Torpedoschnellboote Pr. 206 - SHERSHEN in Volksmarine

Begonnen von SchlPr11, 15 März 2021, 11:28:34

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SchlPr11

Hallo,
in Schlußredaktion dieser Bootsklasse für Band 9/2 ergibt sich diese Nachfragen:
- mit a.D. der letzten 6 Boote der Klasse am 28.02.1990 kamen WILHELM FLORIN (Pr. 206/09), ERNST GRUBE (Pr. 206/10), ERNST SCHNELLER (Pr. 206/13), ANTON SAEFKOW (Pr. 206/14) schon im März 1990 abgerüstet nach Rostock zur gepl. Verschrottung bei MAB in Marienehe. Hier ein Foto am 01.04.1990. In zwei Losen verlegten die Boote allerdings dann nach Kopenhagen zum Abbruch. Erstes Los WILHELM FLORIN/ERNST GRUBE im April/Mai nach Kopenhagen, zweites Los im Juni mit ERNST SCHNELLER/ANTON SAEFKOW mit Minensucher VITTE ist für Juni 1990 verbürgt.

Meine Frage 1 in die Runde - welche Werft/Firma hat die Verschrottung dieser Boote vorgenommen und was gibt es an weiterführenden Details? Kopenhagen wiederholt Ziel von Schleppzügen ab Rostock mit weiteren KONDOR I- bzw. KONDOR II-Minensuchern.

Die beiden verbliebenen Boote BRUNO KÜHN (Pr. 206/17) und HEINZ KAPELLE (Pr. 206/18) sind nach bisherigen Kenntnissen nicht über Rostock abgewickelt worden, sondern nach dem Ausschlachten im August 1990 direkt von Dranske nach Kolding in Dänemark gegangen.

Meine Frage 2 stellt sich dort in Kolding nach dem Verschrottungsbetrieb und Details.

Mindestens eines der Boote kann schon ohne Aufbauten nach Dänemark gereist sein - es gibt Zeitzeugen, die um 1992/93 die Abfuhr eines typischen Pr. 206-Brückenaufbaus von der Insel Rügen beobachtet haben wollen. Wo stand/steht so ein Stück danach/heute als Gartenlaube o. ä., dieses wäre meine Frage 3 in diesem Zusammenhang...
Auch Fotos sind in diesem Zusammenhang erwünscht, hier zu zeigen!
REINHARD

SchlPr11

Hallo,
die Jagd nach der Gartenlaube auf Basis Pr. 206 kann beendet werden, da zumindest im Zusammenhang mit den Kolding-Abbrüchen nicht zu bestätigen. Beide Boote lagen mit Fotobeleg am 25.07.1990 mit ihren Brückenhäusern zur Überführung bereit in Rostock.
Aber den Fakt Brückenhaus als Laube hat es in der Tat gegeben...
REINHARD

der erste

Den Fakt gibt es immer noch. In einer Kleingartenanlage in Stahlbrode (bei Stralsund) steht das Brückenhaus des ehemaligen Schleppers der VM "Wismar". Während der Verschrottung des Schiffes hat der Kapitän das Teil gekauft und mit Pontons nach Stahlbrode überführen lassen. Bis vor kurzem hat der Garten mit "Brücke" einer Kundin von mir gehört. Jetzt besitzt es wieder ein Stralsunder.

SchlPr11

Hallo,
genau das meine ich - weitere Details mit Überführungsdatum dann in 9/2...
REINHARD

Wiking

Hallo,
eine Frage hätte ich zu den Booten.
Das vollgeschweißte Kielboot war angeblich bis Seegang 6 bis 7 einsetzbar. Es verdrängte 145 ts, erreichte wohl 46 Knoten, hatte 24 Mann Besatzung und neben den vier konventionellen 533-mm-Torpdos zwei vollautomatische und funkmess-gesteuerte 30-mm-Zwillingsgeschütze
AK 230. mit einer Feuergeschwindigkeit von 1050 Schuss pro Minute.

Bei Seegang 6-7, waren da wirklich die Waffen noch einsetzbar und welche Geschwindigkeit konnte noch gefahren werden?

Wiking :MG:

der erste

Wieso angeblich? Es waren Kiel-Gleitboote, die bis See 7 einsetzbar waren. Waffeneinsatz war bis See 5 möglich. Höchstgeschwindigkeiten bis 45 kn.

Big A

@holger

Hätte man bei etwas Recherche auch selbst herausfinden können :wink:

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Wiking

Zitat von: der erste am 03 Dezember 2022, 22:49:46
Es waren Kiel-Gleitboote, die bis See 7 einsetzbar waren. Waffeneinsatz war bis See 5 möglich. Höchstgeschwindigkeiten bis 45 kn.

Bedanke mich für Deine Antwort.

Zitat von: Big A am 04 Dezember 2022, 00:18:28
@holger

Hätte man bei etwas Recherche auch selbst herausfinden können :wink:

Axel

Hier https://www.parow-info.de/f/fd/206.html gab es zu meiner Frage keine Antwort.

Wiking :MG:

M-54842

#8
Ich habe in der klassischen Literatur auch etwas suchen müssen. Bei Mehl/Schäfer ,,Die andere deutsche Marine" und Schäfer/Seemann ,,DDR-Marine" stand zum möglichen Waffeneinsatz nichts.
Kaack schreibt in ,,Die Schiffe der Volksmarine" auf S. 34:
,,Ein Waffeneinsatz war lediglich bis zu einem Seegang der Stufe 5 effektiv möglich."
Aufschlussreiche Angaben zur Geschwindigkeit finden sich in der Ausarbeitung ,,Die Torpedoschnellbootbrigade der Volksmarine 1959-1971, Die Chronik Teil 1". Dort heißt es auf der Seite 38:
,,Die TS-Boote PROJEKT 206 erreichten eine Maximalgeschwindigkeit von 46 sm/h bis See 4. Marschfahrt von 30 sm/h konnte bis zu Wellenhöhen von 3 m gelaufen werden. Kleine Fahrtstufen mit 13 sm/h waren bis Wellenhöhen von 4,5 m möglich."

Lesenswert und sehr informativ sind auch die beiden Bände von Rolf Hoffmann mit dem Titel ,,Ingenieur bei den Schnellbooten der Volksmarine".

der erste

Das Buch von Kaack ist so was von voll mit Fehlern, das man es nicht weiter empfehlen kann. In einem anderen Forum wurden alle Fehler aufgelistet und an den Verlag gesendet. Gab natürlich keine Reaktion. Die beiden Bücher von Rolf zu den Antriebsanlagen und dem Leben als Ing. an Bord sind sehr gut, er hat ja auch alle Stationen vom Wachingenieur bis zum Flottillening. durchlaufen. Eine Zeit lang waren wir auch gemeinsam auf einem Boot.

Wiking

Zitat von: M-54842 am 04 Dezember 2022, 09:57:55
Ich habe in der klassischen Literatur auch etwas suchen müssen. Bei Mehl/Schäfer ,,Die andere deutsche Marine" und Schäfer/Seemann ,,DDR-Marine" stand zum möglichen Waffeneinsatz nichts.

Genau, die Bücher habe ich auch..... :MZ:

Aber zum Kommentar von ,,Big A" möchte ich noch folgendes sagen.
Wenn hier nur noch Fragen gestellt werden sollen die man nicht selbst auch hätte recherchieren können ist das Forum Tod. Dann wird sich das auf  ,,wo war ich" und ,,welches Schiff ist hier zu sehen" beschränken.
Und solche Kommentare gerade wenn sie auch noch von einem Moderator kommen halten ganz sicher nicht wenige ab sich hier überhaupt aktiv zu beteiligen, es fällt mir schon länger auf das scheinbar viele hier nur mitlesen.

Einen schönen 2. Advent wünsche ich,

Wiking :MG:


M-54842

#11
Der Austausch zum gegenseitigen Nutzen im Forum sollte schon stattfinden.
Da ich kein Freund des Zusammenklaubens von Informationen im Internet bin, habe ich meine umfangreiche maritime Literatursammlung bemüht, um Auskunft geben zu können. So sollte es meines Erachtens sein.

M-54842

Zitat von: der erste am 04 Dezember 2022, 13:18:25
Das Buch von Kaack ist so was von voll mit Fehlern, das man es nicht weiter empfehlen kann. In einem anderen Forum wurden alle Fehler aufgelistet und an den Verlag gesendet. Gab natürlich keine Reaktion. Die beiden Bücher von Rolf zu den Antriebsanlagen und dem Leben als Ing. an Bord sind sehr gut, er hat ja auch alle Stationen vom Wachingenieur bis zum Flottillening. durchlaufen. Eine Zeit lang waren wir auch gemeinsam auf einem Boot.

Ich habe auch einiges an Unstimmigkeiten gefunden, gehe aber davon aus, dass die zitierte Aussage zum Waffeneinsatz stimmig ist.
Es spricht natürlich nicht für den Verlag/Autor, dass auf die Fehleranalyse keine Rückmeldung erfolgt.
Bei Rolf Hoffmann ist die Konstellation natürlich eine andere. Hier schreibt ein Insider, der genau weiß, wovon er schreibt. Leider gibt es zur VM nach wie vor zu wenig Literatur dieser Art.

Schorsch

Hallo Wiking!

Zitat von: Wiking am 04 Dezember 2022, 13:37:00
(...)
Aber zum Kommentar von ,,Big A" möchte ich noch folgendes sagen.
Wenn hier nur noch Fragen gestellt werden sollen die man nicht selbst auch hätte recherchieren können ist das Forum Tod. Dann wird sich das auf  ,,wo war ich" und ,,welches Schiff ist hier zu sehen" beschränken.
Und solche Kommentare gerade wenn sie auch noch von einem Moderator kommen halten ganz sicher nicht wenige ab sich hier überhaupt aktiv zu beteiligen, es fällt mir schon länger auf das scheinbar viele hier nur mitlesen.
(...)
...ausgerechnet Axel, dem Organisator der Rostocker Treffen bzw. dem Initiator der Daten-CDs/DVDs vorzuwerfen, dass er dem Vorankommen des Forums schaden würde, ist geradezu lächerlich. Er hat allein mit diesen Aktionen mit Sicherheit mehr für das Forum getan, als jemand, der versucht, mittels Trivialfragen ein reges Forenleben zu simulieren.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Wiking

Guten Tag,

Trivialfragen......Sinngemäß, ohne Ideengehalt und daher wenig bedeutungsvoll......

Genau, dass scheint der Punkt zu sein an dem die Kritik an meinen Beiträgen ansetzt.

Tut mir Leid das ich nicht über den Erfahrungsschatz verfüge Bedeutungsvollere Fragen zu stellen.

Ich habe mich gefreut das ich auf meine Trivialfrage eine Antwort von der erste einem Fachmann erhalten habe.

Hätte Big A das so stehen lassen wäre ja auch alles OK gewesen. Aber es ist nicht dieser eine Kommentar der mich veranlasste darauf zu reagieren. Ich könnte 10 weitere ähnliche Kommentare von Ihm auf meine Beiträge zeigen.
Und das ist es was ich meine wenn ich sage das hält ganz sicher nicht wenige ab ähnlich Fragen überhaupt zu stellen.
Selbst mich was eigentlich ungewöhnlich ist hat es direkt von der nächsten Frage abgehalten.
Eigentlich hätte ich jetzt gerne gewusst ab Schnellboote der Bundesmarine aus der damaligen Zeit auch dazu in der Lage waren. Denn auch da ist mir ein Fachmann (Urs) bekannt der diese hätte beantworten können.
Aber auch da kann man sicher selbst recherchieren, z.B bei Harald Fock.

Mit freundlichen Grüßen,

Wiking :MG:



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