Versenkung schwed. Fischkutter in Skagerrak, 25. August 1943

Begonnen von TD, 23 September 2015, 08:02:41

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TD

25.August 1943 +

Hallo zusammen !


Am 25.8.1943 sollen die deutschen Minensucher M 426 und M 470 / der 29. Minensuchflottille/ im Skagerrak zwei schwedische Fischkutter versenkt haben.

Neben den Namen usw. suche ich auch etwas zu den Umständen der Versenkung.

Danke

Theo


...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

JensA

#1
Hallo,

Am 25. August 1943 wurde zwei schwed. Fischkutter, "Hermon" und "Västkusten", von Minensucher der 29. M.S.Fl. im Skagerrak Warngebiet versenkt. 12 schwed. Fischer sind dabei gestorben.

Hat jemand hier mehr Details darüber, als was vom KTB 1./Skl. CIII erfahren kann? - siehe unten.

mfg.
Jens

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

t-geronimo

Danke Beate!
Daher habe ich beide Anfragen zusammengeführt.  :MG:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

JensA

Vielen Dank.

Damit habe ich am selber Zeit teilweise einer Antwort gegeben und einem bekommen.
:wink:

Ich denke dann, dass ich selbst das KTB in Freiburg aufsuchen muss.

Jens

JensA

Man kann über die Versenkung ausser schwedischer Sicht lesen in:

Georg Åberg & Dag Edvardsson:
Dom hade inget val. – De västsvenska fiskarna under krigsåren 1939-1945
Skrifter utgivna av Bohusläns museum och Bohusläns hembygdsförbund Nr. 17
Trykt Uddevalla, 1986.
ISBN 91-7686-045-0, ISSN 0280-4174

Jens

JensA

Svenska Handelsflottans Krigsförluster under det Andra Världskriget
Redogörelse utarbetad inom Handelsdepartementet av Rolf Vallerö
Stockholm 1963

s. 157:
Fiskefartygen G. G. 141 "Hermon" och G. G. 250 "Vestkusten", sankta av krigsfartyg den 25 augusti 1943 i Skagerack.
"Hermon" Reg.nr 8585; byggt år 1943 av trä; tontal: brutto- 63, netto- 26; ägare: Åke Jansson (partred.); hemort: Öckerö; forsäkringsvärde kr 120000.
"Vestkusten" Reg.nr 7875; byggt år 1933 av trä; tontal: brutto- 51, netto- 19; ägare: Bror Torsten Alexandersson (partred.); hemort: Öckerö; for¬säkringsvärde kr 57 000.
Den 25 augusti befunno sig fiskefartygen "Hermon", »Vestkusten" och "Lisea" på fiske i Skagerack omkring 55' väst om Hirtshals. Allt eftersom fisket fortgick förflyttade sig fartygen västerut. På eftermiddagen anslot sig fiskefartyget "Libanon" till de tre. Vid 8-tiden på kvällen samma dag närmade sig med god fart ett par fartyg av tysk jagartyp samt några andra fartyg, liknande maskindrivna läktare. Fartygen höllo kurs rätt mot ,,Vestkusten". En av jagarna öppnade eld med ett kanonskott mot "Hermon". Nedslaget skedde cirka 50 m från fartyget. "Libanon" och "Lisea" hade då redan stuckit ifrån sig sina ankare och satt högsta fart i östlig riktning. Aven "Hermon" syntes göra forberedelser for att så snabbt som möjligt komma från platsen. Emellertid koncentrerades elden allt mera mot "Hermon" och "Vestkusten". En stund senare syntes eldflammor och rok stiga upp från "Hermon"s akterskepp. I det tilltagande mörkret forsvunno de båda fartygen ur sikte från "Libanon" och "Lisea", som undkommo i östlig riktning.
Omkomna från "Hermon": 6 man, hela bemanningen: K. O. Ake Jansson, Öckerö, född 11/12 1917, E. Gunnar Eriksson, Öckerö, född 20/6 1910, Gunnar O. Bjerger, Öckerö, född 8/12 1923, Sture H. Bjerger, Öckerö, född 5/2 1928, Stig B. Bryngelsson, Öckerö, född 27/11 1913, Berndt A. Olofsson, Öckerö, född 15/4 1915.
Omkomna från "Vestkusten": 6 man, hela bemanningen: B. Torsten Alexandersson, Öckerö, född 22/5 1904, J. Arvid Alexandersson, Öckerö, född 4/1 1907, S. B. Ture Alexandersson, Öckerö, född 9/8 1921, E. Leif Alexandersson, Öckerö, född 11/10 1926, John A. Andersson, Edshultshall, lodd 30/4 1896, August R. Johansson, Groto, född 4/12 1898.

Als PDF zu herunterladen:
https://data.kb.se/datasets/2015/02/sou/1963/1963_60(librisid_13881694).pdf


JensA

Hallo,

Ich habe inzwischen Freiburg besucht, und habe da das Kriegstagebuch der 29. M.S.Flottille gesehen.
Unten die Bericht der Kapitän des M 470.

:-)Jens

TD

...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Urs Heßling

moin,

Der Befehl, Schiffbrüchige nicht aufzunehmen, war ein Kriegsverbrechen.

Es stellen sich aber auch die Fragen :
Warum fischten die schwedischen Kutter so weit westlich, westlich der Linie Kristiansand-Hanstholm, also mitten im Kriegsgebiet ?
Wurde bei den Besatzungen der "entkommenen" Kutter seitens der schwedischen Behörden versucht, aufzuklären, ob tatsächlich die beschriebenen Sabotageakte verübt wurden ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

JensA

Hallo Urs,

Die schwedischen Fischer fischten so weit nach Westen, weil es ihre gewöhnliche Fanggebiet war. Bereits am 9/4 1940 gingen zwei schwedischen Kutter im neuausgelegten Skagerrak-Sperre unter.

Ich habe nicht schwedische Akten gesehen, muss aber vermuten, dass die Fischer nachher verhört wurden.

Jens

Urs Heßling

moin, Jens,

Zitat von: JensA am 01 März 2017, 21:22:40
Die schwedischen Fischer fischten so weit nach Westen, weil es ihre gewöhnliche Fanggebiet war. Bereits am 9/4 1940 gingen zwei schwedischen Kutter im neuausgelegten Skagerrak-Sperre unter.
Ja, das weiß ich.

Aber nach 3 1/2 Jahren Krieg und dem Verlust mehrerer schwedischer Handelsschiffe auf Minensperren im Skagerrak (Brasil und Svea Jarl am 9.1.43) sollte man eigentlich klüger geworden sein.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

TD

Natürlich war es ein sogar ,,geplantes" Kriegsverbrechen !

Da auch Kutter entkamen wird die schwedische Regierung sicher alles untersucht haben.
Allerdings dürfte an den deutschen Sabotagevorwürfen wohl etwas war gewesen sein.
Sonst wäre es zu diese Kriegszeit sicher ein Sturm durch die nicht deutschfreundliche schwedische Presse  gegangen.

Bei dem von mir gefundenen Kriegsverbrechen an die vier dänischen Fischkutter Anfang 1940 ( siehe hier unter ?? und besonders in ,,Chronik des Seekrieges" hatte ja vorher keiner etwas erfahren da alle Fische getötet wurden bzw. ertranken.

Vielleicht hören wir aus Schweden ja noch etwas ?


Gruß

Theo


...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

JensA

Die schwedische Regierung hat tatsächlich scharf protestiert, und die Sache fand auch sehr grosse Aufmerksamkeit in der schwedische Presse.

Akten aus RM 7/214 - C VIII, Völkerrecht, Propaganda u. Politik, 1943

Jens

JensA

ZitatAber nach 3 1/2 Jahren Krieg und dem Verlust mehrerer schwedischer Handelsschiffe auf Minensperren im Skagerrak (Brasil und Svea Jarl am 9.1.43) sollte man eigentlich klüger geworden sein.

Das Verdienst war sehr gut und Fischer sind ja keine Feiglinge - sie sind aller Arten von Gefahren gewöhnt. Und sie haben ja auch nie grosser Respekt vor Autoritäten gehabt.

Jens

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