russischer Flußmonitor - Schiffsidentifikation

Begonnen von Peter K., 11 Oktober 2006, 23:43:53

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Warjag

Moin Theo,

Super! TRESKA habe ich gefunden. Aber nach Beregnoj (der grösste Experte von der sowj. Marine) wurde sie 1941 nicht zur Marine eingesetzt. Sie war dabei als T-26 vom 12.1916 bis zum 8.1918. Dann ist sie bei einer privaten Firma, 19.3.1920 wurde nationalisiert und als Trawler TRESKA dem Trust "Sevryba" übergeben.
3.07.1941 (!) vor Pernau durch einen Torpedo von einem deutschen S-Boot versenkt.

Also eine Frage bleibt noch: ist sie selbst versenkt oder auf die Rechnung der Kriegsmarine?

Die technische Angaben: 475 t, 43,6x6,7x3,7 m, 450 PS, 10 Kn.

Deine Daten im Anhang lese ich gerade und melde mich als ich damit fertig bin... :)

Gruß
Schöne Grüße,
Dmitrij

TD

Hallo Dmitrij,

Dank für die Info zu Treska.

Die einzelnen Daten des Lebenslaufes muß ich noch versuchen zusammen zu bringen.
Ich habe immer noch 3 GB Mailverkehr blockiert und kann so im Moment nicht sagen welche sowj. Historiker die Daten vor 1939 gegeben hat.
Die Daten zur Sebstversenkung in der Sperre stammen aus deutschen Akten und estnischen Quellen.
Ich habe eine Nachricht das die große EVERIGA durch Torpedo von TKA 67 selbstversenkt wurde.

Sicher ist auf jeden Fall das alle Schiffe als Blockschiffe sanken.

Anbei eine Aufnahme der TRESKA, ALMA und EVERIGA.

Man sieht klar das die Schiffe auf diese Stelle als Blockschiffe versenkt wurden.
Wenn ich ein Schreiben zu dieser Sache noch finde kommt es nach.

Grüße

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Warjag

@ Theo,

Danke sehr! Deine Info ist bestimmt glaubwürdiger als meine Angaben. Überhaupt gibt es in sowjetischen Quellen (besonders was den Krieg und ganz besonders den Kriegsbeginn betrifft) viele Unklarheiten...
Z.B. kann man oft lesen, dass das S-Boot TKA-47 durch deutsche S-Boote zerstört wurde. Aber es wurde zur Beute genommen...
Also muss man alle Angaben von beiden Seiten kontrollieren...
Schöne Grüße,
Dmitrij

TD

Hallo Dmitrij,

ist mir Recht, hoffendlich anderen auch damit wir nicht das Forum sprengen.

Man muß wirklich bei Seiten sehen, solange baltische Staaten beteiligt waren bin ich normal auf der sicheren Seiten, nur gehen bei den sojw. Kriegsschiffen mit den vielen Nummern eben mein Daten von Front- und Propagandameldungen 1941 bis Meister und viele andere Quellen, Übersetzungen u.ä.

Anbei zum TKA 47 u. a. noch einige Zeilen zusammen geschnitten

Grüße

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Warjag

ZitatIch glaube es ist TKA 122  am 1.08.41, also knapp daneben.

Bei der Ostseeflotte gab es während des Krieges zwei S-Boote, die irgenwann die Nummer 122 hatten. Das erste ist von der D-3-Klasse, ab 11.1942 - als U-Jäger klassifiziert, das zweite - von der G-5-Klasse, später TK-103, im 9.1944 entwaffnet...
Die beiden haben den Krieg überlebt...

Vielleicht meint man darunter die TKA-123? Es ist am diesen Tag verloren gegangen...

Hmmm, bei der Durchsuchung meiner Quellen habe ich zwei TKA-123 gefunden, die im Juli versenkt sind: die TKA-71, die in der Tabelle schon steht, hatte früher auch die Nummer 123; und von der TKA-123, die am 1.08. durch Feuer von deutschen M-Booten versenkt wurde, gibt es in einigen Quellen eine andere Inf, dass sie schon am 18.07. genau so bei einem Angriff gegen einen deutschen Geleitzug in der Irben-Straße verloren gegangen ist...

Also noch eine Frage...
Schöne Grüße,
Dmitrij

Warjag

Theo,

nochmal Danke! Das S-Boot, das die LATSCHPLESIS begleitet hat, war ja die TKA-71. Nach einige Quellen ist die ganze ihre Bestzung dabei umgekommen, aber einmal habe ich gelesen, dass zwei Matrosen gerettet wurden...
Schöne Grüße,
Dmitrij

Warjag

ZitatTAHKONA  / TAKHONA

(l 919 ?, Finnland)  russ. Wachboot,  Minensucher  Takhona, Herbst 1918 +; 6.1919 ; 9.1919 estn. Marine, .8.40 sowjet, 1941/42 geborgen und zur Kriegsbeute erklärt. .05. 42 Der Ostlandflottille zugeteilt, Kennung ORe 150
01.08.1942 Neue Kennung O.Re 118

Habe etwas gefunden, aber ganz klar ist es noch nicht...

TAKHONA, ex - russ. kleiner Minenleger der M-Klasse (Teplokhod-Klasse). In drei Serien wurde insgesamt 10 Stück gebaut: M-1...M-10. Fünf davon wurden von Finnland erobert, 5 - von deutschen Truppen, vier davon wurden später Estland gegeben. Wahrscheinlich wurde M-2 in KALEV, später KERI umbenannt; M-8 in OLEV, später VAINDLO; M-3 in Estland wurde als Minensucher TRAAL eingesetzt. Ich sage "wahrscheinlich", weil hier auch nicht alles klar ist. Eine andere Version lautet, dass M-10=VAINDLO, M-8=KERI, M-2=TRAAL... TRAAL wurde 1927 in private Hände verkauft, ab 1940 - Hilfsschiff der Ostseeflotte, beide weitere haben nach dem Anschluß bei der sowjetischen Ostseeflotte als Minensucher gedient. Aber der vierte, M-10 (oder M-3 oder doch M-2 :?), in Estland TAKHONA... Mit ihm ist es bei mir alles in Dunkel gehüllt... Bei der Marineliste fehlt er...

Darf ich deine Daten benutzen, um meine russische Kollegen darüber zu fragen?
Schöne Grüße,
Dmitrij

Spee

Servus,

dann bringe ich mal noch etwas mehr Verwirrung rein.
Laut Weyer 1940 "Vaindlo" (ex "Kalev" ex M8) und "Keri" (ex "Olev" ex M10) mit 50t, 9kn, Baujahr 1914. "Tahkuna" wird mit 45t, 12kn und Baujahr 1919 angegeben, was seltsam ist. "Traal" wird im Weyer 1928 noch als Einheit der estnischen Flotte geführt.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

TD

Hallo Scheer,

2 dieser Boote kommen noch unter der Abteilung estnische Kleinfahrzeuge:

MS       TRAAL                        ESFL              58/15
21,20 x4,95 x 2,40 m
August Tolli,Pernau
25.o7.41 In Pernau P.
12.12.41 VBS
o1.o1.43 Reparaturbedürftig unter estn. Flagge in Pernau


MS        KERI   (ex Minenräumboot)    50 ts/14
Estnische Kriegsmarine
  .o8.41 Im Kriegshafen Tallinn auf Grund sitzend mit Minen an
      Bord vorgefunden und zur Kriegsbeute erklärt.
  .o5.42 Verkehrs-und Führerboot der Ostlandflottille,Gr.Reval.
  .o8.42 Kennung K.S. Boot 156
     .43 Neue Kennung O.Re 76               
10.10.44 Durch Flibo bei Ösel stark beschädigt und später gesprengt.

Zu diesen Booten habe ich als fast noch junger Mensch im Auswärtigen Amt, damals noch im nahen Bonn, einiges gefunden und auch für den Grüner z.V. gestellt.

Einige alte Seiten zum A- Verband habe ich noch gefunden, aber sind hier grob eingefügt:

KM 1 (29.10.13) Minenleger M 2,  russ. Marine,  25.2.18 Reval dt.Beute, 3.5.18 KM l, Suchverband Ostsee/ MR-Hfl.
Reval, 1.19 estn. M 8, 1919 Kalev, 1935 Keri, 13.8.40 sowjet., 15.7.41 No. 2, 27.7.41 KATŠč No. 1502, 28.8.41 + Tallin / Strandung,   von KM, rep., Verkehrs- und Führerboot Ostlandfl., Gruppe Reval, 8.42 KS-Boot  156, 1.5.43 O. Re76.
KM 2 (24.10.12) Minenleger M 3, russ. Marine, 25.2.18 Reval dt. Beute,  4.6.18 KM 2, Suchverband Ostsee/MR-Hfl. Reval, 1919 estn. M 2, 1919 Traal, 1927 verkauft: M/S, 1940 noch in Fahrt.
KM 3 (1915) Minenleger M 8,  russ. Marine, 25.2.18 Reval dt. Beute, 4.6.18 KM 3, Suchverband Ostsee/MR-Hfl.
Reval, 1.19 estn. M 10,1919 Olev, 1935Vaindlo, 13.8.40 sowjet., 15.7.41 No. 1, 25.7.41 KATŠč  No. 1501, 7.9.41 Vaindlo, 3.8.44 Taucherfahrzeug VRD-84.
KM 4 (1915)  Minenleger M 9,  russ. Marine,  25.2.18 Reval dt. Beute, 4.6.18 KM 4, Suchverband Ostsee / MR-Hlf. Reval, 16.10.18 + Kassar Wiek / ausgebrannt, Rep. begonnen, vollendet ??
KM 14  (l 918) in Ausrüstung als russ. Minenleger M 11, 2.18 dt. Beute, i.D. als KM 14, Suchverband Ostsee/MR-Hfl.
Reval, Schicksal ?
KM 15  (1918) in Ausrüstung als russ. Minenleger M 12,  2.18 dt.Beute, i.D.als KM 15, Suchverband Ostsee /MR-Hfl.
Reval, Schicksal ?
KM 16  (1918) Minenleger M 10, russ. Marine, 25.2.18 dt. Beute Reval, 1918 KM  16, Suchverband Ostsee /MR-Hfl.
Reval, Schicksal ?
KM 27 (1915) Minenleger M 6, russ. Marine, 9.4.18 Helsingfors finn. Beute, 6.18 KM 27, Suchverband Ostsee /
MR-Hfl. Reval, l919 finn. T 17,  1936 Miina; 1952 Schulboot; 195. br.
KM 28  (1915) Minenleger M 7, russ. Marine, 9.4.18 Abo finn. Beute, 6.18 KM 28, Suchverband Ostsee / MR-Hfl. Reval, 1919 finn. T 22,,
1936  Pommi, 1945 verkauft;  195. br.

Die Zuordnung der Bootsnummern zu den Typen und Werften erfolgte aufgrund der bruchstückhaften Angaben in den Flottillcn-KTBs, besonders der Angaben über Probe- und Abnahmcfahrten. Es wurden insgesamt 39 Boote aus der russischen Serie SK-1 bis SK-58 erbeutet oder im Bau übernommen, die mindestens zu 2 Werfttypen gehörten, wie oben rekonstruiert. Ab 1919 trugen die Boote der finn. Marine die Bezeichnungen A 11 - 45, MPS,  B 3 und Haukka. 17 der Boote wurden mit dem Friedensvertrag von 1922 an die Sowjetunion zurückgegeben.

Grüße

Theo

Hallo Dmitrij,

natürlich kannst Du die Infos weiter geben, wenn ich das verhindern wollte hätte ich die Daten hier nicht eingesetzt.
Ich hoffe ja mich nach und nach durch die UdSSR - Verluste durchzukämpfe und gebe dafür natürlich meine Infos frei.

Bis zum Peipussee...

Grüße

theo


...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Der Hesse

Zitat von: harold am 12 Oktober 2006, 00:08:43
Sevus Peter,

nach Breyer, Enzyklopädie d Sowjetischen Kriegsschiffbaus, Bd 2 S 81/82 dürfte es sich eindeutig um

"Udarnyy"

handeln. Kurzdaten: Kiellegung Leninskaya Kuznitsa-Werft Kiev, 17.5.32; Indienststellung 1.6. 34; Verlust durch Bombentreffer 18. 9. 41.
252.5 ts Standard, 50.7 x 8.2 x 0.8m; 400 PSe auf 2 Wellen, Vierflügelpropellor; 9 kn.
2 x 130mm L/55 in I, 4 x 55mm L/46 in II, 16 x 7.62mm MG in IIII.
Wasserlinie 20mm, Deck 8mm.

Seltsam, dass ich über Quellen verfüge, die du nicht schon seit langem hast ... eher irrational, oder?

:MV: Harold

Zum Udarny Type - stelle morgen was ein
Links waren korrupt
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Selig sind die Vergesslichen, denn sie können mit ihrer Dummheit leben.
(Nietzsche)

TD

Hallo Hesse,

bin schon gespannt was kommt.

Der Westfale

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

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