Das norwegische Schnellboot "Kjell"

Begonnen von Ralf, 23 Mai 2006, 14:05:32

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Ralf

Hallo zusammen,

ein norwegischer Freund fragte mich nach der Schriftart, die während des WW2 bei uns so geschrieben wurde und ob ich diese hätte. Ich sagte ihm, dass wir es "Gothisch" oder Altdeutsch nennen und sehr viele Bücher aus dieser Zeit und den Jahren vor dem Krieg in dieser Schrift gedruckt wurden.
Ich fragte, warum er sie benötigt. Nun ganz einfach, er wollte ein Schiffswrack - er ist passionierter Taucher, lebt in Oslo, wurde im letzten Jahr norwegsicher Meister in Unterwasserfotografie, und arbeitet beim norwegischen Tauchmagazin "Dykking" als Redakteur - welches unterm WW2 unter Deutscher Flagge fuhr, auf seiner Homepage beschreiben... Ob ich denn auch noch Infos hätte...

Nun und nun kommt Ihr ins Spiel... Peter K, Kalli und alle anderen lebenden Lexika, was wisst Ihr über Die "Kjell" oder "NK-02 Dragoner"???  :?

Falls jemand von Euch btw. noch eine billige Quelle für jene Schrift, die viele Deutsche - das behaupte ich mal - schon mit dem dritten Reich gleichsetzen, haben, dann wäre ich auch hier dankbar...
Gruß
Ralf
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,,Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!"
Gorch Fock

Wilfried

#1
Moin Ralf,

eine der am meisten verwendeten Schriften im 3. Reich war die Tannenberg; der Name selbstverständlich mit Bedacht gewählt.
Siehe hier:

http://www.schriftgrad.de/Schriftentwickler/Meyer.htm

Daneben war es vor allem die Fraktur, hier seien die Walbaum-, Unger-, Zentenar-Fraktur genannt. Daneben gab es noch für Plakate eine schöne Schrift mit Namen "Fanfare" - und natürlich die fetten Gotisch-Schnitte unterschiedlicher Provenienzen.
Einige dieser Schriften besitze ich noch - leider haben sie alle das fehlende lange "s" und die entsprechenden Ligaturen.
Eventuell mal hier schauen:

http://www.fontshop.de/

Mit einem lieben Gruß
von einem ehemaligen Schwarzkünstler - der Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
http://www.passat-verlag.de
http://www.kartonskipper.com
http://www.forum-marinearchiv.de - wenn Marine Dein Ding ist!

Tri

Hallo,

vielleicht ganz interessant in diesem Zusammenhang die Seite vom "Bund für deutsche Schrift und Sprache e.v.".

-->  http://www.bfds.de/


Grüße
Tri
Wozu brauchen wir Bürgerrechte, wir leben doch in der EU.

Peter K.

Hallo RALF!

Nach Gröner, Band 2, 2. Auflage, Seite 116:

Stapellauf 12.03.1912
Indienststellung 1913 als norwegisches Torpedoboot KJELL
09.09.1940 deutsche Beute in Kristiansand-Marvika, wo es zur Reparatur lag
Indienststellung am 19.04.1940 als deutsches Torpedoboot TIGER
Umbenennung am 23.04.1940 in Küstentorpedoboot KT1 = NK01
Umbenennung am 01.10.1940 in DRAGONER = NK02
Versenkt am 28.09.1944, 17.29 Uhr, in den Schären bei Ryvikngen westlich Kristiansand-Süd durch Bomben und Bordwaffenbeschuß vion 6 Mosquitos (7 Tote)

Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

NorwegenTaucher

#4
Moin moin,

vielen dank für information :) Die Schriftart ich gesucht haben ist die Tannenbaum - vielen dank Wilfried. Es gibt auch eine andere das soll din 1551 a heissen, und war beim Luftwaffe verwendet.



Vielen dank auch an Peter K.; das Kjell/NK-01/NK-02 auch für 4 Tage "Tiger" benannt war, waren für mich unbekannt!

Eine kleine korrektur gibt es auch an Ralf (aber trotzdem lob dankeschön, naturlich!): Ich bin Assistant editor, nicht Redakteur ;)

Gruss, Christian
Wer taucht, wird nass. Wer eine trockenanzug hast, wird nicht ganz so nass.

Peter K.

Gern geschehen, CHRISTIAN!

Noch eine kleine Ergänzung nach

Frank Abelsen,
Norwegian Naval Ships 1939-1945
ISBN 82-7046-050-8
Seite 162

Ab Dezember 1940 diente das Boot als V5512 bei der 55. VP-Flottille.

Dies läßt sich anhand des Gröners allerdings nicht bestätigen!

Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

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