Munitionsbelastung in den deutschen Meeresgewässern

Begonnen von Albatros, 20 Oktober 2012, 19:29:29

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bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Hallo,
Die  Förde vor Flensburg  vor Solitüde, Sonwik und Fahrensodde wird z.Zt auf Kampfmittel untersucht.
ZitatZick-Zack-Kurs vor Solitüde, Sonwik und Fahrensodde
...Um genau diesen gefährlichen Kriegsresten zu Leibe zu rücken, fährt das Forschungsschiff ,,Schall" seit mehreren Tagen die Buchten vor Solitüde, Sonwik und Fahrensodde in einem Zick-Zack-Muster ab. Mit Sonargeräten wird der Fördegrund nach Auffälligkeiten abgesucht. Begleitet wird die ,,Schall" vom Arbeitsboot ,,Barbara" des Kampfmittelräumdienstes, von dem aus bei Auffälligkeiten Taucher in das Wasser gehen, den möglichen Fund untersuchen und gegebenenfalls auch bergen.
Abgesichert wird die Suchaktion vom Streifenboot ,,Neumühlen" der Wasserschutzpolizei, dass bei Suche und Tauchgängen mit eingeschaltetem Blaulicht den Schiffsverkehr rund um die mögliche Fundstelle regelt. Wie lange die Suche nach Altlasten am Fördegrund andauern soll, ist bislang nicht bekannt.
https://www.shz.de/lokales/flensburg/artikel/suche-nach-weltkriegsmunition-in-der-flensburger-foerde-42465435
Ursache der vermuteten Kampfmittel in der Förde könnten die Versenkungsfahrten vor Kriegsende
https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,18301.105.html#msg343057
https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,5710.0.html#msg212369
das Munitionsunglück im Juni 1945 https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,14852.15.html#msg203437
Im Freihafen oder die Versenkungsfahrten der Briten nach Kriegsende auch vom Freihafen aus sein.
Grüße
Beate

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bettika61

Zitat von: bettika61 am 26 Mai 2022, 20:14:26
Hallo,
ZitatFür den Bau der geplanten schwimmenden Entsorgungsplattform für ca. 100 mio € reicht das allerdings noch nicht,
Genau das kritisiert auch die Bundestagsabgeordnete Hagedorn
ZitatStattdessen stehen im Haushalt der Ministerin lediglich magere 400.000 Euro für ,Ausschreibungen', denn der Finanzplan, von dem Bruno Hönel spricht, ist gar nicht Gegenstand der Haushaltsberatungen des Parlaments. Wenn die Umweltministerin Ausschreibungen zum Beispiel für den Bau der Bergungsplattform zeitnah starten will – was ich hoffe -, dann braucht sie auch die vom Haushaltsausschuss beschlossenen Verpflichtungsermächtigungen (VEs) von 100 Millionen Euro für die nächsten Jahre. Aber genau diese fehlen im Bundeshaushalt 2022 – dort stehen bisher nur magere 400.000 Euro.....
....im Juli wird das Bundeskabinett den Haushalt 2023 als Entwurf beschließen und ich werde ganz bestimmt als erstes darauf achten, ob die 100 Millionen Euro für das Pilotvorhaben zur Munitionsbergung in Nord- und Ostsee jetzt auch wirklich mit Verpflichtungsermächtigungen schwarz auf weiß zu finden sind, damit dann auch endlich Aufträge für das erforderliche Gerät an – hoffentlich – norddeutsche Firmen vergeben werden können. ..
https://www.hl-live.de/text.php?id=151666
Hallo,
Das befürchtete ist eingetreten, im Bundeshaushalt ist nicht genügend Geld eingestellt.
In Schleswig-Holstein ist im neuen Koaltionsvertrag keine finanzielle Beteiligubg des Landes vorgesehen
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Munition-in-Ostsee-Zu-wenig-Geld-fuer-Bergung-da,munition400.html
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bettika61

Zitat von: bettika61 am 05 November 2016, 23:27:37
Zitat von: bettika61 am 02 Januar 2015, 15:29:30
unter dem Stichwort "Senfgas in der Flenbsurger Förde" habe ich bereits an anderen Stellen zu diesem Thema berichtet
Stefan Nehring hat das Thema in Waterkant 2012 unter der Überschrift
"Codename »Spaten« – Giftgas in der Flensburger Förde" publiziert. http://www.stefannehring.de/downloads/226_Nehring-2012_Waterkant-1-12_giftgas-flensburg.pdf

Die AG "Munition im Meer" hat das Thema und darauffolgende Untersuchungen in der Fortschreibung 2012 und 2013 aufgenommen http://www.schleswig-holstein.de/UXO/DE/Bericht/Bericht_node.html und damit die Recherchen von Nehring  bestätigt
......
....

Aus dem Text von Nehring:
ZitatKorvettenkapitän Kurt Jäckel vom Führungsstab der Bundesmarine wurde beauftragt,
alle vorhandenen Erkenntnisse zusammenzutragen und zu bewerten. Am 5. Dezember
1969 legte Jäckel seinen Untersuchungsbericht vor (4).Darin stellte er unter anderem fest, dass »ca.
5000 t Gasmunition und ca. 600 t V1-Geschosse von 3 Schiffen in 7 Fahrten« vor dem Südausgang
Kleiner Belt versenkt worden seien.....
»Die Granaten wurden von Hand über Bord geworfen und die Bomben in den Kisten aus dem Laderaum gehievt und über die Reling gekippt. Da die Kisten ziemlich wasserdicht waren, trieben sie noch längere Zeit an der Oberfläche.« So verwundert es auch nicht, dass 14 Jahre später, 1959, eine dieser 250 Kilogramm
schweren Gasbomben bis an den Strand der dänischen Insel Ærø gelangte, wo sie umgehend
gesprengt wurde. Jäckel führte weiter aus, dass nach Aktenlage de Gasmunition und die V1-Waffen noch
im Versenkungsgebiet lagerten. Ungeklärt sei jedoch, um welche Arten von Gasmunition es
sich handele....
Zu einer Beseitigung kam es bekanntermaßen bis heute nicht....
Zwischenzeitlich weiß man auch "offiziell" das Senfgasmunition dabei war.
Hallo,
Das Versenkungsgebiet war schon 1970  Thema in der Sendung PANORAMA
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/panorama/videosextern/munition-in-der-ostsee-100.html
Grüße
Beate

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Erlbon

Ist das Bericht von Jäkel irgendwo erhältlich?
Mfg. Erlend Bonderud

bettika61

Hallo Erlend,
es gibt sogar 2 Berichte von Jäckel von 1969 und 1971 ,letzterer lag bei der Panorama-Sendung noch nicht vor.
Erhältlich sind sie im Bundesarchiv BM 1/2392
Grüße
Beate

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bettika61

Hallo,
Heute wurde eine Wasserbombe  im Trassenbereich des Fehmarnbelt-Tunnels kontrolliert gesprengt.
https://www.merkur.de/deutschland/schleswig-holstein/weltkriegsbombe-in-ostsee-beim-fehmarnbelttunnel-gesprengt-zr-91855349.html

Als Schutzmaßnahme der Tierwelt war  u.a.ein "doppelter Blasenschleier" geplant
https://femern.com/de/presse/aktuelles/uxo-disposal
Grüße
Beate

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maxim

Etwas passend zum Thema: die Belastung mit Schwermetallen und anderen Schadstoffen um das Wrack des Vorpostenboots V 1302:

https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fmars.2022.1017136/full

Hier eine vereinfachte Darstellung des Inhalts des Artikels:
https://www.n-tv.de/wissen/Was-ein-Weltkriegswrack-in-der-Nordsee-anrichtet-article23658682.html

bettika61

Hallo,
Die Explosionen an den Nordstream-pipelines fanden in Bereichen statt, in denen bei Bornholm Kampfstoffmunition versenkt wurde.
Karte Quelle Bloomberg Envirement
Über die möglichen Folgen berichtet
Nature
ZitatRund 32.000 Tonnen chemische Waffen, die rund 11.000 Tonnen aktive chemische Kampfstoffe enthielten, seien auf dem Gelände entsorgt worden, sagt Hans Sanderson, Umweltwissenschaftler an der Universität Aarhus in Dänemark. Im Laufe der Zeit sind die Metallgehäuse der meisten ausrangierten Sprengköpfe wahrscheinlich korrodiert, wodurch der Inhalt in das umgebende Sediment ausgelaugt wurde. Sanderson ist besorgt, dass der gewaltsame Ausstoß von Methan aus der gerissenen Pipeline diese Schadstoffe in die Wassersäule befördert haben könnte, wo sie Meereslebewesen schädigen könnten. Zu den Verunreinigungen gehören das radioaktive Isotop Cäsium-137, giftige flammhemmende Chemikalien namens polybromierte Diphenylether und Schwermetalle wie Quecksilber, Cadmium und Blei.. ..
Sein Team verwendet nun Daten aus der laufenden Überwachung in dem Gebiet, um das Ausmaß der durch die Explosionen verursachten Sedimentverteilung zu modellieren. Die Gruppe wird dann Toxizitätsschwellenwerte für verschiedene Meeresarten verwenden, um zu untersuchen, ob es wahrscheinlich ist, dass Meereslebewesen erheblich geschädigt wurden.
übersetzt mit chrome
gleiches Thema bei SPON
Grüße
Beate

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bettika61

Zitat von: bettika61 am 06 Juli 2022, 17:15:26
Zitat von: bettika61 am 26 Mai 2022, 20:14:26
Hallo,
ZitatFür den Bau der geplanten schwimmenden Entsorgungsplattform für ca. 100 mio € reicht das allerdings noch nicht,
Genau das kritisiert auch die Bundestagsabgeordnete Hagedorn
ZitatStattdessen stehen im Haushalt der Ministerin lediglich magere 400.000 Euro für ,Ausschreibungen', denn der Finanzplan, von dem Bruno Hönel spricht, ist gar nicht Gegenstand der Haushaltsberatungen des Parlaments. Wenn die Umweltministerin Ausschreibungen zum Beispiel für den Bau der Bergungsplattform zeitnah starten will – was ich hoffe -, dann braucht sie auch die vom Haushaltsausschuss beschlossenen Verpflichtungsermächtigungen (VEs) von 100 Millionen Euro für die nächsten Jahre. Aber genau diese fehlen im Bundeshaushalt 2022 – dort stehen bisher nur magere 400.000 Euro.....
....im Juli wird das Bundeskabinett den Haushalt 2023 als Entwurf beschließen und ich werde ganz bestimmt als erstes darauf achten, ob die 100 Millionen Euro für das Pilotvorhaben zur Munitionsbergung in Nord- und Ostsee jetzt auch wirklich mit Verpflichtungsermächtigungen schwarz auf weiß zu finden sind, damit dann auch endlich Aufträge für das erforderliche Gerät an – hoffentlich – norddeutsche Firmen vergeben werden können. ..
https://www.hl-live.de/text.php?id=151666
Hallo,
Das befürchtete ist eingetreten, im Bundeshaushalt ist nicht genügend Geld eingestellt.
In Schleswig-Holstein ist im neuen Koaltionsvertrag keine finanzielle Beteiligubg des Landes vorgesehen
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Munition-in-Ostsee-Zu-wenig-Geld-fuer-Bergung-da,munition400.html
Hallo,
Nun scheint die Finanzierung der Entsorgungsplattform durch den Bund vorerst gesichert,
ZitatDer Haushaltsausschuss des Bundestages hat beschlossen, weitere 36,4 Millionen Euro für eine Bergungsplattform für Munitions-Altlasten in der Ostsee bereitzustellen. .....
Obwohl die Regierung die Bergung der Weltkriegsmunition im Koalitionsvertrag versprochen hatte, war die Finanzierung lange Zeit unklar. In der abschließenden Sitzung des Haushaltsausschusses ist der entsprechende Etat im Bundesumweltministerium nun auf insgesamt 102 Millionen Euro erhöht worden. Rund 100 Millionen Euro werden gebraucht, um eine entsprechende Bergungsplattform zu bauen.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Munitionsaltlasten-102-Millionen-fuer-Bergungsplattform,munition406.html
Grüße
Beate

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bettika61

Hallo,
2023 soll es losgehen mit dem Bau der Bergungsplattform
ZitatAus Kreisen des Umweltministeriums hieß es dazu, der Baubeginn einer Bergungsplattform sei für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant. Erste Bergungen sollen nach derzeitigem Stand im Jahr 2024 oder Anfang 2025 stattfinden. Geplant seien diese in geeigneten Gebieten der Ostsee - konkretere Angaben gab es dazu bislang noch nicht.
https://www.merkur.de/deutschland/schleswig-holstein/pilotprojekte-munitionsbergung-aus-dem-meer-soll-beginnen-zr-92093522.html
Am 17.2.23 war die Auftaktveranstaltung ,,Sofortprogramm Munitionsbergung" des Bundesumweltministeriums
https://www.bmuv.de/service/veranstaltungen/veranstaltung/auftakt-sofortprogramm-munitionsbergung
Schleswig-Holstein macht  sich Hoffnung , das der Bund sich dauerhaft zu seiner Verantwortung zur Beteiligung an der Bergung bekennt.
ZitatGoldschmidt unterstrich außerdem die wichtige Rolle einer guten Bund-Länder Zusammenarbeit: "Von dem heutigen Tag nehme ich zwei wichtige Botschaften mit zurück in den Norden: Das klare Bekenntnis der Bundesumweltministerin, dass der Bau einer Bergungsplattform in der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnen soll. Und das eindeutige Bekenntnis, dass auch die Bundesregierung die Generationenaufgabe Munitionsbergung als ein Gemeinschaftsprojekt versteht, dass eine faire Lastenteilung zwischen Bund und allen Ländern erfordert. Eine gemeinsame langfristige Finanzierung schafft eine gemeinsame Verantwortung. Schleswig-Holstein bekennt sich nicht nur zu seinem fairen Anteil. Wir stehen auch bereit, Pilotregion für die ersten Bergungsversuche zu werden.
https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/V/Presse/PI/2023/0223/230217_Munitionsbergung.html
Grüße
Beate

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bettika61

Zitat von: bettika61 am 20 Oktober 2018, 15:56:01
Hallo,
Im Rahmen des Interreg Projekts "North Sea Wrecks"  unter der Federführung des DSM
https://www.bremerhaven.de/de/verwaltung-politik/bremerhaven-in-der-eu/eu-gefoerderte-projekte/north-sea-wrecks.76419.html
Werden erstmals auch die Folgen der Munitionsversenkungen in der Nordsee untersucht
Hallo,
z.Zt findet das Abschlußsymposium des Projekts im AWI Bremerhaven statt
--/>/> https://www.dsm.museum/en/exhibition/exhibitions/toxic-legacies-of-war-north-sea-wrecks/translate-to-en-tourplan-wanderausstellung-1
ZitatToxic Legacies of War - North Sea Wrecks Symposium 2023

Nach 4,5 Jahren Arbeit wollen wir unsere Ergebnisse präsentieren und mit Wissenschaftlern, Politikern und der interessierten Öffentlichkeit diskutieren, wie wir in Zukunft mit dieser Herausforderung umgehen wollen und vor allem müssen.

Wir stellen unsere wissenschaftlichen Forschungsergebnisse, Methoden der öffentlichen Sensibilisierung und Wissenschaftskommunikation sowie das im Projekt entwickelte Risikobewertungstool vor.
Grüße
Beate

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bettika61

Zitat von: bettika61 am 18 Februar 2023, 22:28:39
Hallo,
2023 soll es losgehen mit dem Bau der Bergungsplattform
ZitatAus Kreisen des Umweltministeriums hieß es dazu, der Baubeginn einer Bergungsplattform sei für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant. Erste Bergungen sollen nach derzeitigem Stand im Jahr 2024 oder Anfang 2025 stattfinden. Geplant seien diese in geeigneten Gebieten der Ostsee - konkretere Angaben gab es dazu bislang noch nicht.
https://www.merkur.de/deutschland/schleswig-holstein/pilotprojekte-munitionsbergung-aus-dem-meer-soll-beginnen-zr-92093522.html

Hallo,
Als Startschuss läuft die Ausschreibung zur Vergabe von Planungsleistungen für die Ausschreibung der Bergungsplattform
https://www.evergabe-online.de/tenderdetails.html?3&id=517008
ZitatDie Bundesrepublik Deutschland (Auftraggeberin, AG'in), vertreten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV),beabsichtigt, einen Auftrag über die Erbringung von Vergabeleistungen für das BMUV-Sofortprogramm ,,Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee" zu vergeben.

Im Rahmen des Sofortprogramms soll die Machbarkeit einer sicheren, effizienten und umweltgerechten Bergung und Entsorgung von Munitionsaltlasten in einem exemplarischen Munitionsversenkungsgebiet in der Ostsee nachgewiesen werden. Hierbei kommen erprobte Technologien der Meerestechnik, der Prozess- und Verfahrenstechnik, der Kampfmittelbeseitigung sowie in den letzten Jahren entwickelte Lösungsansätze mit einem hohen technologischen Reifegrad zum Einsatz.

Angebote können bis zum 6.6.2023 eingereicht werden.

Es wird also noch nicht der Bau der eigentliche Bergungsplattform ausgeschrieben, sondern es werden Planer gesucht, die diese Ausschreibung erst technisch und planerisch vorbereiten sollen.
Grüße
Beate

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jockel

Tickende Zeitbomben am Meeresgrund: DFKI entwickelt innovative KI-Technologien zur Munitionsbergung durch autonome Roboter

Am Grund der Nord- und Ostsee lagert ein gewaltiges Problem: Über eine Million Tonnen Munitionsaltlasten, die während und nach den zwei Weltkriegen versenkt wurden, bedrohen Mensch und Umwelt. Bisher wird die Munition von ausgebildeten Tauchenden geborgen. Zukünftig sollen Roboter diese herausfordernde und potenziell gefährliche Aufgabe übernehmen. Die dafür benötigten Technologien entwickelt das Robotics Innovation Center des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) unter Leitung von Prof. Dr. Frank Kirchner im aktuellen Projekt CleanSeas. Dank Künstlicher Intelligenz sollen die robotischen Systeme in der Lage sein, Kampfmittel unter Wasser selbstständig zu erfassen und für den Abtransport vorzubereiten...hier weiterlesen

Gruß
Klaus

bettika61

#269
Hallo,
ZitatBundesumweltministerin Steffi Lemke legt eine Machbarkeitsstudie für die Munitionsbergung aus dem Meer vor.....
Und am besten geeignet für das geplante Pilotprojekt ist die Ostsee vor Falshöft hoch im Norden Schleswig-Holsteins. Das geht aus der bisher unveröffentlichten Machbarkeitsstudie hervor, die Lemkes Staatssekretär Christian Kühn am Mittwoch im Haushaltsausschuss des Bundestags vorstellte....
Gebiet vor Falshöft erfüllt als einziges alle Kriterien
Sämtliche Eignungskriterien erfüllt aber auch in Schleswig-Holstein nur ein einziges Gebiet – die Munitionsversenkungsfläche vor Falshöft. Sie ist mit 11 bis 17 Metern nicht zu tief, bereits genau untersucht, ausreichend groß, gut zugänglich, weit genug entfernt von Küste und Schifffahrtssrouten und birgt leicht herauszuholende Kampfstoffe...
Lemkes Gutachter raten ihr deshalb dazu, nicht erst wie ursprünglich geplant den Bau einer neuartigen schwimmenden Bergungs- und Entsorgungsplattform abzuwarten, sondern rasch mit dem Räumen der Bomben, Granaten, Torpedos und Seeminen anzufangen.
https://www.nordschleswiger.dk/de/suedschleswig/hier-koennte-munitionsbergung-aus-ostsee-starten
Dieser Beitrag löst bei mir mehr Fragen als Antworten aus  :?
Liest sich so  , die Bergungsplattform verzögert sich, da müssen wir schnell anderweitig Erfolge zeigen mit konventioneller Technik.
Über das Gebiet selbst ist aus den alten Veröffentlichungen 2011  von Munition im Meer wenig bekannt.https://www.schleswig-holstein.de/uxo/DE/Berichte/PDF/Berichte/anhang_10200.html danach eher "harmlos"

ZitatBKB01L Angeln, nördlich Schleimünde, Falshöft
Details aller Zuarbeiten
 Geografische Lage � MVF BKB01L | 54,73 °N; 10,05 °E (WGS84) | ~ 610 ha.
Zwei bis fünf Seemeilen südöstlich des Leuchtturms Falshöft auf Angeln befindet sich ein Munitionsversenkungsgebiet mit Wassertiefen zwischen 11 und 17 Metern. Die Verortung ,,vor Öhe" ist ebenfalls gebräuchlich. Der Südostzipfel des Gebiets reicht in ein Übungsgebiet der Marine hinein.
Militärhistorie Über den geschichtlichen Zusammenhang liegen derzeit keine Informationen vor.
Versenkte Munition
Nach Angaben von Kinder, 1984, sind hier vorrangig Patronen und Granaten ,,kleinerer Kaliber" durch die Einheiten versenkt worden, die sich anschließend in die Schlei und die Geltinger Bucht zurückzogen. Wegen der dort ebenfalls ankernden Schnell- und U-Boote kann die vorherige Versenkung von Torpedos und Wasserbomben nicht ausgeschlossen werden.
 Bergungen
In diesem Bereich sollen einige Grundminen gefunden worden sein. Berichte über Schrottfischerei sind nicht bekannt.  Im Bereich des Versenkungsgebietes sind aus den letzten Jahren keine Munitionsfunde bekannt geworden. Weitere Recherchen werden empfohlen.

Da würde mich das Ergebnis von "bereits genau untersucht" interessieren, aber seit 2019 wurde nichts neues mehr veröffentlicht  :MS:
Grüße
Beate

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