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Flotten der Welt => Bundesmarine / Volksmarine / Deutsche Marine => Erlebnisberichte aus der Armee => Thema gestartet von: Wilfried am 17 Juni 2006, 17:44:59

Titel: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Wilfried am 17 Juni 2006, 17:44:59
Moin, moin zusammen!

Angeregt durch den Bericht von Z-Fahrer möchte ich hier dieses Thema starten. Geschichten, Bilder, Döntjes und andere Begebenheiten sollen hier ihren Platz finden. Als Erinnerung für die, die dabei waren und als Lektüre, für die, die nicht dabeisein durften ...  :-D
Ich hoffe, daß viele ihre Seekiste öffnen und sich hier einbringen.

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried,
Fachrichtung 23B, A-52-Fahrer
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Chrischnix am 17 Juni 2006, 19:12:49
Moin Moin

Irgendwann, es war so um Neunzehnhundertnochwas, auf See.
Werden wir doch die ganze Zeit von einem Schnellboot der NVA verfolgt.
Seegang, Kälte, Regen, das ganze Programm. Der Kommandant gerade nicht auf der Brücke,
fängt neben mir ein OMt an die Klappbuchs zu benutzen!! Der Alte erscheint und fragt:
"Herr OMt was machen sie da eigentlich"?
OMt: Ich habe den Kollegen achter aus eine Frage gestellt"!
Kommandant (gnaddelig!): "Was für eine Frage"?
OMt: "Ob sie da drüben auch so schlechtes Wetter haben wie wir hier"!
Kommandant: (Kopfschüttelnt, Grübelnd!) "Haben Sie geantwortet"?
OMt: "Nein Herr Kaleu"
Kommandant geht wortlos von der Brücke :-D

Gruß:
Chrischnix
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Zerstörerfahrer am 17 Juni 2006, 19:46:05
Unser Provi ( Proviantmeister ) der auch mitverantwortlich war für die Kombüse stand irgendwie auf Labskaus.
Aller 2-3 Wochen gabs Labskaus. Ich hab das Zeug gehasst und musste mich dann mit Schoko-Riegel über den Tag retten. Das einzig Gute dabei, es gab dazu für jeden eine Flasche Bier. Da ich schon in der O-Pantry war, hatten diese Tage doch was gutes für uns Pantrys. Einer von uns ist dann immer während die Offiziere speissten in die Kombüse und meinte zum Smutje : die Offiziere wollen noch zweites Bier trinken ! Kein Koch traut sich da zu widersprechen, dafür geb ich 'ne Garantie. Und so gabs dann für die Pantrys immer 2 Sixpacks extra, die die Offiziere nie gesehen haben.  :-D Nebenbei bemerkt, funktionierte das , wenn es Eis als Nachtisch gab , auch sehr gut. Also, das Leben als Pantry war gar nicht so schlecht.

Labskaus : total durchgedrehte Fischpampe mit Rote Beete und Spiegelei - sieht echt ecklig aus - ich kann gar nicht verstehen, wie die das alle mit Begeisterung gegessen haben.

Nebenbei noch eine Frage an die alten Hasen : Auf alten Fotos sieht man immer, das in der Kriegsmarine an Bord das Schiffchen getragen wurde. Der einzige Ort, wo bei uns das Schiffchen getragen wurde, war die Kombüse. Wie war das bei euch ?

Bis dann
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Wilfried am 17 Juni 2006, 20:05:45
Moin Z-Fahrer,

mir hat der Labskaus immer sehr gut geschmeckt - wenn man ihn denn vorschriftsmäßig zubereitet hatte!  :-D
Gute Kartoffeln, gestampft, durchsetzt mit vernünftigem Corned Beef; frischem grünem Hering, Salzgurken ...  alles in einer Konsistenz, die kurz vor der breiigen war.. und darauf 2 Spiegeleier und vielleicht noch Rote Beete als Vitaminzusatz? Als Nachtisch einen Rostocker Kümmel oder einen Linie-Aquavit ... mag schon gehen;

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Spee am 17 Juni 2006, 20:18:28
ich war "Lude"  :-D , also bei den "Rüsseln". Seefahrt gab's maximal zur UF. Als Stabsfahrer hab' ich mir das höchstens angesehen  :-) . Aber Geländefahrten machen auch Spaß.
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Chrischnix am 17 Juni 2006, 20:47:33
Tach

Labskaus a la Zerstörerfahrer: Uuuaah, bäh  :-D
Labskaus a la Wilfried: Lecker, lecker  :-D

@ZF
An Bord nix, von Bord, sobald Du einen Fuß auf die Pier setzt,Schiffchen auf!

Grüße:
Chrischnix
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Spee am 17 Juni 2006, 20:53:49
@Chrischnix,

und sonst? Nix auf?
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Zerstörerfahrer am 17 Juni 2006, 20:58:39
@ Wilfried,

Labskaus- nee nee, lass man.

In Bremerhaven an der Mos ( Marineortungsschule ) gabs ja auch den Marinechor " blaue Jungs ". Naja, jedenfalls war mal ein Termin mit ZDF angesetzt, wegen Aufnahmen für 'ne Sendung.
Keine Ahnung mehr, ob der termin zu kurz angesetzt war, oder ob die Führung den mal wieder verpennt hat, jedenfalls waren keine " blauen Jungs " aufzutreiben, da die alle aus verschiedenen Inspektionen kamen.
Kurz und gut, jedenfalls musste dann der Charlie-Zug 11. Inspektion draussen antreten und ab gings in einen Bus. Der fuhr dann bis zur Elbe nach Stade. Dort bezogen wir am Ufer Aufstellung, 5 min Text gelernt und ab ging das Playbeck. Wir mussten nur den Mund auf und zu machen. Im dritten oder vierten Anlauf war dann alles im Kasten und das ZDF spendierte noch einen Kaffe mit Kuchen im nächsten Restaurant.
Was haben wir daraus gelernt ? Die Marine ist zu jeder Schandtat bereit :-D und nicht alles was im Fernsehen läuft ist echt.

Zitat von: Chrischnix@ZF
An Bord nix, von Bord, sobald Du einen Fuß auf die Pier setzt,Schiffchen auf!

Ja, war bei uns auch so. Schiffchen an Bord immer schön gefaltet in der linken Beintasche. Rechte Beintasche Verbandszeug.

@ Spee,

nee nix auf . Nur die Decksziegen beim Ausguck halten.
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Chrischnix am 17 Juni 2006, 21:03:05
@Spee

Also außer zur Musterung auf der Back mußte ich nix tragen.
Jedenfalls nicht auf einem Schnellboot der Tiger Klasse und auch
nicht auf dem Tender Main.

Grüße:
Chrischnix

Verwendungsreihe 76/43
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Spee am 17 Juni 2006, 21:04:30
Sodom und Gonorrhoe!!
Das wäre bei uns unmöglich gewesen. Außer beim schlafen und duschen immer Käppi oder BäFo auf. Im Ausgang den Deckel.
Auch wenn sich die DDR immer als "Nicht-Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches" titulierte, die NVA war ein Kind der Wehrmacht.
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Scheer am 17 Juni 2006, 21:06:58
Ach ja, MOS, ich war damals in "MÜNCHEN" untergebracht. Welche Inspektion wieß ich nicht mehr genau. Ich glaube es war aber auch 11.. Auf jeden Fall Delta-Zug. Der "Holiday"-Zug, da wir die einzigen Wehrpflichtigen waren. Sollte einen Tag der offenen Tür geben und der Delta-Zug die Formalausbildung vorführen (Marschieren und so´n Gedöns). Als und der Inspektionschef beim Marschieren sah, kam er aus seiner Bude geschossen und hat uns schnell zum Ordonanz Dienst verdonnert. So konnten wir uns nicht so leicht blamieren.
Lustig war auch Bederkesa, aber das sind andere Geschichten  :-)
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Zerstörerfahrer am 17 Juni 2006, 21:19:56
Ach ja stimmt, Schiffchen auf, bei der Musterung auf dem Oberdeck.

@ Scheer,

Wie unsere Hütte hiess, weiss ich leider nicht mehr. Ich kann mich aber noch an ein Haus " Tecklenborg ", " Scheer " und " Lützow " erinnern.

@ Chrischnix,

Waren die 76'er die Marineinfanterie oder die Kraftfahrer ? ( ich glaub, die Infanterie )

Bis dann
Rene - Verwendungsreihe 23 " Operationsdienst " und Hilfssanitöter im Verbandsplatz vorne ( während meiner Zeit als Pantry ).  :-D
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Chrischnix am 17 Juni 2006, 21:39:34
@ZF

Verwendungsreihe 76 / Marine Infanterie

Und einen zur Belustigung habe ich auch noch:

UvD auf der Unteroffiziersschule in Plön.
Der Zugführer kommt den Niedergang ( die Treppe) herauf.
Und ich natürlich sofort: Gruß, Meldung, Gruß.
Was wie folgt ablief:
Gruß (ok) Meldung: Mahlzeit Herr Oberleutnant !
Der Oberleutnant: Gruß (auch ok), Frage: "Nicht verstanden"
Meine Wenigkeit etwas lauter: "Mahlzeit Herr Oberleutnant" !
Oberleutnant: "Nicht verstanden"
Ich denke: "Hat der was mit den Ohren oder will der mich verarschen?"
Also ich schreiend: "Mahlzeit Herr Oberleutnant!"
Oberleutnant, jetzt ebenso schreiend!: "Das heißt guten Tag und wenn Sie noch einmal "Mahlzeit" sagen, lass ich Sie
von Ihrem Kommando ablösen und schreien Sie gefälligst nicht so!"
Chrischnix ( ziemlich kleinlaut ): Jawohl Herr Oberleutnant. :-D

Grüße:
Chrischnix
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Chrischnix am 17 Juni 2006, 22:10:31
So Wilfried, Deine Schuld, jetzt hänge ich noch einen hinten dran :-D

Hier noch einen vom MFG 5

Übung angesetzt, alles klar.
Und dann geht es los: "Alarm" und Alle müssen mitmachen! :-P
Das heißt ein Uffz wird losgeschickt um nach zu sehen Wer sich drücken will.
Rein in den Stab, Türen aufreissen und den Wichtigen mimen. So weit so gut.
Nächste Tür: Verschlossen. Wie kann das angehen?
Was nun? Aha, abknien, durch´s Schlüsselloch spähen!
Dann ereignete sich folgendes:
Hinter verschlossenen Türen saß ein Offizier gemächlich in seinem Stuhl.
Der Uffz stand draussen in gebückter Haltung vor der Tür, durch´s Schlüsselloch spähend und
brüllte hüpfend, wie Rumpelstilzchen,  jedoch ohne den Blick vom Schlüsselloch zu nehmen:
"ALARM,ALARM!"
Ob der Offizier den Raum dann verlassen hat, kann ich Euch leider nicht sagen! :-D

Chrischnix
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Scheer am 18 Juni 2006, 01:43:24
Fernmeldeschule Flensburg-Mürwik.
Lehrgang Richtfunktechnik.
Das damals gebraüchliche Röhrenrichtfunkgerät verlangte eine Feinabstimmung, bei der zwei, etwa 20 cm auseinanderliegende Drehknöpfe gleichzeitig bedient werden mussten. Also beidhändiges, ständiges Verdrehen zwischen Daumen und Zeigefinger.
Am Ende der Woche, als Verabschiedung in´s Wochenende kam vom unterrichtenden OBtsm der Spruch.
" So meine Herren, nun ab in´s Wochenende zu ihren Freundinnen. Aber immer dran denken, auch in gewissen Momenten, nie den Dienst vergessen und immer schön Abstimmen üben  :-) "
Süffisantes Lächeln, eindeutige Geste und brüllendes Gelächter.

Montag´s drauf:
Nachmittags Geräteuntericht, Wiederholung des in der Woche vorher gelernten durch Vorfürung einzelner Matrosen. Klappte recht gut, bis Duracell (echten Namen habe ich vergessen, hatte seinen Spitznamen aber wegen seiner Haarfarbe) an´s Gerät ging. Er schaltete, prüfte und justierte, bis er zu besagter Feinabstimmung kam. Nach kurzer Kurbelei zog er plötzlich die Verbindung zum TF-Gerät ab, lehnte sich ruhig und erwartungsvoll mit zugehaltenen Ohren im Stuhl zurück und starrte auf das RF-Gerät.
Natürlich kam nach kurzer Zeit die Frage vom OBtsm. was das Theater solle. Mit einem bitterbösen Blick kam dann folgende Antwort:
"Herr Oberbootsmann. Ich habe, getreu ihrer Anweisung am Wochenende die Abstimmung am lebenden Objekt üben wollen. Als ich aber mit der Abstimmung begonnen hatte und einen Dreh am Regler um etwa 180 Grad simulierte wurde plötzlich und unerwartet die Steckverbindung getrennt. Nun warte ich auf den Schrei und das Donnerwetter welches das RF-Gerät von sich geben müsste !"   
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: winni am 18 Juni 2006, 07:47:07
@scheer:LOL !!!  :WM0:
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: habichtnorbert am 12 November 2007, 21:39:36
Moin,moin,

Dann werd ich auch mal eine kurze Episode zwischen Volksmarine und Bundesmarine aus dem Zeitraum 1967-70 zum besten geben,

Der Titel könnte heißen: "Kreisverkehr"

Nun das ist ja schon einige Jahre her, vieleicht erinnert sich Wilfried auch daran, fals er an dem Tag gerade an Bord seiner A52-Oste war, müßte so mitte 1968 gewesen sein.

Es stand mal wieder eine Begleitaufgabe für "R11" an, also raus aus Peenemünde gefahren, bald schon unseren Freund "A52" mit polnischen Begleiter gesichtet, dann Übernahme der Begleitaufgabe von den Polen, nach ca 1 Stunde gemeinsames Paralelfahren, begann unser gemeinsmes Spielchen  :MLL: beide Schiffe, R11 der VM und A52 der BM, fuhren dann für 2 Stunden im Kreis, hat richtig Spaß gemacht, keiner wollte als erster abbrechen,  :MLL: dann bekam die A52-Oste wohl den Auftrag Richtung Heimat weiter zulaufen, also Ende des Kreisverkehrs, unsere Begleitung endete dann in Höhe des VP72, wir liefen dann wieder nach Peenemünde zurück.

Gruß Norbert
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Trimmer am 21 Januar 2009, 18:28:13
Grosses Manoever an der Elbe. Wir hatten unsere Funkbude aufgebaut. Kommt ein alter Bauer mit Moped und erzaehlt uns aus seiner Zeit als Panzersoldat bei Adolf.Rauschts im Gebuesch und genau neben uns haelt ein Panzer von den "Freunden".Kurzes palaver mit uns- mit Haenden und Fuesen - und langeres Gespraech mit dem Bauern. Auf einmal , wir trauen unseren Augen kaum tauschen die die Fahrzeuge. Bauer faehrt eine Runde mit Panzer und einer von denen faehrt Moped. Waere nur interessant gewesen wenn die fuer immer getauscht haetten.
Trimmer-Achim
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: winni am 21 Januar 2009, 19:59:24
 :-D   top
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Captain Hans am 21 Januar 2009, 20:26:04
selten so gelacht  top top
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Trimmer am 22 Januar 2009, 09:48:59
1968-Winterzeit-Wenn es irgendwo in der DDR-Volkswirtschaft klemmte musste auch die NVA ran.Im Fischkombinat Sasnitz klemmte es bei den Fischkisten fuer die Fischereiflotte.Also mussten wir nach Sasnitz um Kisten her zustellen. War nicht schlecht denn pro Kiste gab es 30 Pfennige und als Wehrsold mit rund 80 Mark der DDR war das doch etwas mehr Geld.Man machte pro Kiste einen Strich und am naechsten Morgen zahlte der Spiess das Geld auf die Hand. Konnte man ca. 6-7 Mark verdienen.Das Fischkombinat war aber ein reiner Frauenbetrieb. (Maenner meist auf See ).
Morgenapell: Spiess- Gefreiter xyz  vortreten - Sie sind eine alte Sau, bekommen 60 Pfennige- haben das "Kisten nageln" wohl total falsch verstanden !

Morgengruss an Alle -Trimmer-Achim 
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: DST am 15 Mai 2009, 18:43:53
ausgehend von der netten diskussion über den hubschrauberträger und der probleme
ganze einheiten per schiff zu verlegen. ist mir noch eine geschichte
aus meiner aktiven zeit beim heer eingefallen.

ausgangslage: große verlegeübung irgenntwann `97
ziel war es unser gesammtes artillerieregiment , zumindest in der theorie , erst per bahn und dann per schiff
zu verlegen.durchgeführt sollte dann nur die verlegung unseres batallions werden.

problem 1:
das gesammte regiment hatte nicht genug zurrmittel um ein batallion auf eisenbahnwagons festzumachen.
ist kein witz oder scherz,war echt so  :roll:

problem2:
ganz nebenbei wurde festgestellt das unsere raketenwerfer nur mit umwegen per bahn transportiert werden konnten.
die dinger waren einfach zu breit im oberen bereich. :-o
dazu muß ich allerdings noch sagen , daß wir unsere werfer mehrmals pro jahr quer durch deutschland schickten.
um instandsetzungs arbeiten durchführen zu lassen.per bahn natürlich :-D


problem3:
als teil einer mobileneinsatztruppe wurde versucht uns per luft zu verlegen.
leider passen unsere raketenwerfer nicht durch die ladeluken der zur verfügung stehenden flugzeuge
zusätzlich überschreitet das gewicht die nutzlast der flugzeuge 8-)
einziger ausweg, demontage der waffenanlage. leider muß der werfer danach wieder zum herrsteller um die anlage einzumessen :-D

alles in allem waren es sehr lustige tage , zumindest für mich.
ich habe noch nie vorher und auch nie danach , soviele hoch rote köpfe mit eichenlaub auf der schulter rumlaufen sehen.

mfg dirk

ps. die amis haben das gleiche waffensystem und keine probleme die dinger innerhalb kurzer zeit um die halbe welt zu verlegen.

Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Seefuchs am 15 Mai 2009, 23:13:47
...nun, war zwar nur SOLDAT beim Heer, aber ich denke sowas wie Feldjäger gabs ja auch hüben drüben.

(ich mochte sie nie)

Irgendwann 94/95 Bergen Hohne, der Inst-Zug vom PzGrenBtl 192 lag lag, mal wieder im BvR Masuren II, und sicherte und setzte Instand, Business as usual...!

Auf einmal kam mit stotterndem Motor ein Feldjäger Bully zu unserem Meldkopf, ... die beiden Fw Dienstgrade hatten ein Problem mit Bullymotor und der Funk wollte auch nicht so recht, und ein wenig hungrig waren sie auch!

Nun, man ist ja Kamerad, aufgrund der traditionell guten Verbindung Inst-Küche wardas Verpflegungsproblem schnell gelöst und auch Funk und Auto liefen bald wieder!

Dann hatten die beiden noch einen Wunsch, einmal mit nem Panzer durchs Gelände schmirgeln, kein Problem unser Rad/Ketten Inst Fw, Ofw Kreyenborg die beiden hinten in einen Instandgesetzten SPz Marder und ab zur "Ausgangsprüfung", so nannten wir das, wenn man mal richtig Schweres Eisen bewegen wollte. Zum Abschluß kam dann von den beiden glücklichen Feldjägern der Vorschlag, gebt uns doch mal die YNr von euren Autos, die kontrollieren wir nicht, und gebt uns doch mal die Y-Nr von den Auos die wir kontrollieren sollen, kein Problem....!

Abends dann die tägliche Teileinheitsführer Besprechung im Uffz Raum der 1./.....! unser Chef, Major G...., ein waschechter EX NVA Oberstleutnant aus Sachsen, (ich kann das nicht nachmachen und alle Kameraden aus den neuen Bundesländern mögen mir verzeihen) gab zu bemerken

"....Männer, ihr müst so vorsichtig sein hier, die Feldjäger sind hier so Scharf, 3 mal haben die mich heute auf der Pz-Ring Str. angehalten und kontrolliert...(auf Sächsisch vorgetragen)....!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Der Uffz Raum war total überheizt, überfüllt, wir hatten noch die Pz Kombis mit Fell an, die Bude voller Zigarettenrauch, da sassen 2 InstOfw und der Schirrmstr. Hfw K und haben vor unterdrücktem Lachen so hochrote Köpfe bekommen das wir bald geplatzt wären, zum Glück war die Besprechung bald zuende und wir zum ablachen auf unsere Stube konnten...
Unser Major hat es nie herausbekommen  ...., der gute hat sich im Laufe der Zeit noch so manche Schote gebracht
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: marinjo am 17 Januar 2011, 14:01:33
1989 Grundausbildung Fernmeldeschule Eckernförde (Carlshöhe).
Waffenausbildung am Vormittag, G3 .
Es geht zum Mittag, alle antreten, die Waffen im Spind verstauen und abschließen.
Wieder antreten zum Backen und Banken.
Gemeinsam zum Essen marschiert mit unseren Uffzen.
In der Zeit geht der Zugführer durch die Stuben und findet tatsächlich 3 G3 in den Kojen unter der Decke.
Also Ende vom Lied nach dem Essen wieder antreten vor der Inspektion.
Dann Befehl alle auf die Stuben wegtreten und mit Waffe wieder antreten.
Tja drei Personen hatten nicht so viel Glück dann denn die Waffen hat sich der Zugführer erst einmal mitgenommen.
Gab halt ein Diszi und der Drops war dann gelutscht.
Fazit durch sowas lernt jeder nicht nur das Opfer.
Gruß Mario
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Kettenhund am 18 Januar 2011, 17:06:14
Nicht ganz passend zur Marine aber dennoch!

Grundausbildung 3. Quartal 1988 beim Heer in Celle:
Der übliche Eingewöhnungsmarsch in Zugstärke mit nagelneuen und harten Stiefeln sollte sechs Kilometer lang sein. Dauerte aber tatsächlich gut sieben Stunden. Anschließend wie durch den Wolf gedreht mit dicken schmerzenden Füßen in Linie angetreten und Meldung vorm ausgeruhten HFw. Der bedenkt uns mit einem hämischen Grinsen und fragt: "Na Kameraden, Blasen?" Rechts hinter mir die Antwort: "Jetzt nicht Herr Hauptfeldwebel. Vielleicht später!"  :-D
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Trimmer am 18 Januar 2011, 19:00:45
Carsten ---100 Punkte    :ROFL: :ROFL:

Gruß - Achim - Trimmer
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Chief tank am 19 Januar 2011, 02:19:42
Muhahaaa... top top top

hier noch einer:
Grundausbildung 1976 an der MOS Bremerhaven, d.h. im Barackenlager Drangstedt/Knüppelholz, mitten im Wald. Zur Musterung ist die Inspektion angetreten und die Zugdienste machen Meldung. Ein Matrose hat seine Meldung total verwachst und bekommt von seinem Zugführer einen entsprechenden "Einlauf". Er hört sich die Schimpftirade mit einem leicht gelangweilten Gesichtsausdruck an, zieht plotzlich einen Notizblock aus der Tasche, klappt ihn auf und spricht hinein, wie in ein Funkgerät: "Scotty, beam mich hoch, hier ist ein Typ, der nervt mich!"
Die Reaktion des Zugführers ist mir leider nicht überliefert.... :MLL:

Gruß
Uwe
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Big A am 19 Januar 2011, 07:54:54
Geländeübung mit der ganzen Gruppe in Nordoe, Truppenübungsplatz.
Die Nachtübung war durch, es wurde aufgeräumt. Ich sag meinem MG-Schützen, dass er die 8 Gurte Munition entsorgen soll, was macht der?? Pünktlich zum Vaterunser beim Feldgottesdienst eine lange Salve, mein HG kommt mit rauchender Waffe angerannt und meldet Vollzug!

Pastor was not amused :-D

Axel
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Dmitri Donskoi am 19 Januar 2011, 08:48:23
Hallo Axel

Der ist  :-D aber gut. Darf der HG einfach so ohne Befehl mit einem MG schiessen?

Mit getauchten  :MG: Grüssen
Thomas
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Dmitri Donskoi am 19 Januar 2011, 08:55:08
Kleines Erlebnis zum schmunzeln aus meiner Dienstzeit in der Schweizer-Armee.
(Leider kein maritimes, aber ich hoffe es stört nicht)

Panzerausbildungszentrum Thun Sommer 1983

Schon die ganze Woche war ein chemischer Angriff und wie man sich dagegen schütz das Thema.
Die Offiziere nahmen dieses Zenario sehr ernst und legten auf eine realistische Ausbildung sehr viel wert.
Wir hatten alle so ein weisser Kleber am Panzerkombi, wo bei Kontakt mit chemischen Substanzen sich farblich verändert.

Die Besatzung unseres Kampfpanzers, der auf dem Kasernenplatz abgestellt war versammelte sich  auf den Motorenheckdeckeln,
um eine Instruktion über den 29 Liter / V12 Dieselmotor zu erhalten.

Während der Instruktion kam der Leutnant unseres Zuges zu uns auf den Kampfpanzer.
Ihm tränen so die Augen und die Nase laufe auch unangenehm, sagte er so nebenbei in die Runde.

Ob er ein Tempo-Nastuch wolle? fragte unser Lader.
Der Leutnant reagierte nicht auf die Frage und wälzte sich plötzlich auf dem Boden, hustete und keuchte und meinte er bekämme keine Luft mehr.
Als wir auf ihn zurannten um ihm zu helfen (wir nahmen an, dass es ihm wirklich ernsthaft schlecht ginge)
Er sprang auf und schrie ,,Ihr Deppen" C-Alarm!!!! Sofort setzten wir unsere Gasmasken auf, die immer um das Bein geschnallt waren.
Da standen wir mit den Gasmasken auf dem Gesicht und starrten den Leutnant an.
Mich lasst ihr verrecken!!! ich habe noch keine Gasmaske auf.
Wir haben aber keine zweite Gasmaske war unsere Antwort.

Meine ist am Bein umgeschnallt.
Ihr müsst sie mir schon anziehen! Völlig entnervt brach er die Übung ab.

Mit getauchten   :MG: Grüssen
Dimitri Donskoi
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Kettenhund am 19 Januar 2011, 11:26:32
Ein Bonmot aus den Erlebnissen meines Vaters beim Bundesgrenzschutz!

Es war im Winter 1961/62: Übung der GSA T-West in Nussdorf / Bayern. Auf dem Übungsplatz waren ebenfalls Einheiten der US-Army. In ihrer freien Zeit hatten einige Grenzjäger einen stattlichen Schneemann gebaut. Aber ein US Willys-Jeep mit zwei grinsenden GIs kam angebraust. Die Amerikaner hatten eine diebische Freude durch den Schneemann zu brettern und ihn zu Klump zu fahren. Enttäuschung und Ärger der Grenzschützer verwandelte sich rasch in einen Racheplan. Der nächste Schneemann, noch stattlicher und einladender, wurde um einen Gusseisenhydranten gebaut. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.
Das Ergebnis: Eine gut drei Meter hohe Wasserfontaine, ein Willys-Jeep mit Totalschaden und zwei verbeulte GIs.   :MLL:
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Big A am 19 Januar 2011, 12:51:00
ZitatDarf der HG einfach so ohne Befehl mit einem MG schiessen?


Der Befehl war "entsorgen", hat ja auch gemacht :-D

Dafür durfte er dann aber auch das MG reinigen :cry:

Axel
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Pillendreher am 19 Januar 2011, 17:06:44
während meiner Grundausbildung in Glückstadt machte ein Leutnant durch " zackiges militärisches Auftreten auf sich aufmerksam.javascript:void(0);
Jahre später, ich war in der MSanStff Eckernförde stationiert, stand ich mit einem OGefr. vor dem Gebäude.
Nun eben dieser Leutnant ( jetzt OLt ) führte eine Inspektion Rekruten der MUWS vorbei. Da rief der OG an meiner Seite:
He Flo, was machst Du denn hier? Er hatte in dem OLt seinen Bruder erkannt.
Schlagartig wechselte dem seine Gesichtsfarbe von weiß bis dunkel-violett.javascript:void(0);
peinlich - peinlich - peinlich

Gruß Pille
Titel: Re: Aus meiner Dienstzeit - Erlebnisse und Erinnerungen...
Beitrag von: Götz von Berlichingen am 19 Januar 2011, 17:33:24
Zitat von: Kettenhund am 19 Januar 2011, 11:26:32
Der nächste Schneemann, noch stattlicher und einladender, wurde um einen Gusseisenhydranten gebaut. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.
Das Ergebnis: Eine gut drei Meter hohe Wasserfontaine, ein Willys-Jeep mit Totalschaden und zwei verbeulte GIs.

:-D :-D