Hallo Freunde !!!
Hatte dieses Foto vom Trödelmarkt für Euch mitgebracht .
Laut dem Rettungsring , S.M. Todbt. V 108 .
Paßt zu den tollen Fotos von Hastei !!
MfG Andreas :ML:
Echt ein Foto aus der Dunkelkammer :-D
Gibts es zu dem Schiff noch »klarere« Aufnahmen? Das würde gut zu dem Papiermodell hier http://www.digitalnavy.com/html/v108.html passen
SCHAARHÖRN
@ Schaarhörn
Leider nicht , war ein Kauf aus der Fotokramkiste .
MfG Andreas :ML:
Hallo Freunde,
bekanntlich wurde SMS V108 1921 durch Polnische Marine übernommen (als ORP Kaszub) und 1925 in Danziger Werft nach Kesselexplosion gesunken. Ein Bild aus der Zeit 1921-25 ist auf der seiten von Polnisches Staatsarchiv (Narodowe Archiwum Cyfrowe) vorhanden: hier klicken (http://www.audiovis.nac.gov.pl/obraz/79249/bdef5d458ab2c339c5582d48c4dd9f3f/).
hallo,
hat ja ein bewegtes leben gehabt,dieses Torpedoboot. Für Holland (Niederland) gebaut, Kaiserlich deut.Marine und dann nach Polen.
Wie kann es denn dazu kommen, kesselexplosion ? Da muß große Schlaperei am Werk gewesen sein !!
Ich habe im Konstruktionsbüro eines Dampfkesselbetriebes mitkonstruiert und verstehe ( verstand) etwas von Dampfkesseln.
So einfachexplodiert kein Kessel wenn er beaufsichtigt wird.
Also, gibt es näheres dazu zu erfahren ?
Gruß Hastei
Inzwischen lernte ich, wie man hier Bilder anhängt.
Aus derselben Quelle das zweite polnische Torpedoboot der V-Reihe, ORP Mazur ex V-105. Und nochmals ORP Kaszub ex V-108.
Zitat von: Hastei am 26 Juni 2010, 08:22:20
Wie kann es denn dazu kommen, kesselexplosion ? Da muß große Schlaperei am Werk gewesen sein !!
Ich habe im Konstruktionsbüro eines Dampfkesselbetriebes mitkonstruiert und verstehe ( verstand) etwas von Dampfkesseln.
So einfachexplodiert kein Kessel wenn er beaufsichtigt wird.
Also, gibt es näheres dazu zu erfahren ?
Ob ich das in deutscher Sprache antworten kann... probieren wir mal :wink:
Die Katastrophe gilt als "nie erläutert". Im grunde genommen, gab es 2 Hypothesen:
1. Eine Zeit davor gab es Feuer in Kesselraum, das schnell erloschen worden ist (uff! verzeih, wenn der Satz nicht grammatisch wäre). Der Kapitän hat das Ereignis misgeachtet und nicht gemeldet, gleich waren die möglichen Folgen nicht untersucht. Bei der genannten Reparierung in Danziger Werft ist nicht dabei getan. Vielleicht kam es zu Verdünnug von Bleche und (kann das im Wörterbuch nicht finden - Abdichtung, oder wie sagt man gegensätzlich? Entdichtung? bitte korrigieren) vom Kessel. Folgend war die Explosion.
2. Explosion war Folge der möglichen Sabotage. Die Beziehungen zwischen Polen und der "Freien Stadt Danzig" waren schwer und nicht selten gab es mannigfaltige Zwischenfälle... Aber man konnte kein Beweis erbringen.
Zwei Bilder der ORP Kaszub nach der Katastrophe.
Tach auch!
Es gibt auch ganz "banale" Gründe für zerstörte Kessel. Rohrreißer oder gebrochene Schweißnähte am Flammrohr bei Großwasserraumkesseln. Dadurch, daß Kesselspeisewasser in den Feuerraum eintreten kann, sinkt der Druck im Kessel selber und es entwickelt sich noch mehr Dampf. Quasi eine Art Kettenreaktion. Diese kann zur kompletten Zerstörung durch "Explosion" führen. Könnte jetzt die dritte Hypothese sein.
wenn es im Kesselraum gebrannt hat muß man natürlich den kessel und alle Armaturen peinlich genau prüfen ! Sabotage ? Welchen Zweck sollte die Zerstörung des kleinen Bootes dienen ? Hätte die Freie Hansestadt was davon ? Aber was ist mit Sicherheitsventilen ? Dafür sind sie ja vorhanden.
Gruß Hastei
Tach auch!
Selbstverständlich ist jeder Kessel mit Sicherheitsventilen ausgerüstet, die solche Fälle auch beherrschen sollen. Es darf nur nicht vergessen werden: Als dieses Schiff gebaut wurde, waren noch nicht die heutigen Standarts vorhanden. Weitere Aspekte: wie sah es mit der Wartung aus? Qualität der Stähle? 1939 z.B. wurden mal Stähle verwendet mit einer anderen Zusammensetzung, wurden sehr schnell schwächer und daraufhin wurde schon 1941 der Betriebsdruck abgesenkt.
Schiffskessel hören sich oft sehr einfach an: Wasser in Rohren, Feuer drunter und der Dampfer läuft! Ist aber nicht.
Kesselbetrieb ist ein sehr kompliziertes und auch sensibles System.Dies hier zu erläutern dürfte den Rahmen sprengen.Evtl. extra thread.
Zitat von: t-geronimo am 18 Juli 2010, 11:10:53
Sehr, sehr gerne!!! :TU:)
Ja, genau wer kennt sich den sonst noch mit Kesselanlagen auf Schiffen aus ?.......(http://s11b.directupload.net/images/090226/n575rneg.gif)...... :/DK:
:MG:
Manfred
@Roaring Thunder
Was du meinst betrifft die Lokomotivkessel, wie zB bei der BR 50 und 52, die aus dem nicht alterungsbeständigen Stahl St 47 K-Mo gefertigt waren. Grundüberlegung bei Einführung Ende der 1930er Jahre war es, den Betriebsdruck auf 20 Bar heraufsetzen zu können. Diese Kessel waren aufgrund der Sprödheit des Materials extrem Anfällig für Unfälle.
Bei Wasserrohrkesseln der Marine (zumal aus dem I WK) kenne ich die Problematik nicht. Dieses Boot hatte als Exportboot für Holland (ex niederl. Z 4, später V 108) nicht die üblichen Marine-Kessel, sondern Yarrow-Kessel. Ob die Bedienung dort komplizierter war ist mir unbekannt. Jedoch handelte es sich um eine ausgereifte Konstruktion, die sich zu diesem Zeitpunkt in ihrer Grundform seit über 30 Jahren bewährt hatte. Allgemein gesprochen sind Kesselunfälle aufgrund von Materialfehlern wohl sehr selten vorgekommen.
MfG
Ulli
Hallo in die Runde,
diese Nation hat an sich, daß sie eigene Schlamperei gern den anderen in die Schuhe steckt. Ihr könnt mir glauben, ich kenne meine "Pappenheimer". Sabotage, wer, die Danziger? Da lacht die Koralle, aber darauf hat jemand schon aufmerksam gemacht.
Gruß
Micha :MG:
Moin, mein Grossvater war Hans Hagendorf, Oberleutnant auf dem Torpedoboot V108 der kaiserlichen Marine. Er wurde am 19. Juli 1918 zum Kaptänleutnant ernannt ( Patent liegt mir vor). Dazu habe ich den 2. Band Der Krieg in der Ostsee (1929 Verlag von Mittler &Sohn) in dem Hans Hagendorf (wie auch sein Bruder Otto Hagendorf) mehrfach im Kriegsjahr 1915 erwähnt wird. Ich komme aber in meiner weiteren Recherche nicht weiter. Eine Anfrage beim Bundesarchiv Abteilung PA hat bislang keinen Erfolg gebracht. Hat jemand weitergehende Informationen zum Torpedoboot V108, oder weiss von anderen Quellen, die ich anzapfen könnte? Besonders interessant könnte für mich die Zusammensetzung der V108 Offiziere 1915 - 1918 sein. Vielen Dank.
Hallo und herzlich willkommen! :O/Y
Du meinst sicher 1915-1918. :-)
Zitat von: t-geronimo am 19 April 2023, 11:42:35
Hallo und herzlich willkommen! :O/Y
Du meinst sicher 1915-1918. :-)
korrigiert ( wenn man so alt ist wie ich kommt man doch immer wieder mit den Jahrhunderten durcheinander. Aber immerhin besteht diese Gefahr für mich für das 22. JH nicht mehr)
moin,
Zitat von: supercopa2 am 19 April 2023, 11:21:23
Hans Hagendorf, Oberleutnant auf dem Torpedoboot V108 der kaiserlichen Marine
Nach Rangliste 1918 (Stand 14.2.1918) Oblt.z.S. der Reserve, ausgezeichnet mit EK II und dem Mecklenburgisch-Strelitzschen Verdienstkreuz 2. Klasse
Zitat von: supercopa2 am 19 April 2023, 11:21:23
sein Bruder Otto Hagendorf
Nach Rangliste 1918 (Stand 14.2.1918) Kptlt. der Reserve, ausgezeichnet mit EK I und dem Mecklenburgisch_Strelitzschen Verdienstkreuz 2. Klasse
Zitat von: supercopa2 am 19 April 2023, 11:21:23
Besonders interessant könnte für mich die Zusammensetzung der V108 Offiziere 1915 - 1918 sein
Das geben die Ranglisten von 1916 und 1918 leider nicht her
Gruß, Urs
Dokumente und Fotos sind eigentlich nicht schwer zufinden. Für die Zeit in der 8. T-Flo., der 20.T-Flo. sind die KTBs in Freiburg verhanden, für die Zeit in derSchulflottille konnte ich so auf die schnelle nix finden. Dafür aber in dem Bereich der übergeordneten Kommandos. An Fotos kenne ich zwei Alben aus der Schulbootszeit. U.a. eines mit der Brückenbesatzung. Eines, so glaube ich, befindet sich beim Marine Museum WHV, das andere in privater Hand. Wenn man sucht, und im Forum wird es auch den einen oder anderen Hinweis geben, sollte sich bestimmt noch mehr finden.