 Uhr) und durch Bootsführer, der sich in Sicherheit gebracht hat, versenkt.
Nach den Gefangenvernehmungen des Führers des s.Zt. erbeuteten Boots "W 46" sind durch das englische Schnellboot "MTB 635" zwei Kleinst-U-Boote zum Einsatz an der norwegischen Küste gebracht. "W 46" wurde zuerst zu Wasser gebracht. Über "W 47" konnte oder wollte der Gefangene nichts aussagen. Auch dieses Boot hat sein Ziel, das offenbar auch der Hafen Bergen war, nicht erreicht. Dieser erste Einsatz der neuen Waffe ist dem Gegner also misslungen. Aus den vorliegenden Gefangenenaussagen ist zu schliessen, dass der Grund hierfür einmal in der mangelhaften Orientierungsmöglichkeit der Sehrohr-losen Boote also deren zu primitive Konstruktion, und dann in der geringen Einsatzfreudigkeit des Führers des "W 46" gelegen hat.
Auch bei "W 47" spricht nichts gegen diese Annahme, denn das Boot stand vor der Einfahrt, war unbeschädigt und ist, wie das Fehlen wichtigen Materials zeigt, planmässig versenkt.
[...]

Die Wiederholung der Vor- und Nachteil bzw. die Gefahreneinschätzung habe ich weggelassen.

:MG:

Darius
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Besitzer am 06 November 2015, 17:13:55
Moin :MG: und gutenTag.

Hab mal in Wiki- Norwegen gesucht.
Vielleicht kennt ihr das hier ja noch nicht? Ein Versuch ist es aber wert.

Operation" Barbara" hieß die Aktion.
Björn Petersen war einer der U-Fahrer:   
no.wikipedia.org/wiki/Bjørn_Pedersen_(1920)


Und hier noch etwas:  https://no.wikipedia.org/wiki/Operasjon_Barbara
(Bitte selber Übersetzen)

Und hier nach unten scrollen:  http://www.mcdoa.org.uk/News_Archive_25.htm

Gruß Uwe :MG:
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Besitzer am 06 November 2015, 18:01:22
Und weiter geht`s.
Hier muss man bei der Übersetzung mehr raten, aber ob man es versteht?   :?

Eine Erzählung OP Barbara

http://www.stellamaris.no/barbara.htm

Gruß Uwe :MG:


Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 06 November 2015, 18:11:41
Hallo besitzer,
das war sicher gut gemeint ,
aber wichtig sind  Primärquellen , falsche und und nicht belegte  Geschichten und Literatur gibt es zum Einsatz und Verbleib der Welman-crafts genug.
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 06 November 2015, 19:34:42
Hallo Darius,
Danke für die "Frühschicht" aus dem KTB Marinegruppenkommando Nord und Flottenkommando  :MG:
ZitatDie Konstruktion des Bootes ist anders als bei den im Altafjord aufgetretenen Booten. Der Gegner führt den Kleinkrieg mit immer neuen Ideen.
Das ist der einzige Satz , den Paul Kemp aus dem KTB in sein Buch übernommen hat  :-(

Die Übertragung der Meldung vom Admiral Westküste an das Marinegruppenkommando Nord war offenbar auch nicht fehlerfrei
ZitatKTB Marinegruppenkommando Nord und Flottenkommando
21.11.1943
...24.00 Uhr, Admiral Westküste meldet hierzu ergänzend: ...
U-Boot ist 7-8 m lang, ohne Sehrohr, Bug besteht aus grosser, ablösbarer Haftmine von 350 bis 500 kg Ladung
aus dem KTB Admiral westküste Norwegen
Zitat21.11.1943...
20.30h Es handelt sich um ein Einmann-U-Boot von 5-6m Länge
Zur Mine (https://www.facebook.com/photo.php?fbid=411941294743&set=o.114479278578759&type=3&src=https%3A%2F%2Fscontent-fra3-1.xx.fbcdn.net%2Fhphotos-xap1%2Fv%2Ft1.0-9%2F26248_411941294743_3723723_n.jpg%3Foh%3Db58e2497bb3de0cacf765c7bbe9addae%26oe%3D56ADD50D&size=720%2C526) aus dem Bericht des Kaptlt. (W) Wagenkecht vom Sperrwaffenkommando Bergen vom 22.11.1943 über die entschärfte Haftmine als Anhang zum KTB
ZitatZylindrische, graugrün gestrichenes Gefäß aus ca. 4mm starken blech mit rundem Kopf und zur Anpassung an den U-Bootsbug konvex angeschraubten Boden. Durchmesser 80 cm, Länge 126cm. Die Ladung von ca. 200 kg...

Was mir weiterhin fehlt ist der Hintergrund der Angabe DDK 8/2 S.546
Zitatrepariert 1944 – mit deutschem Sprengkopf (s.Skizze) in der Ostsee  vom K-Verband-Versuchskommando erprobt.
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Darius am 06 November 2015, 20:52:38
Hallo bettika61,

ich habe heute früh schon nach dem KTB der 23. MS-Flottille geschaut und ob M 431 tatsächlich abgefahren ist - ich besitze diesen Part aber leider nicht.

:MG:

Darius
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 27 Januar 2017, 22:41:53
Zitat von: Violoncello am 17 November 2013, 12:31:00
Hallo zusammen,

und noch einmal zurück zum "Missgeschick" des "Adam":

Cajus Bekker schildert den Sachverhalt in "Einzelkämpfer zur See" S. 156 mit leichten Abweichungen in der Datierung wie folgt:

Am 18. März stieg Bartels selbst ein, soff aber beim ersten Tauchversuch ab und kam mit eigener Kraft nicht wieder hoch. `Adam´ wurde gehoben, erneut fitgemacht und am 29. März dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine vorgeführt. Diesmal klappte es, der Bau ging in die Serie und `Adam´ wurde zum Vater einer stattlichen, zuletzt 325köpfigen Biberfamilie."
Hallo,
das Stadtarchiv Kappeln verfügt über Fotos dieses Ereignis vom 29.03.1944 in Blaukoppel .
(Gelegenheit für ein Loblied auf den Archivar Wengel, hilfsbereit hat er die Bilder einscannen lassen und kostenlos zur Verfügung gestellt  :MG: top)
erkennbar bei dem ereignis neben Heye und Dönitz , Konteradmiral Wagner.
Ob es der"Adam" oder ein anderer Biber war?

P.S könnte das Thema zu den Kleinkampfmittel verschoben werden?
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: bettika61 am 06 Februar 2017, 21:26:23
Hallo
ZitatOb es der "Adam" oder ein anderer Biber war?
lässt sich bei näherer Betrachtung beantworten, es war nicht der ADAM auf dem Foto, der hatte runde Fenster siehe #18 sondern die Nr.109.
dann stellt sich auch die Frage , ob das Datum auf dem Foto 29.03.1944 stimmt.

Wenn man davon ausgeht , das die Biber durchlaufend nummeriert wurden, kann das nicht stimmen.
ZitatIm Mai waren drei, im Juni zehn, im Juli 19, im August 50, im September 117, im Oktober
73 und im November 1944 56 Boote fertiggestellt und an den Kleinkampfverband abgeliefert
worden.
aus Blocksdorf
die Nr.. 109 kann, wenn ff nummeriert wurde, erst im September 1944 fertig gewesen sein.

Edit, das  Thema könnte  auch zu KKM :-)
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: t-geronimo am 06 Februar 2017, 23:41:43
 :MG:
Titel: Re: Welman in Blaukoppel
Beitrag von: bettika61 am 25 November 2017, 16:34:08
Zitat von: M-54842 am 20 August 2014, 17:42:47

Dem Buch "Die Biberfahrer" von E. Döring sind folgende Zitate entnommen:
S. 11: "Das erbeutete Welman-Craft wurde nach Deutschland gebracht, wo es dem frisch gegründeten Kleinkampfverband übergeben und im geheimen Ausbildungslager "Blaukoppel" getestet wurde. Danach galt das Boot lange Zeit als verschollen und über seinen Verbleib war nichts bekannt. Erst 1990 gelang es Andre Pompetzki das Geheimnis um das verschwundene Mini-U-Boot zu lüften. Bei einer Begehung des ehemaligen Lagers "Blaukoppel" (...) fand er Reste des Welman-Bootes. Es handelte sich dabei um verbogene Teile des Turmes und das komplette Ruder, welches sich noch in einem sehr guten Zustand befand. Wegen der sehr markanten Bauweise des Ruders konnte dieses zweifelsfrei dem Welman-Craft zugeordnet werden. Der Fundort und der Zustand der entdeckten Überreste lassen darauf schließen, dass das Boot bei Kriegsende im Lager "Blaukoppel" gesprengt worden war."
Hallo,
dank der Unterstützung von Andre Pompetzki  :MG:
lässt sich diese Frage heute noch klären. Die Fotos des geborgenen Ruders im Vergleich zur Zeichnung des Welman sind da eindeutig. Überreste des  Welman wurde in Blaukoppel gefunden.

Mein Dank gilt Andre, der seine Informationen und Rechercheergebnisse, nicht nur zu Blaukoppel ,uneigennützig geteilt hat  :O-O:
gleiches gilt  für  Mike aus England für seine Unterlagen zum Welman  :MG:
Titel: Re: Erster Biber- Neubau sank in der Lübecker Bucht [ ? ]
Beitrag von: Darius am 25 November 2017, 20:31:24
Hallo Beate,

tolles Ergebnis.


:MG:

Darius
Titel: Re: Blaukoppel nach 1945
Beitrag von: bettika61 am 30 November 2017, 20:11:17
Hallo,
Nach den Erinnerungen von Hermann Tretow (dank an Andre  :MG:) hat das Lübecker Bergungs/Taucherunternehmen Prien die Fahrzeuge des K-Verbandes , "Einmann-Uboote und Barkassen" in der Nachkriegszeit im Auftrage der Briten aus der Großen Holzwiek gehoben.
Durch die neue  Grenzziehung war die Trave und ein schmaler Uferstreifen britisch, das Lagergelände russisch  besetzt.

Sind über diese Bergungsaktion weitere Informationen bekannt?