Fragen zum kleinen (Ungeschützten) Kreuzer SMS Seeadler

Begonnen von Albatros, 12 Januar 2013, 21:57:44

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Albatros

Ich hatte mir mal vor kurzem den Lebenslauf  von Seeadler angesehen, er war ja ziemlich ereignisreich, zumal Seeadler mit 13,5 Jahren den längsten ununterbrochenen Aufenthalt eines größeren deutschen Kriegsschiffes im Ausland erreichte.

Neben seinen zwei liegenden 3zyl. 3Fach Expansionsmaschinen hatte Seeadler ja noch eine Besegelung, ich vermute das es eine Hilfsbesegelung war, sie bestand bis 1899 aus drei Masten und war als Schonerbark mit 877 qm getakelt. Danach als Topsegelschoner mit nur noch zwei Masten und 600 qm.

Nun meine Fragen zum Schiff.

Dem Gröner ist zu entnehmen das unter Segeln das Schiff wenig beschleunigte aber gut gestützt wurde.

Wenn dem so war , dass Seeadler unter Segeln wenig beschleunigte, warum verringerte man dann noch die Segelfläche?
War es tatsächlich nur ein Hilfsantrieb oder nutzte man die Segel auch auf längeren Strecken um Maschine und Kohlenvorrat zu schonen?

Hätte man auch ein anderes Rigg mit einer größeren Segelfläche takeln können?
Zum Beispiel als Dreimaster als Bark oder Vollschiff und als Zweimaster als Brigg oder Schonerbrigg. Ich denke das mehr an Segel hätte die Bewaffnung auch nicht viel mehr behindert als die ohnehin vorhandenen.
Man hat es nicht getan, dafür wird es Gründe gegeben haben, welche könnten es gewesen sein?

Schon mal Dank im voraus für eventuelle Antworten,

:MG:

Manfred

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Albatros am 12 Januar 2013, 21:57:44
Wenn dem so war , dass Seeadler unter Segeln wenig beschleunigte, warum verringerte man dann noch die Segelfläche?
...
Hätte man auch ein anderes Rigg mit einer größeren Segelfläche takeln können?
Zum Beispiel als Dreimaster als Bark oder Vollschiff und als Zweimaster als Brigg oder Schonerbrigg. Ich denke das mehr an Segel hätte die Bewaffnung auch nicht viel mehr behindert als die ohnehin vorhandenen.
Man hat es nicht getan, dafür wird es Gründe gegeben haben, welche könnten es gewesen sein?
Ich denke, diese Fragen gehören zusammen. Ich vermute (d.h.: ich weiß es nicht) den Sinn der Reduzierung (und der nicht erfolgten Vergrößerung) in dem Bemühen, die Besatzung möglichst gering zu halten. Denn: bei einer geringeren Besatzung reichten die Bordvorräte länger.


Zitat von: Albatros am 12 Januar 2013, 21:57:44
War es tatsächlich nur ein Hilfsantrieb oder nutzte man die Segel auch auf längeren Strecken um Maschine und Kohlenvorrat zu schonen?
Ich vermute, beides ... diese Frage braucht kein"oder" zwischen den beiden "Alternativen"  :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Albatros

Zitat von: Urs Hessling am 12 Januar 2013, 23:31:54
moin,

Ich vermute (d.h.: ich weiß es nicht) den Sinn der Reduzierung (und der nicht erfolgten Vergrößerung) in dem Bemühen, die Besatzung möglichst gering zu halten. Denn: bei einer geringeren Besatzung reichten die Bordvorräte länger.

Gruß, Urs

Hallo Urs,

das dies der Grund gewesen sein soll kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, große Frachtsegler sind mit viel weniger Mannschaft unterwegs gewesen, die Preußen z.B., ein Fünfmastrahseglern mit unter 50 Mann Besatzung.
Wenn es denn nur ein Hilfsantrieb gewesen sein soll kam es vielleicht gar nicht so sehr auf große Geschwindigkeit und Manpower beim Segelsetzen an.

:MG:

Manfred

Urs Heßling

mein lieber Manfred,

Zitat von: Albatros am 13 Januar 2013, 16:48:48
das dies der Grund gewesen sein soll kann ich mir irgendwie nicht vorstellen,

Irgendwann werde ich aufhören, mich beim Beantworten Deiner Fragen zu beteiligen.  :|
Ich habe manchmal den Eindruck, Du stellst Fragen, um die Antworten in Frage stellen zu können  :roll:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Albatros

Habe das mit Urs geklärt, es geht weiter...... :O/Y

:MG:

Manfred   

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Albatros am 13 Januar 2013, 16:48:48
große Frachtsegler sind mit viel weniger Mannschaft unterwegs gewesen, die Preußen z.B., ein Fünfmastrahseglern mit unter 50 Mann Besatzung.

Ja, haben wir :O/Y.

als "Entkräftung" des Arguments deines Zweifels: die großen Frachtsegler
- hatten dampfgetriebene Braßwinschen, die ihnen die Arbeit ganz wesentlich erleichterten,
- konnten sich bei ihren wenigen Segelmanövern, z.B. auf dem Weg von Chile nach Deutschland auf der Strecke von den Falklands zum englischen Kanal, wenn sie Glück hatten, fast ohne Kursänderung, viel Zeit lassen (und taten das auch).

Ein Kriegsschiff mußte im Einsatz, z.B. gegen Piraten, oder in un- oder mangelhaft kartierten Gewässern ganz andere Manövrierfähigkeiten haben.

Gruß, Urs
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Albatros

Zitat von: Urs Hessling am 12 Januar 2013, 23:31:54
moin,
Ich vermute (d.h.: ich weiß es nicht) den Sinn der Reduzierung (und der nicht erfolgten Vergrößerung) in dem Bemühen, die Besatzung möglichst gering zu halten. Denn: bei einer geringeren Besatzung reichten die Bordvorräte länger.




Gruß, Urs

Hallo Urs,

Ich denke mittlerweile das Du mit Deinem Argument recht hast, ich habe die Seeadler mal mit ähnlich großen Schiffen ( z.B. die Glattdeckkorvette Augusta ) verglichen die aber über eine größere Segelfläche verfügten, dort waren bis zu 70 Mann mehr an Besatzung notwendig.

:MG:

Manfred

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