Betonschiffe

Begonnen von Peter K., 23 September 2006, 18:40:44

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TD

Hallo Beate,


das Archiv von D &W hätte ich gerne mal gesehen:

Ja hätte man geahnt das Jahre später  alles, natürlich wurden die Geschäftsberichte und andere höher bewerteten Akten gesichert und in einen Münchener Archiv gesichert, futsch wären hätte man nicht immer gedacht schau ich mir später noch einmal an.

Betonschiffe war dort ein nicht mehr so bekanntes Thema, man überwachte uns in Richtung Akten und Ausführung der Berliner U-Bahn, Trinkwasserwerke in der Wüste u. a. Sachen in denen das Untenehmen viel Geld investiert hatte.

Und die vielen, vielen Fotos und Pläne...........

Betonschiffwerften wollte D & W nach 1945 schon in Rendsburg und verschiedenen Orten am DEK bauen. nur gingen zur selben Zeit einige der Betonschiffe unter und die eingebauten Maschinen waren auch hinüber.

So war das Interesse deutscher Reeder praktisch NULL und es blieb dabei.

Beate, es ist wunderbar was Du alles an Daten zu den Betonschiffen ans Licht bringst.

Kann man dich nicht anwerben  für unseren  Datenbänke Landungsschiffe und Dünkirchen so feine Sachen aus dem Internet zu forschen ?

http://historisches-marinearchiv.de/projekte/duenkirchen_wracks/beschreibung.php

Menschen mit soviel Spürsinn und Ausdauer könnten sicher gerade zu Dünkirchen
noch viel Material im Internet sichern und bei den einzelnen Wracks und Beuteschiffen gegen prüfen.

Nochmals Dank für deine große Mühe

Theo

...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Ralph

Hallo Beate,
Vielen Dank für den "Le Ciemantier" Bericht.
Gruß Buschi

bettika61

Hallo,
danke für die "Blumen"  :-D, der Flensburger antwortet "dafür nicht".
Die Internetrecherche macht mir Spass, eine Alternative ,wenn man nicht über entsprechend andere Quellen verfügt. Aber ohne Grundlagen  :wink: geht es nicht.

Über die  Betonwerft in Rügenwalde/Darlowo steht in Jolanta Nitkowska-Węglarz – ,,Tajemnicze Pomorze" ein Beitrag drin, den Text daraus habe ich freundlicherweise zugeschickt bekommen, verstehe aber leider kein polnisch.
Könnte mir jemand helfen oder kennt sogar das Buch?

Über den Verbleib von weiteren Schiffen aus Darlowo (mit einem alten Foto eines Frachters)  stehen Informationen hier und hilfsweise
übersetzt

@Theo, wenn ich irgendwo helfen kann, meine e-mail adresse kennst Du  :O/Y

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Darius

Zitat von: bettika61 am 12 Februar 2013, 20:09:57
verstehe aber leider kein polnisch.
Könnte mir jemand helfen oder kennt sogar das Buch?

Ich schaue was sich machen läßt.

:MG:

Darius

Ralph

Hallo,
Zwei Betonschiffe im Internet gefunden. In Straßburg liegen im "Bassin de la Citadelle" zwei Rümpfe von Betonschiffen.
>www.http//geschichtsforum.de/f328/beton-schiffe/28066< oder Google Earth von Kehl über den Rhein nach Straßburg
bis "Rue de Nantes". Leicht zu finden. Es soll sich um ehemalige Schwimmkrane handeln.
Gruß Buschi

bettika61

Zitat von: Darius am 12 Februar 2013, 21:05:50
Zitat von: bettika61 am 12 Februar 2013, 20:09:57
verstehe aber leider kein polnisch.
Könnte mir jemand helfen oder kennt sogar das Buch?

Ich schaue was sich machen läßt.

:MG:

Darius
Hallo Darius,
danke für das Angebot   :-)

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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Admiral Kummetz

Hallo,
ich in einem DDR-Marinekalender auch mal was über die Produktion von Stahl-Beton-Leichtern in GB während des II. WK gelesen zu haben

bettika61

Hallo,
das Betonschiff "Seeland" auf dem Bielersee" gebaut von der  Firma Ed. Züblin & Cie in Strassburg und Zürich, als Lastschiff für die Flußschifffahrt,
erstellt 1914/15,  26 m lang und 5,2 m breit.
Gewicht  ungefähr 65 t, die Nutzlast 100 t.
aus "Cementbulettin Juli 1957"
http://retro.seals.ch/digbib/view?rid=cem-001:1956-1957:24-25::129&id=&id2=&id3=

Fraglich ob es heute noch existiert.
Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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bettika61

Hallo,
einige Betonschiffe aus Osteuropa:
Ob es sich dabei um Produktionen aus dem Bauprogramm des Sonderausschusses Betonschiffbau handelt, und wenn ja welcher Typ ,würde ich gerne wissen.

Hafen von Riga: http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=ru&tl=de&u=http%3A%2F%2Fzona-k45.ru%2Fintresting%2Fprint%3Apage%2C1%2C2266-betonnyjj-korabl.html
auf den neuesten GE Aufnahmen leider nicht mehr zu sehen

bei Kalininingrad hatten wir schon http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,7484.msg90038.html#msg90038
mit aktualisiertem link http://milovsky-gallery.ru/ger/index.phtml?chnum=21&objnum=255&num=8&pop=1486

Unterlauf der Wolga, Region Astrachan (?) http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=ru&tl=de&u=http%3A%2F%2Fzhgalin-photo.livejournal.com%2F7238.html

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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bettika61

Hallo,
ein Interview aus 2005 mit Kurt Lilleike,(der dieses Jahr 100 Jahre alt geworden wäre)
Kapitän auf dem Betonschiff Burkhard 1948 http://www.bg-verkehr.de/medien/see-und-sicherheit-archiv/seesozial_2005_02.pdf
Ein Einblick in ein abwechslungsreiches Seemannsleben

"Das Kriegsende erlebte er, inzwischen Kapitänleutnant der Reserve, in Norwegen an Bord eines U-Jagdbootes. Nach dem 2.Weltkrieg und kurzer Kriegsgefangenschaft folgten ab 1948 neue ,,zivile"
Herausforderungen: Als Kapitän auf dem Betonschiff MS BURKHARD
.....
Lilleike:
"Die schönste Zeit an Bord war jedoch kurz nach dem Kriege, als ich 1948 Kapitän auf der BURKHARD,einem kriegsbedingt von der Organisation Todt aus Zement gebautem Schiff der Vega-Reederei wurde.Ich konnte meine Frau Susanne als Köchin mustern und sogar mein erster Sohn Fried war mit an Bord.Unvergessliche paradiesische Zeiten für meine junge Familie"

Kurt Lilleike selbst hat 1999 einen kurzen Artikel verfasst
"Das Betonschiff : eine Begebenheit aus meinem Seemannsleben"
verzeichnet in der Bibliothek DSM

MS Burkhard wurde in Rotterdam gebaut http://www.mareud.com/Ferro-Concrete/schalenschiffbau_dr.html)

etwas OT: in der Crewliste des HMA habe ich Kurt Lilleike nicht gefunden

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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bettika61

Zitat von: Zerstörerfahrer am 30 Juli 2008, 19:56:16
.
Zum Thema: Hab hier noch einen Bericht über eine Dienstreise nach Cherson, die ich hier kurz wiedergebe:


Absender schlecht lesbar.
.....ausschuß Schiffbau                                           20.09.43
.....beauftragten für den SO-Raum

An den Hauptauschuß Schiffbau
beim Reichsminister für Bewaffnung und Munition

Betr. Schiffswerft Cherson
Besuch am 16.09. zusammen mit Herrn Dir. S. vom RKS
Betonwerft Cherson.

Hallo,
die Fortsetzung  :wink::
Ein Bericht über den Betonschiffbau in Cherson findet sich in:
"Die deutsche Wirtschaftspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten 1941 -1943"
Herausgegeben von Rolf-Dieter Müller
http://books.google.de/books?id=URL68vnRZtAC&pg=PA276&lpg=PA276&dq=reichsamt+f%C3%BCr+wirtschaftsausbau+Nussdorf&source=bl&ots=DY3JvWbHIc&sig=35qisFVLSqXNRRvX6oWBYuwppMk&hl=de&sa=X&ei=znMnUYmlO8ONtQa_ooD4DQ&sqi=2&ved=0CDAQ6AEwAA#v=onepage&q=reichsamt%20f%C3%BCr%20wirtschaftsausbau%20Nussdorf&f=false
Die Betondockbauanlage in Cherson wurde als geeignet für den Bau von Betonschiffen gehalten
Am 15.11.1941 wurde der Auftrag für den Bau von 3 Eisenbeton-Tankern von je 3000t in Spantenbauweise erteilt.  Der Bau des 1.Schiffskörpers war am 15.10.1943 fast beendet.
Bis dahin waren weitere 4 Schiffe in Auftrag gegeben. Die militärische Lage erzwang die Einstellung der Arbeiten am 25.10.1943. Der Schiffskörper des  1.Tankers musste  liegen bleiben.

Da besteht ja eine Chance, das der Schiffskörper später weiter verwendet wurde.

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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bettika61

Zitat von: bettika61 am 21 Februar 2013, 19:36:25
Kurt Lilleike selbst hat 1999 einen kurzen Artikel verfasst
"Das Betonschiff : eine Begebenheit aus meinem Seemannsleben"
verzeichnet in der Bibliothek DSM
Hallo,
ein Auszug aus dem o.g.  Text, den ich dank der Unterstützung der Bibliothek der Marineschule erhalten habe:

"Der Reeder der hamburgischen "Vega-Reederei" hatte die Chance
ergriffen und zwei Schiffe der Alliierten gechartert. Schiffe aus dem übrig gebliebenen deutschen Schiffsbestand. die als Alliierten-Besitz mit einer "UX-Nummer" kenntlich gemacht waren. Mit diesen Schiffen durfte man Handelsschiffahrt in "Kleiner Fahrt" betreiben.....
Das Schiff mit Namen "Burchard". Brutto-Rauminhalt 814.9 cbm.
trug ca 300 Tonnen. Es wurde durch zwei Schrauben betrieben.
die von zwei FIAT-LKW-Motoren dem Schiff etwa acht Knoten
Geschwindigkeit brachten. wenn es in Fahrt war. Im Herbst des
Jahres 1947 hatte ich erstmal die Aufgabe. das in der Werft
am Reiherstieg in Hamburg auf Slip liegende Schiff wahrend
der Werftliegezeit zu beaufsichtigen.....
Eines dieser Schiffe kam am 5. Januar 1948 unter meiner Führung
in Fahrt. AIs Kapitän hatte ich einen Alleinsteuermann. zwei
Motorenhelfer und vier Mann an Deck als Besatzung. Die Küstenreisen.
die nun folgten. mit vornehmlich Schuttladungen von Koh l en. Getreide. Pickeisen, auch Ballen Papi er aus Schweden nach Hamburg. verliefen ohne Besonderheiten. Schwierig war es, die Fahrt aus dem Schiff heraus zu bekommen, denn die Motoren
mit den kleinen Schrauben vermochten nicht. die Energie der
Bewegung der Massen an Beton und Ladung aufzuhalten. Die Erfahrung
forderte vorsichtiges Manöverieren...
Ich habe das Schiff drei Jahre lang geführt, bis es wieder an die Alliierten abgegeben wurde."


Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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bettika61

Hallo
im Schifffahrtsmuseum Regensburg befinden sich Wrackreste eines Betonschiffs mit einer  Infotafel:

Betonschiff ,,B.T. 1", Baufirmen Heilmann &Littman Bau AG und Beton&Monierbau AG in Novi Sad (Neusatz/YU)  Baujahr 1942 (1985 abgebrochen)
Länge 73,9m (1980 um die Hälfte gekürzt und als Kranträger genutzt)
Breite 10,7m Höhe (bis Deck) 2,6m
Tiefgang: 2,3m
Tragfähigkeit 776,3t (1.354 cbm)
Geschenk der Fa. Gebr. Almer Regensburg


Im Beitrag  ,,Betonschiffbau in Deutschland" von Peter DANKER-CARSTENSEN steht:

,,Die erste erneute Anwendung des Baus von Betonschiffen nach Beginn des Zweiten Weltkrieges
dürfte durch das Bauunternehmen Heilmann & Littman (Branchenkürzel »Heilit«) erfolgt
sein. Im April 1942, also noch vor der Gründung des »Sonderausschusses für Betonschiffbau«,
wurden für den Verkehr auf der Donau zwei von der Schiffswerft in Nußdorf bei Wien erbaute
Binnentankschiffe aus Stahlbeton für die Mineralölabteilung des Reichswirtschaftsministeriums
in Dienst gestellt, denen im Juli 1942 noch ein drittes folgte. Allerdings wurden diese Fahrzeuge
wiederum im überlieferten Spantenbau-Verfahren gefertigt. Der Bauort Nußdorf war sicherlich
kein Zufall, denn hier befand sich die Versuchsstelle des Reichsamtes für Wirtschaftsaufbau.
Sie befasste sich unter anderem auch mit der Technologie des Stahlbetonschiffbaus"


Hat Heilmann & Littman in Nußdorf und Neusatz Betonschiffe gebaut?
Wenn ja, handelt es bei "BT 1" in Regensburg um ein Betonschiff in Spantenbauweise?


Grüsse
Beate
Grüße
Beate

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TD

Hallo Beate,

es dürfte sich um einen der drei Betontankkähne handeln welche in Nussdorf gebaut wurden.


Schöes Wochenende

Theo
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bettika61

Hallo Theo,
danke für die Klarstellung.
Dann hat sich wohl das Museum in Regensburg geirrt, fragt sich, wie sie zu ihrer "Info"
Novi Sad (Neusatz/YU)  kamen.

LG
Beate
Grüße
Beate

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