Russische U-Boot-Minen vor der Polarküste

Begonnen von TW, 21 April 2024, 12:58:05

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Minensperre K-1 vom 7. April 1942
Am 23. Mai 1942 sank der Frachter Asuncion durch Minentreffer im Loppa-Sund. Hier der Link zu einer Karte mit Versenkungsort.
Die betreffende Minensperre war am 7. April 1942 vom russischen U-Boot K-1 ausgebracht worden.
5 von insgesamt 9 Minen konnten am 24. Mai 1942 geräumt werden, und zwar von 3 Booten der 5. R-Flottille.
Schönen Sonntag,
Thomas

TW

#1
Minensperre K-2 vom 15. April 1942
Am 15. April 1942 legte das russische U-Boot K-2 insgesamt 20 Minen am Nordeingang zum Varangerfjord, und zwar vor dem Bussesund als auch auf dem alternativen Schiffahrtsweg, der östlich von Vardö in den Varangerfjord führt(e). Die Minenunternehmung war von keinem Erfolg gekrönt.
Allein am 16.4. konnte die 5. R-Flottille 12 Minen unschädlich machen.

Schönen Sonntag,
Thomas

Ortwin

Servus Thomas,

vielen herzlichen Dank für die laufenden Ergänzungen der Datenbank und die aufschlussreichen Details dazu. Ich für meinen Teil finde das ausgesprochen interessant!

Bzgl. der Wegeführung im Bereich Varangerfjord, Kirkenes und Petsamo ist mir aufgefallen, dass es zwischen April 1942 und April 1943 offensichtlich eine Änderung gegeben hat. Sind Dir diesbzgl. vielleicht einmal Details oder eine Begründung untergekommen?

Beste Grüße
Ortwin

Urs Heßling

moin,

ich nutze die von Ortwin eingebrachte Karte :TU:) (aus dem KTB der 5. R-Fltl vom April 1942) einmal, um einen Begriff zu "verorten"

In der Geschichte der Schnellboote in Nordnorwegen ist immer wieder vom Liegeplatz "Semskefjord" die Rede. Hier kann man ihn sehen.

Der Semskefjord ist der "blinddarmgleich" nach Nordwesten abzweigende kleine Seitenfjord, der nach Höhe in der Mitte der Karte genau unter dem Strich des 30. Längengrads (Ost) liegt

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

TW

ZitatBzgl. der Wegeführung im Bereich Varangerfjord, Kirkenes und Petsamo ist mir aufgefallen, dass es zwischen April 1942 und April 1943 offensichtlich eine Änderung gegeben hat. Sind Dir diesbzgl. vielleicht einmal Details oder eine Begründung untergekommen?

Lieber Ortwin,
Ich hatte bei meiner Auswertung KTB 5.M-Flottille u.a.m. auf einem "Beizettel" immer notiert, wenn zu einem Wegepunkt eine Position angefügt wurde. Als ich dann für Dich die Liste zusammenstellen wollte, bemerkte ich Widersprüche in den Angaben. Die Positionen der Punkte hatten sich geändert. Da ich (naiverweise) auch von feststehenden Punkten ausgegangen war, hatte ich keine Kalenderdaten hinzugefügt. Damit war die ganze Liste leider wertlos geworden.

Ich kann also keine Details liefern. Dass die Punkte geändert wurden, hängt sicherlich damit zusammen, dass die Kriegsmarine befürchtete, dass die Punkte ausspioniert und an die Russen weitergegeben worden sind. Zu solchen Spionageverdächtigungen gegen die norwegische Zivilbevölkerung gibt es übrigens eine sehr aufschlussreiche und detaillierte Anlage im KTB Admiral norw. Polarküste im Anhang zum Januar 1942 (Rolle 2773).

Viele Grüße, Thomas

PS. Ich habe mir vorgenommen, den Räumaktionen von sowjetischen U-Boot-Minen noch einmal systematisch nachzugehen. Diesmal versuche ich das anhand des KTB Admiral norw. Polarküste.



Ortwin

Servus Thomas,

vielleicht kommt uns ja tatsächlich noch einmal eine Erklärung oder Begründung unter. Den nachfolgenden Link hatte ich wahrscheinlich schon einmal irgendwo geteilt, aber trotzdem in diesem Zusammenhang interessant und hilfreich.

Übersicht Wegeführung Norwegen Stand 1.2.1944:
https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/invenio-viewer/lixe/view/f842ffe6-b295-427d-a651-f5c42da83969#item=5&page=0

Gutes Gelingen für die weitere Bearbeitung der Räumaktionen!  :TU:)
Wenn ich was beitragen kann, dann bitte melden.

Beste Grüße
Ortwin

TW

#6
Danke Ortwin
Für die Ausstellung zum 100jährigen Bestehen der Bibliothek für Zeitgeschichte (2015) habe ich in einer Vitrine eine Karte von Nordnorwegen ausgelegt und mit einem roten Faden die komplizierte Wegführung durch die Schären markiert.
Diese Darstellung, noch garniert mit einem Foto von einer Polartaufe, hat bei den Besuchern allgemein viel Anklang gefunden.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Ortwin am 23 April 2024, 20:34:54Übersicht Wegeführung Norwegen Stand 1.2.1944
herzlichen Dank :MG:  top  damit kann man ja wirklich etwas anfangen

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Darius

Zitat von: TW am 24 April 2024, 12:40:09Danke Ortwin
Für die Ausstellung zum 100jährigen Bestehen der Bibliothek für Zeitgeschichte (2015) habe ich in einer Vitrine eine Karte von Nordnorwegen ausgelegt und mit einem roten Faden die komplizierte Wegführung durch die Schären markiert.
Diese Darstellung, noch garniert mit einem Foto von einer Polartaufe, hat bei den Besuchern allgemein viel Anklang gefunden.

Hallo Thomas,

ja, war eines der Highlights der Ausstellung.
Zusammen mit den Bildern des Vorpostenbootes.


:MG:

Darius

TW

#9
Minensperre K-2 vom 10. September 1941
Am 10.09.1941 legte das russische U-Boot K-2 insgesamt 18 Minen bei Vardö (Nordeingang zum Varangerfjord, Quadrate AC 8461/64).
Die Minenunternehmung war jedoch von keinem Erfolg gekrönt.
Dafür konnte die 3. M-Flottille am 9.11. und am 14/15.12 drei Minen unschädlich machen.

Schönen Sonntag,
Thomas

TW

#10
Minensperre K-1 vom 28. Oktober 1941
Am 28.10.1941 legte das russische U-Boot K-1 fünf Minen am Westeingang des Mageröysundes, Quadrat AC 7296 links).
Auf der Sperre sank am 8. November 1941 der Dampfer FLOTTBEK.
Drei Tage später, am 11.11.1941 konnte die 3. M-Flottille drei Minen unschädlich machen.

Schönen Sonntag,
Thomas

TW

#11
Minensperre K-1 vom 29. Oktober 1941
Am 29.10.1941 legte das russische U-Boot K-1 fünf Minen im Breisund (siehe angefügte Karte, Quadrate AC 7282).
Die Minenunternehmung war von keinem Erfolg gekrönt.
Am 16.12.1941 konnte R 160 zwei Minen unschädlich machen, am 21.04.1942 wurde von der 5. R-Flottille noch eine Mine geräumt.

Schönen Sonntag,
Thomas

TW

Minensperre K-23 vom 29. Oktober 1941
Am 29.10.1941 legte das russische U-Boot K-23 zwanzig Minen vorm Bökfjord, der Einfahrt nach Kirkenes, Quadrat AC 8721).
Auf diese Sperre lief am 5. November 1941 der Minensucher M 22 und wurde dabei beschädigt.
Zwischen dem 5. und 8.11.1941 konnte die 3. M-Flottille 6 Minen unschädlich machen.
Ich finde erstaunlich, dass an so vielbefahrener Stelle von 13 weiteren Minen nichts mehr zu hören war.
Habe ich vielleicht Räumerfolge übersehen ? Wurden die Minen nach einiger Zeit unscharf ?

Schönen Sonntag,
Thomas

Urs Heßling

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

TW

#14
Weitere Minensperre K-1 vom 29. Oktober 1941
Am 29.10.1941 legte das russische U-Boot K-1 zwei Minen westl. Havöy (siehe angefügte Karte, Quadrate AC 7285).
Die Minenunternehmung war von keinem Erfolg gekrönt.
Am 11.12.1941 stieß das VP-Boot POLARSONNE bei einer Geleitaufgabe auf eine der beiden Minen und konnte sie abschießen.
Für diesen Hinweis danke ich Igor und Miroslav Morozov !
Viele Grüße,
Thomas

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