Forum Marinearchiv

Webseite Historisches Marinearchiv => Landungsfahrzeuge => Thema gestartet von: longwood am 02 Februar 2011, 14:24:51

Titel: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 02 Februar 2011, 14:24:51
Hallo,

an der Evakuierung des KZ Stuffhof (bei Danzig) auf dem Seewege im Jahre 1945 waren auch Einheiten der Kriegsmarine beteiligt.

Am 04. Mai 1945 strandete bei Bookniseck (Nordseite der Eckernförder Bucht) in der Gemeinde Waabs (Landschaft Schwansen) ein Marinefährprahm mit überwiegend weiblichen KZ-Häftlingen.

Der MFP nahm in Hela über 500 KZ-Häftlinge an Bord, darunter etwa 350 Frauen und Kinder. Die Bewachung erfolgte durch SS-Leute.

Zusammen mit 15 bis 20 anderen Schiffen fuhr der MFP am 27. oder 28. April 1945 im Geleit los. Dieser wurde aber bald durch ständige Fliegerangriffe zersprengt. Einige Schiffe fuhren bis Neustadt, Flensburg oder Dänemark.

Auch der bei Bookniseck gestrandete MFP wurde ständig von Flugzeugen attackiert. Getötete Personen wurden von der SS einfach über Bord geworfen; verletzte und unverletzte Personen aber auch von anderen Schiffen übernommen. Der letzte Angriff erfolgte in der Kieler Bucht, da angenommen wurde, dass auf den Schiffen NS-Funktionäre nach Dänemark flüchten wollten.

Der MFP erhielt auch Einschüsse unter Wasser, so dass Wasser in den Schiffsrumpf eindrang und dieser – bedingt durch den erhöhten Tiefgang – nicht direkt auf den Strand fahren konnte, sondern etwa 50 – 100 m davon entfernt aufsetzte. Zum Schluss sollen noch etwa 100 – überwiegend weibliche - KZ-Häftlingen sowie das Personal der Kriegsmarine und das Wachpersonal der SS an Bord gewesen sein. Über das weitere Schicksal der leidgeprüften Frauen berichte ich evtl. später .

Bis ca. 1950 lag das Wrack vor dem Strand und wurde von den Kindern als (hoch-) gefährlicher Spielplatz benutzt; während die Einwohner der Umgebung sich an den Einzelteilen ,,bedienten".

Am 10. Januar 1950 erschien in der regionalen Zeitung – der ,,Eckernförder Zeitung" (EZ) – eine kurze Notiz unter der Überschrift

Arbeiten in der Bucht
,,(..) Weiter liegt bei Booknis ein alter Panzerfährprahm, bei dem vor kurzem von Unbefugten der Versuch gemacht wurde, die Eisenteile abzuwracken. Durch Eingreifen der Behörden ist dies verhindert worden. (..)"

und dann – am 20. Oktober 1950 – eine weitere kurze Notiz

,,(..) Das Wrack einer in Höhe von Bookniseck in den letzten Kriegstagen gestrandeten Panzerfähre soll jetzt von einer Firma, die diese traurigen Überbleibsel turbulenter Tage für 800,-- DM aufgekauft hat, abgewrackt und der Schrott geborgen werden."

und dann noch einmal am 11. Januar 1952 unter der Überschrift

Vom Großreinemachen in der Bucht

,,(...) Im Bereich der Eckernförder Bucht wurden bisher sechs U-Boote, darunter mehrere Kleinst-U-Boote, zwei Schuten, ein Landungsprahm, einige Torpedofangboote und größere Barkassen sowie ein Schnellbootheck geborgen. (...)"

Die damalige Bergung erfolgte nur halbherzig, denn immer wieder verletzten sich Badegäste an den Eisenteilen des Wrackes zumal die Wrackstelle aus mir unerklärlichen Gründen nicht gekennzeichnet war.

Aber lassen wir die EZ ca. 37 Jahre später weiter berichten; und zwar in der Ausgabe vom 6. Dezember 1989 mit der Überschrift

Bergungseinheit hebt heute gestrandetes Schiff / Vor 44 Jahren ertranken bei Booknis zahlreiche Jüdinnen

,,WAABS. Heute morgen gegen 10 Uhr wird eine Bergungseinheit der Bundeswehr versuchen, ein vor 44 Jahren bei Bookniseck gestrandetes Schiff zu bergen. Die Freiwillige Feuerwehr Waabs unter Leitung ihres Wehrführers Karl-Heinz Plett wird das Gelände weiträumig absichern. Schaulustige sind nicht willkommen, da nicht ausgeschlossen wird, dass sich an Bord des Schiffes noch scharfe Munition befindet, so der Leitende Verwaltungsbeamte des Amtes Schwansen, Wolfgang Will, auf Anfrage. Das Schiff, das am 4. Mai 1945, einen Tag vor der Teilkapitulation des Deutschern Reiches unterging, war besetzt mit Juden, vorwiegend Frauen und Mädchen, von denen viele ums Leben kamen.

(...)

Das Schiff vor Booknis war eine Art Fähre. Es lag nur 50 bis 80 Meter vom Strand entfernt. Das Wasser war an dieser Stelle sehr flach, so dass man vom Schiff auf das Land zu Fuß gehen konnte. Ein Bürger aus Kleinwaabs, damals 26 Jahre alt, war einige Wochen nach dem Untergang des Schiffes auf dem Wrack. Der Rumpf lag zum Teil unter Wasser und einige Tote trieben noch drin".

Und dann noch einmal am - 8. Dezember 1989 - unter der Überschrift

Waabs: Granaten geborgen / Flak-Geschosse enthielten Sprengstoff

,,WAABS. Zwanzig Meter vom Ufer entfernt fanden zwei Taucher des Bombenräum-Kommandos Kiel drei mit Sprengstoff gefüllte Flak-Grananten vom Kaliber 8,8.(...) Aus dem Wasser gefischt wurde auch eine alte Landungsklappe. Der Haufen Schrott, über und über mit Muscheln besetzt, hatte Badegästen wiederholt Verdruss bereitet: Wenn sie sich nämlich durch das Wrackteil Schnittverletzungen an den Füßen zuzogen."

Diese Bergung erfolgte aber auch nur halbherzig, denn im Sommer des Jahres 1990 hatte ich mit Schnorchel und Maske selbst an der Strandungsstelle getaucht und immer noch aus dem Meeresboden herausragende Eisenteile entdeckt.

Allerdings ist die ungefähre Wrackstelle jetzt nach den Regeln der Seeschifffahrtsordnung gekennzeichnet; und zwar durch gelbe Stangen mit einem liegenden Dreieck. Erst waren die Stangen in den Meeresboden eingerammt , jetzt aber – da diese durch Wellenschlag offensichtlich beschädigt wurden – im Strandbereich. Vor einigen Jahren sollen dort noch kleine gelbe Tonnen ausgelegt gewesen sein.

Von dem MFP existieren 3 Fotos; und zwar

1 Foto des gestrandeten MFP (Aufnahme geschätzt um 1946)

2 Fotos von der Gedenkfeier am 4. Mai 1946 – dem 1. Jahrestag der Rettung - am Strand von Bookniseck; und zwar ein Foto mit Personen an Bord und ein Foto mit Personen am Strand mit dem MFP im Hintergrund.

Nun meine Frage: Um welchen MFP handelt es sich? Bei dem Typbestimmung wird es wohl keine Schwierigkeiten geben; schwieriger wird es wahrscheinlich bei der Nummer des MFP.

Ein Anhaltspunkt könnten die Antworten zu meiner Frage ,,Sperrschlepper Adler" vom 11. Januar 2011 sein.

Ferner bin ich an allen weiteren Informationen zu diesem MFP – z. B. dem gesamtem ,,Lebenslauf" und Bildern - interessiert; evtl. existiert sogar das Kriegstagebuch noch.

Bei dem in der EZ vom 8. Dezember 1989 genannten Kaliber 8,8 handelt es sich wahrscheinlich um einen Schreib- oder Übertragungsfehler, denn ich – obwohl kein MFP-Fachmann – kann mir nicht denken, dass ein derartiges Geschütz an Bord installiert war.

Im Hörfunk wurden im Mai 2010 sogar von mehreren Sendern von dieser Tragödie bei Bookniseck berichtet; sehr ausführlich – ausgedruckt ca. 10 Seiten DIN A 4 – vom NDR Info am 03. Mai 2010 (aufzurufen bei Google mit ,,Judenschiff Booknis") oder bei anderen Sender – allerdings in wesentlich kürzerer Form – aufzurufen bei Google unter ,,Flammeninferno auf der Ostsee".

Über dieses Thema möchte ich in der neuen Chronik der Gemeinde Waabs und in einem der nächsten Jahrbücher der Heimatgemeinschaft Eckernförde berichten.

Mein ,,Fernziel" ist, die gesamte Evakuierung des KZ Stutthof auf dem Seeweg zu dokumentieren.

Auf die Identifizierung des MFP hofft

Hans-Hermann H. alias longwood

PS – für die Moderatoren: Die Urheberrechte an den Bildern hat die Familie Molzahn in Ascheffel. Am 05. Januar 2011 hat Herr Molzahn mir fernmündlich seine Zustimmung gegeben, die Bilder für die Suche nach dem MFP zu verwenden.
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: Karsten am 02 Februar 2011, 15:26:09
Hallo Hans-Hermann,

das ist ein MFP vom Typ D - also Kennung "F 801" aufwärts. Näheres muss in Ruhe geprüft werden.

Saubere Arbeit!

Viele Grüße,

Karsten
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: t-geronimo am 02 Februar 2011, 18:15:24
Zitat von: longwood am 02 Februar 2011, 14:24:51
PS – für die Moderatoren: Die Urheberrechte an den Bildern hat die Familie Molzahn in Ascheffel. Am 05. Januar 2011 hat Herr Molzahn mir fernmündlich seine Zustimmung gegeben, die Bilder für die Suche nach dem MFP zu verwenden.

Hallo longwood!

Zum einen Danke für Deine interessanten Berichte!

Und zum anderen ein besonders großes Danke schön an den verantwortungsbewußten Umgang mit dem Thema Bild- und andere Rechte. Das ist vorbildlich!! :TU:)
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 08 Februar 2011, 21:32:04
Hallo,

ich habe noch einmal in mikroverfilmten älteren Zeitungen hinsichtlich der Bergung der Wrackreste des MFP ,,gestöbert" und wurde tatsächlich noch einmal fündig.

In der Tageszeitung ,,SCHLEI – BOTE / Landeszeitung für Angeln und Schwansen" stand in der Ausgabe von 7. Dezember 1989 folgender Artikel, den ich den Teilnehmern dieses Forums nicht vorenthalten möchte.

Waabser ,,Bade-Falle" beseitigt

Klappe vom Landungsboot nach 44 Jahren geborgen

,,WAABS. Am Booknisser Strand beseitigten Taucher gestern ein gefährliches Badehindernis und hoben gleichzeitig ein Stück deutscher Zeitgeschichte. Ein Bagger zog eine rund 750 kg schwere Klappe eines Landungsbootes der ehemaligen deutschen Kriegsmarine an den Strand. Zahlreiche Urlauber hatten sich in den vergangenen Jahren an den messerscharfen Rostteilen verletzt. Manche mussten sogar ins Krankenhaus.

Das große Metallstück ist auch Teil des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte. Denn in dem Landungsboot kam am 4. Mai 1945 eine nicht mehr genau feststellbare Zahl von jüdischen Häftlingen aus dem Konzentrationslager Stutthof bei Danzig an den Booknisser Strand. Das KZ war vor den herannahenden sowjetischen Truppen evakuiert worden, um die Spuren der Verbrechen zu verwischen. Die meisten Jüdinnen waren typhuskrank, waren wahrscheinlich zu medizinischen Versuchen missbraucht worden.

Von dem Landungsboot selbst fand das vom Wasser- und Schifffahrtsamt beauftragte Bergungsunternehmen gestern keine Spur mehr. Vermutlich war die Landungsklappe im Laufe der Jahre an die Küste ,,gewandert". Das Boot selbst muss weiter ab liegen. Dafür fanden die Taucher andere unangenehme Dinge: Zwei Acht-Zentimeter-Flakgrananten. Der Booknisser Strand gegenüber dem Sportplatz musste großräumig abgesperrt werden. Die Granaten sind immerhin mit je 800 Gramm hochbrisantem Sprengstoff gefüllt. Den ganzen Tag über suchten die Taucher gestern noch nach weiteren Munitionsteilen, die für Badegäste und Kinder gefährlich werden könnten. Schon seit Jahren gab es in der Gemeinde Waabs Bemühungen, um die ,,Bade-Falle" zu beseitigen."

Zu den Beitrag sind zwei Fotos abgedruckt; und zwar zeigt ein Foto den Raupenbagger im flachen Wasser mit der Landungsklappe am Haken und das andere einen Taucher mit einer Granate in der Hand.

Auf die Identifizierung des MFP hofft auch weiterhin

Hans-Hermann H. alias longwood
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 30 Mai 2011, 09:33:42
Hallo,

als ich kürzlich mit dem Fahrrad auf dem Küstenwanderweg bei Booknis Eck gefahren bin, habe ich festgestellt, dass die Strandungsstelle des Marinefährprahmes immer noch als Sperrgebiet nach den Vorgaben der Seeschifffahrtsstraßenordnung gekennzeichnet ist.

Im Wasser liegen zwei kleine gelbe Spitztonnen aus; an Land sind zwei gelbe liegende Kreuze – jeweils befestigt an gelb-rot-gelben Stangen - aufgestellt.

Ob noch Wrackreste vorhanden sind, ist mir nicht bekannt. Als ich im Jahre 1990 ,,mit Schnorchel und Maske" danach getaucht hatte, waren noch Reste – trotz der vorausgegangenen Bergungsaktion im Jahre 1989– vorhanden. Aber das ist schon über 20 Jahre her...

Ich hoffe, dass ein Taucher sich gelegentlich die Strandungsstelle ansieht und davon hier im Forum berichtet.

Leider konnte bisher im Forum nicht ermittelt werden, um welchen MFP es sich handelt...   ...aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.

Gruß aus Schleswig-Holstein

Hans-Hermann H. alias longwood

PS: Leider habe ich in der Gemeinde Waabs – in der auch Booknis Eck liegt – auch kaum Einzelheiten zu der damaligen Strandung erfahren. Vielen haben etwas gehört (was meiner Einschätzung nach aber auch zum Teil in den Bereich der  Phantasie gehört) – aber keiner weiß etwas genaues (oder will es nicht sagen). Und die Zeitzeugen werden leider immer weniger...

Aber wie gesagt: Ich habe die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben...
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: rocco am 06 Juni 2011, 21:39:36
Hallo Hans-Hermann,
das Sperrgebiet ist laut Seekarte wegen da noch liegender Munition eingerichtet. Ich vermute das man sich nicht sicher was dort noch unterm Sand liegt und hat deswegen aufgrund der Nähe zum Strand ein Sperrgebiet eingerichtet. Dies macht das tauchen dort natürlich schwierig, weil verboten  :roll: .

Viele Grüsse Rocco!
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 10 Juni 2011, 19:29:57
Hallo rocco,

dass es sich um ein Sperrgebiet handelt, ist mir nicht bekannt; ich dachte immer, es handelt sich "nur" um ein Warngebiet.

In einem Sperrgebiet ist natürlich jeder (unbefugte) Aufenthalt verboten.

Schade - trotzdem werde ich gelegentlich in den entsprechenden "Nachrichten für Seefahrer" - sofern ich diese irgendwo einsehen kann - nachlesen, was dort zu diesem eingerichteten Sperrgebiet steht.

Gruß - und ein schönes (Pfingst-) Wochenende

Hans-Hermann H. alias longwood
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 23 Dezember 2011, 10:10:07
Hallo,

auf Grund der Antwort des Forumteilnehmers kuk vom 14. Dezember 2011 auf den Beitrag vom 05. Oktober 2011 mit dem Thema ,,Kriegsschrott in der Ostsee – etwas für Wracksucher" habe ich auf der zitierten Homepage ,,munition-im-meer" recherchiert und tatsächlich einen Hinweis auf den bis jetzt nicht identifizierten MFP gefunden.

Dieser Hinweis befindet sich in der Datei ,,Munitionsbelastung in deutschen Meeresgewässern – Bestandsaufnahme und Empfehlungen (Stand 2011" auf Seite 66 und den ich nachstehend wiedergebe...

"Geografische Lage

(...)

Kleines Sperrgebiet unmittelbar am Strand zwischen Damp und Waabs, Kreis Schleswig-Flensburg

Militärhistorie

Ein Marinefährprahm wurde als Transporter für KZ-Häftlinge und Munition unter Bewachung von SS-Personal benutzt und strandete vor Booknis. Ein Teil der Häftlinge konnte gerettet werden, die Verstorbenen wurden an Land gebracht und dort bestattet. Die Munition ist damals unvollständig geräumt worden, so dass es immer wieder zu Fundmunitionsmeldungen kam.

Versenkte Munition

Überwiegend Wasserbomben und Flugabwehrmunition

Bergungen

In einer weiteren Aktion Ende der 1980er Jahre wurden weitere Teile des Fährprahms und der Munition geborgen und beseitigt. Es sind aber weiterhin Wrackteile am Strand sichtbar.

Örtliche Gefahren

Dynamische Vorgänge der Brandungszone sorgen vor allem im Gebiet Bookniseck für Abrasionseffekte am Wrack und an Munitionsköper, soweit sie noch vorhanden sind.

Vorsorgemaßnahmen

Das Gebiet ist für die Schifffahrt als Sperrgebiet gekennzeichnet. Auch der Eintritt von der Landseite her ist verboten."

Der genannte Kreis Schleswig-Flensburg ist jedoch nicht richtig – es handelt sich um den Kreis Rendsburg-Eckernförde.

Der gesamte Bericht wurde herausgegeben von der ARGE BLMP Nord- und Ostsee (Arbeitsgemeinschaft Bund / Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee), der verschiedene Bundesministerien sowie Ministerien der Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie Behörden der Freien und Hansestadt Hamburg angehören.

Hiermit ist es auch quasi ,,amtlich", dass vor Booknis Eck ein Marinefährprahm mit KZ-Häftlingen gestrandet war und die Hoffnung, dass dieser doch noch identifiziert werden kann, habe ich immer noch nicht aufgegeben...

Ich wünsche allen Forumsteilnehmern ein frohes Fest und alles Gute für das kommende Jahr

Hans-Hermann H. alias longwood
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: Darius am 23 Dezember 2011, 14:13:12
Hallo H-H-H,

vielen Dank für diese Info. Möge das Jahr 2012 uns die offene Frage beantworten.

:MG:

Darius
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: TD am 23 Dezember 2011, 17:34:49
Hallo Hans-Hermann,

heute Morgen habe ich nochmals alles an Unterlagen durchgesehen zu dieser traurigen Strandung.

Ich finde einfach nichts zu einen Landungsfahrzeug zu diesem Datum dort.
Auch bis Kriegsende ist dort nichts zu fineden.
Am 11.Mai 1945 steht in der Verlustliste ein  Pil B 316 durch britische Flugzeugmine in der Kieler Bucht gesunken.
In den alten Unterlagen von Kugler ist am 12. Mai  1945 die Pionierlandungsfähre 316 vor Kiel auf eine Mine gelaufen und auf Strand gesetzt worden.

Die beste Möglichkeit etwas zu erfahren sehe  ich im Moment darin die
Bergungseinheit der Bundeswehr  [dürfte sich ja wohl um Bundesmarine gehandelt haben ?] zu ermitteln.

Dort wurde sicher schriftlich alles festgehalten.

Für unsere MFP- Datenbank wäre es natürlich schön die Fotos einsetzen zu dürfen und diese Beiträge zu verlinken.

Viele Grüße

theo
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 23 Dezember 2011, 18:34:59
Hallo Theodor und Darius,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen; heutzutage sagt man - so glaube ich - ,,Feedbacks"...

Ich werde im kommenden Jahr das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein – Projekt Munitionsaltlasten – kontaktieren in der Hoffnung, nähere Einzelheiten zum dem MFP zu erfahren.

Auf jeden Fall werde ich darüber berichten.

Zusatz für Theodor: Die Bergung im Jahre 1989 soll – sofern ich richtig informiert bin - eine Pioniereinheit des Heeres vorgenommen haben.

Viele Grüße aus Kronshagen bei der (noch?) Marinestadt Kiel

Hans-Hermann H. alias longwood
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: rocco am 20 Januar 2012, 18:57:59
Moin Hans-Hermann,
ich war heute mal in Booknis, mir die Stelle anschauen. Das Sperrgebiet ist augenscheinlich aufgehoben. Die Tonnen sind entfernt. Demnach spricht nichts gegen einen Tauchgang. Allerdings muss ich warten bis der Campingplatz dort wieder öffnet, da man ansonsten mit dem Auto nicht nahe genug an die Stelle kommt und mehrere Kilometer Ausrüstung schleppen ist nicht schön  :wink:. Ab April ist mein Boot auch wieder startklar, dann fahre ich über das Gebiet vielleicht mal mit dem Side-Scan-Sonar.
In Sachen Munition gibt es eine interessante und aktuelle Publikation der "ARGE Bund-Länder-Messprogramm" (BLMP).
Sie ist hier als PDF zu finden: Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer (http://www.schleswig-holstein.de/UXO/DE/Service/PDF/Anhang/aa_blmp_langbericht.html)
Auf Seite 12 des Dokumentes ist eine Karte in der das Gebiet vor Booknis als Munitionsverdachtsfläche ausweist.
Aus meiner Erfahrung als regelmässiger Taucher in unseren Gewässern kann man davon ausgehen das dort noch größere Mengen im Sand liegen.

Viele Grüsse Rocco!
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 22 Januar 2012, 10:51:08
Hallo rocco,

vielen Dank für Deine Antwort.

Es kann aber auch sein, dass die Tonnen vorübergehend wegen Eisgefahr eingezogen worden sind, denn regelmäßig wird die Betonnung in Nord- und Ostsee im Spätherbst ,,ausgedünnt".

In meinen beiden Antworten vom 23. Dezember 2011 hatte ich auch auf die von Dir erwähnte Publikation der ,,ARGE Bund-Länder-Messprogramm (BLMP" hingewiesen, aber allerdings – Asche auf mein Haupt / Schande über mich – nicht verlinkt.

Ferner hatte ich mitgeteilt, dass ich das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein wegen des MFP vor Booknis Eck hinsichtlich weiterer Informationen kontaktieren will; habe ich auch Anfang Januar 2012 getan – leider steht eine Antwort noch aus. Aber: Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt...

Gruß – und einen schönen Start in die neue Woche

Hans-Hermann H. alias longwood
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 15 April 2012, 21:29:30
Hallo,

hinsichtlich der Identifizierung des MFP bin ich noch nicht weitergekommen; aber:

Darius hat mich mit seiner Antwort #8 vom 23. Dezember 2011 ,,...möge das Jahr 2012 die offene Frage beantworten..." dazu ermuntert, nochmals meine ,,Gesammelten Werke" (= Zeitungsausschnitte der damaligen Zeit) durchzusehen – und: Asche auf mein Haupt / Schande über mich: Ich hatte ganz und gar übersehen, dass es nach der ersten Bergungsaktion im Dezember 1989 noch eine weitere im Frühjahr 1990 gab.

Hierüber berichteten die regionalen Zeitungen – ,,Eckernförder Zeitung" (EZ) und die ,,Kieler Nachrichten" (KN) jeweils am 06. April 1990 unter den Überschriften

,,Wasserbombe stoppte Seebaggerung / Bereitschaftspolizei sicherte Speegebiet vor Booknis ab – Experten bargen 114 Granaten aus der Ostsee" (KN)

sowie

,,Wasserbombe gefunden / Sucharbeiten nach Wrackteilen beendet" (EZ).

Nachstehend gebe ich die aus meiner Sicht wichtigsten Passagen der Zeitungsberichte wieder:

Die zweite Bergungsaktion dauerte etwa 10 Tage unter der Federführung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lübeck und wurde von Experten der Munitionsräumgruppe des Landes Schleswig-Holstein begleitet. Die Absperrung des Strandgeländes wurde von Angehörigen der Bereitschaftspolizei wahrgenommen.

Zum Einsatz kam ein Greifbagger, der von einem Schwimmponton aus operierte. Geborgen wurden nicht nur stark verrostete Planken und andere Schiffsteile, sondern auch – so der Leiter des Munitionsräumdienstes – ein ganzes ,,maritimes Munitionsdepot": 109 Flak-Granaten des Kalibers 2 cm, fünf größere Granaten mit dem Kaliber 8,8 cm, dazu zwei passende Treibladungshülsen und insgesamt zwölf Zünder.

,,Höhepunkt" war jedoch der Fund einer noch intakten Wasserbombe mit einem Gewicht von 185 Kilogramm, die – so der Zeitungsbericht – 130 Kilogramm hochbrisanten Sprengstoff enthielt. Diese Bombe wurde auf dem Gelände des Munitionszerlegebetriebes in Groß Nordsee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) unschädlich gemacht.

Bei der Bergung der Wasserbombe wurde auch der nahe gelegene Campingplatz evakuiert; da aber noch Vorsaison war, mussten nur wenige Camper ,,flüchten".

Soweit auszugsweise die Zeitungsberichte; falls ich noch weitere finde, werde ich selbstverständlich davon berichten.

Ich hoffe, dass es im Jahre 2012 doch noch gelingen wird, den MFP zu identifizieren.


Viele Grüße aus Kronshagen bei der Marinestadt Kiel

Hans-Hermann H. alias longwood
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: Darius am 20 April 2012, 17:29:23
Hallo Hans-Hermann,

danke für den Hinweis. Ich drücke uns die Daumen.

:MG:

Darius
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 07 Dezember 2012, 11:46:09
Hallo,

auf ,,Befehl" meiner (Ehe-) Frau musste ich – wieder einmal – mein Zimmer gründlich aufräumen. Dabei fand ich u. a. auch einen Aktendeckel mit Zeitungsausschnitten wieder, die ich Ende 1980 / Anfang 1990 zu diesem Themenkomplex gesammelt hatte und ich immer der Meinung war, dass diese verschwunden waren.

Dabei ist auch ein Zeitungsausschnitt, in der sogar die Nummer des MFP  genannt wird.

Dazu muss ich aber etwas weiter ausholen. Anfang 1980 beschäftige sich eine kleine Gruppe engagierter Lokalhistoriker und -politiker aus den ehemaligen Kreisen Rendsburg und Eckernförde (ab dem 26. April 1970 zum Kreis Rendsburg-Eckernförde zusammengefasst) mit der Vorbereitung einer (Wander-) Ausstellung und eines Sammelbandes als Begleitpublikation zum Thema ,,VERGESSEN und VERDRÄNGT / Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreisen Rendsburg und Eckernförde – eine andere Heimatgeschichte".

Der Sammelband erschien um 1984 und die Herausgabe wurde von der SPD gefördert. Ein Beitrag einer Eckernförder Autorin unter der Überschrift ,,Gestrandete Jüdinnen vor Bookniseck" befasste sich mit der letzten Fahrt des MFP, ohne aber den Namen oder die Nummer des Schiffes zu nennen, da bis dato (angeblich) nicht bekannt.

Ein ehemaliges Besatzungsmitglied dieses MFP las diesen Beitrag und hatte sich mit der Autorin in Verbindung gesetzt.

Am 13. Dezember 1989 erschien in den ,,Eckernförder Nachrichten" - Regionalausgabe der Tageszeitung ,,Kieler Nachrichten" - ein entsprechender Bericht mit der Überschrift ,,Stück um Stück wird Geschichte geborgen".

Bei dem Besatzungsmitglied handelt es sich – da der Name auch in der Zeitung öffentlich erwähnt wurde, habe ich keine Bedenken, diesen auch hier zu nennen - um den Signalmaaten Ludwig Breisch aus Neckarsteinach.

Dem Zeitungsbericht zufolge soll es sich um den Marinefährprahm

F 862

handeln.

Ludwig Breisch hatte seine Erinnerungen mündlich auf Tonband dokumentiert und der Arbeitsgruppe  überlassen. Diese Erinnerungen erschienen – redaktionell geringfügig verändert – in der 3. Auflage des Sammelbandes im Jahre 1995 (2 Seiten DIN A 4 quer eng bedruckt); die Nummer des MFP wird aber dort nicht erwähnt.

Der Bericht des Signalmaaten Ludwig Breisch beginnt – wie ich auch schon einem anderen Beitrag ausgeführt hatte – mit: ,,Ich war Gruppensignäler auf der ,,Adler" die am 22. oder 23. März 1945 vor Pillau abgesoffen ist. Die Besatzung wurde auf die anderen Boote unserer Flottille verteilt. Ich kam auf das Landungsboot".

Im Datensatz F 862 des Historischen Marinearchiv ist jedoch das Ende dieses MFP anders geschildert und die Evakuierung des KZ Stutthof wird nicht erwähnt; ich will aber keinesfalls behaupten, dass dieser Datensatz nicht richtig ist.

Der ,,Gröner" (Ausgabe 1990) enthält keine näheren Hinweise.

Nun sind die Spezialisten dieses Forums gefragt, um herauszufinden, ob es sich bei dem ,,Booknisser MFP" tatsächlich um den MFP 862 handelt. Ich selbst habe leider keine weiteren Unterlagen als die Zeitungsausschnitte und den bereits erwähnten Sammelband.

Ich hoffe auf möglichst viele Antworten und wünsche allen ein besinnliche (Vor-) Weihnachtszeit.

Hans-Hermann H. alias longwood

PS: Gibt es evtl. Besatzungslisten, von denen der Name des betreffenden Besatzungsmitgliedes auf das Schiff schließen lässt?



Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: Karsten am 07 Dezember 2012, 12:10:46
Hans-Hermann,

super!

Grüße,

Karsten
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: smutje505 am 07 Dezember 2012, 13:24:03
Hans-Hermann  auch von mir ein Super  :TU:)
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: RonnyM am 07 Dezember 2012, 15:22:44
...Hans-Herrmann, deiner Chefin ein 3-fach Hurra... :MG:

Grüße Ronny
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: MDZ am 09 Dezember 2012, 19:22:09
Hallo zusammen.

Da ich ja leider einige Zeit schon meinen PC nicht gebrauchen kann hier zum  F 862 einige Daten welche ich aus Papierkopien senden kann über diesen Not – PC.

Nun zu F 862.

09.05.1945
In einer Meldung über Liegeorte und Besatzungsstärken wird F 862 ohne Offizier mit 16 Mann Besatzung in Kiel liegend gemeldet.

- 09.05.1945 Mit 16 Mann in Kiel liegend gemeldet [4]

In allen Listen ,, Verluste der letzten Kriegsmonate 1945" wird F 862 nicht aufgeführt.
Bei den Flottillen wird der MFP am 24.4.1945 bei der 11. Landungsflottille als Minen – MFP geführt.
In einer großen Anzahl Listen Mai 1945 nicht geführt, November 1945 auch nicht.

Bei den Aufstellungen über nicht aufgeklärte Verbleibe zu MPP bleibt F 862 immer frei bzw.
Hat einmal mit Bleistift  + 1945, ersetzt durch Kugelschreiber  mit Elbe 1945.

Alles Hinweise das F 862 noch vorhanden ist bei Kriegsende und dann irgendwie verschwindet.
Und nun finde ich bei verfügbarem Landungsfahrzeug für Kartoffel, Transporte usw. einen kleinen Eintrag

In den letzten Kriegsmonaten sind nach Meldung der 13- Landungsflottille Kiel in Verlust geraten:
F 248
F 508
F 517
F 555
F 846
F 862
F1072
Verbleib unbekannt:
F 377
F 405
F 873

Also ist die Kuh vom Eis !!

Es gibt eben für die Monate Februar bis Mai 1945 nur noch private gerettete KTB – Durchschriften  oder private Kriegstagebücher.
Nach der Kapitulation wird dann ohne gute Nachrichtenmittel alles versucht um den Verbleib der Schiffe zu ergründen, dabei kommen natürlich auch noch viele Fehler statt.

Wäre nun bei der 13. Landungsflottille nicht dieser Eintrag, man hätte so was (falls man es genau gewusst hätte) die  Meldung bei der  11. Landungsflottille erwartet.

Aber, wenn man erst eine Kennung hat kann man die Sache auch einkreisen und genauer untersuchen.

Zu der ganzen Sache   muss ich glaube ich immer noch etwas zum Leichter RUTH suchen.
Dort passt auch etwas nicht.


Bis dann

Theo





Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: bettika61 am 09 Dezember 2012, 20:59:45
Hallo Hans-Hermann,
ein spannendes  Thema, über das Du berichtet hast .
Besonders berührt hat mich der Bericht über die erfolgreiche Suche nach Überlebenden KZ-Häftlingen des Marinefährprahms aus Eckernförde:

Hans und Elke Molzahn - Die jüdische Grabstätte in Eckernförde 
                                      Auslöser für eine Suche nach KZ Überlebenden --/>/>http://www.heimatgemeinschaft-eckernfoerde.de/frontend/index.php?navID=79&pageID=70&main=&various=&groupID=&component=&print=1

Die Dokumentation liegt im Jüdischen Museum in Rendsburg für Besucher aus.

Grüsse aus dem verschneiten Angeln
Beate
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 10 Dezember 2012, 09:17:50
Hallo Theo,

vielen Dank für Deine umfangreichen Untersuchungen.

Bleib bitte am Ball...   ..."wir" werden es noch herausfinden!!!

Demnächst werde ich noch einige Kleinigkeiten dazuschreiben, die aber nicht zur Identifizierung beitragen.

Ich habe auch noch die Absicht, z. g. Z. das Archiv der Stadt Eckernförde sowie das Archiv der Heimatgemeinschaft Eckernförde e. V. aufzusuchen.

Das Archiv der Stadt Kappeln hatte ich schon aufgesucht; dort sind "nur" die 3 Bilder meines Beitrages vom 02. Februar 2011 vorhanden.

Gruß - und einen schönen Start in die neue Woche

Hans-Hermann. H. alias longwood
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 10 Dezember 2012, 09:44:48
Hallo Beate,

vielen Dank für Deine Mail.

Den von Dir zitierten Beitrag im Jahrbuch 2007 der "Heimatgemeinschaft Eckernförde e. V." des Ehepaares Molzahn habe ich gelesen und von Frau und Herrn Molzahn die Erlaubnis erhalten, die Fotos in meinem ersten Beitrag vom 02. Februar 2011 zu verwenden (siehe dortiger Hinweis von mir).

Fairerweise muss ich aber dazufügen, dass parallel dazu ich die Heimatgemeinschaft entsprechend kontaktiert hatte und von dort auch keine Bedenken erhoben wurden, die Bilder im Forum Marinearchiv zu verwenden.

Leider sind mir nur diese 3 Fotos bekannt, die auch schon in mehreren Büchern und Dokumentationen verwendet wurden.

Wer die aber "echten" Bildrechte  hat, ist m. E. aber nicht mehr nachzuvollziehen; ich vermute, dass es ein Waabser Bürger war, der diese aufgenommen hatte - ich kann aber auch "voll daneben" liegen.

Diese 3 Bilder sind auch im Archiv der Stadt Kappeln vorhanden; über die Herkunft ist aber auch dort nichts bekannt.

Gruß - und eine besinnliche Vorweihnachtszeit wünscht

Hans-Hermann H. alias longwood

PS: Den von mir "angedrohten" Bericht über das Explosionsunglück auf dem Marinefährprahm F 921 im Hafen von Kappeln habe ich nicht vergessen. Z. Z. sind mir 4 Variationen bekannt, die ich aber erst "zu Papier" bringen muss...   ...aber wenn ich erst mal schreibe, dann schreiben ich auch... ("ellenlang") - ich möchte aber keinen Forumsteilnehmer damit langweilen!
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: rocco am 10 Dezember 2012, 16:45:30
Zitat von Longwood:
Zitatich möchte aber keinen Forumsteilnehmer damit langweilen
Das tust du sicher nicht. Ich bin schon ganz gespannt.

Viele Grüsse Rocco!
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: t-geronimo am 10 Dezember 2012, 17:56:07
Auf gar keinen Fall!! :TU:)

Ich würde mich auch freuen, diesen Artikel eventuell irgendwann im HMA "deponieren" zu dürfen.  :ML:
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: bettika61 am 10 Dezember 2012, 18:54:35
Zitat von: MDZ am 09 Dezember 2012, 19:22:09
Zu der ganzen Sache   muss ich glaube ich immer noch etwas zum Leichter RUTH suchen.
Dort passt auch etwas nicht.
Theo
Hallo Theo,
meinst Du damit den "Lastkahn" Ruth der die KZ Stutthoff-Häftlinge bei Kriegsende nach Flensburg transportierte ? --/>/>http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13721.msg205787.html#msg205787
an weiteren Informationen wäre ich interessiert  :-)

Grüse
Beate
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 22 Dezember 2012, 13:00:26
Hallo,

,,uns Theo" hat auf Grund der Angaben des von mir sehr spät – aber nicht zu spät – wiedergefundenen Zeitungsausschnittes recherchiert und festgestellt, dass es sich tatsächlich um den Marinefährprahm

F 862

handelt.

Im Sommer diesen Jahres hatte ich bereits einen Waabser Bürger – der sich ebenfalls mit dieser Angelegenheit eingehend beschäftigt hatte – kontaktiert und in ein Schriftstück eingesehen, das besagt, dass damals die britische Militärverwaltung dem Grafen von Moltke-Kirsten das Wrack des MFP zum Zwecke der Schrottgewinnung geschenkt hatte.

Graf von Moltke-Kirsten war Besitzer des Gutes Waabshof und damals maßgeblich an der Rettung der Häftlinge vor der SS beteiligt. Das Gut Waabshof liegt ca. 2 km landeinwärts der Strandungsstelle bei Bookniseck.

Auf dem 3. Bild meines (Anfangs-) Beitrages vom 02. Februar 2011 ist Graf von Moltke-Kirsten die dritte Person von links (mit dem hellen Mantel).

Ferner habe ich von einer anderen Person erfahren, dass die Leiterin der Gedenkstätte Stutthof – Elzbieta Grot – eine Dokumentation unter dem (ins Deutsche übersetzten) Titel ,,Die Evakuierung auf dem Seeweg der Stutthof-Häftlinge" herausgegeben hat. Ich werde versuchen, diese irgendwie /irgendwo ,,aufzutreiben". Ich bin zwar der polnischen Sprache nicht mächtig – vielleicht sind aber Fotos, Zeichnungen und Pläne vorhanden.

Ich danke allen, die sich an dieser Diskussion beteiligt haben und wünsche allen Teilnehmern dieses Forum ein paar frohe Festtage

Hans-Hermann H. alias longwood

PS: Spötter werden sicher sagen, hätte ,,der" den Zeitungsausschnitt mit der Nummer des MFP schon früher gefunden, hätte die ganze Diskussion nicht stattfinden brauchen...   ..."Stimmt" sage ich – aber vielleicht sind aber auch einige Begebenheiten dabei, die bisher nicht allgemein bekannt waren...
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: bettika61 am 22 Dezember 2012, 16:28:03
Zitat von: longwood am 22 Dezember 2012, 13:00:26
Ferner habe ich von einer anderen Person erfahren, dass die Leiterin der Gedenkstätte Stutthof – Elzbieta Grot – eine Dokumentation unter dem (ins Deutsche übersetzten) Titel ,,Die Evakuierung auf dem Seeweg der Stutthof-Häftlinge" herausgegeben hat. Ich werde versuchen, diese irgendwie /irgendwo ,,aufzutreiben". Ich bin zwar der polnischen Sprache nicht mächtig – vielleicht sind aber Fotos, Zeichnungen und Pläne vorhanden.

Hallo Hans-Hermann,
das dürfte dies Buch sein
"ewakuacja morska więźniów KL Stutthof 1945" .Muzeum Stutthof w Sztutowie, 1993
Verfasser/in: Elżbieta Grot
auszuleihen in Deutschland in der Bayrischen Staatsbibliothek
http://www.worldcat.org/title/rejs-smierci-ewakuacja-morska-wiezniow-kl-stutthof-1945-r/oclc/37799207

Das  Muzeum Stuthof  http://stutthof.org/english/node/68
hat eine  Broschüre herausgeben
http://stutthof.org/projekty/50lat/FreeVersion/informator.html
in der   auf S.18 eine Karte die "Evakuierungs"wege über die Ostsee  zu sehen sind.

Grüsse und schöne Feiertage
Beate
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: t-geronimo am 22 Dezember 2012, 18:22:44
Zitat von: longwood am 22 Dezember 2012, 13:00:26
PS: Spötter werden sicher sagen, hätte ,,der" den Zeitungsausschnitt mit der Nummer des MFP schon früher gefunden, hätte die ganze Diskussion nicht stattfinden brauchen...   ..."Stimmt" sage ich – aber vielleicht sind aber auch einige Begebenheiten dabei, die bisher nicht allgemein bekannt waren...

Ich glaube nicht, dass es hier solche Spötter gibt. Und falls doch, würden sie mir zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr rausgehen.

Jeder, der sich einigermaßen ernsthaft mit Historie und historischen Ereignissen befasst und sie erforscht, weiß dass man hinterher immer schlauer ist.
Aber zum einen ist doch der Weg das Ziel: Hier einen Schnipsel Information erhaschen, dort ein Bild aufgabeln und da noch einen alten Zeitungsausschnitt finden. Schritt für Schritt tastet man sich näher, und jeder Schritt macht Spaß. Und dieser Spaß ist doch, wenn man ehrlich zu sich selber ist, eine der Haupt-Antriebsfedern, die einen weiter machen lässt und die einen ein neues Ziel verkünden läßt, sobald eines erreicht ist.

Wenn nun alles bereits mit einem einzigen Schritt auf dem Silbertablett serviert werden würde - das wär doch fast etwas fad, oder?
Und wie Du schon geschrieben hast, wer weiß, was Du dann links und rechts vom Pfad vielleicht nicht gesehen hättest.


Hans-Hermann, bist Du damit einverstanden, wenn ich dieses Thema in den HMA-Bereich verschiebe?
Ich würde nämlich gern im Datensatz von F 862 einen Link auf dieses Thema setzen.

Und falls es Dir möglich wäre, für das HMA eine Kopie der Akte aufzutreiben, die besagt, dass damals die britische Militärverwaltung dem Grafen von Moltke-Kirsten das Wrack des MFP zum Zwecke der Schrottgewinnung geschenkt hat, wäre das natürlich der Oberhammer!!
Selbstverständlich würden wir sie mit Copyright usw. versehen!
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: TD am 22 Dezember 2012, 22:54:57
Hallo Thorsten !

Prima Idee, immer am  Ball > Klasse !

Bist auch schon eine richtig gute MFP - Fee geworden !


Danke

Theo
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 23 Dezember 2012, 11:12:22
Hallo Beate,

vielen Dank für Deine Antwort.

Stimmt - es handelt sich um das Buch "Ewakuacja..."; Deinem Tip zufolge werde ich versuchen, es bei der Bayerischen Staatsbibliothek über die Fernleihe auszuleihen.

Auf dem Plan auf Seite 17 der von Dir zitierten Broschüre der Gedenkstätte Stutthof ist auch die Strandungsstelle des MFP F 862 bei Bookniseck zu erkennen.

Leider bin ich kein PC-Fachmann und weiß auch nicht, ob es zulässig und realisierbar ist, im Rahmen dieser Beitragsfolge einen Plan aus Google maps einzustellen mit der Eckernförder Bucht und den Örtlichkeiten Bookniseck, Waabs, Waabshof, Ostseebad Damp und Eckernförde und in diesem Plan die Strandungsstelle zu verzeichnen. Falls es machbar und zulässig ist, danke ich für die "Amtshilfe" im Vorwege...

Mit den genauen navigatorischen Daten der Strandungsstelle könnte - so meine ich - rocco aushelfen.

Gruß - und frohe Festtage

Hans-Hermann H. alias longwwod
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 23 Dezember 2012, 11:21:01
Hallo Thorsten,

vielen Dank für Deine aufmunternden Worte...

Selbstverständlich habe ich keine Einwände, diese von mir gestartete Beitragsfolge in das Historische Marienarchiv zu verschieben; ich möchte aber auch nicht, das diese Folge aus dem Forum "verschwindet" - denn ich bin mir sicher, dass diese Beitragsfolge noch nicht beendet ist.

Wegen des Schreibens hinsichtlich der Schenkung des MFP an den Grafen von Moltke-Kirsten werde ich den Besitzer des Schreibens kontaktieren; aber ich treffe ihn frühestens im Frühsommer / Sommer 2013. Wenn es klappt, wäre es schön...

Gruß - und frohe Festtage

Hans-Hermann H. alias longwood
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: t-geronimo am 23 Dezember 2012, 22:52:09
Fein. :)

Dann ist das Thema nun in den Bereich Historisches Marinearchiv --> Landungsfahrzeuge verschoben.
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: bettika61 am 30 September 2013, 21:58:20
Hallo,
von Heimatgemeinschaft Eckernförde erhielt ich den Text eines neuen Aufsatzes, der vom Museum der Stadt Eckernförde herausgegegeben wurde. Darin wird der Weg des MFP noch deutlicher:

,,Vergessen und verdrängt" das am 5.Mai 1945 vor Booknis gestrandete Häftlingsschiff
von Melanie Lenzen, Kiel
Praktikantin am Museum Eckernförde Februar /März 2013

die ergänzenden Informationen  zusammengefasst:

Am 28.April 1945 sollte der MFP die KZ Häftlinge  nach Hela bringen. Dies misslang ,da sich unter den 500 Häftlingen auch Typhuskranke befanden und die Übernahme auf Hela verweigert wurde . Die Besatzung entschied sich,die Häftlinge nach Westen zu bringen.
Trotz schwerer russischer Luftangriffe  ging es nach Swinemünde. Das Einlaufen war dort nicht mehr möglich . Es ging weiter nach Lübeck, von dort, da die Briten im Anmarsch waren, weiter nach Neustadt. Die großen Schiffe im Hafen waren bereits mit KZ-Häftlingen überfüllt.  Die Fahrt ging weiter  nordwärts entlang der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. Bei britischen Angriffen wurde der MFP bombardiert und  schwer geschädigt. Ein in der Nähe befindliches Feuerschiff kam Ihnen zu Hilfe und soll an die 100 Menschen an Bord und dann nach Kiel in Sicherheit gebracht haben.
Rund 50 Menschen die noch auf dem MFP am Leben waren liefen  in der Nacht vom 3. auf dem 4.Mai  vor Booknis auf Grund.

Die Frage meinerseits: welches Feuerschiff kann das gewesen sein,sind die nicht stationär?

Im Urlaub habe ich  in der Regionalschule Gingst den Lehrer getroffen, der mit seinen Schülern in Stutthoff den Weg der Barke Breslau von Lauterbach nach Dänemark recherchiert.
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13721.msg205518.html#msg205518
Er berichtete, das  die polnische Historikerin Elsbieta Grot vom Museum Stutthof plant, die Arbeiten zum Thema Evakuierungstransporte wieder aufzunehmen.

Grüsse
Beate


Titel: Re:Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: Rudergänger am 30 September 2013, 22:44:31
Hallo Beate,

im Anhang 2 Fotos von einen Gedenkstein in Lauterbach.

Gruß

Harald
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: bettika61 am 01 Oktober 2013, 21:07:28
Hallo,
im HMA steht als Start der  Reise F 862 Hela, das ist nach den o.g. Ergänzungen nicht korrekt.
Das Ziel  der Marschkolonne und des Transportzuges war erst Mikoczewo (Nickelswalde) an der Wechselmündung , von dort wurden die Häftlingen mit MFP nach Hela zum Weitertransport gebracht.

ZitatDie Gefangenen der ersten Häftlingsgruppe wurden in zwei Marschkolonnen
(A + B) eingeteilt. Ein Teil (A) ging zu Fuß. Die andere Kolonne (B) erreichte mit der Nehrungs-Kleinbahn den Hafenanleger von Nickelswalde (Mikoszewo) an der rechten Seite der Mündung der Weichsel (Wisla). Dort warteten beide Marschblöcke (A + B) auf die Einschiffung". (VgL E. GROT, 1984 ?, S. 78 f.;G. MELAMED, 1985, Zeitzeuge; L-T. JAMBERGER, 1985, Zeitzeuge)
Am 28.4.1945 gegen 2.30 Uhr näherten sich Lastkähne, die dann die Zwangsevakuierten
aufnahmen - soweit sie die schmalen Laufstege noch überwinden konnten - und nach HeIa (Hel) transportierten, wo sie morgens gegen 6.00 Uhr eintrafen.
Quelle: Wilhelm Lange ,,Cap Arcona"

Beim F 862 ist daher Mikoczewo (Nickelswalde) der Startort, Hela wurde nicht mehr angelaufen.

Grüsse
Beate
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MFP
Beitrag von: longwood am 31 Januar 2015, 18:38:33
Hallo,

es ist zwar schon etwa 4 Jahre her – aber hoffentlich doch noch nicht (ganz) vergessen...

Am 02. Februar 2011 hatte ich das Thema gestartet und in meiner Antwort 9 vom 22. Dezember 2012 mitgeteilt, dass ein Schreiben existiert, aus dem hervorgeht, dass die damalige britische Militärverwaltung das Wrack des MFP dem Grafen von Moltke-Kirsten zum Zwecke der Schrottgewinnung geschenkt hatte.

In seiner Antwort 28 vom 22. Dezember 2012 schrieb t-geronimo u. a., dass es der Oberhammer wäre, wenn ich dieses Schreiben beschaffen könnte.

Eine Kopie dieses Schreibens habe ich jetzt ,,über Umwege" bekommen; es handelt sich um das Schreiben der ,,Jüdischen Wohlfahrtspflege Schleswig-Holstein" vom 27. Oktober 1949 – gerichtet an das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes Schleswig-Holstein.

Diese Schreiben – 2 Seiten – habe ich im Anhang beigefügt.

Entscheidend ist der vorletzte Absatz, den ich nachstehend nochmals wiedergeben möchte...

,,Ich war einige Zeit später nach der Kapitulation bei der ersten jüdischen Hochzeit, die in Eckernförde mit einem englischen Soldaten stattfand, anwesend. Der Leiter der damaligen Militärregierung hat Herrn Grafen von Moltke-Kirsten als Anerkennung für seine lobenswerte Tat das Wrack, vom dem die Menschen gerettet wurden , als Eigentum übergeben."

Ergänzend zum 2. Absatz möchte ich noch anmerken, dass der Traktor mit dem Anhänger, auf dem die kranken KZ-Häftlinge lagen, erst nach Kappeln fuhr mit der Absicht, diese Personen im dortigen Krankenhaus unterzubringen.

Aus vollkommen unverständlichen und nicht mehr nachvollziehbaren Grünen wurden die KZ-Häftlinge jedoch abgewiesen, so dass sie anschließend nach Eckernförde gebracht und medizinisch versorgt wurden.

Ich danke allen Forumsteilnehmerinnen und -teilnehmern, die sich aktiv an diesem Thema beteiligt haben.

Ob es allerdings meinerseits hiermit abgeschlossen ist, ist allerdings fraglich. Es sollen noch einige Privatfotos existieren von der Bergung des Wracks; ich erinnere mich an ein Foto, auf dem zu sehen ist, wie der Rest der Bodengruppe des MFP am Haken des Bergungskranes hängt. Mal sehen, ob ich dieses ,,auftreiben" kann...

Viele Grüße - aus Kronshagen bei der Marinestadt Kiel

Hans-Hermann H. alias longwood
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINE
Beitrag von: Darius am 31 Januar 2015, 18:43:18
Hallo Hans-Hermann,

Zitates ist zwar schon etwa 4 Jahre her
aber deswegen heißt das Forum ja auch "Marine-Archiv".

Vielen Dank für Deine Mühe und das Schriftstück.

:MG:

Darius
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: bettika61 am 31 Januar 2015, 18:59:25
Hallo Hans-Hermann,
danke für dranbleiben
Bilder mit Graf Moltke-Kirsten und  Geretteten am 1.Jahrestag der Befreiung am 5.5.1946
haben Eingang ins Yad Vashem Archiv gefunden
http://collections.yadvashem.org/photosarchive/en-us/search.html#q=Graf%20Moltke

Edit es gibt dort vermutlich auch ein Foto des gestrandeten MFP http://collections.yadvashem.org/photosarchive/en-us/4316827.html
ZitatThe ship was attacked by British aircrafts on May 2, 1945 and the crew had to lead the ship to shore. Many of the prisoner passengers on it were killed during the attack
MFP 1946 http://collections.yadvashem.org/photosarchive/en-us/51076.html
Grüsse
Beate
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: t-geronimo am 31 Januar 2015, 19:57:37
Oberhammer!!  :-o


Vielen Dank!! :TU:)
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: Karsten am 31 Januar 2015, 22:03:33
Hans-Hermann, toller Fund. Danke für Deine Ausdauer.

Beate, danke für die Links. Ein Typ D - aber welcher?
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MFP
Beitrag von: longwood am 01 Februar 2015, 09:08:00
Hallo Beate,

vielen Dank für Deine Links – es gibt also weitaus mehr Fotos von dem tragischen Ereignis als ich eigentlich dachte.

In der Dokumentation ,,Matrosenanzug – Davidstern / Bilder jüdischen Lebens in der Provinz"  - erschienen im Jahr 2002 im Wachholtz Verlag Neumünster – ist auch ein Foto von der Person, die das in meiner Antwort  36 veröffentliche Schreiben unterzeichnet hatte, nämlich Heinz Salamon.

Dieses Foto darf ich zwar im hier im Forum nicht darstellen – zitiere aber die Überschrift...

,, Feier der Überlebenden in Eckernförde 1946 mit Heinz Salomon, der aus dem KZ Theresienstadt nach Kiel zurückgekehrt war und sich als Leiter eines jüdischen Hilfskomitees um die Holocaust-Überlebenden in Schleswig-Holstein kümmerte".

Gruß – und ein schönes (Rest-) Wochenende

Hans-Hermann H. alias longwood

PS:  Meine Hochachtung, nicht nur meine, sondern - wie ich vermute - aller Forumsteilnehmer vor dem, was Du alles an Links und Verweisen herausfindest...   ...nicht nur bei diesem Thema!

Titel: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: rocco am 01 Februar 2015, 21:47:45
Vielen Dank für die feine Recherche!!!!!  top

Grüße Rocco
Titel: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: bettika61 am 01 Februar 2015, 22:54:58
Hallo,
mein Dank gehört dem Ehepaar  Hans und Elke Molzahn , denen es gelungen ist ,in jahrelangen Recherchen überlebenden Frauen des Transports zu finden . Sie  haben sie vornehmlich in Israel  gefunden, besucht und ein freundschaftliches Verhältnis zu ihnen aufbauen können. Den Ereignissen, den Toten und den Überlebenden wurde damit ein Gesicht verliehen.

Wir müssen uns vor Augen halten, das von über 500 Häftlingen in Booknis nur knapp 50 angekommen sind , von denen noch 22 starben. Nach Kiel sollen mit dem Feuerschiff ca. 100 Häftlinge gebracht worden  sein. Der Rest ist während der Überfahrt  an den Misshandlungen  und  Fliegerangriffen gestorben  oder wurde von der Wachmannschaft ermordet. Von einer Verurteilung der Verantwortlichen hab ich nichts gelesen.

Wie die Zustände  Bord waren, ist für uns unvorstellbar. Im Artikel des Ehepaares Molzahn  im Jahrbuch 2007 des Heimatvereins Eckernförde kommt die damals 14 jährige Luba zu Wort:

Zitat,,Auf dem Kahn sperrte man und zu ca.500 unten in den Schiffsraum ein und schloss die Luke zum Deck. An Bord erhielten wir weder Essen noch trinken. Wer den Durst nicht ertrug , sah sich gezwungen Meerwasser zu trinken...
Eines Morgens, als jemand von uns die Ladeluke vorsichtig einen Spalt öffnete, konnten wir sehen, wie diejenigen, die es in der Enge und dem Gestank der Fäkalien im Schiffsraum nicht mehr ausgehalten und nachts an Deck gekrochen waren über Bord geworfen wurden....
Ein deutscher SS Mann erteilte den Befehl und ein Slawe hat die Menschen ins Meer geschmissen..."

Selbst nach ihrer Rettung in Kiel wieder fuhr den Jüdinnen weitere Demütigung durch einen Uniformierten, der Ihnen wie Tieren zum Fraß  Brotrinde  auf den Fußboden zuwarf, um zu sehen wie sich die Ausgehungerten in Ihrer Verzweiflung drauf stürzten .

Von der Überlebenden Riva Chirurg  ist ihre Lebensgeschichte ,,Bridge of Sorrow-Bridge of Hope" als Buch erschienen.

Grüsse
Beate
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: Dimitris Galon am 11 August 2015, 13:02:21
Ein Artikel über die F 862.

http://www.shz.de/nachrichten/deutschland-welt/politik/der-weg-in-die-freiheit-endete-im-bombenhagel-in-der-eckernfoerder-bucht-id9775951.html

Gruß
DG
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: bettika61 am 15 Juni 2016, 21:26:35
Zitat von: bettika61 am 30 September 2013, 21:58:20
Im Urlaub habe ich  in der Regionalschule Gingst den Lehrer getroffen, der mit seinen Schülern in Stutthoff den Weg der Barke Breslau von Lauterbach nach Dänemark recherchiert.
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13721.msg205518.html#msg205518
Er berichtete, das  die polnische Historikerin Elsbieta Grot vom Museum Stutthof plant, die Arbeiten zum Thema Evakuierungstransporte wieder aufzunehmen.
Hallo,
Dieses Buch ist jetzt erschienen http://stutthof.org/node/814
Der Schwerpunkt beim Thema  "Evakuierungstransporte" über See wurde diesmal
auf den Transport , der auf der Greifswalder Oie strandete, von Rügen mit der "Barke Breslau"  dann auf Moen landete, gelegt. http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,13721.msg208489.html#msg208489

übersetzt (https://translate.google.de/translate?hl=de?sl=auto&tl=de&u=http%3A//stutthof.org/node/814)

leider erscheint das Buch wohl nur auf polnisch
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 22 Februar 2020, 10:36:36
Hallo DG,

vielen Dank für Deinen Tipp (Antwort #44 vom 11. August 2015) - der Artikel aus der shz-Zeitungsgruppe war wir leider nicht bekannt.

Dagegen ist mir ein Beitrag in den "Kieler Nachrichten" vom Januar 2020 bekannt, über den ich  zeitnah in diesem Thread berichten werde.

Gruß - und ein schönes (Rest-) Wochenende

Hans-Hermann H. alias longwood
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: longwood am 22 Februar 2020, 10:47:58
Aus Anlass des alljährlichen Holocaust-Gedenktages erschien am 25. Januar 2020 in der Tageszeitung ,,Kieler Nachrichten" ein Beitrag des Redakteurs Christoph Rohde unter der Überschrift

Die Odyssee der Jüdinnen

Kurz vor Kriegsende strandeten knapp 40 Frauen aus dem Konzentrationslager Stutthof vor Bookniseck

Diesen Bericht gebe ich nachstehend wieder – jedoch meinerseits eine Anmerkung vorweg: Bei dem Landungsschiff handelt es sich um den Marinefährprahm F 862 (siehe meine Antwort #15 vom 07. Dezember 2012 dieses Threads).

"Waabs. Noch in den letzten Kriegstagen spielte sich vor 75 Jahren ein Drama in der Eckernförder Bucht ab. Bei Einbruch der Dunkelheit strandete Anfang Mai 1945 ein leckgeschlagenes Landungsboot an der Küste von Bookniseck (Gemeinde Waabs). An Bord etwa 40 ausgezehrte kranke Jüdinnen aus dem KZ Stutthof bei Danzig. Doch ihre Odyssee über die Ostsee sollte noch nicht beendet sein.

Jahrzehnte später steht Albert Leuschner an einem mächtigen Gedenkstein auf dem Eckernförder Friedhof am Mühlenberg. Der 70-jährige Gewerkschafter ist Kenner der NS-Geschichte in der Region. Das Schicksal der gestrandeten Jüdinnen hat auch ihn erschüttert. 22 Namen sind in den Stein gemeißelt. Letzte Opfer eines unseligen Transports, von denen man einige vielleicht hätte noch retten können, wie Leuschner glaubt. Eine Versorgung der Kranken und Verletzten war in Kappeln – kurz vor der Teilkapitulation – abgelehnt worden mit dem Hinweis, nicht zuständig zu sein. So mussten sie auf Trecker-Anhängern weitere qualvolle Stunden bis nach Eckernförde verbringen.

Das Landungsboot, ein etwa 50 m langer  Marinefährprahm, hatte Ende April die Danziger Bucht verlassen. An Bord drängten sich mehr als 500 Häftlinge aus dem von der SS geräumten KZ Stutthof, überwiegend jüdische Frauen und Kinder. Ein Teil war an Thypus erkrankt, an ihnen sollten medizinische Versuche verübt worden sein. Das Landungsboot war für einen längeren Transport so vieler Menschen nicht ausgelegt. Ein ehemaliges Besatzungsmitglied berichtet: ,,Die Leute waren geschwächt, fieberten. Trinkwasser hatten wir nur für uns und nur eine Toilette".

Schon kurz nach dem Auslaufen ging bei heftigen Ausweichmanövern vor einem Fliegerangriff eine alte Frau über Bord. Viele weitere Opfer sollten folgen. SS-Männer, die zur Bewachung abgestellt wurden, schossen wahllos dazwischen, wenn sich jemand nicht an die Anordnungen hielt. Das Ziel war zunächst Lübeck. Vor Neustadt lagen größere Schiffe mit KZ-Häftlingen an Bord auf Reede. Teils erkannten sich Familienmitglieder wieder. Doch das Landungsboot setzte seine Fahrt Richtung Dänemark fort. ,,Lübeck sollte den Engländern übergeben werden, wir hatten Angst, erschossen zu werden", so der Zeitzeuge der Besatzung.

Laufend starben unter den Bedingungen an Bord Menschen, die der Ostsee übergeben wurden. Dazu kamen Verletzte durch Luftangriffe. Zuletzt wurde das Landungsboot in der Eckernförder Bucht von englischen Jagdfliegern beschossen und bombardiert. Man vermutete deutsche Offiziere, die sich nach Skandinaven absetzen wollten. ,,Ich war an Deck, als die Bomben fielen", erinnert sich Hanni Krispin, damals 20 Jahre alt, in einem Interview des ARD-Hörfunks. ,,Das Boot begann zu brennen. Alle sind auf mich getreten. Ich hatte beschlossen, zu sterben". Doch Krispin hatte Glück. Sie wurde, wie mehrere andere auch, von einem Feuerschiff übernommen.

Mit noch etwa 40 Jüdinnen an Bord strandete das schwer beschädigte, manöverierunfähige Landungsboot am 4.  Mai 1945 vor Bookniseck. Der örtliche Gutsbesitzer Oskar Graf von Moltke-Kirsten organisierte die Versorgung der Jüdinnen. Nicht alle schafften es. Laut der Publikation ,,Vergessen und verdrängt" starben neun von ihnen teils während der Fahrt nach Eckernförde. Weitere 13 der völlig Entkräfteten starben in den nächsten Tagen und Wochen im Krankenhaus.

Auf dem Eckernförder Friedhof erinnert heute ein Gedenkstein an den Todestransport der KZ-Häftlinge und die 22 letzten Opfer. Das Unglücksschiff, in dem noch Tage nach der Strandung Leichen im Wasser getrieben haben sollen, wurde Anfang der 1950er Jahre zum Teil abgewrackt.

Die Reste wurden erst 1989 geborgen. Nur 12 Frauen hatten das Drama überlebt. Sie trafen sich 1946 noch einmal am Strand von Bookniseck mit Graf Moltke-Kirsten, dem sie für Ihre Rettung dankten. Die Erinnerung an das Geschehen in den letzten Kriegstagen hält Albert Leuchner weiterhin wach – auf Stadtführungen und alternativen Kreisrundfahrten".

Soweit der Bericht...

Dazu noch einige Anmerkungen:

1. - Das genannte Interview des ARD-Hörfunks wurde am 03. Juni 2010 unter dem Titel ,,Flammeninferno auf der Ostsee – Die späte Befreiung der Jüdinnen von Waabs" gesendet und hatte eine Länge von knapp 30 Minuten. Eine Mitschrift – 10 Seiten DIN A 4 – liegt mir vor.

2. - In der Antwort #33 vom 30. September 2013 dieses Threads fragt bettika 61 nach dem Feuerschiff, das mehrere KZ-Häftlinge übernommen hatte. Ich treffe demnächst einen Teilnehmer des Interviews (Bürger der Gemeinde Waabs) und werde ihn fragen, was er davon weiß.

3. - Eine neue Chronik der Gemeinde Waabs – an der ich auch mitwirke - ist im Entstehen. In dieser soll auch ein längerer Bericht über diese traurige Angelegenheit aufgenommen werden. Diese wird aber erst in einigen Jahren erscheinen, da die Chronikgruppe nur aus von sog. ,,Barfußhistorikern"  (= Freizeithistoriker – im Gegensatz zu Berufshistorikern, die berufsmäßig alles schneller machen) erstellt wird.

4. - Die genannte Publikation ,,Vergessen und verdrängt" mit dem Untertitel ,,Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreisen Rendsburg und Eckernförde – eine andere Heimatgeschichte" war eine Begleitpublikation (Sammelband) zur gleichnamigen Wanderausstellung und erschien in mehreren Auflagen (1. Auflage von 1984 – 3. Auflage von 1995) ,  die Wanderausstellung und die Herausgabe der Begleitpublikation wurde von der SPD der Kreise Rendsburg und Eckernförde initiiert und finanziell maßgebend unterstützt.           


Viele Grüße aus Kronshagen bei
der Marinestadt Kiel

Hans-Hermann H. alias longwood

PS: Falls ich noch mehr zu dieser Angelegenheit erfahre, werde ich selbstverständlich berichten – ich hoffe jedoch, keinen zu langweilen...   ...denn wenn ich erstmal schreibe, dann schreibe ich auch...
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: t-geronimo am 22 Februar 2020, 13:31:54
Es ist immer gut, wenn solche Themen detailliert aufgearbeitet werden.  :TU:)
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: halina am 22 Februar 2020, 14:35:21
Danke longwood für den ausführlichen erschütterten Bericht über die Grausamkeiten der letzten Kriegstage
und den hier aufgezeigten menschlicher Tragödien .

                                                                                                                       Gruss  halina
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: Darius am 08 Juni 2020, 18:37:48
Zitat von: bettika61 am 15 Juni 2016, 21:26:35
"Barke Breslau"  dann auf Moen landete, gelegt. http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php

Ein Foto der "BRESLAU" mit handschriftlichen Erklärungen zur Überfahrt sind auch hier zu finden:
https://www.gdansk.ap.gov.pl/pl/top/galeria_50.htm - Bild 1 + 2


:MG:

Darius
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: bettika61 am 08 Juni 2020, 20:11:35
Danke Darius für die Erinnerung  :MG:

In Dänemark ist das Thema zu den Jahrestagen immer noch präsent  :MG:
https://www.tv2east.dk/vordingborg/mens-danskerne-fejrede-befrielsen-drev-raedslerne-i-land-pa-mon

Ich habe leider bisher keine Begründung gefunden, warum die Gedenkstätte Stutthof den Namen"Breslau" für die Schute annimmt.
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: t-geronimo am 24 März 2023, 18:30:11
Ich habe nun endlich den Datensatz von F 862 mit den Dokumenten und dem Bild (als externen Link, bin mir bei den Copyright-Bedingungen von Yad Vashem nicht ganz sicher) ergänzt.
Titel: Re: Identifizierung eines in der Eckernförder Bucht gestrandeten MARINEFÄHRPRAHMES
Beitrag von: t-geronimo am 26 April 2023, 03:55:57
Auch eine Rückmeldung wert, wenn auch eine negative:

Ich hatte Yad Vashem angeschrieben bezüglich der Nutzung der dort vorhandenen Fotos. Leider habe ich bis heute keinerlei Antwort erhalten, was ich sehr schade finde.
Ich hätte mit einer negativen Antwort sehr gut eben können, aber gar keine Antwort ist irgendwie ... leer ... :|