1:200 Modell der ADMIRAL SCHEER im Zustand und Anstrich vom Februar 1941

Begonnen von Nikolaus Sifferlinger, 27 Juni 2021, 16:03:11

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Nikolaus Sifferlinger

Sehr geehrtes Forum,

Das Panzerschiff ADMIRAL SCHEER gehört zu meinen Lieblingsschiffen, die man so im Leben auserkürt.

Daher habe ich mir von meinem Freund Dipl.-Ing. Otto Schetina ein Modell der ADMIRAL SCHEER im Maßstab 1:200 im Zustand Februar 1941 bauen lassen.

Fotos anbei.

Koop/Scholke haben in "Die Panzerschiffe der Deutschland-Klasse" die ADMIRAL SCHEER ausführlich behandelt. "Schwerer Kreuzer ADMIRAL SCHEER" von Krancke/Brenecke ist zwar ein guter Erlebnisbericht, aber die Neuauflagen in den 1950ern haben aus meiner Sicht die Lücken der Geheimhaltung aus den Kriegsberichten nicht gefüllt.
"Das Schiff ist gefechtsklar: Von Mürwik auf die "Admiral Scheer", 1942-43" von Heikens erzählt einiges aus dieser Zeit.
"Die Chronik des Schweren Kreuzers ADMIRAL SCHEER" von Zawada bringt Erlebnisberichte, ebenso "Kreuzer ADMIRAL SCHEER" von Baeuerlein.

Aber die ultimative Schiffsmonographie zur ADMIRAL SCHEER fehlt aus meiner Sicht noch.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Mit besten Grüßen

Nik


juergenwaldmann

Ein sehr schönes Modell im M 1/200 , das aber nach heutigem Stand der Kenntnisse eine Abweichungen zeigt :
Der hintere Gefechtsstand war oben immer offen , das bei allen 3 Panzerschiffen :


juergenwaldmann

Der Niedergang im Heck war bei allen überdacht , bei Graf Spee und Admiral Scheer sogar gleiche Ausführung :

Nikolaus Sifferlinger

Hallo

Vielen Dank für die Hinweise.

Ein Modell kann sich immer nur an den vorhandenen Fotos und Plänen orientieren - und dann ist da auch eine gewisse "Freiheit" des Modellbauers wie er es umsetzt.

Mit besten Grüßen

Nik

juergenwaldmann

Hallo Nick ,
da das Archiv in Freiburg vor der Wende nicht existierte , da sind für uns Modellbauer erst die Original Pläne zugängig geworden .
Das Panzerschiff Admiral Graf Spee habe ich 3 X erstellt und inzwischen alle verkauft . Nur das zuletzt gebaute Fahrmodell von mir ,
das ist meiner Meinung noch dem Original sehr ähnlich , nicht aber " Vollkommen " im M 1/100 !
LG  Jürgen

Nikolaus Sifferlinger

Hallo Jürgen,

Vielen Dank, ja schönes Modell, in 1:100 musst du ja noch viel mehr Details bringen.

Für die ADMIRAL SCHEER in 1:200 haben wir natürlich auch eine Menge Fachliteratur, Pläne und Fotos gewälzt.
Und dann für die Version Februar 1941 entschieden, wegen der Bedeutung der Operation im Indischen Ozean und Atlantik. Die Fotolage dazu ist aber äußerst dürftig. Und auch der Anstrich ist nicht 100% dokumentiert.

Das Archiv in Freiberg habe ich dazu nicht bemüht. Das habe ich für viel Geld vor 21 Jahren für den Zerstörer Z 2 GEORG THIELE gemacht. Allerdings blieb damals auch viel offen, da die erhaltenen Schiffsbaupläne nicht mit den zahlreichen Umbauten übereinstimmten.

Bin ja Spezialist für die k.u.k. Kriegsmarine mit sehr großer Foto- und Plansammlung. Damals hatte man fähige Zummerleute und Schlosser an Bord und wenn dem Kommandanten eine Kleinigkeit am Schiff nicht passte, wurde es "passend gemacht". Da gab es weniger "Verwaltung" und dafür große Besatzungen mit meist zahlreichen technischen Fähigkeiten.
Da ist die Bestimmung eines bestimmten Bauzustandes noch schwieriger, da das Fotografieren viel aufwendiger war und weniger Fotos erhalten sind.
Und oft ist es nicht möglich Schiffsfotos dem genauen Datum zuzuordnen und bei mehreren Schwesterschiffe nicht in jedem Fall zur Einheit.

Und ein wichtger Punkt ist auch der Aufwand an Zeit den man sich für ein Modell nimmt. Es gibt Modellbauer die beschäftigen sich mit einem Modell ein Jahrzehnt oder mehr.

Wichtig ist auch der Respekt vor der Kunst der Modellbauer - diese Modelle sind ja keine Bausätze sondern entstehen aus verschiedensten Materialien.
Ich kann so ein Modell nicht bauen.

Also Hut ab vor deinem 1:100 Modell.

Mit besten Grüßen

Nik


juergenwaldmann

Am Fahrmodell im M 1/50 von Admiral Scheer hatte Freund Sepp Luckau über 30 gearbeitet ,
da musste er einiges auf neuesten Stand bringen , als die Pläne aus Russland zurück kamen .
Leider fühlte sich keine Stelle der BRD zuständig die Unterlagen für ein Archiv auf zu arbeiten ,
die Archivierung erfolgte über " Freiwillige Freunde der Marine , viele hier im Forum .
Eine Frage konnte durch die Original Pläne geklärt werden : wie wurden die 15 cm Einzeltürme
mit Munition versorgt .? Wie man sieht durch einen offenen Durchgang hinter der Brücke !


juergenwaldmann

Natürlich war es auch so bei den hinteren 15 cm Einzelgeschützen , da war die Versorgung unter dem Katapult :


smutje505


juergenwaldmann

Sepp Luckau hat diese Erkenntnis auf seinem M 1/50 Fahrmodell um gesetzt , wobei
sein Modell einen Bauzustand mit dem großen Turm , noch vor 1940 hat :


Urs Heßling

moin,

Zitat von: juergenwaldmann am 28 Juni 2021, 12:17:34
wie wurden die 15 cm Einzeltürme mit Munition versorgt ?
mit Transportwagen (wie viele pro Geschütz ?) ? oder etwa "per Hand" ?

Zitat von: juergenwaldmann am 28 Juni 2021, 12:22:27
...da war die Versorgung unter dem Katapult
mit erkennbar komfortabler Unterbringung der Schiffsführung :O/Y

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

juergenwaldmann

Hallo Urs ,
auch auf den Originalfotos sehe ich keinen Transportwagen ,
die schweren Geschosse werden wohl von Hand transportiert :
Hier Panzerschiff Deutschland , da waren die MUNI Aufzüge
noch beieinander als Gruppe installiert .
Das Katapult mit Aufklärer wurde erst später auf gebaut .




juergenwaldmann

Hier ein Originalfoto der Gruppe der vorderen Munitionsaufzüge :


juergenwaldmann

Leider sieht man keinen Kanonier mit Geschoss , man sieht auch keinen Transportwagen :


Nikolaus Sifferlinger


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